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Vom

 

neuen Jerusalem

 

und seiner himmlischen Lehre,

nach Gehörtem aus dem Himmel

 

Dem etwas vorausgeschickt wird über den neuen Himmel und die neue Erde

 

 

 

 

 

 

Emanuel Swedenborg

 

 

 

 

1758

 

 

 

 

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INHALT

 

 

(1)
VOM NEUEN HIMMEL UND DER NEUEN ERDE, UND WAS UNTER DEM NEUEN JERUSALEM VERSTANDEN WIRD

(2)
VORWORT ZUR LEHRE

(3)
VOM GUTEN UND WAHREN

(4)
VOM WILLEN UND DEM VERSTAND

(5)
VOM INNEREN UND ÄUßEREN MENSCHEN

(6)
VON DER LIEBE IM ALLGEMEINEN

(7)
VON DER LIEBE ZU SICH UND ZUR WELT

(8)
VON DER LIEBE ZUM NÄCHSTEN, ODER VON DER LIEBTÄTIGKEIT

(9)
VOM GLAUBEN

(10)
VON DER FRÖMMIGKEIT

(11)
VOM GEWISSEN

(12)
VON DER FREIHEIT

(13)
VOM VERDIENST

(14)
VON DER BUßE UND VON DER SÜNDENVERGEBUNG

(15)
VON DER WIEDERGEBURT

(16)
VON DER VERSUCHUNG

(17)
VON DER TAUFE

(18)
DAS HEILIGE ABENDMAHL

(19)
VON DER AUFERSTEHUNG

(20)
VOM HIMMEL UND DER HÖLLE

(21)
VON DER KIRCHE

(22)
VON DER HEILIGEN SCHRIFT ODER DEM WORT

(23)
VON DER VORSEHUNG

(24)
VOM HERRN

(25)
VON DER VERWALTUNG IN KIRCHE UND STAAT

 

 

 


(1)

 

Vom neuen Himmel und der neuen Erde,

und was unter dem neuen Jerusalem verstanden wird

 

(1)

Es heißt in der Offb.21/1,2,12-24: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, herabsteigend von Gott aus dem Himmel, bereitet wie eine Braut vor ihrem Manne. Die Stadt hatte eine große und hohe Mauer, welche zwölf Tore hatte, und über den Toren zwölf Engel, und Namen darauf geschrieben, welche sind die Namen der zwölf Stämme Israels. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Gründe, und auf diesen die Namen der zwölf Apostel des Lammes. Die Stadt selbst liegt viereckig, und ihre Länge war so groß wie ihre Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr zu zwölftausend Stadien; und die Länge und die Breite und die Höhe derselben waren gleich. Und er maß ihre Mauer, hundertvierundvierzig Ellen, das Maß eines Menschen, welches ist eines Engels. Ihre Mauer war aus Jaspis; die Stadt selbst aber reines Gold, gleich reinem Glas, und die Gründe der Mauer der Stadt aus jeglichem kostbaren Stein. Die zwölf Tore waren zwölf Perlen; und die Straße der Stadt reines Gold, wie durchsichtiges Glas. Die Herrlichkeit Gottes erleuchtete sie, und ihre Leuchte war das Lamm. Die Völkerschaften, die errettet worden waren, werden in ihrem Licht wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit und ihre Ehre in sie bringen“.

 

Der Mensch, der dieses liest, versteht es nicht anders, als nach dem Buchstabensinn, daß nämlich der sichtbare Himmel mit der Erde vergehen, und ein neuer Himmel entstehen werde, und daß auf die neue Erde herabsteigen werde die heilige Stadt Jerusalem, und daß es mit dieser hinsichtlich ihrer Maße der Beschreibung gemäß sich verhalten werde. Die Engel aber verstehen es ganz anders, nämlich das einzelne geistig, was der Mensch natürlich [versteht]; und so wie die Engel es verstehen, so ist seine Bedeutung; und dies ist der innere oder geistige Sinn des Wortes. Unter dem neuen Himmel und der neuen Erde wird im inneren oder geistigen Sinn, in dem die Engel sind, verstanden eine neue Kirche, sowohl in den Himmeln als auf Erden; von der Kirche in beiden wird unten die Rede sein. Unter der Stadt Jerusalem herabsteigend von Gott aus dem Himmel wird verstanden ihre himmlische Lehre; unter Länge, Breite und Höhe, welche gleich sind, wird verstanden alle Gute und Wahre jener Lehre im Inbegriff; unter ihrer Mauer werden die sie beschützenden Wahrheiten verstanden; unter dem Maß der Mauer, das hundertvierundvierzig Ellen [betrug], welches das Maß eines Menschen, das ist, eines Engels ist, werden verstanden alle jene schützenden Wahrheiten im Inbegriff, und ihre Beschaffenheit; unter den zwölf Toren, die aus Perlen [bestehen], werden verstanden die einleitenden Wahrheiten; desgleichen unter den zwölf Engeln über den Toren; unter den Gründen der Mauer, die aus jedem kostbaren Stein bestanden, werden die Erkenntnisse verstanden, auf welche jene Lehre gegründet wird; unter den zwölf Stämmen Israels werden alle Dinge der Kirche im allgemeinen und im besonderen verstanden; ähnliches unter den zwölf Aposteln; unter dem Gold gleich reinem Glas, aus dem die Stadt und der Straße [besteht], wird verstanden das Gute der Liebe, aus dem die Lehre mit ihren Wahrheiten hindurchleuchtet; unter den Völkerschaften, die errettet worden, und unter den Königen der Erde, welche Herrlichkeit und Ehre in sie bringen sollten, werden verstanden alle von der Kirche, die im Guten und Wahren sind; unter Gott und dem Lamm wird der Herr verstanden nach Seinem Göttlichen und GöttlichMenschlichen.

 

Von dieser Art ist der geistige Sinn des Wortes, dem der natürliche Sinn, welcher der Buchstabensinn ist, zur Grundlage dient; immerhin aber machen diese beiden, der geistige und der natürliche Sinn, eins aus durch die Entsprechungen. Daß solch eine geistige Bedeutung in allen jenen Dingen ist, ist hier nicht Zeit zu zeigen, weil es nicht Aufgabe dieses Werkes ist, man kann es aber nachgewiesen finden in den »Himmlischen Geheimnissen« in folgenden Stellen:

 

Daß im Wort durch die Erde [oder das Land, Terra] bezeichnet wird die Kirche, besonders wo unter der Erde verstanden wird das Land Kanaan, Nr. 662, 1066, 1067, 1262, 1413, 1607, 2928, 3355, 4447, 4535, 5577, 8011, 9325, 9643, weil im geistigen Sinn unter der Erde verstanden wird das Volk [gens], das auf ihr ist, und dessen Gottesdienst, Nr. 1262. Das Volk [populus] der Erde sind die, welche zur geistigen Kirche gehören, Nr. 2928.

 

Der neue Himmel und die neue Erde bedeuten Neues in den Himmeln und auf Erden hinsichtlich des Guten und Wahren, somit hinsichtlich dessen, was zur Kirche in beiden gehört, Nr. 1733, 1850, 2117, 2118, 3355, 4535, 10373.

 

Was verstanden wird unter dem ersten Himmel und der ersten Erde, die vergingen, sehe man im Werkchen über das »Jüngste Gericht und vom zerstörten Babylonien« vom Anfang bis zum Ende, und besonders darin Nr. 65-72.

 

Durch Jerusalem wird bezeichnet die Kirche in betreff der Lehre, Nr. 402, 3654, 9166.

 

Durch Städte [urbes] und Gemeinden [civitates] werden bezeichnet die Lehren, die zur Kirche und Religion gehören, Nr. 402, 2449, 2712, 2943, 3216, 4492, 4493.

 

Durch die Mauer der Stadt wird bezeichnet das schützende Wahre der Lehre, Nr. 6419.

 

Durch die Tore der Stadt werden bezeichnet die in die Lehre und durch die Lehre in die Kirche einführenden Wahrheiten, Nr. 2943, 4478, 4492, 4493.

 

Durch die zwölf Stämme Israels wurden vorgebildet, und daher bezeichnet alle Wahrheiten und [alles] Gute der Kirche im allgemeinen und im besonderen, somit alles, was Angehör des Glaubens und der Liebe ist, Nr. 3858, 3926, 4060, 6335.

 

Durch die zwölf Apostel des Herrn [wurde] ähnliches [bezeichnet], Nr. 2129, 2553, 3354, 3488, 3858, 6397. Daß in Beziehung auf die Apostel gesagt wird, sie werden sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels, bedeutet, daß alle nach den Wahrheiten und dem Guten der Kirche gerichtet werden sollen, somit vom Herrn, von Dem diese herstammen, Nr. 2129, 6397.

 

Durch zwölf wird alles im Inbegriff bezeichnet, Nr. 577, 2089, 2129, 2130, 3272, 3858, 3913. Ähnliches durch die Zahl Hundertvierundvierzig, weil es eine durch zwölf mit zwölf multiplizierte Zahl ist, Nr. 7973; ähnliches auch durch zwölftausend, Nr. 7973. Alle Zahlen im Wort bedeuten Dinge, Nr. 482, 487, 647, 648, 755, 813, 1963, 1988, 2075, 2252, 3252, 4264, 6175, 9488, 9659, 10217, 10253. Die durch die Multiplikation hervorgebrachten Zahlen bedeuten ähnliches, wie die einfachen, aus denen sie durch Multiplikation entstehen, Nr. 5291, 5335, 5708, 7973.

 

Durch das Maß wird bezeichnet die Beschaffenheit einer Sache hinsichtlich des Wahren und Guten, Nr. 3104, 9603, 10262.

 

Durch die Gründe der Mauer werden bezeichnet die Kenntnisse des Wahren, auf welche die Lehrbestimmungen gegründet werden, Nr. 9643.

 

Durch das Viereckige oder das Quadrat wird bezeichnet das Vollkommene, Nr. 9717, 9861.

 

Durch die Länge wird bezeichnet das Gute und seine Ausdehnung, und durch die Breite das Wahre und seine Ausdehnung, Nr. 1613, 9487.

 

Durch die kostbaren Steine werden bezeichnet die Wahrheiten aus dem Guten, Nr. 114, 9863, 9865. Was durch die kostbaren Steine im Urim und Thummim im allgemeinen und besonderen bezeichnet werde, Nr. 3862, 9863, 9866, 9905, 9891, 9895.

 

Was durch den Jaspis, aus dem die Mauer bestand, Nr. 9872.

 

Durch die Straße der Stadt wird bezeichnet das Wahre der Lehre aus dem Guten, Nr. 2336.

 

Durch das Gold wird bezeichnet das Gute der Liebe, Nr. 113, 1551, 1552, 5658, 6914, 6917, 9510, 9874, 9881.

 

Durch die Herrlichkeit wird bezeichnet das göttliche Wahre, wie es im Himmel ist, und die Einsicht und Weisheit von daher, Nr. 4809, 5922, 8267, 8427, 9429, 10574. Durch die Völkerschaften [gentes] werden diejenigen in der Kirche bezeichnet, die im Guten sind, und daher im abstrakten Sinn Gutes der Kirche, Nr. 1059, 1159, 1258, 1260, 1261, 1416, 1849, 4574, 6005, 7579, 9255, 9256.

 

Durch die Könige werden diejenigen in der Kirche bezeichnet, welche in den Wahrheiten sind, und daher abstrakt genommen die Wahrheiten der Kirche, Nr. 1672, 2015, 2069, 4575, 5044. Die Zeremonien bei der Krönung der Könige schließen solches in sich, was zum göttlich Wahren gehört, die Kenntnis ihrer [Bedeutung] ist aber heutzutage verlorengegangen, davon Nr. 4581, 4966.

 

(2)

Ehe vom neuen Jerusalem und seiner Lehre gehandelt wird, soll noch etwas über den neuen Himmel und die neue Erde gesagt werden: im Werkchen über das »Jüngste Gericht und das zerstörte Babylonien« ist gezeigt worden, was unter dem ersten Himmel und der ersten Erde, die vergingen, verstanden wird. Nachdem diese vergangen waren, nachdem also das Letzte Gericht gehalten war, ist ein neuer Himmel vom Herrn geschaffen, das ist, gebildet worden; dieser Himmel ist aus allen denen gebildet worden, die nach der Ankunft des Herrn bis zu dieser Zeit ein Leben des Glaubens und der Liebtätigkeit gelebt hatten, weil bloß diese Formen des Himmels waren; denn die Form des Himmels, gemäß welcher dort alle Zusammengesellungen und Mitteilungen geschehen, ist die Form des göttlich Wahren aus dem göttlich Guten, das vom Herrn hervorgeht, und diese Form zieht der Mensch seinem Geist nach an durch ein Leben nach dem göttlich Wahren. Daß die Form des Himmels von daher stammt, sehe man im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 200-212; und daß alle Engel Formen des Himmels sind, Nr. 51-58 und 73-77. Hieraus kann man wissen, aus welchen der neue Himmel gebildet worden ist, und daher auch wie er beschaffen ist, daß er nämlich ganz einmütig ist; denn wer ein Leben des Glaubens und der Liebtätigkeit lebt, der liebt den anderen wie sich selbst, und verbindet ihn durch die Liebe mit sich, und so wechselweise und gegenseitig; denn die Liebe ist eine Verbindung in der geistigen Welt; daher denn, wenn alle in gleicher Weise handeln, alsdann aus mehreren, ja aus unzähligen Gesellschaften, die nach der Form des Himmels zusammengesellt sind, ein Einmütiges entsteht, und wie zu einem wird; denn nichts ist da, das trennt und teilt, sondern alles verbindet und vereint.

 

(3)

Weil dieser Himmel aus allen denen, die seit der Zeit des Herrn bis zur gegenwärtigen Zeit so beschaffen waren, gebildet worden ist, so ist klar, daß er sowohl aus Christen als aus Heiden [besteht]; größtenteils aber aus den Kindern aller, die von der Zeit des Herrn an auf dem ganzen Erdkreis gestorben sind; denn diese alle sind vom Herrn angenommen und im Himmel erzogen, und so auch von Engeln unterrichtet, und dann unversehrt erhalten worden, damit sie den neuen Himmel zugleich mit den übrigen bilden möchten; daraus kann man schließen, wie groß dieser Himmel ist. Daß alle, die als Kinder sterben, im Himmel erzogen und Engel werden, sehe man im Werk vom »Himmel und der Hölle«, 329-345. Und daß der Himmel ebensowohl aus Heiden als aus Christen gebildet wird, Nr. 318-328.

 

(4)

Was weiter diesen neuen Himmel betrifft, so soll man wissen, daß er abgesondert ist von den alten Himmeln, nämlich [von denen], die vor der Ankunft des Herrn bestanden hatten; dennoch aber sind sie mit diesem so zusammen geordnet, daß sie miteinander einen Himmel ausmachen. Der Grund, weshalb dieser neue Himmel von den alten Himmeln abgesondert ist, ist der, daß in den alten Kirchen keine andere Lehre war, als die Lehre der Liebe und Liebtätigkeit und man damals auch nichts wußte von irgendeiner Lehre des getrennten Glaubens. Daher kommt auch, daß die alten Himmel die oberen Firmamente [Expansa] bilden, der neue Himmel aber das Firmament unterhalb derselben; denn die Himmel sind Firmamente eines über dem anderen; in den obersten Firmamenten sind die, welche himmlische Engel genannt werden, von denen die meisten aus der Ältesten Kirche sind; die, welche dort sind, werden himmlische Engel genannt von der himmlischen Liebe, welche die Liebe zum Herrn ist; in den Firmamenten unter ihnen sind die, welche geistige Engel genannt werden, von denen die meisten aus der Alten Kirche sind; die, welche dort sind, heißen geistige Engel von der geistigen Liebe, welche die Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist; unterhalb der letzteren sind die Engel, die im Guten des Glaubens sind, und diese sind diejenigen, die ein Leben des Glaubens gelebt hatten; ein Leben des Glaubens leben heißt, gemäß der Lehre seiner Kirche [leben], leben aber ist wollen und tun. Jedoch machen alle diese Himmel einen aus, durch den mittelbaren und unmittelbaren Einfluß vom Herrn. Aber einen vollständigeren Begriff von diesen Himmeln kann man haben aus dem, was im Werk vom »Himmel und der Hölle« gezeigt worden ist, und zwar dort im Abschnitt über die zwei Reiche, in welche die Himmel im allgemeinen abgeteilt sind, Nr. 20-28, und im Abschnitt von den drei Himmeln, Nr. 29-40; vom mittelbaren und unmittelbaren Einfluß im Zusammentrag aus den Himmlischen Geheimnissen, am Schluß Nr. 603; und von der Ältesten und Alten Kirche im Werkchen vom »Jüngsten Gericht und dem zerstörten Babylonien« Nr. 46.

 

(5)

So viel vom neuen Himmel; nun soll etwas von der neuen Erde gesagt werden; unter der neuen Erde wird eine neue Kirche auf Erden verstanden; denn wenn die frühere Kirche zu sein aufhört, dann wird vom Herrn eine neue gegründet; denn vom Herrn wird vorgesehen, daß immer eine Kirche auf Erden ist, weil durch die Kirche eine Verbindung des Herrn mit dem Menschgeschlecht, und des Himmels mit der Welt statthat; denn in ihr ist der Herr bekannt, und in ihr sind die göttlichen Wahrheiten, durch die der Mensch verbunden wird: daß gegenwärtig eine neue Kirche gebildet wird, sehe man im Werkchen vom »Jüngsten Gericht« Nr. 74. Daß die neue Kirche durch die neue Erde bezeichnet wird, gründet sich auf den geistigen Sinn des Wortes; denn in diesem Sinn wird nicht irgendeine Erde unter der Erde [Terra] verstanden, sondern das Volk [gens] selbst auf ihr und dessen Gottesverehrung; denn dies ist das Geistige statt der Erde; außerdem wird unter der Erde ohne hinzugefügte Benennung der Gegend im Wort das Land Kanaan verstanden, und im Land Kanaan war die Kirche von den ältesten Zeiten her; woher denn kam, daß alle darin befindlichen Orte, und auch die, welche nach allen Seiten hin um dasselbe her lagen, samt den Bergen und Flüssen, die im Wort genannt werden, zu Vorbildungen und Bezeichnungen solcher Dinge geworden sind, die das Innere der Kirche sind, und dies sind diejenigen, die ihr Geistiges genannt werden; daher kommt, daß, wie gesagt, durch Erde [Terra, Land] im Wort, weil das Land Kanaan verstanden wird, die Kirche bezeichnet wird, ebenso nun hier durch die neue Erde: daher kommt auch, daß in der Kirche in Aufnahme gekommen ist, vom himmlischen Kanaan zu reden, und darunter den Himmel zu verstehen. Daß unter dem Land Kanaan im geistigen Sinn des Wortes die Kirche verstanden wird, ist in den »Himmlischen Geheimnissen« durch mancherlei nachgewiesen worden, wovon folgendes angeführt werden soll. Daß die Älteste Kirche, die vor der Sündflut war, und die Alte Kirche, die nach der Sündflut war, sich im Land Kanaan befanden, Nr. 567, 3686, 4447, 4454, 4516, 4517, 5136, 6516, 9327. Damals waren alle Orte zu Vorbildungen von solchen [Dingen] geworden, die im Reich des Herrn und der Kirche sind, Nr. 1585, 3686, 4447, 5136. Dem Abraham war deshalb befohlen worden, dorthin zu gehen, weil bei seinen Nachkommen aus Jakob die vorbildliche Kirche gegründet, und das Wort niedergeschrieben werden sollte, dessen letzter Sinn aus Vorbildungen und Sinnbildern, die sich dort befanden, bestehen sollte, Nr. 3686, 4447, 5136, 6516. Daher kommt, daß durch die Erde [Terra] und das Land [Terra] Kanaan im Wort die Kirche bezeichnet wird, Nr. 3038, 3481, 3705, 4447, 4517, 5757, 10568.

 

(6)

Was unter Jerusalem im Wort in dessen geistigem Sinn verstanden wird, soll auch mit wenigem gesagt werden. Unter Jerusalem wird die Kirche selbst hinsichtlich ihrer Lehre verstanden, und dies aus dem Grund, weil dort im Land Kanaan, und nicht anderwärts der Tempel war, der Altar war, die Opfer stattfanden, somit der Gottesdienst selbst; weshalb dort auch drei Feste jährlich gefeiert wurden, und geboten war, daß im ganzen Land alles, was männlich ist, zu diesen gehen sollte; daher kommt nun, daß durch Jerusalem im geistigen Sinn die Kirche hinsichtlich ihres Gottesdienstes, oder, was dasselbe ist, hinsichtlich der Lehre, bezeichnet wird; denn der Gottesdienst wird in der Lehre vorgeschrieben und findet auch ihr gemäß statt. Daß es heißt: die heilige Stadt, das neue Jerusalem, herabsteigend von Gott aus dem Himmel, ist deshalb, weil im geistigen Sinn des Wortes durch die Gemeinde [civitas] und die Stadt [urbs] bezeichnet wird die Lehre, und durch die heilige Stadt die Lehre des göttlich Wahren, denn das göttlich Wahre ist es, was im Wort heilig genannt wird; daß sie genannt wird das neue Jerusalem, hat den gleichen Grund, aus welchem die Erde neue genannt wird, denn, wie soeben gesagt worden, wird durch Erde [Land] die Kirche bezeichnet, und durch Jerusalem die Kirche in betreff der Lehre; daß es heißt: ‚von Gott aus dem Himmel herabsteigend‘, ist deshalb, weil alles göttlich Wahre, aus dem die Lehre stammt, herabsteigt aus dem Himmel vom Herrn. Daß unter Jerusalem nicht eine Stadt verstanden wird, obgleich es als Stadt gesehen wurde, geht deutlich daraus hervor, daß es heißt: ihre Höhe sollte sein wie ihre Länge und Breite, zwölftausend Stadien: Offb.21/16; und daß das Maß ihrer Mauer, welches hundertvierundvierzig Ellen [war], sein sollte das Maß eines Menschen, das ist, eines Engels: Offb.21/17; dann auch, daß es heißt: bereitet, wie eine Braut vor ihrem Manne: Offb.21/2 und hernach: Es sagte der Engel, komm, ich will dir zeigen die Braut, das Weib des Lammes, und er zeigte mir die heilige Stadt, jenes Jerusalem: Offb.21/9,[10]; die Kirche ist es, die im Wort Braut und Weib des Herrn genannt wird, Braut bevor sie verbunden ist, und Weib, wenn sie verbunden ist; man sehe in den »Himmlischen Geheimnissen« Nr. 3103, 3105, 3164, 3165, 3207, 7022, 9182.

 

(7)

Was im besonderen die Lehre betrifft, die jetzt hier folgt, so ist auch sie aus dem Himmel, weil sie aus dem geistigen Sinn des Wortes ist; und der geistige Sinn des Wortes ist ein und dasselbe mit der Lehre, die im Himmel ist; denn im Himmel ist ebenso, wie auf Erden, eine Kirche, denn es ist dort das Wort, und die Lehre aus dem Wort, es sind dort Tempel, und in ihnen werden Predigten gehalten, denn es gibt dort Kirchen- und Staatsregierungen, mit einem Wort: es findet kein anderer Unterschied statt zwischen dem, was in den Himmeln, und dem, was auf Erden ist, als daß alles in den Himmeln in vollkommenerem Zustand ist, weil dort alle geistig sind, und die geistigen Dinge die natürlichen an Vollkommenheit unermeßlich übertreffen; daß es dergleichen in den Himmeln gibt, sehe man allenthalben im Werk vom »Himmel und der Hölle«, besonders [aber] im Abschnitt von den Regierungen im Himmel, Nr. 213-220, und im Abschnitt vom Gottesdienst in demselben, Nr. 221-227. Hieraus kann erhellen, was darunter verstanden wird, daß die heilige Stadt, das neue Jerusalem, gesehen wurde herabsteigend von Gott aus dem Himmel. Ich will nun aber zur Lehre selbst schreiten, welche für die neue Kirche [bestimmt ist,] welche, weil sie mir aus dem Himmel geoffenbart worden ist, die himmlische Lehre genannt wird; denn diese zu geben, ist die Aufgabe dieses Werkes.

 

 

(2)

 

Vorwort zur Lehre

 

(8)

Daß das Ende der Kirche vorhanden ist, wann kein Glaube, weil keine Liebtätigkeit [mehr] da ist, ist im Werkchen vom »Jüngsten Gericht und dem zerstörten Babylonien« gezeigt worden, Nr. 33-39 und folgend. Weil sich nun die Kirchen in der christlichen Welt bloß durch solches unterschieden hatten, was Angehört des Glaubens war, und doch keine Glaube ist, wo keine Liebtätigkeit ist, so will ich hier der Lehre selbst einiges über die Lehre von der Liebtätigkeit bei den Alten vorausschicken. Es heißt, die Kirchen in der Christenwelt, und unter diesen werden die Kirchen bei den Protestanten oder Evangelischen verstanden, nicht aber bei den Päpstlichen, da ja bei diesen keine christliche Kirche ist, denn wo eine Kirche ist, da wird der Herr angebetet und das Wort gelesen; anders bei jenen, dort werden sie selbst statt des Herrn angebetet, und wird das Volk vom Lesen des Wortes zurückgehalten, auch wird der Ausspruch des Papstes Ihm gleich gesetzt, ja sogar über dasselbe gestellt.

 

(9)

Die Lehre von der Liebtätigkeit, welche die Lebenslehre ist, war die Lehre selbst in den alten Kirchen, über welche Kirchen man in den »Himmlischen Geheimnissen« nachsehe, Nr. 1238, 2385, und diese Lehre verband alle Kirchen, und machte so aus mehreren eine; denn als Menschen der Kirche erkannten sie alle die an, die im Guten der Liebtätigkeit lebten, und nannten [sie] Brüder, wie sehr sie auch außerdem in den Wahrheiten, die heutzutage die des Glauben genannt werden, voneinander abwichen; hierin unterwies der eine den anderen; was zu ihren Werken der Liebtätigkeit gehörte. Sie waren auch nicht unwillig, wenn der eine der Ansicht des anderen nicht beitrat, weil sie wußten, daß ein jeder nur so viel Wahres aufnimmt, als er im Guten ist. Weil die alten Kirchen so beschaffen waren, so waren sie innigere Menschen, und weil inniger, so waren sie auch weiser; denn wer im Guten der Liebe und Liebtätigkeit ist, ist seinem inneren Menschen nach im Himmel, und hier in betreff desselben in einer engelischen Gesellschaft, die in gleichem Guten ist; daher war auch die Erhebung ihres Gemütes gegen das Inwendige hin, und infolgedessen hatten sie Weisheit; denn die Weisheit kann nicht anderswo kommen, als aus dem Himmel, das heißt, durch den Himmel vom Herrn; im Himmel aber ist Weisheit, weil sie dort im Guten sind. Weisheit ist, das Wahre sehen aus dem Licht des Wahren, und das Licht des Wahren ist das Licht, das im Himmel ist. Aber diese alte Weisheit nahm ab mit dem Fortgang der Zeit; denn inwieweit das Menschengeschlecht vom Guten der Liebe zum Herrn, und der Liebe gegen den Nächsten, welche Liebe die Liebtätigkeit genannt wird, sich entfernte, insoweit entfernte es sich auch von der Weisheit, weil es sich insoweit vom Himmel entfernte: daher kommt, daß der Mensch von einem Innerlichen ein Äußerlicher geworden ist, und dies nach und nach; und da der Mensch äußerlich wurde, so wurde er auch weltlich und fleischlich; und ist er so beschaffen, so kümmert er sich wenig um die Dinge des Himmels, denn alsdann nehmen ihn ganz ein die Lustgefühle irdischer Liebearten, und mit ihnen das Böse, das dem Menschen aus diesen Liebesarten heraus angenehm ist, und dann ist das, was er über das Leben nach dem Tode, über Himmel und Hölle, mit einem Wort, über geistige Dinge, hört, gleichsam außerhalb seiner, und nicht innerhalb seiner, wie es doch sein sollte. Daher kommt auch, daß die Lehre von der Liebtätigkeit, die in so großem Wert bei den Alten stand, heutzutage zu den verlorengegangenen Dingen gehört; denn wer weiß wohl heutzutage, was Liebtätigkeit im wahren Sinn ist, und was im wahren Sinn der Nächste ist, während jene Lehre nicht nur dies lehrt, sondern auch außerdem noch unzähliges andere, wovon man heutzutage nicht den tausendsten Teil weiß. Die ganze Heilige Schrift ist nichts anderes, als die Lehre der Liebe und Liebtätigkeit; was auch der Herr lehrt, wenn Er sagt: „ Du sollst lieben den Herrn, deinen Gott, aus deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, und in deinem ganzen Gemüt; dies ist das erste und große Gebot; das zweite ist ihm gleich: du sollst lieben deinen Nächsten, wie dich selbst; von diesen zwei Geboten hängen ab das Gesetz und die Propheten“: Matth.22/37-39. Gesetz und Propheten sind das Wort in allem und jede m.

 

(10)

Im folgendem werden den einzelnen Lehrgegenständen Zusammenträge aus den »Himmlischen Geheimnissen« beigefügt werden, weil in diesen dieselben vollständiger erklärt sind.

 

 

(3)

 

Vom Guten und Wahren

 

(11)

Alles im Weltall, was der göttlichen Ordnung gemäß ist, bezieht sich auf Gutes und Wahres. Es gibt nichts im Himmel und nichts in der Welt, das sich nicht auf diese zwei bezöge, die Ursache davon ist, daß beides, sowohl das Gute als das Wahre, aus dem Göttlichen, von dem alles ist, hervorgeht.

 

(12)

Daraus ist klar, daß dem Menschen nichts notwendiger ist , als zu wissen, was gut und was wahr ist, und wie das eine auf das andere hinzielt , und wie das eine mit dem anderen verbunden wird; am meisten aber ist es dem Menschen der Kirche [zu wissen] nötig, denn so wie alle Dinge des Himmels sich auf das Gute und Wahre beziehen, so auch alle Dinge der Kirche, weil das Gute und Wahre des Himmels auch das Gute und Wahre der Kirche ist. Dies ist der Grund, warum der Ausgangspunkt vom Guten und Wahren genommen wird.

 

(13)

Der göttlichen Ordnung ist gemäß, daß das Gute und Wahre verbunden, und nicht getrennt seien, so daß sie eins und nicht zwei sind; denn verbunden gehen sie aus dem Göttlichen hervor, und verbunden sind sie im Himmel, und verbunden sollen sie daher auch in der Kirche sein. Die Verbindung des Guten und Wahren wird im Himmel die himmlische Ehe genannt; denn in dieser Ehe sind dort alle. Daher kommt, daß im Wort der Himmel der Ehe verglichen wird, und daß der Herr Bräutigam und Mann, der Himmel aber Braut und Weib heißt und in gleicher Weise die Kirche. Daß der Himmel und die Kirche so genannt werden, kommt daher, daß die, welche dort sind, das göttliche Gute im Wahren aufnehmen.

 

(14)

Alle Einsicht und Weisheit, welche die Engel haben, stammt aus dieser Ehe, und nicht irgendwelche aus dem vom Wahren getrennten Guten, auch nicht aus dem vom Guten getrennten Wahren: in ähnlicher Weise verhält es sich mit den Menschen der Kirche.

 

(15)

Weil die Verbindung des Guten und Wahren ein Bild der Ehe ist, so ist klar, daß das Gute das Wahre liebt, und umgekehrt das Wahre das Gute liebt, und daß das eine mit dem anderen verbunden zu werden verlangt. Ein Mensch der Kirche, der keine solche Liebe und kein solches Verlangen hat, ist nicht in der himmlischen Ehe, somit ist die Kirche noch nicht in ihm; denn die Verbindung des Guten und Wahren macht die Kirche.     himmels-engel.de

 

(16)

Das Gute ist vielfacher Art; im allgemeinen gibt es ein geistig Gutes und ein natürlich Gutes, und beides ist verbunden im echten sittlich Guten. So wie es [Arten des] Guten gibt, so gibt es auch [Arten des] Wahren, weil die Wahrheiten Angehör des Guten und Ausgestaltungen [formae] des Guten sind.

 

(17)

Wie es sich mit dem Guten und Wahren verhält, so verhält es sich auch vermöge des Gegensatzes mit dem Bösen und Falschen; daß nämlich so wie alles im Weltall, was der göttlichen Ordnung gemäß ist, sich auf Gutes und Wahres bezieht, so auch alles, was gegen die göttliche Ordnung ist, auf Böses und Falsches sich bezieht. Ferner daß, so wie das Gute mit dem Wahren verbunden zu werden liebt, und umgekehrt, so auch das Böse liebt, mit dem Falschen verbunden zu werden und umgekehrt. Dann auch, wie alle Einsicht und Weisheit aus der Verbindung des Guten und Wahren entsteht, so [auch] alle Verrücktheit und Torheit aus der Verbindung des Bösen und Falschen. Die Verbindung des Bösen und Falschen wird die höllische Ehe genannt.

 

(18)

Daraus daß das Böse und Falsche dem Guten und Wahren entgegensetzt sind, erhellt, daß das Wahre nicht mit dem Bösen verbunden werden kann, und auch nicht das Gute mit dem Falschen des Bösen; wenn das Wahre dem Bösen beigefügt wird, so ist es nicht mehr Wahres, sondern Falsches, weil es verfälscht ist; und wenn das Gute dem Falschen des Bösen beigefügt wird, so ist es nicht mehr Gutes, sondern Böses, weil es geschändet ist. Aber Falsches des nicht Bösen kann mit Guten verbunden werden.

 

(19)

Niemand, der im Bösen und im Falschen aus ihm ist durch Begründung und Leben, kann wissen, was Gutes und Wahres ist, da er ja glaubt, sein Böses sei Gutes, und daher auch glaubt, sein Falsches sei Wahres; aber jeder, der im Guten und im Wahren aus diesem durch Begründung und Leben ist, kann wissen, was Böses und Falsches ist. Die Ursache [hiervon] ist, daß alles Gute und sein Wahres seinem Wesen nach himmlisch ist, und was in seinem Wesen nicht himmlisch ist, dennoch aus himmlischem Ursprung ist; alles Böse aber und sein Falsches ist seinem Wesen nach höllisch, und was nicht seinem Wesen nach höllisch ist, ist doch immer aus höllischem Ursprung, und alles Himmlische ist im Licht, alles Höllische aber in Finsternis.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(20)

Alles und jedes im Weltall bezieht sich auf Gutes und Wahres, und auf Böses und Falsches; das, was der göttlichen Ordnung gemäß ist und geschieht, auf Gutes und Wahres, das aber, was gegen die göttliche Ordnung [ist und geschieht], auf Böses und Falsches, Nr. 2451, 3166, 4390, 4409, 5232, 7256, 10122. So beim Menschen auf den Verstand und den Willen, weil der Verstand des Menschen ein Aufnahmegefäß des Wahren oder Falschen, der Wille aber ein Aufnehmer des Guten oder des Bösen ist, Nr. 10122. Heutzutage wissen wenige, was das Wahre in seiner echten Wesenheit ist, weil man wenig weiß, was das Gute ist, während doch alles Wahre vom Guten stammt, und alles Gute durch das Wahre [besteht], Nr. 2507, 3603, 4136, 9186, 9995.

 

Es gibt vier Gattungen von Menschen: 1. Es gibt solche, die im Falschen sind aus Bösem, und solche die im Falschen sind, nicht aus Bösem. 2. Es gibt [solche], die in den Wahrheiten sind ohne Gutes. 3. Es gibt solche, die in Wahrheiten sind, und durch diese auf das Gute hinzielen und nach diesem streben. 4. Es gibt solche, die in den Wahrheiten sind aus dem Guten: doch von den einzelnen [soll] im besonderen [gehandelt werden].

 

(21)

Von denen, die im Falschen aus Bösem, und [von denen], die im Falschen nicht aus Bösem sind; somit vom Falschen aus Bösem, und vom Falschen aus Nicht-Bösen. Es gibt unzählige Gattungen des Falschen, nämlich ebenso viele als des Bösen; und der Entstehungsgründe des Bösen und des Falschen aus diesem sind mehrere, Nr. 1188, 1212, 4729, 4822, 7574. Es gibt ein Falsches aus Bösem, oder ein Falsches des Bösen; und es gibt ein Böses aus Falschem, oder ein Böses des Falschen, und wiederum ein Falsches daraus, somit in abgeleiteter Weise, Nr. 1679, 2243. Aus einem Falschen, besonders wenn es die Stelle des Prinzips einnimmt, fließt Falsches in fortlaufender Reihenfolge, Nr. 1510, 1511, 4717, 4721. Es gibt ein Falsches aus Begierden der Liebe zu sich und zur Welt, und es gibt ein Falsches aus Sinnestäuschungen, Nr. 1295, 4729. Es gibt Falsches der Religion; und es gibt Falsches der Unwissenheit, Nr. 4729, 8318, 9258. Es gibt Falsches, in dem Gutes, und Falsches, in dem nicht Gutes ist, Nr. 2863, 9304, 10109, 10302. Es gibt Verfälschtes, Nr. 7318, 7319, 10648. Alles Böse hat Falsches bei sich, Nr. 7577, 8094. Das Falsche aus den Begierden der Liebe zu sich ist das eigentliche Falsche des Bösen, und von daher stammen die schlimmsten Gattungen des Falschen, Nr. 4729.

 

Das Böse ist schwer ins Gewicht fallend [grave] und fällt von selbst in die Hölle hinab, nicht aber das Falsche, außer das aus dem Bösen Stammende, Nr. 8279, 8298. Das Gute wird in Böses, und das Wahre in Falsches verkehrt, wenn es aus dem Himmel in die Hölle hinabfällt, weil so gleichsam in eine dicke und unreine Atmosphäre, Nr. 3607. Das Falsche aus Bösem erscheint wie Nebelumhüllungen, und wie unreines Wasser über der Hölle, Nr. 8137, 8138, 8146. Die, welche in den Höllen sind, reden Falsches aus Bösem, Nr. 1695, 7351, 7352, 7357, 7392, [7398], 7689. Die, welche im Bösen sind, können nur Falsches denken, wenn aus sich, Nr. 7437. Mehreres über das Böse des Falschen, Nr. 2408, 4818, 7272, 8265, 8279; und über das Falsche des Bösen, Nr. 6359, 7272, [8265], 9304, 10302.

 

Alles Falsche kann begründet werden, und erscheint, wenn es begründet ist, als Wahres, Nr. 5033, 6865, 8521, 8780. Es soll daher, ehe es begründet wird, erst untersucht werden, ob es wahr ist, Nr. 4741, 7012, 7680, 7950, 8521. Man soll sich hüten, daß nicht Falsches der Religion begründet werde, weil daraus ein Sichbestärken im Falschen hervorgeht, das dem Menschen nach dem Tode [bleibt], Nr. 845, 8780. Wie verderbenbringend die Selbstbestärkung im Falschen sei, Nr. 794, 806, 5096, 7686. Das Gute kann nicht einfließen in die Wahrheiten, solange der Mensch im Bösen ist, Nr. 2434. Das Gute und das Wahre werden insoweit vom Menschen entfernt, als er im Bösen und im Falschen aus diesem ist, Nr. 3402. Es wird vom Herrn gar sehr vorgebeugt, daß das Wahre nicht mit Bösem und das Falsche des Bösen nicht mit Gutem verbunden werde, Nr. 3110, 3116, 4416, 5217. Aus dieser Vermischung [entsteht] Entweihung, Nr. 6348. Die Wahrheiten treiben das Falsche, und das Falsche treibt die Wahrheiten aus, Nr. 5207. Die Wahrheiten können nicht tiefer im Inneren aufgenommen werden, solange der Unglaube herrscht, Nr. 3399.

 

Die Wahrheiten können verfälscht werden, und wie, aus Beispielen, Nr. 7318. Den Bösen ist gestattet, die Wahrheiten zu verfälschen, Ursachen [hiervon], Nr. 7332. Die Wahrheiten werden von den Bösen dadurch verfälscht, daß sie [dieselben] sich anpassen, und so sie zum Bösen herabziehen, Nr. 8094, 8149. Verfälscht heißt dasjenige Wahre, das dem Bösen angepaßt ist, was hauptsächlich durch Trugschlüsse und durch Scheinbarkeiten im Äußeren geschieht, Nr. 7344, 8062. Den Bösen ist gestattet, das Wahre anzugreifen, nicht aber das Gute, weil sie das Wahre durch mancherlei Deutungen und Anwendungen verfälschen können, Nr. 6677. Das aus dem Bösen verfälschte Wahre ist gegen das Wahre und Gute, Nr. 8062. Das aus dem Bösen verfälschte Wahre stinkt sehr im anderen Leben, Nr. 7319. Mehreres über die Verfälschung des Wahren, Nr. 7318, 7319, 10648.

 

Es gibt Falsches der Religion, das mit dem Guten übereinstimmt, und es gibt solches, das nicht übereinstimmt, Nr. 9259. Das Falsche der Religion, das dem Guten nicht zuwider ist, erzeugt nicht Böses, außer bei denen, die im Bösen sind, Nr. 8318. Das Falsche der Religion wird nicht zugerechnet denen, die im Guten, sondern denen, die im Bösen sind, Nr. 8051, 8149. Das nicht echte Wahre, und auch Falsches können mit echten Wahrheiten zusammengesellt werden bei denen, die im Guten sind, nicht aber bei denen, die im Bösen sind, Nr. 7344, 8149, 9298. Falsches und Wahres werden zusammengesellt durch Scheinwahrheiten aus dem Buchstabensinn des Wortes, Nr. 7344. Das Falsche wird berichtigt durch das Gute, und wird weich, weil es dem Guten angepaßt, und zu ihm hingezogen, und das Böse entfernt wird, Nr. 8149. Falsches der Religion wird bei denen, die im Guten sind, vom Herrn wie Wahres angenommen, Nr. 4736, 8149. Das Gute, das seine Beschaffenheit vom Falschen der Religion her hat, wird vom Herrn angenommen, wenn Unwissenheit, und in ihr Unschuld, und auch ein guter Zweck [zugrunde liegt], Nr. 7887. Die Wahrheiten sind beim Menschen Scheinbarkeiten des Wahren und Guten, und diese von Täuschungen getränkt, dennoch aber paßt sie der Herr den echten Wahrheiten an bei einem Menschen, der im Guten lebt, Nr. 2053. Falsches, in dem Gutes ist, gibt es bei denen, die außerhalb der Kirche, und daher in Unwissenheit hinsichtlich des Wahren sind, auch bei denen, die innerhalb einer Kirche sind, in der Falsches der Lehre ist, Nr. 2589-2604, 2861, 2863, 3263, 3778, 4189, 4190, 4197, 6700, 9256. Falsches, in dem nicht Gutes ist, ist verderblicher bei denen, die innerhalb der Kirche, als bei denen, die außerhalb der Kirche sind, Nr. 7688. Das Wahre und Gute wird den Bösen im anderen Leben weggenommen, und den Guten gegeben, gemäß den Worten des Herrn: Dem der hat, wird gegeben werden, daß er Überfluß habe, und dem, der nicht hat, wird genommen werden, was er hat, [Matth.25/29] Nr. 7770.

 

(22)

Von denen, die in den Wahrheiten sind und nicht im Guten; also von den Wahrheiten ohne Gutes. Die Wahrheiten ohne Gutes sind nicht an sich Wahrheiten, weil sie kein Leben haben, da die Wahrheiten alles Leben vom Guten her haben, Nr. 3603, [3449]. Somit sind sie wie ein Leib ohne Seele, Nr. 8530, 9154. Jene glauben, die Kenntnisse des Wahren und Guten, die nur im Gedächtnis, nicht aber im Leben sind, seien für sie Wahrheiten, Nr. 5276. Die Wahrheiten werden dem Menschen nicht angeeignet, und werden auch nicht ihm Angehöriges, wenn er sie bloß weiß, und aus Gründen, die aus der Selbst- und Weltliebe hervorgehen, anerkennt, Nr. 3402, 3834. Angeeignet werden aber diejenigen, die er um des Wahren und Guten selbst willen anerkennt, Nr. 3849. Wahrheiten ohne Gutes werden vom Herrn nicht angenommen, Nr. 4368, und machen auch nicht selig, Nr. 2261. Diejenigen, die in Wahrheiten ohne Gutes sind, gehören nicht zur Kirche, Nr. 3963 und können auch nicht wiedergeboren werden, Nr. 10367. Der Herr fließt nur durch das Gute in die Wahrheiten ein, Nr. 10367.

 

Von der Trennung des Wahren vom Guten, Nr. 5008, 5009, 5022, 5028. Wie das Wahre ohne Gutes, und wie es aus dem Guten beschaffen ist, Nr. 1949, 1950, 1964, 5951, nach Vergleichen, Nr. 5816, [9154]. Das Wahre ohne Gutes ist peinlich [morosum], Nr. 1949-1951, 1964. In der geistigen Welt erscheint es hart, Nr. 6359, 7068, und spitzig, Nr. 2799. Das Wahre ohne Gutes ist wie das Licht im Winter, bei dem alle Dinge der Erde erstarren, und nichts hervorgebracht wird; das Wahre aus dem Guten aber ist wie das Licht des Frühlings und Sommers, in dem alles blüht und hervorgebracht wird, Nr. 2231, 3146, 3412, 3413. Dergleichen winterliches Licht wird in dichte Finsternis verkehrt, wenn Licht aus dem Himmel einfließt, und alsdann kommen die, welche in jenen Wahrheiten sind, in Blindheit und Stumpfsinn, Nr. 3412, 3413.

 

Die, welche die Wahrheiten vom Guten trennen, sind in Finsternis und in Unwissenheit hinsichtlich des Wahren und im Falschen, Nr. 9186. Vom Falschen aus stürzen sie sich in Böses, Nr. 3325, 8094. Irrtümer und Falschheiten in die sie sich stürzen, Nr. 4721, 4730, 4776, 4783, 4925, 7779, 8313, 8765, 9222. Das Wort ist ihnen verschlossen, Nr. 3773, 4783, 8780. Sie sehen und beachten nicht alles das, was der Herr über Liebe und Liebtätigkeit, somit über das Gute gesagt hat, Nr. 1017, 2371. Sie wissen nicht, was das Gute, somit was himmlische Liebe und Liebtätigkeit ist, Nr. 2417, 3603, 4136, 9995. Die, welche die Glaubenswahrheiten wissen, und böse leben, mißbrauchen im anderen Leben die Wahrheiten zum Herrschen; wie diese beschaffen sind, und wie ihr Los dort beschaffen ist, Nr. 4802.

 

Das göttliche Wahre verdammt zur Hölle, das göttliche Gute aber erhebt in den Himmel, Nr. 2258, [6148]. Das göttliche Wahre schreckt, nicht [aber] das göttliche Gute, Nr. 4180. Was es heiße, gerichtet werden aus dem Wahren, und gerichtet werden aus dem Guten, Nr. 2335.

 

(23)

Von denen, die in den Wahrheiten sind, und durch diese auf das Gute hinsehen und danach streben; also von den Wahrheiten, durch die Gutes kommt. Was der Mensch liebt, das will er, und was der Mensch liebt oder will, das denkt er und begründet es durch verschiedenes: was der Mensch liebt oder will, das wird Gutes genannt, und was der Mensch von daher denkt und durch verschiedenes begründet, das wird Wahres genannt, Nr. 4070, [10122]. Daher kommt nun, daß das Wahre zum Guten wird, wenn es [Sache] der Liebe oder des Willens wird, oder wenn der Mensch es liebt und will, Nr. 5526, 7835, 10367. Und weil die Liebe oder der Wille das eigentliche Leben des Menschen ist, so hat das Wahre beim Menschen kein Leben, wenn er es bloß weiß und es denkt, sondern wenn er es liebt und es will, und aus der Liebe und dem Willen heraus es tut, Nr. 5595, [9154], 9282. Die Wahrheiten empfangen von daher Leben, somit aus dem Guten, Nr. 2434, 3111, 3607, 6077. Folglich haben die Wahrheiten Leben aus dem Guten, und die Wahrheiten haben kein Leben ohne das Gute, Nr. 1589, 1947, 1997, [2261], 3579, 3580, 4070, 4096, 4097, 4736, 4757, 4884, 5147, 5928, 9154, 9667, 9841, 10729, beleuchtet, Nr. [8530], 9154. Wann man sagen kann, daß die Wahrheiten Leben empfangen haben, Nr. 1928. Das Wahre wird, wenn es mit dem Guten verbunden wird, dem Menschen angeeignet, weil es Sache seines Lebens wird, Nr. 3108, 3161. Damit das Wahre mit dem Guten verbunden werde, muß eine Beistimmung vom Verstand und Willen da sein, und wenn auch der Wille [beistimmt], dann ist die Verbindung da, Nr. 3157, 3158, 3161.

 

Die Wahrheiten gehen, wenn der Mensch wiedergeboren wird, mit einem Lustgefühl der Neigung ein, weil er sie zu tun liebt, und sie werden mit eben dieser Neigung wieder hervorgerufen, weil sie zusammenhängen, Nr. [1904, 2063], 2483, 2487, 3040, 3066, 3074, 3336, 4018, 5893, 7967. Die Neigung, die der Liebe angehört, schließt sich immer den Wahrheiten an, gemäß den Nutzzwecken des Lebens, und jene Neigung wird hervorgerufen mit den Wahrheiten und die Wahrheiten werden hervorgerufen mit der Neigung, Nr. 3336, 3824, 3849, 4205, 5893, 7967. Das Gute erkennt als Wahrheit nichts anderes an, als was mit der Neigung, die Angehör der Liebe ist, übereinstimmt, Nr. 3161. Die Wahrheiten werden eingeführt durch Angenehmes und Liebliches, das übereinstimmt, Nr. 3502, 3512. Jede echte Neigung zum Wahren stammt aus dem Guten und verhält sich diesem gemäß, Nr. 4373, 8349, 8356. Daß so ein Hineinkommen und ein Einfluß des Guten in die Wahrheiten und eine Verbindung statthabe, Nr. 4301. Und daß so die Wahrheiten Leben haben, Nr. 7966, 7967.

 

Weil die Neigung, welche Angehör der Liebe ist, sich immer den Wahrheiten anschließt, gemäß den Nutzzwecken des Lebens, so erkennt das Gute sein Wahres, und das Wahre sein Gutes an, Nr. 2429, 3101, 3102, 3161, 3179, 3180, 4358, 5407, 5835, 9637. Von daher hat eine Verbindung des Wahren und Guten statt, wovon Nr. 3834, 4069, 4097, 4301, 4345, 4353, 4364, 4368, 5365, 7623-7627, 7752-7762, 8530, 9258, 10555. Auch die Wahrheiten erkennen sich an und gesellen sich gegenseitig zusammen, Nr. 9079. Und dies kommt von einem Einfluß des Himmels her, Nr. 9079.

 

Das Gute ist das Sein [Esse] des Lebens, und das Wahre das Entstehen [Existere] des Lebens von daher, und das Gute hat so sein Entstehen des Lebens im Wahren, das Wahre aber sein Sein des Lebens im Guten, Nr. 3049, 3180, 4574, 5002, 9144. Daher hat alles Gute sein Wahres, und alles Wahre sein Gutes, weil das Gute ohne Wahres nicht entsteht [Existit], und das Wahre ohne Gutes nicht ist [Est], Nr. 9637. Sodann hat das Gute seine Form und seine Beschaffenheit von den Wahrheiten, somit ist das Wahre die Form und Beschaffenheit des Guten, Nr. 3049, 4574, 6916, 9154. Und so müssen das Wahre und das Gute verbunden sein, damit sie etwas seien, Nr. 10555. Daher ist das Gute in beständigem Bestreben und Verlangen, die Wahrheiten mit sich zu verbinden, Nr. 9206, 9495, beleuchtet, Nr. 9207. Und umgekehrt, die Wahrheiten, sich mit dem Guten [zu verbinden], Nr. 9206. Die Verbindung ist eine gegenseitige [reciproca], des Guten mit dem Wahren, und des Wahren mit dem Guten, Nr. 5365, 8516. Das Gute wirkt, und das Wahre wirkt zurück, aber aus dem Guten, Nr. 3155, 4380, 4757, 5928, 10729. Die Wahrheiten haben ihr Absehen auf ihr Gutes, als den Anfang und das Ende, Nr. 4353.

 

Die Verbindung des Wahren mit dem Guten verhält sich wie das Fortschreiten des Lebens des Menschen von der Kindheit an, sofern er die Wahrheiten zuerst in wißtümlicher und dann in rationaler Weise in sich aufnimmt, [und] zuletzt sie zur Sache seines Lebens macht, Nr. 3203, 3665, 3690. Auch wie mit dem Kind, sofern dieses empfangen wird, im Mutterleib ist, geboren wird, heranwächst, und weise wird, Nr. 3298, 3299, 3308, 3665, 3690. Auch verhält es sich wie mit den Samen und mit dem Boden, Nr. 3671, und wie mit dem Wasser zum Brot, Nr. 4976. Die erste Neigung zum Wahren ist nicht rein [genuina], sondern wird gereinigt, sowie der Mensch vervollkommnet wird, Nr. 3040, 3089. Dennoch aber dient das nicht reine Gute und Wahre dazu, das reine Gute und Wahre einzuführen, und das frühere wird dann nachher verlassen, Nr. 3665, 3690, 3974, 3982, 3986, 4145.

 

Ferner wird der Mensch durch die Wahrheiten zum Guten geführt, und nicht ohne die Wahrheiten, Nr. 10124, 10367. Wenn der Mensch die Wahrheiten nicht lernt oder nicht aufnimmt, so kann das Gute nicht einfließen, somit der Mensch nicht geistig werden, Nr. 3387. Die Verbindung des Guten und Wahren geschieht gemäß dem Wachstum der Erkenntnisse, Nr. 3141. Die Wahrheiten werden von einem jeden gemäß seinem Fassungsvermögen aufgenommen, Nr. 3385.

 

Die Wahrheiten des natürlichen Menschen sind wißtümlicher Art [scientifica], Nr. 3293, 3309, 3310. Die wißtümlichen Dinge und die Erkenntnisse sind wie Gefäße, Nr. 6004, 6023, 6052, 6071, 6077. Die Wahrheiten sind Gefäße des Guten, weil sie aufnehmend sind, Nr. 1469, [1496], 1900, 2063, 2261, 2269, 3318, 3365, 3368, [3665].

 

Das Gute fließt auf innerem Weg oder auf dem der Seele beim Menschen ein, die Wahrheiten aber auf äußerem Weg oder durch den des Hörens und Sehens, und werden in seinem [des Menschen] Inwendigen vom Herrn verbunden, Nr. 3030, 3098. Die Wahrheiten werden vom natürlichen Menschen aus erhoben, und dem Guten im geistigen [Menschen] eingepflanzt, und so werden die Wahrheiten geistig, Nr. 3085, 3086. Und nachher fließen sie von daher ein in den natürlichen Menschen, das geistige Gute unmittelbar in das Gute des natürlichen, mittelbar aber in das Wahre des natürlichen [Menschen], Nr. 3314, 3573, 4563, beleuchtet, Nr. 3314, 3616, 3576, 3969, 3995. Mit einem Wort, die Wahrheiten werden insoweit und in solcher Weise mit dem Guten beim Menschen verbunden, inwieweit und in welcher Weise der Mensch im Guten ist, dem Leben nach, Nr. 3834, 3843. Die Verbindung geschieht anders bei den Himmlischen, anders bei den Geistigen, Nr. 10124. Mehreres über die Verbindung des Guten und Wahren, und wie sie geschehe, Nr. 3090, 3203, 3308, 4096, 4097, 4345, 4353, 5365, 7623-7627. Und wie das geistige Gute durch die Wahrheiten gebildet werde, Nr. 3470, 3570.

 

(24)

Über die, welche in den Wahrheiten sind aus dem Guten, somit über die Wahrheiten aus dem Guten. Das Wahre, das zum Guten führt, und das aus dem Guten hervorgeht, welche Verschiedenheit [zwischen denselben sei], Nr. 2063. Das Wahre ist nicht wesentlich Wahres, außer inwieweit es aus dem Guten hervorgeht, Nr. 4736, 10619; weil das Wahre sein Sein hat vom Guten, Nr. 3049, 3180, 4574, 5002, 9144, und sein Leben, Nr. 3111, 2434, 6077, und weil das Wahre die Form oder Beschaffenheit des Guten ist, Nr. 3049, 4574, 5951, 9154. Das Wahre ist völlig so, wie das Gute beim Menschen, in gleichem Verhältnis und in gleichem Grad, Nr. 2429. Das Wahre muß, damit es Wahres sei, seine Wesenheit vom Guten der Liebtätigkeit und der Unschuld hernehmen, Nr. 3111, 6013. Wahrheiten, die aus dem Guten sind, sind geistige Wahrheiten, Nr. 5951.

 

Das Wahre macht mit dem Guten eins aus, wenn es aus dem Guten hervorgeht, so sehr, daß beide zusammen ein Gutes sind, Nr. 4302, 7835, 10252, 10266. Der Verstand und der Wille machen ein Gemüt und ein Leben aus, wenn der Verstand aus dem Willen hervorgeht, weil ja der Verstand das Aufnahmegefäß des Wahren, und der Wille das des Guten ist, nicht aber, wenn der Mensch anders denkt und redet, als er will, Nr. 3623. Das Wahre aus dem Guten ist Wahres dem Willen und der Tat nach, Nr. 4337, 4353, 4385, 4390. Wenn das Wahre aus dem Guten hervorgeht, so hat das Gute im Wahren sein Bild, Nr. 3180.

 

Im ganzen Himmel und in der ganzen Welt, und in ihrem einzelnen ist ein Bild der Ehe, Nr. 54, 718, 747, 917, 1432, 2173, 2516, 5194. Besonders zwischen dem Wahren und Guten, Nr. 1904, 2173, 2508, da ja alle Dinge im Weltall sich auf das Wahre und das Gute beziehen, damit sie etwas seien, und auf deren Verbindung, damit etwas hervorgebracht werde, Nr. 2451, 3166, 4390, 4409, 5232, 7256, 10122, 10555. Auch die Alten hatten eine Ehe zwischen dem Wahren und Guten aufgestellt, Nr. 1904. Es ist ein Gesetz der Ehe, daß zwei eines seien, gemäß den Worten des Herrn, Nr. 10130, 10168, 10169. Daß die wahrhaft eheliche Liebe auch aus der Ehe des Wahren und Guten aus dem Himmel herabkomme und entstehe, Nr. 2728, 2729.

 

Der Mensch ist insoweit weise, als er im Guten und aus diesem in den Wahrheiten ist, nicht aber wie weit er die Wahrheiten weiß und dabei nicht im Guten ist, Nr. 3182, 3190, 4884. Ein Mensch, der in den Wahrheiten aus dem Guten ist, wird wirklich aus dem Licht der Welt in das Licht des Himmels erhoben, somit aus dem Dunkel in die Helle; umgekehrt aber ist er im Licht der Welt und im Dunkel, solange er die Wahrheiten [bloß] weiß, und nicht im Guten ist, Nr. 3190, 3192. Der Mensch weiß auch nicht, was Gutes ist, ehe er in demselben ist, und aus ihm [es weiß], Nr. 3325, 3330, 3336. Die Wahrheiten wachsen ins Ungemessene fort, wenn sie aus dem Guten hervorgehen, Nr. 2846, 2847, 5345, von welchem Wachstum, Nr. 5355. Mit diesem Wachstum verhält es sich, wie mit dem Fruchtbringen aus einem Baum, und mit der Vermehrung aus den Samen, aus denen ganze Gärten [entstehen], Nr. 1873, 2846, 2847. Auch die Weisheit wächst insoweit, und zwar in Ewigkeit fort, Nr. 3200, 3314, 4220, 4221, 5527, 5859, 6303. Auch wird der Mensch, der in den Wahrheiten aus dem Guten ist, insoweit erleuchtet und ist insoweit in Erleuchtung, wenn er das Wort liest, Nr. 9382, 10548-10550, 10691, 10694. Das Gute der Liebe ist wie ein Feuer, und das Wahre von daher ist wie das Licht aus diesem Feuer, Nr. 3195, 3222, 5400, 8644, 9399, 9548, 9684. Im Himmel leuchten auch die Wahrheiten aus dem Guten, Nr. 5219. Die Wahrheiten aus dem Guten, durch die Weisheit kommt, wachsen gemäß der Beschaffenheit und Größe des Guten der Liebe, und umgekehrt, das Falsche aus dem Bösen gemäß der Beschaffenheit und Größe der Liebe zum Bösen, Nr. 4099. Der Mensch, der in den Wahrheiten aus dem Guten ist, kommt in engelische Einsicht und Weisheit, und diese liegt in seinem Inwendigen verborgen, solange er in der Welt lebt, wird aber in der anderen Welt aufgeschlossen, Nr. 2494. Der Mensch, der in den Wahrheiten aus dem Gutes ist, wird nach dem Tode ein Engel, Nr. 8747.

 

Mit den Wahrheiten aus dem Guten verhält es sich wie mit den Zeugungen, Nr. 9079. Sie werden in Reihenfolgen gebracht, Nr. 5339, 5343, 5530, 7408, 10303, 10308. Die Zusammenreihung der Wahrheiten aus dem Guten, verglichen mit den Fibern und Blutgefäßen im Körper, und daher mit den Geflechten und Formen, gemäß den Nutzzwecken des Lebens, Nr. 3470, 3570, 3579, 9154. Die Wahrheiten aus dem Guten bilden gleichsam eine Gemeinde, und zwar dies infolge eines Einflusses des Himmels, Nr. 3584. In der Mitte sind die Wahrheiten, die der Hauptliebe angehören, und die übrigen von da entfernt, gemäß den Graden des Nichtübereinstimmens, Nr. 3993, 4551, 4552, 5530, 6028. Umgekehrt bei den Bösen, Nr. 4551, 4552. Die Wahrheiten werden, wenn sie aus dem Guten hervorgehen, in die Form des Himmels geordnet, Nr. 4302, 5704, 5339, 5343, 6028, 10303, und dies gemäß der Ordnung, in der die engelischen Gesellschaften sind, Nr. 10303. Alle Wahrheiten sind, wenn sie aus dem Guten hervorgehen, durch eine gewisse Verwandtschaft unter sich verbunden, und verhalten sich wie die Abstammungen der Familien von einem Vater, Nr. 2863. Jede Wahrheit hat auch einen Sphäre der Ausdehnung in den Himmel, gemäß der Beschaffenheit und Größe des Guten, aus dem [sie stammt], Nr. 8063. Die Ehe des Guten und Wahren ist die Kirche und der Himmel beim Menschen, Nr. 2173, 7752, 7753, 9224, 9995, 10122. Von der Freudigkeit und Glückseligkeit derer, bei denen das Gute in den Wahrheiten ist, Nr. 1470.

 

Die Wahrheiten aus dem Guten stellen, wenn sie verbunden sind, ein Bild des Menschen dar, Nr. 8370. Der Mensch ist nichts als sein Gutes und sein Wahres von daher, oder sein Böses und das Falsche von daher, Nr. 10298.

 

Dies kurz zusammengefaßt: durch die Wahrheiten entsteht der Glaube, Nr. 4353, 4997, 7178, 10367. Durch die Wahrheiten die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, Nr. 4368, 7623, 7624, 8034. Durch die Wahrheiten die Liebe zum Herrn, Nr. 10143, 10153, 10310, 10578, 10645. Durch die Wahrheiten das Gewissen, Nr. 1077, 2053, 9113. Durch die Wahrheiten die Unschuld, Nr. 3183, 3494, 6013. Durch die Wahrheiten die Reinigung vom Bösen, Nr. 2799, 5954, 7044, 7918, 9088, 10229, 10237. Durch die Wahrheiten die Wiedergeburt, Nr. 1555, 1904, 2046, 2189, 9088, 9959, 10028. Durch die Wahrheiten die Einsicht und Weisheit, Nr. 3182, 3190, 3387, 10064. Durch die Wahrheiten haben die Engel Schönheit, so auch die Menschen dem Inwendigen ihres Geistes nach, Nr. 553, 3080, 4985, 5199. Durch die Wahrheiten [haben sie] Macht gegen das Böse und Falsche, Nr. 3091, 4015, 10481. Durch die Wahrheiten [besteht] die Ordnung wie sie im Himmel ist, Nr. 3346, 3417, 3570, 5704, 5339, 5343, 6028, 10303. Durch die Wahrheiten [besteht] die Kirche, Nr. 1798, 1799, 3963, 4468, 4672. Durch die Wahrheiten [kommt] dem Menschen der Himmel, Nr. 1900, 9832, 9931, 10303. Durch die Wahrheiten wird der Mensch zum Menschen, Nr. 3175, 3387, 8370, 10298. Jedoch dies alles durch die Wahrheiten aus dem Guten und nicht durch die Wahrheiten ohne das Gute; und zwar das Gute vom Herrn, Nr. 2434, 4070, 4736, 5147. Alles Gute ist vom Herrn, Nr. 1614, 2016, 2904, 4151, 9981.

 

(25)

Alles Gute und Wahre ist vom Herrn. Der Herr ist das Gute selbst und das Wahre selbst, Nr. 2011, 4151, 10336, 10619. Der Herr ist nach beiden, sowohl dem Göttlichen, als dem Menschlichen das göttliche Gute der göttlichen Liebe, und aus Ihm geht das göttliche Wahre hervor, Nr. 3704, 3712, 4180, 4577. Aus dem göttlichen Guten des Herrn geht das göttliche Wahre hervor, vergleichsweise wie das Licht von der Sonne, Nr. 3704, 3712, 4180, 4577. Das göttliche Wahre, das aus dem Herrn hervorgeht, erscheint in den Himmeln als Licht, und stellt alles Licht des Himmels dar, Nr. 3195, 3222, [3223], 5400, [8644], 8694, 9399, 9548, 9684. Das Licht des Himmels, welches das mit dem göttlich Guten vereinte göttliche Wahre ist, erleuchtet sowohl das Gesicht als den Verstand der Engel und Geister, Nr. 2776, 3138. Der Himmel ist in Licht und Wärme, weil im Wahren und Guten, da ja das göttliche Wahre dort das Licht, und das göttliche Gute dort die Wärme ist, Nr. 3643, 9399, [9400], 9401, [9407] und im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 126-140. Das göttliche Wahre, das aus dem göttlich Guten des Herrn hervorgeht, bildet und ordnet den Engelhimmel, Nr. 3038, 9408, 9613, 10716, 10717. das mit dem göttlich Wahren vereinte göttlich Gute, das in den Himmeln ist, heißt das göttliche Wahre, Nr. 10196.

 

Das göttliche Wahre, das vom Herrn ausgeht, ist das einzige Reale, Nr. 6880, 7004, 8200. Durch das göttliche Wahre ist alles gemacht und geschaffen worden, Nr. 2803, 2894, 5272, 7678. Das göttliche Wahre hat auch alle Macht, Nr. 8200.

 

Der Mensch kann aus sich nichts Gutes tun und nichts Wahres denken, Nr. 874-876. Die Vernunft [Rationale] des Menschen kann aus sich das göttlich Wahre nicht innewerden, Nr. 2196, 2203, 2209. Wahrheiten, die nicht vom Herrn sind, sind aus dem Eigenen des Menschen, und sind nicht Wahrheiten, sondern erscheinen bloß als Wahrheiten, Nr. 8868.

 

Alles Gute und Wahre ist vom Herrn, und nichts vom Menschen, Nr. 1614, 2016, 2904, 4151, 9981. Das Gute und die Wahrheiten sind insoweit Gutes und Wahres, als sie den Herrn in sich haben, Nr. 2904, 3061, 8478, [8480]. Über das göttliche Wahre, das unmittelbar aus dem Herrn hervorgeht, und über das göttlich Wahre, das mittelbar durch die Engel [vom Herrn ausgeht], und über ihren Einfluß beim Menschen, Nr. 7055, 7056, 7058. Der Herr fließt ein in das Gute beim Menschen, und durch das Gute in die Wahrheiten, Nr. 10153. Er fließt durch das Gute ein in Wahrheiten aller Art, am meisten [aber] in die echten Wahrheiten, Nr. 2531, 2554. Der Herr fließt nicht ein in die vom Guten getrennten Wahrheiten, und es gibt keinen Parallelismus zwischen dem Herrn und dem Menschen in betreff derselben, sondern [bloß] in betreff des Guten, Nr. 1831, 1832, 3514, 3564.

 

Das Gute und das Wahre tun um des Guten und des Wahren willen, das heißt den Herrn lieben, und den Nächsten lieben, Nr. 10336. Die, welche im Inneren des Wortes, der Kirche und des Gottesdienstes sind, lieben das Gute und das Wahre um des Guten und Wahren willen zu tun, die aber, die in deren Äußeren ohne das Innere sind, lieben das Gute und Wahre zu tun um ihrer selbst und der Welt willen, Nr. 10662. Was es heiße, das Gute und das Wahre um des Guten und Wahren willen tun, ist beleuchtet durch Beispiele, Nr. 10683.

 

(26)

Von den verschiedenen Arten des Guten und Wahren. Es besteht eine unendliche Mannigfaltigkeit, und nirgends ist etwas dasselbe mit einem anderen, Nr. 7236, 9002. Auch in den Himmeln gibt es eine unendliche Verschiedenheit, Nr. 684, 690, 3744, 5598, 7236. Die Verschiedenheiten in den Himmeln sind Verschiedenheiten des Guten, und von daher stammt die Unterscheidung aller [Dinge] dort, Nr. 3519, 3744, 3804, 3986, 4005, 4067, 4149, 4263, 7236, 7833, 7836, 9002. Diese Verschiedenheiten kommen aus den Wahrheiten, die vielerlei [sind, und] durch die ein jeder das Gute hat, Nr. 3470, 3519, 3804, 4149, 6917, 7236. Von daher sind alle Engelsgesellschaften in den Himmeln, und ein jeder Engel in einer Gesellschaft, voneinander unterschieden, Nr. 690, 3241, 3519, 3804, 3986, 4067, 4149, 4263, 7236, 7833, 7836. Dennoch aber wirken sie als eines zusammen durch die Liebe vom Herrn, und haben infolgedessen ihr absehen auf einen Zweck, Nr. 457, 3986.

 

Das Gute und die Wahrheiten werden im allgemeinen nach den Graden unterschieden in natürliche, geistige und himmlische, Nr. 2069, 3240. Es gibt im allgemeinen drei Grade des Guten und des Wahren von daher gemäß den drei Himmeln, Nr. 4154, 9873, 10270. Es gibt dreierlei Gattungen des Guten und der Wahrheiten von daher im inneren Menschen, und ebenso viele im äußeren, Nr. 4154. Es gibt ein natürlich Gutes, ein bürgerlich Gutes und ein sittlich Gutes, Nr. 3768. Das natürliche Gute, in das einige geboren werden, ist nicht Gutes im anderen Leben, außer wenn es geistig Gutes wird, Nr. 2463, 2464, 2468, 3408, 3469, 3470, 3508, 3518, 7761. Über das geistig-natürliche Gute, und [über] das nicht geistige, Nr. 4988, 4992, 5032. Es gibt intellektuelles Wahres, und es gibt wißtümlich Wahres [verum scientificum], Nr. 1904, 1911, 2503.

 

(27)

Die Weisheit stammt aus dem Guten durch die Wahrheiten. Wie die Vernunft [rationale] beim Menschen empfangen und geboren werde, Nr. 2094, 2524, 2557, 3030, 5126, durch den Einfluß des Herrn durch den Himmel in die Erkenntnisse und Wissenschaften, die beim Menschen sind, und die Erhebung von daher, Nr. 1895, 1899-1901. Die Erhebung findet statt gemäß den Nutzleistungen und der Liebe zu denselben, Nr. 3074, 3085, 3086. Die Vernunft wird durch die Wahrheiten erzeugt, wie daher diese beschaffen sind, so auch die Vernunft, Nr. 2094, 2524, 2557. Die Vernunft wird durch die Wahrheiten aus dem Guten aufgeschlossen und gebildet, und durch das Falsche aus dem Bösen verschlossen und zerstört, Nr. 3108, 5126. Der Mensch ist nicht dadurch vernünftig, daß er über jedes Ding vernünfteln kann, sondern dadurch, daß er sehen und innewerden kann, ob es wahr ist, oder nicht, Nr. 1944. Der Mensch wird nicht in irgendeine Wahrheit geboren, weil nicht in das Gute, sondern muß erst alles erlernen und in sich aufnehmen, Nr. 3175. Der Mensch kann nur mühsam die echten Wahrheiten annehmen, und so weise werden, wegen der Sinnestäuschungen und Beredungen des Falschen, und der Vernünfteleien und Zweifel von daher, Nr. 3175. Der Mensch fängt dann an weise zu werden, wenn er anfängt, die Vernünfteleien gegen die Wahrheiten zu verabscheuen, und die Zweifel zu verwerfen, Nr. 3175. Die nicht erleuchtete menschliche Vernunft verlacht die inwendigeren Wahrheiten, aus Beispielen, Nr. 2654. Inwendigere Wahrheiten beim Menschen werden sie genannt, wenn sie seinem Leben eingepflanzt sind, und nicht von daher, daß er sie weiß, obgleich sie Wahrheiten sind, die man tiefere heißt, Nr. 10199.

 

Im Guten ist das Vermögen, weise zu sein, daher die, welche in der Welt im Guten gelebt hatten, nach dem Ausgang aus der Welt in die engelische Weisheit kommen, Nr. 5527, 5859, 8321. In jedem Guten ist Unzähliges enthalten, Nr. 4005. Aus dem Guten kann man Unzähliges wissen, Nr. 3612. Über die Vervielfältigung des Wahren aus dem Guten, Nr. 5345, 5355, 5912. Das Gute der Kindheit wird durch die Wahrheiten und durch ein denselben gemäßes Leben zum Guten der Weisheit, Nr. 3504.

 

Es gibt eine Neigung zum Wahren und eine Neigung zum Guten, Nr. 1904, 1997. Wie die beschaffen sind, die in der Neigung zum Wahren, und wie die beschaffen sind, die in der Neigung zum Guten sind, Nr. 2422, [2425], 2429. Welche können in die Neigung zum Wahren kommen, und welche nicht?, Nr. 2689. Alle Wahrheiten sind unter eine allgemeine Neigung geordnet, Nr. 9094. Die Neigung zum Wahren und die Neigung zum Guten verhalten sich im natürlichen Menschen wie Bruder und Schwester, im geistigen Menschen aber wie Mann [vir] und Weib [mulier], Nr. 3160.

 

Es gibt keine reinen Wahrheiten beim Menschen, nicht einmal beim Engel, sondern allein beim Herrn, Nr. 3207, 7902. Die Wahrheiten beim Menschen sind Scheinbarkeiten des Wahren, Nr. 2053, 2719. Die ersten Wahrheiten beim Menschen sind Scheinbarkeiten des Wahren aus Sinnestäuschungen, die jedoch nach und nach abgelegt werden, sowie er hinsichtlich der Weisheit vervollkommnet wird, Nr. 3131. Die Scheinbarkeiten des Wahren beim Menschen, der im Guten ist, werden vom Herrn als Wahrheiten angenommen, Nr. 2053, 3207. Was und wie beschaffen die Scheinbarkeiten des Wahren sind, Nr. 3207, 3357-3362, 3368, 3404, 3405, 3417. Der Buchstabensinn des Wortes ist in vielen Stellen nach den Scheinbarkeiten [geschrieben], Nr. 1838. Dieselben Wahrheiten sind bei dem einen mehr wahr, bei einem anderen weniger, und wieder bei einem anderen Falsches, weil Verfälschtes, Nr. 2439. Die Wahrheiten sind auch wahr gemäß der Entsprechung zwischen dem natürlichen und dem geistigen Menschen, Nr. 3128, 3138. Die Wahrheiten sind verschieden je nach den verschiedenen Vorstellungen und Begriffen in Beziehung auf dieselben, Nr. 3470, 3804, 6917.

 

Das Wahre, wenn es mit dem Guten verbunden ist, verschwindet aus dem Gedächtnis, weil es dann Sache des Lebens wird, Nr. 3108. Die Wahrheiten können nur im Zustand der Freiheit mit dem Guten verbunden werden, Nr. 3158. Die Wahrheiten werden mit dem Guten verbunden durch Versuchungen, Nr. 3318, 4572, 7122. Im Guten ist ein beständiges Streben, die Wahrheiten zu ordnen, und dadurch seinen Zustand wieder herzustellen, Nr. 3610. Die Wahrheiten erscheinen als unangenehm, wenn die Verbindung mit dem Guten unterbrochen wird, Nr. 8352. Der Mensch kann nur schwer unterscheiden zwischen dem Wahren und dem Guten, weil nur schwer zwischen denken und wollen, Nr. 9995. Das Gute wird im Wort Bruder des Wahren genannt, Nr. 4267. Auch wird in gewisser Beziehung das Gute der Herr, und das Wahre der Diener genannt, Nr. 3409, 4267.

 

 

(4)

 

Vom Willen und dem Verstand

 

(28)

Der Mensch hat zwei Vermögen, die sein Leben ausmachen; das eine wird der Wille, und das andere der Verstand genannt; sie sind voneinander unterschieden, aber so geschaffen, daß sie eines sein sollen, und wenn sie eines sind, so werden sie Gemüt [Mens] genannt; daher sind sie das menschliche Gemüt, und das ganze Leben des Menschen ist in ihnen.

 

(29)

So wie alles im Weltall, was der göttlichen Ordnung gemäß ist, sich auf das Gute und Wahre bezieht, so auch alles beim Menschen auf den Willen und den Verstand; denn das Gute beim Menschen ist Angehör seines Willens, und das Wahre bei ihm ist Angehör seines Verstandes; denn diese beiden Vermögen, oder diese beiden Leben des Menschen, sind ihre Aufnahmegefäße und Unterlagen [receptacula et subjecta]; der Wille ist Aufnahmegefäß und Unterlage aller Dinge des Guten, und der Verstand ist Aufnahmegefäß und Unterlage aller Dinge des Wahren; das Gute und die Wahrheiten beim Menschen sind nicht anderswo; und weil das Gute und das Wahre beim Menschen nicht anderswo sind, so sind auch die Liebe und der Glaube nicht anderswo, da ja die Liebe Angehör des Guten, und das Gute Angehör der Liebe ist, und der Glaube Angehör des Wahren, und das Wahre Angehör des Glaubens.

 

(30)

Weil nun alles im Weltall sich auf das Gute und Wahre bezieht, und alle Dinge der Kirche auf das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens, und weil der Mensch Mensch ist durch diese beiden Vermögen, so wird auch von ihnen in dieser Lehre gehandelt; sonst könnte der Mensch auch keinen klaren Begriff von ihnen haben, und seinem Denken würde die Grundlage fehlen.

 

(31)

Der Wille und der Verstand machen auch den Geist des Menschen aus, denn seine Weisheit und Einsicht haben in ihnen ihren Sitz, und im allgemeinen sein Leben; der Körper ist nur der Gehorsam.

 

(32)

Nichts ist wichtiger zu wissen, als wie der Wille und der Verstand ein Gemüt ausmachen; sie machen ein Gemüt aus, wie das Gute und das Wahre eines ausmachen; denn es besteht eine gleiche Ehe zwischen dem Willen und dem Verstand, wie zwischen dem Guten und dem Wahren; wie diese Ehe beschaffen ist, kann vollständig aus dem erhellen, was über das Gute und das Wahre, oben angeführt worden ist: daß nämlich so wie das Gute das eigentliche Sein eines Dinges ist, und das Wahre das Existieren des Dinges von daher ist, so der Wille beim Menschen das eigentliche Sein seines Lebens, und der Verstand das Existieren des Lebens von daher ist; denn das Gute, das dem Willen angehört, bildet sich im Verstand, und stellt [sich in ihm] sichtbar dar.

 

(33)

Die, welche im Guten und Wahren sind, haben Willen und Verstand, die hingegen, die im Bösen und Falschen sind, haben nicht Willen und Verstand, sondern statt des Willens haben sie die Begierde, und statt des Verstandes haben sie ein Wissen; denn der wahrhaft menschliche Wille ist das Aufnahmegefäß des Guten, und der Verstand das Aufnahmegefäß des Wahren; weshalb Wille nicht ausgesagt werden kann vom Bösen, und Verstand nicht vom Falschen, weil sie entgegengesetzt sind, und das Entgegengesetzte zerstört; daher kommt, daß ein Mensch, der im Bösen und von daher in Falschem ist, nicht vernünftig, weise und verständig genannt werden kann: auch ist bei den Bösen das Inwendige des Gemütes, wo vorzugsweise der Wille und der Verstand ihren Sitz haben, verschlossen. Man glaubt, es haben auch die Bösen Willen und Verstand, weil sie sagen, daß sie wollen und daß sie verstehen, allein ihr Wollen ist nur ein Begehren, und ihr Verstehen ist nur ein Wissen.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(34)

Die geistigen Wahrheiten können nicht gefaßt werden, wenn man nicht folgendes Universelle weiß:

 

I. Alle Dinge im Weltall beziehen sich auf das Gute und das Wahre, und auf die Verbindung beider, damit sie etwas seien; somit auf die Liebe und den Glauben, und der en Verbindung.

 

II. Beim Menschen ist Wille und Verstand; der Wille ist das Aufnahmegefäß des Guten, und der Verstand das Aufnahmegefäß des Wahren; und alle Dinge beziehen sich auf diese beiden beim Menschen, und auf deren Verbindung, sowie sich alles auf das Gute und das Wahre und auf deren Verbindung bezieht.

 

III. Es gibt einen inneren und einen äußeren Menschen, und diese sind voneinander unterschieden wie der Himmel und die Welt, und dennoch sollen sie eines ausmachen, damit der Mensch wahrhaft Mensch sei.

 

IV. Es gibt ein Licht des Himmels, in dem der innerer Mensch ist, und ein Licht der Welt, in dem der äußere ist; und das Licht des Himmels ist das göttliche Wahre selbst, aus dem alle Einsicht stammt.

 

V. Zwischen den Dingen, die im inneren und denen, die im äußeren Menschen sind, besteht ein Entsprechungsverhältnis, und daher erscheinen sie auf beiden Seiten unter anderer Gestalt, so sehr, daß sie nicht ausgekannt werden, außer durch die Kenntnis der Entsprechungen. Wofern man nicht diese und mehrere andere Dinge weiß, kann man sich nur unzutreffende Vorstellungen von den geistigen und himmlischen Dingen machen und bilden; und so können die Vorstellungen [scientifica] und die Erkenntnisse, die dem äußeren Menschen angehören, ohne jenes Universelle dem Vernunftmenschen nur wenig zur Einsicht und zum Wachstum dienen. Hieraus erhellt, wie nötig die Dinge des Wissens sind. Von diesem Universellen ist in den »Himmlischen Geheimnissen« öfter gehandelt worden.

 

(35)

Der Mensch hat zwei Vermögen, eines, das der Wille, ein anderes, das der Verstand genannt wird, Nr. 35, 641, 3539, 3623, 10122. Diese beiden Vermögen machen den Menschen selbst aus, Nr. 10076, 10109, 10110, 10264, 10284. Der Mensch ist so beschaffen, wie diese beiden Vermögen bei ihm beschaffen sind, Nr. 7342, 8885, 9282, 10264, 10284. Durch sie unterscheidet sich auch der Mensch von den Tieren, und dies darum, weil der Verstand des Menschen vom Herrn erhoben werden, und die göttlichen Wahrheiten sehen, und in gleicher Weise auch der Wille [erhoben werden] und das göttliche Gute in sich aufnehmen [percipere], und so der Mensch mit dem Herrn verbunden werden kann durch seine beiden Vermögen, die ihn ausmachen, nicht so aber die Tiere, Nr. 4525, 5114, 5302, 6323, 9231. Und weil der Mensch so mit dem Herrn verbunden werden kann, so kann er seinem Inwendigen nach, das seinem Geist angehört, nicht sterben, sondern lebt in Ewigkeit fort, Nr. 5302. Der Mensch ist nicht Mensch durch seine Gestalt, sondern durch das Gute und Wahre, die Angehör seines Willens und Verstandes sind, Nr. 4051, 5302.

 

So wie alles im Weltall sich auf das Gute und Wahre bezieht, so beim Menschen auf den Willen und Verstand, Nr. 803, 10122, weil der Wille das Aufnahmegefäß des Guten, und der Verstand das Aufnahmegefäß des Wahren ist, Nr. 3332, 3623, 5114, 6065, 6125, 7503, 9300, 9930, [10122]. Es kommt auf dasselbe heraus, ob man sagt, das Wahre, oder ob man sagt der Glaube, weil der Glaube dem Wahren und das Wahre dem Glauben angehört, und es kommt auch auf dasselbe heraus, ob man sagt, das Gute, oder ob man sagt, die Liebe, weil die Liebe dem Guten, und das Gute der Liebe angehört; denn was der Mensch glaubt, das nennt er wahr, und was der Mensch liebt, das nennt er gut, Nr. 4353, 4997, [10109], 10122, 10367. Daraus folgt, daß der Verstand der Aufnehmer des Glaubens, und der Wille der Aufnehmer der Liebe ist; und daß der Glaube und die Liebe im Menschen sind, wenn sie in jenen sind, weil nicht anderswo das Leben im Menschen ist, Nr. 7178, 10122, 10367. Und weil der Verstand des Menschen den Glauben an den Herrn, und der Wille die Liebe zum Herrn aufnehmen kann, so kann er durch den Glauben und die Liebe mit dem Herrn verbunden werden, und wer durch den Glauben und die Liebe mit dem Herrn verbunden werden kann, der kann in Ewigkeit nicht sterben, Nr. 4525, 6323, 9231. Die Liebe ist eine Verbindung in der geistigen Welt, Nr. 1594, 2057, 3939, 4018, 5807, 6195, 9196, 7081-7086, 7501, 10130.

 

Der Wille des Menschen ist das eigentliche Sein seinen Lebens, weil er das Aufnahmegefäß des Guten, und der Verstand ist das Entstehen [Existere] des Lebens von daher, weil er das Aufnahmegefäß des Wahren ist, Nr. 3619, 5002, 9282. Somit ist das Leben des Willens das hauptsächlichste Leben des Menschen, und das Leben des Verstandes geht aus diesem hervor, Nr. 585, 590, 3619, 7342, 8885, 9282, 10076, 10109, 10110, vergleichsweise wie das Licht aus dem Feuer oder der Flamme, Nr. 6032, 6314. Was in den Verstand und zugleich in den Willen kommt, wird dem Menschen angeeignet, nicht aber, was nur in den Verstand [kommt], Nr. 9009, 9069, 9071, 9129, 9182, 9386, 9393, 10076, 10109, 10110. Sache des Lebens des Menschen wird dasjenige, was mit dem Willen und von diesem aus mit dem Verstand aufgenommen wird, Nr. 8911, 9069, 9071, 10076, 10109, 10110. Jeder Mensch wird auch von anderen geliebt und geschätzt gemäß dem Guten seines Willens und des Verstandes von daher, denn es wird geliebt und geschätzt wer wohl will und wohl versteht, und es wird verworfen und gering geschätzt wer wohl versteht, und nicht wohl will, Nr. 8911, 10076. Der Mensch bleibt auch nach dem Tode so wie sein Wille und der Verstand aus diesem ist, Nr. [8911], 9069, 9071, 9386, 10153. Und was Sache des Verstandes und nicht zugleich des Willens ist, das verschwindet alsdann, weil es nicht im Geist des Menschen ist, Nr. 9282, oder, was auf dasselbe hinausläuft, der Mensch bleibt nach dem Tode so wie seine Liebe und sein Glaube aus dieser, oder so wie sein Gutes und das Wahre aus diesem ist; und was Sache des Glaubens und nicht zugleich der Liebe, oder Sache des Wahren und nicht zugleich des Guten ist, verschwindet, weil es nicht im Menschen, somit nicht Sache des Menschen ist, Nr. 553, [2363], 2364, 10153. Der Mensch kann mit dem Verstand fassen, was er nicht aus dem Willen tut, oder er kann verstehen, was er nicht will, weil es gegen seine Liebe ist, Nr. 3539.

 

Der Wille und der Verstand machen ein Gemüt aus, Nr. 35, 3623, 5832, [5835], 10122. Diese beiden Vermögen des Lebens müssen zusammenwirken, damit der Mensch Mensch sei, Nr. 3623, 5835, 5969, 9300. Wie verkehrt der Zustand bei denen ist, bei denen der Verstand und der Wille nicht zusammenwirken, Nr. 9075. Solch ein Zustand ist bei den Heuchlern, Ränkeschmieden [dolosi], Schmeichlern [assentatores] und Gleisnern [simulatores], Nr. [2426], 4326, [4327], 3573, 4799, 8250. Der Wille und der Verstand werden zur Einheit gebracht im anderen Leben; es ist dort nicht erlaubt, ein geteiltes Gemüt zu haben, Nr. 8250.

 

Jede Lehrbestimmung [Doctrinale] der Kirche hat ihre Begriffe bei sich und durch diese erkennt man, wie sie beschaffen ist, Nr. 3310. Diesen gemäß ist das Verständnis derselben, und was die intellektuelle Idee beim Menschen ist, ist bloß die Vorstellung eines Wortes, und nicht die einer Sache, Nr. 3825. Die Begriffe [ideae] des Verstandes erstrecken sich weit in die Gesellschaften der Geister und der Engel rings umher, Nr. 6599-6605, 6609, 6613. Die Begriffe des Verstandes des Menschen werden im anderen Leben geöffnet, und werden sichtbar nach dem Leben dargestellt, wie sie beschaffen sind, Nr. 1869, 3310, 5510. In welcher Beschaffenheit die Vorstellungen einiger erscheinen, Nr. 6200, 8885.

 

Aller Wille zum Guten und alles Verständnis des Wahren ist vom Herrn, nicht so aber das vom Willen zum Guten getrennte Verständnis des Wahren, Nr. 1831, 3514, 5483, 5649, 6027, 8685, 8701, 10153. Der Verstand ist es, der vom Herrn erleuchtet wird, Nr. 6222, 6608, 10659. Denen, die erleuchtet werden, gibt der Herr das Wahre zu sehen und zu verstehen, Nr. 9382, 10659. Die Erleuchtung des Verstandes ist verschieden je nach den Lebenszuständen des Menschen, Nr. 5221, 7012, 7233. Der Verstand wird insoweit erleuchtet, als der Mensch das Wahre mit dem Willen aufnimmt, das ist, als er diesem gemäß tun will, Nr. 3619. Erleuchtet wird der Verstand derjenigen, die das Wort lesen aus Liebe zum Wahren und aus Liebe zur nützlichen Anwendung im Leben, nicht aber bei denen, die es aus Liebe zum Ruhm, zur Ehre und zum Gewinn [lesen], Nr. 9382, 10548, 10549, 10551. Die Erleuchtung ist eine wirkliche Erhebung des Gemütes in das Licht des Himmels, Nr. 10330, aus Erfahrung, Nr. 1526, 6608. Für den Verstand ist Erleuchtung das Licht aus dem Himmel, so wie für das Gesicht das Licht aus der Welt, Nr. 1524, 5114, 6608, 9128. Das Licht des Himmels ist das göttliche Wahre, aus dem alle Weisheit und Einsicht stammt, Nr. 3195, 3222, 5400, 8644, 9399, 9548, 9684. Der Verstand des Menschen ist es, der erleuchtet wird von jenem Licht, Nr. 1524, 3138, 3167, 4408, 6608, 8707, [8861], 9128, 9399, 10569.

 

Der Verstand ist so beschaffen, wie die Wahrheiten aus dem Guten, aus denen er gebildet ist, Nr. 10064. Der [wahre] Verstand ist der, welcher von den Wahrheiten, die aus dem Guten, nicht aber der, welcher vom Falschen, das aus dem Bösen stammt, [gebildet wird], Nr. 10675. Verstand ist, aus dem, was Ergebnis der Erfahrung und der Wissenschaft ist, die Wahrheiten, die Ursachen der Dinge, den Zusammenhang und die Folgen in der Reihenfolge sehen, Nr. 6125. Verstand ist, sehen und innewerden [percipere], ob [etwas] wahr ist, ehe man es begründet, nicht aber alles [mögliche] begründen können, Nr. 4741, 7012, 7680, 7950, 8521, 8780. Das Licht der Begründung ohne vorgängiges Innewerden [perceptio] des Wahren ist ein natürliches Licht, das auch statthaben kann bei denen, die nicht weise sind, Nr. 8780. Das Sehen und Innewerden, ob etwas wahr ist, ehe man es begründet, findet nur bei denen statt, die vom Wahren um des Wahren willen angeregt werden, die somit in geistigem Licht sind, Nr. 8780. Alle Lehrbestimmungen, auch die falschen, können begründet werden, bis dahin, daß sie wie Wahrheiten erscheinen, Nr. 4677E, 4741, 5033, 6865, 7950.

 

Wie die Vernunft [Rationale] beim Menschen empfangen und geboren wird, Nr. 2094, 2524, 2557, 3030, 5126, aus dem Einfluß des Lichtes des Himmels vom Herrn durch den inneren Menschen in die Erkenntnisse und das Wissen, die im äußeren [Menschen] sind, und die Erhebung von daher, Nr. 1895, 1899-1902. Die Vernunft wird durch die Wahrheiten geboren, und nicht durch Falsches; daher so, wie die Wahrheiten sind, so auch die Vernunft ist, Nr. 2094, 2524, 2557. Die Vernunft wird durch die Wahrheiten aus dem Guten aufgeschlossen und gebildet, durch das Falsche aus dem Bösen aber verschlossen und zerstört, Nr. 3108, 5126. Vernünftig ist nicht ein Mensch, der im Falschen aus dem Bösen ist, und er ist nicht deshalb vernünftig, weil er vernünfteln kann über jede Sache, Nr. 1944.

 

Der Mensch weiß nur mit Mühe zu unterscheiden zwischen dem Verstand und dem Willen, weil nur mit Mühe zwischen dem Denken und Wollen, Nr. 9995.

 

Mehreres über den Willen und den Verstand kann man wissen und schließen aus dem, was gleich oben angeführt worden ist über das Gute und Wahre, wenn man nur statt des Guten den Willen, und statt des Wahren den Verstand nimmt, denn der Wille ist [Aufnahmegefäß] des Guten und der Verstand ist das des Wahren.

 

 

(5)

 

Vom inneren und äußeren Menschen

 

(36)

Der Mensch ist so beschaffen, daß er zugleich in der geistigen Welt und in der natürlichen Welt ist; die geistige Welt ist, wo die Engel sind, und die natürliche Welt, wo die Menschen sind; und weil der Mensch so geschaffen ist, so ist ihm auch ein Inneres und ein Äußeres gegeben; ein Inneres, durch das er in der geistigen Welt ist, ein Äußeres, durch das er in der natürlichen Welt ist. Sein Inneres ist, was der innere Mensch genannt wird, und [sein] Äußeres, was der äußere Mensch genannt wird.

 

(37)

Ein jeder Mensch hat ein Inneres und ein Äußeres, aber es ist anders bei den Guten, und anders bei den Bösen; das Innere ist bei den Guten im Himmel und in dessen Licht, und das Äußere in der Welt und in deren Licht, und dieses Licht wird bei ihnen vom Licht des Himmels erleuchtet, und so wirken bei ihnen das Innere und das Äußere in eins zusammen, wie die wirkende Ursache und die Wirkung, oder wie das Frühere und das Spätere; bei den Bösen hingegen ist das Innere in der Welt und in deren Licht, und in eben diesem auch das Äußere; weshalb sie nichts sehen aus dem Licht des Himmels, sondern allein aus dem Licht der Welt; welches Licht ihnen das Licht der Natur heißt; daher kommt, daß die Dinge des Himmels für sie in Dunkelheit, und die Dinge der Welt im Licht sind. Hieraus erhellt, daß die Guten einen inneren Menschen und einen äußeren Menschen haben, die Bösen aber keinen inneren Menschen, sondern nur einen äußeren haben.

 

(38)

Der innere Mensch ist der, welcher der geistige Mensch heißt, weil er im Licht des Himmels ist, welches Licht geistig ist; und der äußere Mensch ist der, welcher der natürliche Mensch heißt, weil er im Licht der Welt ist, welches Licht natürlich ist. Ein Mensch, dessen Inneres im Licht des Himmels und das Äußere im Licht der Welt ist, ist ein geistiger Mensch in Ansehung beider; ein Mensch hingegen, dessen Inneres nicht im Licht des Himmels, sondern bloß im Licht der Welt ist, in dem auch das Äußere ist, ist ein natürlicher Mensch in Ansehung beider. Der geistige Mensch ist es, der im Wort der Lebendige heißt, der natürliche Mensch hingegen, welcher der Tote heißt.

 

(39)

Ein Mensch, dessen Inneres im Licht des Himmels und sein Äußeres im Licht der Welt ist, denkt sowohl geistig als natürlich, alsdann aber fließt sein geistiges Denken in das natürliche ein und kommt hier zum Bewußtsein. Ein Mensch hingegen, dessen Inneres mit dem Äußeren im Licht der Welt ist, denkt nicht geistig, sondern materiell; denn er denkt aus solchen Dingen, die in der Natur der Welt sind, und diese sind alle materiell. Geistig denken heißt, die Dinge selbst an und für sich denken, die Wahrheiten aus dem Licht des Wahren sehen, und das Gute aus der Liebe zum Guten inne werden, dann die Beschaffenheit der Dinge sehen und ihre Neigungen abgesehen von der Materie inne werden; aber materiell denken heißt, jenes denken, sehen und inne werden zusammen mit der Materie, und in der Materie, somit vergleichsweise grob und dunkel.

 

(40)

Der geistige innere Mensch ist an sich betrachtet ein Engel des Himmels, und ist auch, solange er noch im Körper lebt, in Gesellschaft mit Engeln, obgleich er es alsdann nicht weiß, und nach der Trennung vom Körper kommt er unter die Engel. Der bloß natürliche innere Mensch aber ist an sich betrachtet Geist und nicht Engel, und ist auch, solange er noch im Körper lebt, in Gesellschaft mit Geistern, aber mit solchen, die in der Hölle sind; er kommt auch nach der Trennung vom Körper unter sie.

 

(41)

Das Inwendig bei solchen, die geistige Menschen sind, ist auch wirklich gegen den Himmel zu erhoben, denn sie haben ihr Absehen hauptsächlich auf ihn. Bei denen aber, die bloß natürlich sind, ist das Inwendige, das dem Gemüt angehört, wirklich der Welt zugewendet, weil sie diese hauptsächlich im Auge haben. Das Inwendige, das Angehör des Gemütes [mentes] ist, ist bei einem jeden demjenigen zugewendet, was er über alles liebt; und das Auswendige, das Angehör der Seelenkraft [animi] ist, wendet sich demjenigen zu, dem das Inwendige [zugewandt ist].

 

(42)

Die, welche bloß eine allgemeine Vorstellung vom inneren und äußeren Menschen haben, glauben, der innere Mensch sei der, welcher denkt und will, und der äußere der, welcher redet und handelt, weil das Denken und Wollen etwas Inneres ist, und von daher reden und tun etwas Äußeres ist. Man muß aber wissen, daß der Mensch, wenn er einsichtsvoll denkt und weise will, alsdann vom geistigen Inneren aus denkt und will; daß aber der Mensch, wenn er nicht verständig denkt und nicht weise will, alsdann denkt und will vom natürlichen Inneren aus. Folglich wenn der Mensch gut über den Herrn und über die Dinge des Herrn, und wenn er gut vom Nächsten und von den Dingen des Nächsten denkt, und ihnen wohl will, dann denkt und will er vom geistigen Inneren her, weil er dann aus dem Glauben des Wahren und aus der Liebe des Guten, somit aus dem Himmel denkt. Wenn der Mensch aber übel von ihnen denkt, und ihnen übel will, dann denkt und will er aus dem natürlichen Inneren, weil aus dem Glauben des Falschen und aus der Liebe des Bösen, somit aus der Hölle. Mit einem Wort, inwieweit der Mensch in der Liebe zum Herrn, und in der Liebe zum Nächsten ist, insoweit ist er im geistigen Inneren, und denkt und will aus diesem, und redet und handelt auch aus ihm; inwieweit hingegen der Mensch in der Liebe zu sich, und in der Liebe zur Welt ist, insoweit ist er im natürlichen Inneren, und denkt und will aus diesem, und redet und handelt auch aus ihm.

 

(43)

Es ist vom Herrn so vorgesehen und angeordnet, daß inwieweit der Mensch aus dem Himmel denkt und will, insoweit der geistige innere Mensch aufgeschlossen und gebildet wird. Die Aufschließung ist in den Himmel bis zum Herrn, und die Bildung ist gemäß den Dingen des Himmels. Umgekehrt aber, inwieweit der Mensch nicht aus dem Himmel, sondern aus der Welt denkt und will, insoweit wird der geistige innere Mensch verschlossen, und der äußere aufgeschlossen. Die Aufschließung ist in die Welt und die Bildung ist gemäß den Dingen der Welt.

 

(44)

Diejenigen, bei denen der geistige innere Mensch in den Himmel zum Herrn hin aufgeschlossen ist, sind im Licht des Himmels, und in Erleuchtung vom Herrn, und von daher in Einsicht und Weisheit; diese sehen das Wahre, weil es Wahres ist, und werden des Guten inne, weil es Gutes ist. Diejenigen hingegen, bei denen der geistige innere Mensch verschlossen ist, wissen gar nicht, daß es einen inneren Menschen gibt, noch weniger, was der innere Mensch ist; sie glauben auch nicht, daß es ein Göttliches gibt, noch daß es ein Leben nach dem Tode gibt, somit [glauben sie] auch nicht an die Dinge des Himmels und der Kirche; und weil sie bloß im Licht der Welt sind, und in der Erleuchtung von daher, so halten sie die Natur für das Göttliche, sehen das Falsche für das Wahre an, und empfinden das Böse als Gutes.

 

(45)

Ein sinnlicher Mensch wird der genannt, dessen Inneres so ganz äußerlich ist, daß er nichts glaubt, als was er mit den Augen sehen und mit den Händen greifen kann. Dieser ist ein natürlicher Mensch auf niederster Stufe, und ist in Täuschungen in Beziehung auf alle Dinge des Glaubens der Kirche.

 

(46)

Das Innere und das Äußere, von denen gehandelt worden, ist das Innere und das Äußere des Geistes des Menschen; sein Körper ist nur ein weiter hinzugefügtes Äußeres, innerhalb dessen jene existieren; denn der Körper tut nichts aus sich, sondern aus seinem Geist, der in ihm ist. Noch muß man wissen, daß der Geist des Menschen nach der Trennung vom Körper ebenso denkt und will, und redet und tut; das Denken und Wollen ist sein Inneres, und das Reden und Tun ist sein Äußeres, worüber man nachsehe im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 234-245, 265-275, 432-444, 453-484.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(47)

Vom Inneren und Äußeren beim Menschen. In der Christenheit weiß man, daß der Mensch ein Inneres und ein Äußeres hat, oder einen inneren und einen äußeren Menschen; allein man weiß nur wenig, wie der eine und der andere beschaffen ist, Nr. 1889, 1940. Der innere Mensch ist geistig, und der äußere natürlich, Nr. 978, 1015, 4459, 6309, 9701-9709. Der innere Mensch, der geistig ist, ist nach dem Bild des Himmels, und der äußere, der natürlich ist, ist nach dem Bild der Welt gebildet, in welcher Weise? Der Mensch ist daher von den Alten die kleine Welt [Microcosmus] genannt worden, Nr. 3628, 4523, 4524, 6057, 6314, 9706, 10156, 10472. So ist im Menschen die geistige Welt und die natürliche Welt verbunden, Nr. 6057, 10472. Von daher ist der Mensch so beschaffen, daß er aufwärts zum Himmel und abwärts zur Welt hinsehen kann, Nr. 7601, 7604, 7607. Wenn er aufwärts schaut, so ist er im Licht des Himmels, und sieht von daher, wenn er aber abwärts schaut, so ist er im Licht der Welt, und sieht von daher, Nr. 3167, 10134. Beim Menschen gibt es ein Hinabsteigen aus der geistigen Welt in die natürliche, Nr. 3702, 4042.

 

Der innere Mensch, der geistig ist, und der äußere Mensch, der natürlich ist, sind ganz verschieden, Nr. 1999, 2018, 3691, 4459. Der Unterschied ist, wie zwischen der Ursache und der Wirkung, und wie zwischen dem Vorhergehenden und dem Nachfolgenden, und es findet dabei kein stetiger Zusammenhang statt, Nr. 3691, 5145, 5146, 5711, 6275, 6284, 6299, 6326, 6465, 8603, 10076, 10099, 10181. Folglich ist der Unterschied wie zwischen dem Himmel und der Welt, oder zwischen dem Geistigen und dem Natürlichen, Nr. 4292, [4524, 5128], 5131, [5630, 8603], 8610, [9300]. Das Inwendige und das Auswendige des Menschen sind nicht stetig zusammenhängend, sondern den Graden gemäß unterschieden, und jeder Grad ist begrenzt, Nr. 3691, 4154, 5114, 6326, 6465, 8603, 10099. Wer die Unterschiede des Inwendigen und des Auswendigen des Menschen gemäß den Graden nicht wahrnimmt, und wer keine Einsicht in die Beschaffenheit der Grade hat, kann [auch] das Innere und das Äußere des Menschen nicht begreifen, Nr. 5146, 6465, 10099, 10181. Diejenigen Dinge, die im höheren Grad sind, sind vollkommener als die, welche im niederen [sind], Nr. 3405. Es gibt drei Grade gemäß den drei Himmeln im Menschen, Nr. 4154. Das Auswendige beim Menschen ist entfernter vom Göttlichen, und daher [auch] jenem gegenüber dunkel und [nur] ein Allgemeines, Nr. 6451, und ihm gegenüber auch ein Untergeordnetes, Nr. 996, 3855. Das Inwendige ist vollkommener, weil dem Göttlichen näher, Nr. 5146, 5147. Im Inneren sind tausend und aber tausend Dinge, die im Äußeren als ein Allgemeines erscheinen, Nr. 5707. Daher ist auch das Denken und Empfinden um so klarer, je innerlicher es ist, Nr. 5920. Hieraus folgt, daß der Mensch im Inneren sein soll, 1175, 4464.

 

Das Inwendige des Gemütes bei einem Menschen, der in der Liebe und Liebtätigkeit ist, wird wirklich vom Herrn erhoben, sonst würde es abwärts blicken, Nr. 6952, 6954, 10330. Der Einfluß und die Erleuchtung aus dem Himmel beim Menschen ist eine wirkliche Erhebung des Inwendigen vom Herrn, Nr. 7816, 10330. Der Mensch wird gehoben, wenn [er] zum Geistigen [sich erhebt], Nr. 9922. Inwieweit der Mensch vom Äußeren gegen das Inwendige hin erhoben wird, insoweit kommt er in das Licht, somit in die Einsicht; und dies heißt dem Sinnlichen entrückt werden, wie es von den Alten genannt wurde, Nr. 6183, 6313. Die Erhebung vom Äußeren zum Inwendigen ist wie die aus dem Nebel in das Licht, Nr. 4598.

 

Der Einfluß vom Herrn geschieht durch den inneren Menschen in den äußeren, Nr. 1940, 5119. Das Inwendige kann einfließen in das Auswendige, nicht aber umgekehrt, somit gibt es einen geistigen Einfluß, nicht aber einen physischen, nämlich aus dem geistigen Menschen in den natürlichen, und nicht aus dem natürlichen in den geistigen, Nr. 3219, 5119, 5259, 5427, 5428, 5477, 6322, 9109, 9110. Der Herr regiert vom Inneren her, wo Friede ist, das Äußere wo Unruhe [ist], Nr. 5396.

 

Das Innere kann alles im Äußeren sehen, nicht aber umgekehrt, Nr. 1914, 1953, 5427, 5428, 5477. Solange der Mensch in der Welt lebt, denkt er vom Inneren her im Äußeren, somit fließt sein geistiges Denken in das natürliche ein und stellt sich hier in natürlicher Weise dar, Nr. 3679. Wenn der Mensch gut denkt, so geschieht dies vom Inneren oder Geistigen her im Äußeren oder Natürlichen, Nr. 9704, 9705, 9707. Der äußere Mensch denkt und will gemäß der Verbindung mit dem inneren, Nr. 9702, 9703. Es gibt ein inwendigeres und ein auswendigeres Denken; wie das eine und das andere beschaffen sei, Nr. 2515, 2552, 5127, 5141, 5168, 6007. Es werden von seiten des Menschen, solange er in der Welt lebt, das Denken und die Neigung, die im Inneren sind, nicht wahrgenommen, sondern [nur] die im Äußeren von daher sind, Nr. 10236, 10240. Im anderen Leben wird aber das Äußere weggenommen, und dann wird der Mensch in sein Inneres versetzt, Nr. 8870, und dann wird offenbar, wie das Innere beschaffen ist, Nr. 1806, 1807.

 

Das Innere bringt das Äußere hervor, Nr. 994, 995. Und dann umkleidet sich das Innere mit solchem, durch das es im Äußeren eine Wirkung hervorbringen kann, Nr. 6275, 6284, 6299, und durch das es im Äußeren leben kann, Nr. 1175, 6275. Der Herr verbindet den inneren oder geistigen Menschen mit dem äußeren oder natürlichen, wenn Er ihn wiedergebiert, Nr. 1577, 1594, 1904, 1999. Der äußere oder natürliche Mensch wird dann durch den inneren oder geistigen in die Ordnung zurückgebracht, und wird untergeordnet, Nr. 9708.

 

Das Äußere soll dem Inneren untergeordnet und unterworfen sein, Nr. 5077, 5125, 5128, 5786, 5947, 10272. Das Äußere ist so geschaffen, daß es dem Inneren dienstbar sei, Nr. 5947. Das Innere soll der Herr sein, und das Äußere der Diener und in gewisser Beziehung der Knecht, Nr. 10471.

 

Das Äußere soll in Entsprechung sein mit dem Inneren, damit eine Verbindung sei, Nr. 5427, 5428, 5477. Wie das Äußere beschaffen ist, wenn es dem Inneren entspricht, und wie es beschaffen ist, wenn es nicht entspricht, Nr. 3493, 5422, 5423, 5427, 5428, 5477, 5511. Im äußeren Menschen ist solches, das dem inneren entsprich, und mit ihm übereinstimmt, und ist auch solches, das nicht entspricht und nicht übereinstimmt, Nr. 1563, 1568.

 

Das Äußere hat seine Beschaffenheit vom Inneren, Nr. 9912, 9921, 9922. Wie groß die Schönheit des äußeren Menschen ist, wenn er mit dem inneren verbunden ist, Nr. 1590. Und wie groß die Häßlichkeit ist, wenn nicht verbunden, Nr. 1598. Die Liebe zum Herrn und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten verbinden den äußeren Menschen mit dem inneren, Nr. 1594. Wenn der innere Menschen nicht mit dem äußeren verbunden ist, so ist keine Fruchtbarkeit da, Nr. 3987.

 

Das Inwendige fließt nach und nach in das Auswendige ein, bis in das Äußerste oder Letzte, und dort existieren und bestehen sie zusammen, Nr. 634, 6239, 9215, 9216. Sie fließen nicht nur nach und nach ein, sondern bilden auch im Letzten ein Gleichzeitiges; in welcher Ordnung, Nr. 5897, 6451, 8603, 10099. Alles Inwendige wird vom Ersten durch das Letzte im Zusammenhang gehalten, Nr. 9828. Von daher ist auch im Letzten Kraft und Macht, Nr. 9836. Sodann wurden auch deshalb aus dem Letzten Antworten und Offenbarungen [gegeben], Nr. 9905, 10548. Daher ist auch das Letzte heiliger als das Inwendige, Nr. 9824. Daher denn auch im Wort das Erste und das Letzte alles und jedes, somit das Ganze bezeichnen, Nr. 10044, 10329, 10335.

 

Der innere Mensch ist für denjenigen offen, der in der göttlichen Ordnung ist, verschlossen aber dem, der nicht in der göttlichen Ordnung ist, Nr. 8513. Es gibt keine Verbindung des Himmels mit dem äußeren Menschen ohne den inneren, Nr. 9380. Das Böse und das Falsche des Bösen verschließen den inneren Menschen, und machen, daß der Mensch nur im äußeren ist, Nr. 1587, 10492, besonders das Böse aus der Selbstliebe, Nr. 1594. Das Inwendige wird, wenn das Göttliche geleugnet wird, verschlossen bis herab zum Sinnlichen, welches das Letzte ist, Nr. 6564. Das Innere wird bei den Verständigen und Gelehrten der Welt, die sich aus den Wissenschaften gegen die Dinge des Himmels und der Kirche bestärken, mehr verschlossen als bei solchen Einfältigen, Nr. 10492.

 

Weil der innere Mensch im Licht des Himmels ist, und der äußere im Licht der Welt, so kümmern sich diejenigen, die im Äußeren ohne das Innere sind, das heißt, bei dem das Innere verschlossen ist, nicht um die inneren Dinge des Himmels und der Kirche, Nr. 4464, 4946. Im anderen Leben ertragen sie nicht einmal die inneren Dinge, Nr. 10694, 10701, 10707. Sie glauben nichts, Nr. 10396, 10400, 10411, 10429. Sie lieben sich und die Welt über alles, Nr. 10407, 10412, 10420. Das Inwendige derselben oder die Dinge des Denkens und der Neigung sind garstig, unsauber und unheilig, wie sie auch immer im Äußeren erscheinen mögen, Nr. 1182, 7046, 9705, 9707. Die Vorstellungen ihres Denkens sind materiell und ganz und gar nicht geistig, Nr. 10582. Wie sie weiter beschaffen sind, bei denen, bei denen das Innere, das den Himmel im Auge hat, verschlossen ist, Nr. 4459, 9709, 10284, 10286, 10429, 10472, 10492, 10602, 10683.

 

Inwieweit das Innere, das geistig ist, geöffnet wird, insoweit werden die Wahrheiten und das Gute vermehrt, und inwieweit das Innere, das geistig ist, verschlossen wird, insoweit verschwinden die Wahrheiten und das Gute, Nr. 4099. Die Kirche ist im geistigen inneren Menschen, weil dieser im Himmel ist, nicht aber im äußeren ohne jenen, Nr. 10698. Daher kommt, daß die äußere Kirche beim Menschen nichts ist ohne die innere, Nr. 1795. Der äußere Gottesdienst ist ohne den inneren Gottesdienst kein Gottesdienst, Nr. 1094, 1175. Von denen, die im Inneren der Kirche, des Gottesdienstes und des Wortes sind; von denen, die im Äußeren, in dem das Innere ist, und von denen, die im Äußeren ohne das Innere sind, Nr. 10683. Das Äußere ist hart ohne das Innere, Nr. 10628, [10629].

 

Der bloß natürliche Mensch ist in der Hölle, wofern er nicht durch die Wiedergeburt geistig wird, Nr. 10156. Alle, die im Äußeren sind ohne das Innere, ober bei denen das geistige Innere verschlossen ist, sind in der Hölle, Nr. 9128, 10483, 10489.

 

Das Inwendige des Menschen wird wirklich gewendet seinen Lieblingsneigungen gemäß, Nr. 10702. In allem und jedem muß ein Inneres und ein Äußeres sein, damit es bestehe, Nr. 9473.

 

Das Obere und Hohe bezeichnet im Wort das Innere, Nr. 1735, 2148, 4210, 4599. Daher kommt, daß im Wort das Obere das Inwendige ist, und das Untere das Auswendige ist, Nr. 3084.

 

(48)

Vom Natürlichen und dem Geistigen. Wie verkehrt es ist, daß die Welt heutzutage so viel der Natur zuschreibt, und so wenig dem Göttlichen, Nr. 3483. Warum es so ist, Nr. 5116, während doch alles und jedes in der Natur aus dem Göttlichen nicht nur entstanden ist, sondern auch fortwährend besteht, und zwar durch die geistige Welt, Nr. 775, 8211. Die göttlichen, die himmlischen und die geistigen Dinge endigen sich in der Natur, Nr. 4240, 4939. Die Natur ist die unterste Grundlage [planum], auf der sie stehen, Nr. 4240, 5651, 6275, 6284, 6299, 9216. Die himmlischen, die geistigen und die natürlichen Dinge folgen [einander] und reihen sich aneinander an der Ordnung nach, sonach mit ihnen die göttlichen, weil sie aus dem Göttlichen sind, Nr. 880, 4938, 4939, 9992, 10005, 10017, 10068. Die himmlischen Dinge machen das Haupt aus, die geistigen den Leib, und die natürlichen die Füße, Nr. 4938, 4939. In derselben Ordnung, in der sie einander folgen und sich aneinander anreihen, fließen sie auch ein, Nr. 4938, 4939. Das Gute des innersten oder dritten Himmels heißt das Himmlische, das Gute des mittleren oder geistigen Himmels heißt das Geistige, und das Gute des letzten oder ersten Himmels heißt das geistig Natürliche [spirituale naturale]; und von daher kann man wissen, was das Himmlische, das Geistige und das Natürliche ist, Nr. 4279, 4286, 4938, 4939, 9992, 10005, 10017, 10068; und im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 20-40.

 

Alle Dinge der natürlichen Welt sind aus dem Göttlichen durch die geistige Welt, Nr. 5013. Von daher ist Geistiges in jedem natürlichen Ding, wie die wirkende Ursache in der Wirkung, Nr. 3562, 5711, dann auch wie das Streben in der Bewegung, Nr. 5173, und wie das Innere im Äußeren ist, Nr. 3562, 5711, 5326. Und weil die Ursache das eigentlich Wesentliche in der Wirkung ist, desgleichen das Streben in der Bewegung und dann auch das Innere im Äußeren ist, so folgt daraus, daß das Geistige das eigentlich Wesentliche im Natürlichen ist, somit das Göttliche, von Dem [es herstammt], Nr. 2987-3002, 9701-9709. Die geistigen Dinge stellen sich dar im Natürlichen, und was sich darstellt, ist Vorbildung und Entsprechung, Nr. 1632, 2987-3002. Von daher kommt, daß die ganze Natur ein vorbildender Schauplatz der geistigen Welt, das heißt, das Himmels ist, Nr. 2758, 2999, 3000, 4939, 8848, 9280. Alle Dinge in der Natur sind in eine Ordnung und Reihenfolge gebracht gemäß den Zwecken, Nr. 4104. Dies stammt aus der geistigen Welt, das heißt, aus dem Himmel, weil dort die Zwecke, die Nutzleistungen sind, herrschen, Nr. 454, 696, 1103, 3645, 4054, 7038. Der Mensch ist so geschaffen, daß das Göttliche, das der Ordnung gemäß in die Natur herabsteigt, bei ihm wahrgenommen wird, Nr. 3702.

 

Bei jedem Menschen, der in der göttlichen Ordnung ist, ist ein Inneres und ein Äußeres; sein Inneres heißt das Geistige oder der geistige Mensch, sein Äußeres das Natürliche oder der natürliche Mensch, Nr. 978, 1015, 4459, 6309, 9701-9709. Der geistige Mensch ist im Licht des Himmels, und der natürliche im Licht der Welt, Nr. 5965. Der natürliche Mensch kann nichts aus sich durchschauen, sondern aus dem geistigen, Nr. 5286. Das Natürliche ist gleichsam ein Angesicht, in dem das Inwendige sich sieht, und der Mensch so denkt, Nr. 5165. Der geistige Mensch denkt im Natürlichen, somit in natürlicher Weise, inwieweit er zu seinem sinnlichen Wahrnehmen gelangt, Nr. 3679, 5165, 6284, 6299. Das Natürliche ist die Grundlage [planum], in der das Geistige sich endigt, Nr. 5651, 6275, 6284, 6299, 9216. Das Geistige sieht nichts, wenn nicht das Natürliche entspricht, Nr. 3493, 3620, 3623. Der geistige oder innere Mensch kann sehen, was im natürlichen oder äußeren vorgeht, nicht aber umgekehrt, weil das Geistige in das Natürliche einfließt, und nicht das Natürliche in das Geistige, Nr. 3219, 4667, 5119, 5259, 5427, 5428, 5477, 6322, 9109, 9110. Der natürliche Mensch weiß aus seinem Licht, welches das Licht der Natur genannt wird, nicht irgend etwas von Gott, auch nicht vom Himmel, noch vom Leben nach dem Tode, auch glaubt er nicht, wenn er [davon] hört, wofern nicht in jenes Licht [lumen] das geistige Licht [lux] einfließt, welches das Licht aus dem Himmel ist, Nr. 8944.

 

Der natürliche Mensch ist aus sich, weil von Geburt her, dem geistigen Menschen entgegengesetzt, Nr. 3913, 3928. Solange sie sich also entgegen sind, ist es dem Menschen unangenehm, an geistige und himmlische Dinge zu denken, angenehm aber, an natürliche und leibliche, Nr. 4096. Es wird ihm übel bei den Dingen des Himmels, und auch bei der bloßen Nennung des Geistigen; aus Erfahrung, Nr. 5006, 9109. Die bloß natürlichen Menschen betrachten das geistige Gute und Wahre als etwas Knechtisches, Nr. 5013, 5025, während doch der natürliche Mensch dem geistigen untergeordnet sein und ihm dienen soll, Nr. 3019, 5168. Es heißt vom geistigen Menschen, daß er dem natürlichen diene, wenn dieser aus dem Verstandesgebiet Bestätigungsgründe für solches, was er begehrt, besonders aus dem Wort aufsucht, Nr. 3019, 5013, 5025, 5168. Wie die bloß natürlichen Menschen im anderen Leben erscheinen, und wie ihr Zustand und Los dort beschaffen ist, Nr. 4630, 4633, 4940-4952, 5032, 5571.

 

Wahrheiten, die im natürlichen Menschen sind, heißen Wißtümliches und Kenntnisse [scientifica et cognitiones], Nr. 3293. Der natürliche Mensch an sich betrachtet hat eine materielle Imagination (Vorstellung), und hat Neigungen, wie die Tiere sie haben, Nr. 3020. Das echte Denk- und Imaginationsvermögen aber kommt aus dem inneren oder geistigen Menschen, wenn aus ihm der natürliche Mensch sieht, handelt und lebt, Nr. 3493, 5422, 5423, 5427, 5428, 5477, 5511.

 

Was im natürlichen Menschen ist, ist im Vergleich mit dem, was im geistigen Menschen ist, ein Allgemeines, Nr. 3513, 5707; und ist so diesem gegenüber dunkel, Nr. 6686.

 

Es gibt ein inwendiges und ein auswendiges Natürliches beim Menschen, Nr. 3293, 3294, 3793, 5118, 5126, 5497, 5649. Es gibt auch ein Mittleres zwischen ihnen, Nr. 4570, 9216. Die Entleerungen [exonerationes] des geistigen Menschen geschehen in den natürlichen, und durch ihn, Nr. 9572.

 

Die, welche aus bloß natürlicher Anlage das Gute tun, und nicht aus Religion, werden nicht im Himmel aufgenommen, Nr. 8002, 8772.

 

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Vom Licht des Himmels, in dem der geistige Mensch ist. In den Himmeln ist ein großes Licht, Nr. 1117, 1521, 1533, 1619-1632. Das Licht in den Himmeln übertrifft um viele Grade das Licht um die Mittagszeit auf Erden, Nr. 1117, 1521, 4527, 5400, 8644. Jenes Licht habe ich öfter gesehen, Nr. 1522, 4527, 7174. Die Engel im innersten oder dritten Himmel haben ein Licht wie das Licht aus der Sonne, die Engel im zweiten Himmel aber ein Licht wie das aus dem Mond, Nr. 1529, 1530. Das Licht im innersten Himmel ist flammig, im zweiten aber glänzend weiß, Nr. 9570.

 

Alles Licht in den Himmeln ist vom Herrn als der Sonne daselbst, Nr. 1053, 1521, 3195, 3341, 3636, 3643, 4415, 9548, 9684, 10809. Der Herr ist die Sonne des engelischen Himmels, und diese ist Seine göttliche Liebe, Nr. 1521, 1529-1531, 1837, 4321, 4696, 7078, 7083, 7173. Das göttliche Wahre, das vom Herrn hervorgeht, erscheint in den Himmeln als Licht und stellt alles Licht des Himmels dar, und von daher ist dieses Licht das geistige Licht, Nr. 3195, 3222, 5400, 8644, 9399, 9548, 9684. Deshalb wird auch der Herr im Wort das Licht genannt, Nr. 3195. Weil dieses Licht das göttliche Wahre ist, darum ist in diesem Licht die göttliche Weisheit und Einsicht, Nr. 3195, 3485, 3636, 3643, 3993, 4302, 4413, 4415, 9548, 9684. Auf welche Weise das Licht vom Herrn in die Himmel einfließt, wird beleuchtet durch die strahlenden Kreise um die Sonne, Nr. 9407. Daß der Herr die Sonne für den Himmel ist, und von Ihm alles Licht daselbst stammt, sehe man im Werk vom »Himmel und Hölle« Nr. 116-125, und daß das Licht aus dieser Sonne das göttliche Wahre ist, und die Wärme aus dieser Sonne das göttliche Gute der göttlichen Liebe ist, Nr. 126-140.

 

Das Licht des Himmels erleuchtet sowohl das Gesicht als den Verstand der Engel und Geister, Nr. 2776, 3138. Das Licht verhält sich dort gemäß ihrer Einsicht und Weisheit, Nr. 1524, 3339, beglaubigt aus dem Wort, Nr. 1529, 1530. Es gibt in den Himmeln ebenso viele Verschiedenheiten des Lichtes, als engelische Gesellschaften, Nr. 4414, weil es beständige Wechsel [varietates] in den Himmeln gibt, in Rücksicht des Guten und Wahren, somit in Rücksicht der Weisheit und Einsicht, Nr. 684, 690, 3241, 3744, 3745, 5598, 7236, 7833, 7836. Daß der Himmel im Licht und der Wärme ist, bedeutet, daß er in der Weisheit und Liebe ist, Nr. 3643, 9399, 9400.

 

Das Licht des Himmels erleuchtet den Verstand des Menschen, Nr. 1524, 3138, 3167, 4408, 6608, 8707, 9128, 9399, 10569. Wenn der Mensch über das Sinnliche erhoben wird, so kommt er in ein milderes Licht und endlich in himmlisches Licht, Nr. 6313, 6315, 9407. Die Erhebung in das Licht des Himmels findet statt, wenn er in die Einsicht [erhoben wird], Nr. 3190. Wie großes Licht [von mir] wahrgenommen wurde, als ich von den weltliche Vorstellungen abgezogen ward, Nr. 1526, 6608. Das Sehen [visus] des inneren Menschen ist im Licht des Himmels, und deshalb kann der Mensch analytisch und vernünftig denken, Nr. 1532. Das Licht des Himmels vom Herrn ist immer beim Menschen, aber es fließt [nur] insoweit ein, als der Mensch in den Wahrheiten aus dem Guten ist, Nr. 4060, 4214. Dieses Licht verhält sich gemäß dem Wahren aus dem Guten, Nr. 3094. Die Wahrheiten leuchten in der geistigen Welt, Nr. 5219. Die geistige Wärme und das geistige Licht machen das wahre Leben des Menschen aus, Nr. 6032.

 

Das Licht der Welt ist für den äußeren Menschen, das Licht des Himmels für den inneren, Nr. 3223, 3224, 3337. Das Licht [Lux] des Himmels fließt ein in das natürliche Licht [lumen], und der natürliche Mensch ist nur insoweit weise, als er jenes Licht aufnimmt, Nr. 4302, 4408. Zwischen diesen Lichtarten besteht ein Entsprechungsverhältnis, Nr. 3225. Aus dem Licht der Welt beim Menschen, das sein natürliches Licht genannt wird, können die Dinge, die im Licht des Himmels sind, nicht gesehen werden, wohl aber umgekehrt, Nr. 9577. Daher kommt, daß die, welche nur im Licht der Welt sind, welches das natürliche Licht genannt wird, diejenigen Dinge, die im Licht des Himmels sind, nicht wahrnehmen, Nr. 3108. Das Licht des Himmels ist für diejenigen, die in Falschem aus Bösem sind, Finsternis, Nr. 1783, 3337, 3413, 4060, 6907, 8197. Das Licht der Welt gibt einen rötlichen Schimmer bei den Bösen, und inwieweit es so schimmert, sind die Gegenstände des Lichtes des Himmels für sie Finsternis, Nr. 6907. Das Licht der Welt ist den Engeln nicht sichtbar, Nr. 1521, 1783, 1880.

 

In den Himmeln ist alles Licht vom Herr n, und aller Schatten von der Unwissenheit und dem Eigenen der Engel und Geister, und von daher die Modifikationen und Wechsel des Lichtes und des Schattens, die dort die Farben sind, Nr. 3341. Von den Wechseln des Lichtes durch die Urim und Thummim, Nr. 3862.

 

Das Licht derjenigen, die in dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind, ist ein Schneelicht, und wie das Licht im Winter, Nr. 3412, 3413. Dieses Licht wird, sobald Licht aus dem Himmel einfließt, in lauter Finsternis verkehrt, Nr. 3412. Vom Licht derjenigen, die im Überredungsglauben und im Leben des Bösen sind, Nr. 4416. Wie das Licht bei denen erscheint, die in der Einsicht aus dem Eigenen sind, und wie bei denen, die in der Einsicht vom Herrn sind, Nr. 4419.

 

Es gibt einen Schein [Lumen] in den Höllen, aber es ist ein Irrschein [fatuum], Nr. 1528, 3340, 4214, 4418, 4531. Der Schein ist dort, wie der Schein aus einem Kohlefeuer, Nr. 1528, 4418, 4531. Die, welche in den Höllen sind, erscheinen sich selbst in ihrem Schein als Menschen, im Licht des Himmels aber als Teufel und Ungeheuer, Nr. 4532, 4533, 4674, 5057, 5058, 6605, 6626. Im Licht des Himmels erscheinen alle Dinge, wie sie sind, Nr. 4674. Von den Höllen heißt es, daß sie in Dunkelheit und Finsternis seien, weil sie im Falschen aus Bösem sind, Nr. 3340, 4418, 4531. Finsternis bedeutet Falsches, und die Dunkelheit Falsches des Bösen, Nr. 1839, 1860, 7688, 7711.

 

(50)

Vom sinnlichen Menschen, welcher der natürliche auf der untersten Stufe ist; wovon in der Lehre Nr. 45. Das Sinnliche ist das Letzte des Lebens des Menschen, das seinem Körperlichen anhängt und anklebt, Nr. 5077, 5767, 9212, 9216, 9331, 9730. Ein sinnlicher Mensch heißt derjenige, der alles aus den Sinnen des Körpers beurteilt und erschließt, und nichts glaubt als was er mit den Augen sehen und mit den Händen greifen kann, indem er dieses für etwas ausgibt, das übrige aber verwirft, Nr. 5094, 7693. Ein solcher Mensch denkt im Äußersten und nicht inwendig in sich, Nr. 5089, 5094, 6564, 7693. Sein Inwendiges ist verschlossen, so daß er in demselben nichts Wahres sieht, Nr. 6564, 6844, 6845. Mit einem Wort, er ist im groben natürlichen Schein, und nimmt so nichts wahr, was aus dem Licht des Himmels ist, Nr. 6201, 6310, 6564, 6844, 6845, 6598, 6612, 6614, 6622, 6624. Infolgedessen ist er inwendig gegen die Dinge des Himmels und der Kirche, Nr. 6201, 6316, 6844, 6845, 6948, 6949. Gelehrte, die sich gegen die Wahrheiten der Kirche begründet haben, sind sinnlich, Nr. 6316.     angels-heaven.org

 

Die sinnlichen Menschen räsonieren scharf und gewandt, weil ihr Denken dem Reden so nahe liegt, daß es fast in ihm ist, und weil sie ins Reden aus dem bloßen Gedächtnis alle Einsicht setzen, Nr. 195, 196, 5700, 10236. Sie vernünfteln aber aus Sinnestäuschungen, durch die das Volk gewonnen wird, Nr. 5084, 6948, 6949, 7693.

 

Die sinnlichen Menschen sind schlauer und bösartiger als die übrigen, Nr. 7693, 10236. Die Geizigen, die Ehebrecher, die Wollüstlinge und die Ränkeschmiede [dolosi] sind vorzugswiese sinnliche Menschen, Nr. 6310. Ihr Inwendiges ist garstig und schmutzig, Nr. 6201. Durch dieses stehen sie in Gemeinschaft mit den Höllen, Nr. 6311. Diejenigen, die in den Höllen sind, sind sinnlich, und zwar um so mehr, je tiefer sie darin sind, Nr. 4623, 6311. Die Sphäre der höllischen Geister verbindet sich mit dem sinnlichen Menschen von hinten her, Nr. 6312. Diejenigen, die vom Sinnlichen aus vernünftelt haben, und daher gegen die Glaubenswahrheiten, wurden von den Alten Schlangen des Baumes der Erkenntnis genannt, Nr. 195-197, 6398, 6949, 10313.

 

Das Sinnliche des Menschen und der sinnliche Mensch wird weiter beschrieben, Nr. 10236, und die Ausdehnung des Sinnlichen beim Menschen, Nr. 9731.

 

Das Sinnliche soll an letzter und nicht an erster Stelle sein; und beim weisen und verständigen Menschen ist es wirklich an letzter Stelle, und dem Inwendigen untertan, beim nicht weisen Menschen hingegen nimmt es die erste Stelle ein, und herrscht; dies sind die, welche im eigentlichen Sinn sinnliche genannt werden, Nr. 5077, 5125, 5128, 7645. Wenn das Sinnliche die letzte Stelle einnimmt, und dem Inwendigen untertan ist, so wird durch dasselbe der Weg zum Verstand geöffnet, und die Wahrheiten werden ausgeschieden wie durch eine Art von Ausziehungsprozeß, Nr. 5580.

 

Jenes Sinnliche des Menschen liegt der Welt zunächst, und nimmt in sich auf was von der Welt herkommt, und siebt es gleichsam durch, Nr. 9726. Der äußere oder natürliche Mensch steht durch dieses Sinnliche mit der Welt, und durch das Vernünftige mit dem Himmel in Gemeinschaft, Nr. 4009. Das Sinnliche reicht somit dasjenige dar, was dem Inwendigen des Menschen dient, Nr. 5077, 5081. Es gibt Sinnliches, das dem Verstandesgebiet dient, und solches, das dem Willensgebiet dient, Nr. 5077.

 

Wofern das Denken nicht über das Sinnliche erhoben wird, ist der Mensch wenig weise, Nr. 5089. Der weise Mensch denkt erhaben über das Sinnliche, Nr. 5089, 5094. Der Mensch kommt, wenn sein Denken über das Sinnliche erhoben wird, in helleren Lichtschein, und zuletzt in das himmlische Licht, Nr. 6183, 6313, 6315, 9407, 9730, 9922. Die Erhebung über das Sinnliche und das Entrücktwerden von diesem weg war den Alten wohl bekannt, Nr. 6313. Der Mensch kann mit seinem Geist sehen, was in der geistigen Welt ist, wenn er dem Sinnlichen, das aus dem Körper ist, entrückt werden, und in das Licht des Himmels vom Herrn erhoben werden kann, Nr. 4622. Die Ursache hiervon ist, weil nicht der Körper empfindet, sondern der Geist des Menschen im Körper, und inwieweit im Körper, insoweit empfindet er grob und dunkel, somit in Finsternis; inwieweit nicht im Körper, insoweit klar und im Licht, Nr. 4622, 6614, 6622.

 

Das Letze des Verstandes ist das wißtümlich Sinnliche, und das Äußerste des Willens ist das angenehme Sinnliche, wovon Nr. 9996. Welcher Unterschied ist zwischen dem mit den Tieren gemeinsamen Sinnlichen, und dem nicht mit ihnen gemeinsamen Sinnlichen, Nr. 10236. Es gibt Sinnliche, die nicht böse sind, weil ihr Inwendiges nicht so verschlossen ist; von deren Zustand im anderen Leben, Nr. 6311.

 

(51)

Von den Kenntnissen [scientiis] und den Erkenntnissen [cognitionibus], durch die der geistige innere Mensch geöffnet wird. Wißtümliches [scientifica] heißt das, was im äußeren oder natürlichen Menschen und in seinem Gedächtnis ist, nicht aber was im inneren oder geistigen Menschen ist, Nr. 3019, 3020, 3293, 3309, 4967, 9918, 9922. Das Wißtümliche ist, weil es dem äußeren oder natürlichen Menschen angehört, vergleichsweise ein Dienstbares, weil der äußere oder natürliche Mensch dazu gemacht ist, dem inneren oder geistigen zu dienen, wie die Welt dem Himmel, Nr. 5077, 5125, 5128, 5786, 5947, 10272, 10471. Der äußere Mensch ist vergleichsweise eine Welt, weil ihm die Gesetze der göttlichen Ordnung, die in der Welt sind, eingeschrieben sind, und der innere Mensch ist vergleichsweise ein Himmel, weil ihm die Gesetze der göttlichen Ordnung, die im Himmel sind, eingeschrieben sind, Nr. 4523, 4524, 5368, 6013, 6057, 9278, 9279, 9283, 9709, 10156, 10472; und im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 51-58.

 

Es gibt Wißtümliches, das sich auf die natürlichen Dinge bezieht; [solches], das den Zustand und das Leben des Bürgers betrifft; solches, das Sache des moralischen Zustandes und Lebens ist, und solches, das Sache des geistigen Zustandes und Lebens ist, Nr. 5774, 5934. Aber der Unterscheidung wegen, werden die Dinge des geistigen Zustandes und Lebens, Erkenntnisse genannt, die vorzugsweise Lehrbestimmungen sind, Nr. 9945.

 

Der Mensch muß ausgestattet werden mit Kenntnissen und Erkenntnissen, weil er durch sie lernt zu denken, und dann einzusehen, was wahr und gut ist, und endlich weise zu sein, das ist, diesem gemäß zu leben, Nr. 129, 1450, 1451, 1453, 1548, 1802. Die Kenntnisse und Erkenntnisse sind das erste, auf welches das Leben des Menschen gebaut und gegründet wird, sowohl das bürgerliche, als das moralische, und dann auch das geistige; sie müssen aber gelernt werden wegen des Nutzens im Leben als Zweck, Nr. 1489, 3310. Die Erkenntnisse öffnen den Weg zum inneren Menschen, und dann verbinden sie ihn mit dem äußeren, gemäß den Nutzleistungen, Nr. 1563, 1616. Die Vernunft wird durch Kenntnisse und Erkenntnisse erzeugt, Nr. 1895, 1900, 3086, nicht aber durch die Kenntnisse und Erkenntnisse selbst, sondern durch die Neigung zu Nutzwirkungen mittelst derselben, und dieser gemäß, Nr. 1895. Der innere Mensch wird nach und nach geöffnet, und vervollkommnet durch Kenntnisse und Erkenntnisse, wenn der Mensch eine gute Nutzwirkung zum Zweck hat, vorzugsweise den Nutzen, der auf das ewige Leben abzielt, Nr. 3086. Dann begegnen den Kenntnissen und Erkenntnissen, die im natürlichen Menschen sind, die geistigen Dinge aus dem himmlischen und geistigen Menschen, und nehmen das Übereinstimmende an, Nr. 1495. Die dem himmlischen Leben dienlichen Dinge [usus] werden dann vom Herrn aus den Kenntnissen und Erkenntnissen, die im natürlichen Menschen sind, durch den inneren Menschen herausgezogen, gereinigt und erhoben, Nr. 1895, 1896, 1900-1902, 5871, 5874, 5901. Die nicht übereinstimmenden und widerstrebenden Vorstellungen [scientifica] werden auf die Seite geworfen und fortgeschafft, Nr. 5871, 5886, 5889. Das Auge des inneren Menschen ruft nichts anderes hervor aus den Vorstellungen und Erkenntnissen des äußeren Menschen, als was Gegenstand seiner Liebe ist, Nr. 9394. Die Vorstellungen und Erkenntnisse sind bündelweise geordnet und verbunden gemäß den Lieblingsneigungen, durch die sie eingeführt worden sind, Nr. 5881. Dann sind unter dem Auge des inneren Menschen in der Mitte und im Klaren die Gegenstände der Liebe, auf den Seiten aber und im Dunkel, was nicht Gegenstand der Liebe ist, Nr. 6068, 6084. Die Vorstellungen und Erkenntnisse werden beim Menschen nach und nach seinen Lieblingsneigungen eingepflanzt, und wohnen in ihnen, Nr. 6325. Der Mensch würde in alle Wissenschaft und von daher in alle Einsicht geboren werden, wenn in die Liebe zum Herrn, und in die Liebe gegen den Nächsten; weil aber in die Liebe zu sich und zur Welt, so wird er in völlige Unwissenheit geboren, Nr. 6323, 6325. Die Wissenschaft, die Einsicht und die Weisheit sind Kinder der Liebe zum Herrn und der Liebe gegen den Nächsten, Nr. 1226, 2049, 2116.

 

Weil die Kenntnisse [scientifica] und Erkenntnisse dem äußeren oder natürlichen Menschen angehören, so sind sie im Licht der Welt, die Wahrheiten aber, die Angehör der Liebe und des Glaubens geworden sind, und so Leben erlangt haben, sind im Licht des Himmels, Nr. 5212. Dennoch aber werden die Wahrheiten, die so Leben erlangt haben, vom Menschen durch natürliche Vorstellungen begriffen, Nr. 5510. Ein geistiger Einfluß findet statt durch den inneren Menschen in die Vorstellungen und Erkenntnisse, die im äußeren sind, Nr. 1940, 8005. Die Vorstellungen und Erkenntnisse sind Behälter und gleichsam Gefäße des Wahren und Guten, die dem inneren Menschen angehören, Nr. 1469, 1496, 3068, 5489, 6004, 6023, 6052, 6071, 6077, 7770, 9922. Darum werden im Wort durch die Gefäße im geistigen Sinn Kenntnisse und Erkenntnisse bezeichnet, Nr. 3068, 3069, 3079, 9384, 9544, 9723, 9724. Die Kenntnisse sind gleichsam Spiegel, in denen die Wahrheiten und das Gute des inneren Menschen wie im Bild erscheinen und wahrgenommen werden, Nr. 5201. Hier sind sie beisammen wie in ihrem Letzten, Nr. 5373, 5874, 5886, 5901, 6004, 6023, 6052, 6071, 6077. Die Kenntnisse [scientifica] sind, weil im Licht der Welt, verwickelt und dunkel im Vergleich mit dem was im Licht des Himmels ist, somit das, was im äußeren Menschen ist, gegenüber dem, was im inneren ist, Nr. 2831, weshalb auch durch das Verwickelte [implexum] im Wort das Wißtümliche [scientificum] bezeichnet wird, Nr. 2831. Und auch durch das Dunkel der Wolke, Nr. 8443, 10551.

 

Von den Wahrheiten der Lehre, die aus dem Wort sind, muß der Ausgangspunkt genommen, und diese müssen erst anerkannt werden, und dann ist es erlaubt, die Wissenschaften [scientifica] zu Rate zu ziehen, um jene zu begründen, und so erstarken sie, Nr. 6047. So daß also denen, die in der Bejahung in Rücksicht der Glaubenswahrheiten sind, gestattet ist, durch die Wissenschaften jene verstandesmäßig zu begründen, nicht aber denen, die in der Verneinung sind, weil die vorhergehende Bejahung alles auf ihre Seite zieht, und die vorhergehende Verneinung alles auf die ihrige, Nr. 2568, 2588, 3913, 4760, 6047. Es gibt einen bejahenden Zweifel, und einen verneinenden Zweifel, jenen bei gewissen Guten, diesen bei Bösen, Nr. 2568. Von den Glaubenswahrheiten aus in die Wissenschaften eingehen ist der Ordnung gemäß, aber umgekehrt aus den Wissenschaften in die Glaubenwahrheiten eindringen, ist gegen die Ordnung, Nr. 10236, weil es nämlich einen geistigen Einfluß gibt, und keinen physischen oder natürlichen, somit von den Glaubenswahrheiten aus, weil diese geistig sind, in das Wißtümliche, weil dieses natürlich ist, Nr. 3219, 5119, 5259, 5427, 5428, 5478, 6322, 9109, 9110.

 

Wer im verneinenden Zweifel ist, der an sich eine Verneinung ist, und sagt, er glaube nicht eher, als bis er durch Wissenschaftliches überzeugt wird, der glaubt gar nicht, Nr. 2094, 2832. Diejenigen, die es so machen, werden wahnsinnig in betreff der Dinge der Kirche und des Himmels, Nr. 128-130. Sie fallen in das Falsche des Bösen, Nr. 232, 233, 6047. Und im anderen Leben sind sie, wenn sie über geistige Dinge denken, wie Betrunkene, Nr. 1072. Wie sie weiter beschaffen sind, Nr. 196. Beleuchtende Beispiele, daß die geistigen Dinge nicht gefaßt werden können, wenn man in umgekehrter Ordnung in sie eindringt, Nr. 233, 2094, 2196, 2203, 2209. Viele wissenschaftlich Gebildete sind in geistigen Dingen unverständiger, als die Einfältigen, und zwar aus der Ursache, weil sie in der Verneinung sind, und weil sie im Besitz vielen Wissens sind, durch das sie die Verneinung begründen, Nr. 4760. Beispiel von einem Gebildeten, der nichts vom geistigen Leben begreifen konnte, Nr. 8629. Diejenigen, die aus Wissenschaftlichem wider die Glaubenswahrheiten vernünfteln, räsonieren scharfsinnig, weil aus den Täuschungen der Sinne, die für sich einnehmen und überreden, da sie nur schwer zerstreut werden können, Nr. 5700. Die, welche nichts Wahres einsehen, und auch die, welche im Bösen sind, können über die Wahrheiten und über das Gute des Glaubens vernünfteln, ohne jedoch in irgendwelcher Erleuchtung zu sein, Nr. 4214. Eine Lehrbestimmung bloß begründen ist nicht [ein Kennzeichen] des Einsichtsvollen, weil das Falsche ebenso begründet werden kann, wie das Wahre, Nr. 1017, 2482, 2490, 4741, 5033, 6865, 7012, 7680, 7950, 8521, 8780. Die, welche über die Wahrheiten der Kirche vernünfteln, ob es so sei oder nicht sind gänzlich im Dunkeln über die Wahrheiten, und noch nicht in geistigem Licht, Nr. 215, 1385, 3033, 3428.

 

Es gibt Wissenschaftliches, das die göttlichen Wahrheiten zuläßt, und solches, das sie nicht zuläßt, Nr. 5213. Das hohle Wissen ist zu zerstören, Nr. 1489, 1492, 1499, 1500. Hohles Wissen ist dasjenige, das die [Gegenstände der] Liebe zu sich und zur Welt zum Endzweck hat, und sie begründet, und das von der Liebe zum Herrn und zum Nächsten abzieht, weil dergleichen den inneren Mensch so sehr verschließt, daß der Mensch nachher gar nichts mehr aus dem Himmel aufnehmen kann, Nr. 1563, 1600. Die Wissenschaften sind Mittel, weise zu werden, und sind auch Mittel, töricht zu werden; und durch sie wird der innere Mensch entweder geöffnet, ober verschlossen, und so die Vernunft entweder ausgebildet oder zerstört, Nr. 4156, 8628, 9922.

 

Die Wissenschaften bringen nach dem Tode keinen Nutzen, sondern das, was der Mensch durch die Wissenschaften in den Verstand und in das Leben aufgenommen hat, Nr. 2480. Dennoch aber bleiben nach dem Tode alle Kenntnisse, allein sie ruhen, Nr. 2476-2479, 2481-2486.

 

Dieselben Kenntnisse sind bei den Bösen Falsches, weil sie zum Bösen angewandt werden, und bei den Guten Wahres, weil sie zum Guten angewandt werden, Nr. 6917. Die wissenschaftlichen Wahrheiten sind bei den Bösen nicht Wahrheiten, wie sehr sie auch als Wahrheiten erscheinen, während sie dieselben im Mund führen, weil nämlich inwendig in ihnen Böses ist, und sie von daher Verfälschtes sind; und bei ihnen verdient die Wissenschaft nicht einmal Wissenschaft genannt zu werden, weil sie ohne Leben ist, Nr. 10331.

 

Etwas anderes ist weise sein, etwas anderes Einsicht haben, etwas anderes wissen, und etwa anderes tun, dennoch aber folgen diese [Zustände] bei denen, die in geistigem Leben sind, der Ordnung nach aufeinander und entsprechen einander, und sind im Tun oder in den Handlungen beisammen, Nr. 10331. Etwas anderes ist auch wissen, etwas anderes anerkennen, und etwas anders Glauben haben, Nr. 896.

 

Ein Beispiel, welche Wißbegierde die Geister haben, Nr. 1973. Bei den Engeln ist ein Verlangen, zu wissen und weise zu werden ins Unendliche fort, weil die Wissenschaft, Einsicht und Weisheit die geistige Speise sind, Nr. 3114, 4459, 4792, 4976, 5147, 5293, 5340, 5342, 5410, 5426, 5576, 5582, 5588, 5656, 6277, 8562, 9003.

 

Eine Hauptwissenschaft war bei den Alten die Wissenschaft der Entsprechungen, diese ist aber heutzutage verlorengegangen, Nr. 3021, 3419, 4280, 4844, 4964, 4966, 6004, 7729, 10252. Bei den Orientalen und in Ägypten war die Wissenschaft der Entsprechungen, Nr. 5702, 6692, 7097, 7779, 9391, 10407. Von daher stammen ihre Hieroglyphen, Nr. 6692, 7097. Die Alten führten sich durch die Wissenschaft der Entsprechungen in die Kenntnisse geistiger Dinge ein, Nr. 4844, 4749, 4966. Das Wort ist in lauter Entsprechungen geschrieben, und von daher ist auch sein innerer und geistiger Sinn, und ohne die Kenntnis der Entsprechungen kann man weder wissen, daß er existiert, noch wie das Wort beschaffen ist, Nr. 3131, 3472-3485, 8615, 10687. Wie viele Vorzüge die Wissenschaft der Entsprechungen vor anderen Wissenschaften voraus hat, Nr. 4280.

 

(52)

Vom natürlichen Gedächtnis, welches Angehör des äußeren Menschen ist, und vom geistigen Gedächtnis, welches Angehör des inneren Menschen ist. Der Mensch hat zweierlei Gedächtnisse, ein auswendiges und ein inwendiges, oder ein natürliches und ein geistiges, Nr. 2469-2494. Der Mensch weiß nicht, daß er ein inwendiges Gedächtnis hat, Nr. 2470, 2471. Wie viel höher das inwendige Gedächtnis steht als das auswendige Gedächtnis, Nr. 2473. Was im auswendigen Gedächtnis ist, das ist im natürlichen Licht, was aber im inwendigen Gedächtnis ist, ist im geistigen Licht, Nr. 5212. Vom inwendigen Gedächtnis rührt her, daß der Mensch verständig und vernünftig denken und reden kann, Nr. 9394. Alles und jedes, was der Mensch gedacht und geredet, und getan, und was er gehört und gesehen hat, ist seinem inwendigen Gedächtnis eingeschrieben, Nr. 2474, 7398. Dieses Gedächtnis ist das Lebensbuch des Menschen, Nr. 2474, 9386, 9841, 10505. Im inwendigen Gedächtnis ist, was Sache des Glaubens, und das Gute, das Sache der Liebe geworden ist, Nr. 5212, 8067. Die Dinge, die zur Gewohnheit gemacht und Sache des Lebens geworden sind, sind im inwendigen Gedächtnis, Nr. 9394, 9723, 9841. Die wissenschaftlichen Dinge und die Erkenntnisse sind Sache des auswendigen Gedächtnisses, Nr. 5212, 9922. Dieselben sind gar sehr im Schatten und verwickelt gegenüber den Dingen des inwendigen Gedächtnisses, Nr. 2831. Der Mensch in der Welt spricht die Sprachen aus dem auswendigen Gedächtnis, Nr. 2472, 2476. Die Geister und Engel reden aus dem inwendigen Gedächtnis, und haben infolgedessen eine universelle Sprache, die von der Art ist, daß alle, aus welchem Land sie auch seien, miteinander reden können, Nr. 2472, 2476, 2490, 2493; über diese Sprache sehe man nach im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 234-245; und von den staunenswerten Dingen des inwendigen Gedächtnisses, das beim Menschen bleibt nach dem Tode, ebendaselbst, Nr. 463.

 

(53)

Von den Sinnestäuschungen, in denen die bloß natürlichen und sinnlichen Menschen sind, wovon oben in der Lehre, Nr. 45. Die bloß natürlichen und sinnlichen Menschen denken und vernünfteln aus Täuschungen der Sinne, Nr. 5084, 5700, 6948, 6949, 7693. Wie die Sinnestäuschungen beschaffen sind, Nr. 5084, 5094, 6400, 6948; dem noch folgendes beigefügt werden soll: Es gibt Täuschungen der Sinne in natürlichen und bürgerlichen, in moralischen und in geistigen Dingen, und zwar in jedem [derselben] viele; hier aber will ich einige aufzählen, die bei geistigen Dingen vorkommen. Wer aus Sinnestäuschungen heraus denkt, der kann nicht einsehen, daß

 

1. Der Mensch nach dem Tode als Mensch erscheinen, noch daß er, wie früher, seiner Sinne sich bedienen kann; somit auch nicht die Engel.

 

2. Solche denken, die Seele sei nur etwas Lebendes, rein Ätherisches, wovon man sich gar keine Vorstellung machen kann.

 

3. Daß bloß der Körper es sei, der empfindet, sieht und hört.

 

4. Daß der Mensch dem Tier gleich sei, nur daß der Mensch aus dem Denken reden kann.

 

5. Daß die Natur alles und das Erste sei, aus dem alles ist.

 

6. Daß der Mensch ins Denken eingeführt werde und es lerne durch den Einfluß der inwendigen Natur in ihrer Ordnung.

 

7. Daß es nichts Geistiges gebe; wenn aber, daß es das reinere Natürliche sei.

 

8. Daß der Mensch keines Glückes teilhaftig sein könne, sobald das Angenehme der Liebe zum Ruhm, zur Ehre und zum Gewinn entfernt ist.

 

9. Daß das Gewissen nur eine Krankheit der Seele sei, entstehend aus eine Schwäche des Körpers, und aus mangelndem Erfolg.

 

10. Daß die göttliche Liebe des Herrn eine Liebe zur Verherrlichung sei.

 

11. Daß es keine Vorsehung gebe, sondern alles aus der eigenen Klugheit und Einsicht fließe.

 

12. Daß Ehrenstellen und Reichtümer die reellen Segnungen seien, die von Gott gegeben werden, außer mehrerem Ähnlichen.

 

Von dieser Art sind die Täuschungen der Sinne in geistigen Dingen. Daraus kann erhellen, daß die himmlischen Dinge nicht gefaßt werden können von denen, die bloß natürlich und sinnlich sind; bloß natürlich und sinnlich sind die, denen der geistige innere Mensch verschlossen, und der natürliche allein geöffnet ist.

 

 

(6)

 

Von der Liebe im allgemeinen

 

(54)

Das eigentliche Leben des Menschen ist seine Liebe [amor], und wie die Liebe ist, so ist das Leben, ja so ist der ganze Mensch: aber die herrschende oder regierende Liebe ist es, die den Menschen macht. Diese Liebe hält in Unterordnung unter sich mehrere Lieblingsneigungen [amores], welche Ableitungen sind; diese erscheinen unter anderer Gestalt, dennoch aber liegen [alle und] jede derselben in der herrschenden Liebe, und machen mit ihr ein Reich aus; die herrschende Liebe ist wie ihr König und Haupt, gibt ihnen die Richtung, und durch sie, als durch die Mittelzwecke, bezielt und beabsichtigt sie ihren Zweck, welcher der Haupt- und Endzweck allein ist, und zwar dies sowohl unmittelbar [directe], als mittelbar [indirecte]. Was Gegenstand der herrschenden Liebe ist, ist das, was über alles geliebt wird.

 

(55)

Was der Mensch über alles liebt, das ist fortwährend gegenwärtig in seinem Denken, und auch in seinem Wollen und macht sein eigenstes Leben aus; wie zum Beispiel: wer die zeitlichen Güter über alles liebt, mögen sie nun in Geld oder in Besitztümer bestehen, der beschäftigt sich in seinem Geist beständig damit, wie er sich dieselben verschaffen möge, er freut sich innigst, wenn er sie erlangt, und betrübt sich innigst, wenn er sie verliert; sein Herz ist in denselben. Wer sich über alles liebt, der hat bei allem sich im Auge, denkt an sich, redet von sich, handelt um seinetwillen; denn sein Leben ist das Leben seines Ichs [sui].

 

(56)

Der Mensch hat das zum Endzweck, was er über alles liebt, auf dieses sieht er hin in allem und jedem; es ist in seinem Willen wie die verborgene Strömung eines Flusses, welche zieht und fortreißt, auch wenn er etwas anderes tut, denn es ist das, was ihn beseelt. Solches ist es, was ein Mensch beim anderen auszuforschen sucht, und es auch sieht, und dem gemäß ihn entweder führt oder behandelt.

 

(57)

Der Mensch ist ganz so, wie das Herrschende seines Lebens ist; durch dieses unterscheidet er sich von anderen; diesem gemäß wird sein Himmel, wenn er gut, und wird seine Hölle, wenn er böse ist; dies ist sein eigentlicher Wille, sein Eigenes, und seine Natur, denn es ist das eigentliche Sein seines Lebens; dies kann nach dem Tode nicht verändert werden, weil es der Mensch selbst ist.

 

(58)

Alles Angenehme, Heilbringende und Beglückende wird einem jeden aus seiner herrschenden Liebe zuteil, und dieser gemäß; denn der Mensch nennt das angenehm, was er liebt, weil er es empfindet; was er aber denkt, und nicht liebt, das kann er auch angenehm heißen, aber es ist nicht das Angenehme seines Lebens. Das Angenehme der Liebe ist das, was dem Menschen Gutes ist, und das Unangenehme ist das, was ihm Böses ist.

 

(59)

Es gibt zwei Liebegattungen, aus denen alles Gute und Wahre als aus seinen eigentlichen Quellen entspringt; und es gibt auch zwei Liebegattungen, aus denen alles Böse und Falsche hervorgeht. Die beiden Liebegattungen, aus denen alles Gute und Wahre stammt, sind die Liebe zum Herrn und die Liebe zum Nächsten und die beiden Liebegattungen, aus denen alles Böse und Falsche kommt, sind die Selbstliebe und die Weltliebe. Diese beiden Liebegattungen sind jenen beiden Liebegattungen schnurstracks entgegengesetzt.

 

(60)

Die beiden Liebegattungen, aus denen alles Gute und Wahre stammt, und die, wie gesagt, die Liebe zum Herrn und zum Nächsten sind, machen den Himmel beim Menschen; weshalb sie auch im Himmel herrschen; und weil sie den Himmel beim Menschen machen, so machen sie auch die Kirche bei ihm. Die beiden Liebegattungen, aus denen alles Böse und Falsche stammt, und die, wie gesagt, die Liebe zu sich und die Liebe zur Welt sind, machen die Hölle beim Menschen, weshalb sie auch in der Hölle herrschen.

 

(61)

Die beiden Liebegattungen, aus denen alles Gute und Wahre stammt, und die, wie gesagt, die Liebegattungen des Himmels sind, öffnen und bilden den geistigen inneren Menschen, weil sie in ihm ihren Sitz haben; die beiden Liebegattungen aber, aus denen alles Böse und Falsche stammt, verschließen und zerstören, wenn sie herrschen, den geistigen inneren Menschen, und machen, daß der Mensch natürlich und sinnlich ist, gemäß der Größe und Beschaffenheit ihrer Herrschaft.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(62)

Die Liebe ist das Sein des Menschenlebens, Nr. 5002. Der Mensch, der Geist und der Engel sind ganz so wie ihre Liebe, Nr. 6872, 10177, 10284. Der Mensch hat zum Endzweck, was er liebt, Nr. 3796. Das, was der Mensch liebt und zum Endzweck hat, das herrscht bei ihm durchgängig, das heißt, in allem und jedem, Nr. 3796, 5130, 5949. Die Liebe ist geistige Wärme, und das eigentliche Leben des Menschen, Nr. 1589, 2146, 3338, 4906, 7081-7086, 9954, 10740. Alles Inwendige beim Menschen, welches das Gebiet seines Verstandes und Willens ausmacht, wird in eine Form gebracht, gemäß seiner herrschenden Liebe, Nr. 2027, 3189, 6690. Die Liebe ist eine geistige Verbindung, Nr. 1594, 2057, 3939, 4018, 5807, 6195, 6196, 7081-7086, 7501, 10130. Daher denn in der geistigen Welt alle gemäß ihren Lieblingsneigungen zusammengesellt werden, ebendaselbst. Die Neigung ist das Fortlaufende [continuum] der Liebe, Nr. 3938. Alles Angenehme, Ergötzliche, Beglückende, Beseligende und alle Freude des Herzens, gehören der Liebe an, und ihre Beschaffenheit ist gemäß der Beschaffenheit der Liebe, Nr. 994, 995, 2204. Es gibt ebenso viele Gattungen und Arten des Angenehmen und Ergötzenden, als es Neigungen gibt, die der Liebe angehören, Nr. 994, 995, 2204. Das Angenehme der Liebe ist um so niedriger [vilius], je mehr es äußerlich ist, Nr. 996. Der Mensch hat nach dem Tode solch ein Leben, wie sein Liebe ist, Nr. 2363.

 

(63)

Mehreres von der Liebe, ihrem Wesen und ihrer Beschaffenheit kann man aus dem entnehmen, was oben gesagt und angeführt worden ist, über das Gute und das Wahre; dann auch aus dem, was oben gesagt und angeführt worden ist über den Willen und den Verstand, sowie auch aus dem, was gesagt und angeführt worden ist über den inneren und den äußeren Menschen. Weil nämlich alles, was Angehör der Liebe ist, sich auf das Gute und das Böse bezieht; desgleichen alles, was dem Willen selbst angehört; und weil die beiden Liebesgattungen des Himmels den geistigen inneren Menschen aufschließen und bilden, die beiden Liebesgattungen der Hölle aber ihn verschließen und zerstören. Hieraus kann man Anwendungen und Schlüsse machen, wie die Liebe im allgemeinen und im besonderen geartet ist.

 

(64)

Im Werk vom »Himmel und der Hölle« ist auch von den Liebegattungen gehandelt worden; daß nämlich das Göttliche des Herrn in den Himmeln die Liebe zu Ihm und die Liebe gegen den Nächsten sei, Nr. 13-19. Daß alle, die in den Höllen sind, im Bösen und Falschen von daher aus der Liebe zu sich und aus derjenigen zur Welt seien, Nr. 551-565. Daß das Angenehme jeder Liebe im anderen Leben in Entsprechendes umgesetzt werde, Nr. 485-490. Die geistige Wärme ist ihrem Wesen nach Liebe, Nr. 133-140.

 

 

(7)

 

Von der Liebe zu sich und zur Welt

 

(65)

Liebe zu sich [amor sui] ist, sich allein wohl wollen, und nicht anderen, außer um seiner selbst willen, nicht einmal der Kirche, dem Vaterland, irgendeiner menschlichen Gesellschaft oder einem Mitbürger; wie auch diesen Gutes tun, bloß im seines eigenen Rufes, seiner Ehre und seines Ruhmes willen, so daß, wenn man diese nicht sieht in dem Guten, das man jenen tut, man in seinem Herzen spricht: was nützt es, wozu dies, und was habe ich davon? und so es unterläßt; woraus erhellt, daß derjenige, der in der Liebe zu sich ist, weder die Kirche, noch das Vaterland, noch die Gesellschaft, noch den Mitbürger, noch irgend etwas Gutes liebt, sondern bloß sich.

 

(66)

Der Mensch ist in der Liebe zu sich, wenn er in dem, was er denkt und tut, nicht den Nächsten, somit nicht das Publikum, noch weniger den Herrn im Auge hat, sondern nur sich und die Seinigen; folglich, wenn er alles nur um seinet- und der Seinigen willen tut, und wenn des Publikums und des Nächsten wegen, dies nur geschieht, damit er scheine.

 

(67)

Um seinet- und der Seinigen willen, sagten wir, denn wer sich liebt, liebt auch die Seinigen, die im besonderen hier seine Kinder und Enkel, und im allgemeinen alle sind, die eines mit ihm ausmachen, und die er die Seinigen nennt; diese und jene lieben heißt auch, sich lieben, denn er sieht sie gleichsam in sich und sich in ihnen; zu denen, die er die Seinigen nennt, gehören auch alle die, welche ihn loben, ehren und verehren.

 

(68)

Derjenige Mensch ist in der Liebe zu sich, der den Nächsten sich gegenüber geringschätzt, ihn als seinen Feind ansieht, wenn er ihm nicht zugetan ist, und ihn nicht verehrt und feiert. Noch mehr ist derjenige in der Liebe zu sich, der den Nächsten deshalb haßt und verfolgt, und noch mehr der, welcher deshalb von Rache glüht gegen ihn und sein Verderben wünscht; solche lieben am Ende die Grausamkeit.

 

(69)

Aus dem Vergleich mit der himmlischen Liebe kann erhellen, wie die Selbstliebe beschaffen ist. Die himmlische Liebe ist, das Nutzenschaffen [usus] um des Nutzenschaffens willen lieben, oder das Gute um des Guten willen, das der Mensch der Kirche, dem Vaterland, der menschlichen Gesellschaft, und dem Mitbürger leistet; wer hingegen diese um seinetwillen liebt, der liebt sie nicht anders, denn als eine Dienerschaft, weil sie ihm dienen; daraus folgt, daß der, welcher in der Liebe zu sich ist, will, daß die Kirche, das Vaterland, die menschlichen Gesellschaften und die Mitbürger ihm dienen, und nicht er ihnen; er stellt sich über sie, und sie unter sich.

 

(70)

Ferner, inwieweit jemand in der himmlischen Liebe ist, welche ist, die Nutzwirkungen [usus] und das Gute lieben, und von Herzenslust angeregt werden, wenn er sie leistet, insoweit wird er vom Herrn geführt, weil es jene Liebe ist, in der Er ist, und die von Ihm herrührt: inwieweit jemand in der Liebe zu sich ist, insoweit wird er von sich geführt; und inwieweit er von sich geführt wird, insoweit wird er von seinem Eigenen geführt; und das Eigene des Menschen ist nichts als Böses, denn es ist sein Erbübel, welches ist, sich mehr als Gott lieben, und die Welt mehr als den Himmel.

 

(71)

Die Liebe zu sich ist auch von der Art, daß inwieweit man ihr die Zügel schießen läßt, das heißt, inwieweit die äußeren Bande entfernt werden, welche sind: Furcht vor dem Gesetz und dessen Strafen, und vor dem Verlust des guten Rufes, der Ehre, des Gewinnes, des Amtes und des Lebens, insoweit sie immer vorwärts rennt, bis dahin, daß sie nicht nur über den ganzen Erdkreis herrschen will, sondern auch über den Himmel, und selbst über das Göttliche; es ist nirgends für sie eine Grenze oder ein Ende: dies liegt in jedem verborgen, der in der Liebe zu sich ist, obschon es nicht offen liegt vor der Welt, in der ihn die erwähnten Zügel und Bande zurückhalten; und jeder, der so ist, bleibt da, wo ihm eine Unmöglichkeit aufstößt, stehen, bis sie zur Möglichkeit wird; in jenem und diesem liegt der Grund, daß ein Mensch, der in solcher Liebe steht, nicht weiß, daß eine so wahnsinnige und grenzenlose Begierde darin liegt; daß aber dem so ist, kann jedermann sehen an den Machthabern und Königen, für die es keine solche Zügel, Bande und Unmöglichkeiten gibt, diese rennen fort und unterjochen Provinzen und Reiche, so weit es ihnen gelingt, und trachten nach grenzenloser Macht und Herrlichkeit; und noch mehr an denen, die ihre Herrschaft bis in den Himmel ausdehnen, und alle göttliche Gewalt des Herrn auf sich übertragen, und stets noch weiter und weiter gehen wollen.

 

(72)

Es gibt zwei Gattungen des Herrschens, die eine ist die der Liebe zum Nächsten, und die andere ist die der Liebe zu sich. Diese zwei Herrschaften sind ihrem Wesen nach einander völlig entgegengesetzt. Wer aus Nächstenliebe herrscht, der will allen wohl, und liebt nichts so sehr als Nutzen zu schaffen, somit anderen zu dienen, (anderen dienen heißt, anderen aus Wohlwollen wohl tun, und Nutzen schaffen,) dies ist seine Liebe, und dies die Lust seines Herzens; er freut sich auch in demjenigen Grad, in dem er zu Würden erhoben wird, jedoch nicht um der Würden, sondern um der Nutzwirkungen willen, die er nun in größerem Umfang und in höherem Grad leisten kann; diese Art von Herrschaft ist in den Himmeln. Wer hingegen herrscht aus Liebe zu sich, der will keinem wohl, sondern bloß sich und den Seinigen; der Nutzen, den erschaft, hat zum Endzweck seine eigene Ehre und seinen eigenen Ruhm, die für ihn die alleinigen Nutzzwecke sind; anderen dienen, hat für ihn den Zweck, daß ihm gedient und gehuldigt werde, und daß er herrschen möge; er bewirbt sich um Würden nicht um des Guten willen, das er leisten möchte, sondern um in hoher Stellung und in Herrlichkeit, und dadurch in der Lust seines Herzens zu sein.

 

(73)

Die Liebe zum Herrschen bleibt auch bei jeglichem nach dem Leben in der Welt; denjenigen aber, die aus Liebe zum Nächsten geherrscht hatten, wird auch eine Herrschaft in den Himmeln anvertraut, allein alsdann herrschen nicht sie, sondern die Nutzzwecke und das Gute, das sie lieben, und wenn die Nutzzwecke und das Gute, dann herrscht der Herr. Diejenigen hingegen, die aus Liebe zu sich in der Welt geherrscht hatten, sind nach dem Leben in der Welt in der Hölle, und dort niedrige Sklaven.

 

(74)

Hieraus wird nun erkannt, wer die sind, die in der Liebe zu sich stehen; es kommt aber nicht darauf an, wie sie in der äußeren Erscheinung sind, ob sie stolz oder demütig sind, denn dergleichen ist im inwendigen Menschen, und der inwendige Mensch wird von den meisten verborgen, und der auswendige abgerichtet, sich den Schein der Liebe zum Gemeinwohl und des Nächsten zu geben, somit Entgegengesetztes vorzulügen; und zwar auch dies um ihrer selbst willen; denn sie wissen, daß die Liebe des allgemeinen Besten und des Nächsten alle inwendig anspricht, und daß sie um so mehr geliebt und geschätzt werden; sie spricht aber darum an, weil der Himmel in diese Liebe einfließt.

 

(75)

Das Böse, das diejenigen haben, die in der Liebe zu sich stehen, ist im allgemeinen Verachtung anderer, Neid, Feindschaft gegen die, welche ihnen nicht günstig sind, feindselige Handlungen infolgedessen, Äußerungen des Hasses verschiedener Art, Rachsucht, Arglist, Ränke, Unbarmherzigkeit und Grausamkeit; und wo dergleichen Böses ist, da ist auch Verachtung des Göttlichen und der göttlichen Dinge, welche sind die Wahrheiten und das Gute der Kirche; verehren sie diese, so geschieht es bloß mit dem Mund und nicht mit dem Herzen, und weil dergleichen Böses von daher kommt, so kommt [von daher] auch ähnliches Falsche, denn aus dem Bösen entsteht Falsches.

 

(76)

Die Liebe zur Welt aber ist, die Güter der anderen auf sich überleiten wollen durch jeglichen Kunstgriff, und an die Reichtümer das Herz hängen, und sich durch die Welt von der geistigen Liebe, welche die Nächstenliebe ist, somit vom Himmel abziehen und abführen lassen. In der Weltliebe sind die, welche die Güter der anderen durch verschiedene Kunstgriffe an sich bringen wollen, besonders die, welche es durch Hinterlist und Ränke [versuchen], indem sie das Wohl des Nächsten für nichts achten. Die, welche in dieser Liebe stehen, sind lüstern nach den Gütern der anderen, und inwieweit sie nicht die Gesetze und den Verlust des guten Namens um des Gewinnes willen fürchten, berauben, ja plündern sie dieselben.

 

(77)

Die Liebe zur Welt ist aber nicht in solchem Grad der himmlischen Liebe entgegengesetzt, wie es die Liebe zu sich ist, weil nicht so großes Böse in ihr verborgen liegt. Diese Liebe ist vielfacher Art: sie ist Liebe zu Gütern, um zu Ehrenstellen erhoben zu werden; sie ist Liebe zu Ehrenstellen und Würden, um Güter zu erwerben; sie ist Liebe zu Gütern um verschiedener Nutzzwecke willen, an denen man sich in der Welt ergötzt; sie ist Liebe zu Gütern bloß um der Güter willen, und diese Liebe haben die Habsüchtigen; und so weiter. Der Endzweck, weswegen die Güter [begehrt werden,] heißt der Nutzzweck [usus], und der End- oder Nutzzweck ist es, von dem die Liebe ihre Beschaffenheit hernimmt; denn die Liebe ist so geartet, wie der Endzweck, um deswillen [begehrt wird]; die übrigen Dinge dienen ihr als Mittel.

 

(78)

Mit einem Wort, die Liebe zu sich und die Liebe zur Welt sind völlig entgegengesetzt der Liebe zum Herrn und der Liebe zum Nächsten; daher die Liebe zu sich und die Liebe zur Welt höllische Liebearten sind; wirklich herrschen sie auch in der Hölle, und machen auch die Hölle beim Menschen; die Liebe zum Herrn aber und die Liebe zum Nächsten sind himmlische Liebearten, und herrschen wirklich im Himmel, und machen auch den Himmel beim Menschen.

 

(79)

Aus dem, was soeben gesagt worden ist, kann man ersehen, daß in diesen beiden Liebearten alles Böse besteht, und aus ihnen entsteht; denn jenes Böse, das oben Nr. 75 aufgezählt worden ist, ist das allgemeine; das übrige, das nicht aufgezählt ist, weil es besonderes ist, ist Ableitung und Ausfluß aus ihm. Daraus kann erhellen, daß der Mensch, weil er in diese beiden Liebearten geboren wird, in Böses aller Art geboren wird.

 

(80)

Damit der Mensch das Böse kenne, muß er dessen Ursprung wissen, und wenn er nicht das Böse kennt, so kann er auch nicht das Gute kennen, somit nicht wissen, wie er beschaffen ist; darin der Grund, warum von jenen beiden Ursprüngen des Bösen hier gehandelt worden ist.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(81)

Von der Liebe zu sich und der Liebe zur Welt. So wie die Liebe zum Herrn und die Liebe gegen den Nächsten oder die Liebtätigkeit den Himmel ausmachen, so machen die Liebe zu sich und die Liebe zur Welt, wo sie herrschen, die Hölle aus; weshalb sie einander entgegengesetzt sind, Nr. 2041, 3610, 4225, 4776, 6210, 7366, 7369, 7489, 7490, 8232, 8678, 10455, 10741-10743, 10745. Aus der Liebe zu sich und zur Welt stammt alles Böse, Nr. 1307, 1308, 1321, 1594, 1691, 3413, 7255, 7376, 7482, 7488, [7489], 8318, 9335, 9348, 10038, 10742. Aus der Liebe zu sich und zur Welt gehen hervor Geringschätzung anderer, Feindschaft, Haß, Rache, Grausamkeit, Ränke, somit alles Böse und jede Schlechtigkeit, Nr. 6667, 7372-7274, 9348, 10038, 10742. Diese Liebegattungen rennen fort so weit man ihnen die Zügel schießen läßt; und die Liebe zu sich bis zum Thron Gottes, Nr. 7375, 8678. Die Liebe zu sich und die Liebe zur Welt sind die Zerstörer der menschlichen Gesellschaft, und der himmlischen Ordnung, Nr. 2045, 2057. Wegen dieser Arten von Liebe gab sich das Menschengeschlecht Staatsregierungen und unterwarf man sich Herrschern, damit man geschützt sei, Nr. 7364, 10160, 10814. Wo diese Liebearten herrschen, da wird das Gute der Liebe und das Gute des Glaubens entweder verworfen, oder erstickt, oder verkehrt, Nr. 2041, 7491, 7492, 7643, 8487, 10455, 10743. In diesen Liebarten ist nicht Leben, sondern geistiger Tod, Nr. 7494, 10731, 10741. Wie diese Liebearten beschaffen sind, wird beschrieben, Nr. 1505, 2219, 2363, 2364, 2444, 4221, 4227, 4948, 4949, 5721, 7366-7377, 8678. Alles Begehren und Gelüsten ist Angehör der Liebe zu sich und zur Welt, Nr. 1668, 8910.

 

Die Liebe zu sich und zur Welt sollen als Mittel, und durchaus nicht als Zweck dienen, Nr. 7377, 7819, 7820. Wenn der Mensch wiedergeboren wird, so werden diese Liebegattungen umgekehrt, damit sie als Mittel, nicht aber als Zweck gelten, so daß sie wie die Fußsohlen, nicht aber wie das Haupt sind, Nr. 8995, 9210. Bei denen, die in der Liebe zu sich und der Welt stehen, gibt es kein Inneres, sondern ein Äußeres ohne Inneres, weil das Innere gegen den Himmel zu verschlossen, das Äußere aber gegen die Welt hin offen ist, Nr. 10396, 10400, 10409, 10412, 10422, 10429. Diejenigen, die in der Liebe zu sich und zur Welt sind, wissen nicht, was Liebtätigkeit, was Gewissen und was das Leben des Himmels ist, Nr. 7490. Inwieweit der Mensch in der Liebe zu sich und zur Welt ist, insoweit nimmt er nicht auf das Gute und Wahre, das fortwährend vom Herrn beim Menschen einfließt, Nr. 7491.

 

Diejenigen, die in der Liebe zu sich und zur Welt sind, haben äußere, aber keine innere Bande; daher sie nach Wegnahme der äußeren in jeglichen Frevel hineinrennen, Nr. 10744-10746. In der geistigen Welt wenden sich alle gemäß ihrer Liebe; die, welche in der Liebe zum Herrn und in der Liebe gegen den Nächsten sind, zum Herrn, diejenigen hingegen, die in der Liebe zu sich und in der Liebe zur Welt sind, abwärts vom Herrn, Nr. 10130, 10189, 10420, 10742. Wie der Gottesdienst beschaffen ist, in dem die Liebe zu sich ist, Nr. 1304, 1306-1308, 1321, 1322. Der Herr regiert die Welt durch Böse, indem Er sie durch ihre eigenen Lieblingsneigungen führt, die sich auf die Liebe zu sich und auf die Liebe zur Welt beziehen, Nr. 6481, 6495. Die Bösen können ebenso wie die Guten Ämter versehen, und Nützliches und Gutes leisten, weil sie Ehrenstellen und Gewinn als Belohnungen ansehen, wegen welcher sie in äußerer Erscheinung das gleiche tun, Nr. 6481, 6495.

 

Alle, die sich in den Höllen befinden, sind in Bösem und in Falschem von daher aus der Liebe zu sich und zur Welt: (man sehe) im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 551-565.

 

(82)

Vom Eigenen des Menschen, wovon in der Lehre, Nr. 70, daß es die Liebe zu sich und zur Welt sei. Das Eigene des Menschen ist nichts als dichtes Böses, Nr. 210, 215, 731, 874-876, 987, 1047, 2307, 2308, 3518, 3701, 3812, 8480, 8550, 10283, 10284, 10286, 10731. Des Menschen Eigenes ist sein Wollen, Nr. 4328. Des Menschen Eigenes ist sich mehr lieben als Gott, und die Welt mehr als den Himmel, auch den Nächsten für nichts achten sich gegenüber, somit ist es Liebe zu sich und zur Welt, Nr. 694, 731, 4317, 5660. Aus dem Eigenen des Menschen sprudelt nicht nur alles Böse, sondern auch alles Falsche hervor, und dieses Falsche ist das Falsche des Bösen, Nr. 1047, 10283, 10284, 10286. Das Eigene des Menschen ist die Hölle bei ihm, Nr. 694, 8480. Deshalb kann auch, wer sich durch sein Eigenes führen läßt, nicht selig werden, Nr. 10731. Das Gute, das der Mensch aus dem Eigenen tut, ist nicht Gutes, sondern an sich Böses, weil es um seiner selbst und der Welt willen [getan wird], Nr. 8480.

 

Das Eigene des Menschen muß ausgeschieden werden, damit der Herr zugegen sein kann, Nr. 1023, 1044. Und es wird wirklich ausgeschieden, wenn der Mensch umgebildet wird, Nr. 9334-9336, 9452-9454, 9938. Dies geschieht allein vom Herrn, Nr. 9445. Der Mensch empfängt durch die Wiedergeburt ein himmlisches Eigenes, Nr. 1937, 1947, 2880, 2883, 2891. Dieses erscheint dem Menschen wie sein Eigenes, ist aber nicht sein, sondern des Herrn bei ihm, Nr. 8497. Diejenigen, die in diesem Eigenen sind, sind im Freien selbst, weil es Freiheit ist, vom Herrn und Seinem Eigenen geführt zu werden, Nr. 892, 905, 2872, 2886, 2890-2892, 4096, 9586, 9587, 9589-9591. Alles Freie ist aus dem Eigenen, und seine Beschaffenheit diesem gemäß, Nr. 2880. Wie das himmlische Eigene beschaffen sei, Nr. 164, 5660, 8480. Wie das himmlische Eigene eingepflanzt werde, Nr. 1712, 1937, 1947.

 

(83)

Vom Anererbten des Menschen, wovon in der Lehre, Nr. 70 und 79, daß es Liebe zu sich und zur Welt ist. Die Menschen, so viele ihrer sind, werden in Böses aller Art geboren, so sehr, daß ihr Eigenes nichts als Böses ist, Nr. 210, 215, 731, 874-876, 987, 1047, 2307, 2308, 3701, 3812, 8480, 8550, 10283, 10284, 10286, 10731. Der Mensch muß darum wiedergeboren [renascendus], das heißt, wiedergezeugt [regenerandus] werden, damit er vom Herrn ein neues Leben empfange, Nr. 3701.

 

Daß die Erbübel von den Eltern und Voreltern in langer Reihe zurück herstammen, wachsen und sich anhäufen, und nicht, wie man glaubt vom ersten Menschen infolge des Essens vom Baum der Erkenntnis herkommen, Nr. 313, 494, 2910, 3469, 3701, 4317, 8550. Darum sind die Erbübel heutzutage bösartiger, als ehemals, Nr. 2122. Kinder, die als Kinder sterben und im Himmel erzogen werden, sind nichts als Böses aus dem Anererbten, Nr. 2307, 2308, 4563. Infolgedessen sind sie von verschiedener Anlage und Hinneigung, Nr. 2300. Ein jeder hat inwendigeres Böses vom Vater, und auswendigeres von der Mutter, Nr. 3701.

 

Der Mensch fügt zu dem anererbten Bösen neues aus sich hinzu, welches das wirkliche Böse genannt wird, Nr. 8551. Im anderen Leben erleidet niemand Strafe wegen des anererbten Bösen, sondern wegen des wirklichen Bösen, welches wiederkehrt, Nr. 966, 2308. Die bösartigen Höllen werden getrennt gehalten, damit sie nicht in das anererbte Böse bei den Menschen und Geistern einwirken, Nr. 1667, 8806.

 

Die Erbübel sind Böses der Liebe zu sich und zur Welt, das darin besteht, daß der Mensch sich mehr liebt als Gott, und die Welt mehr als den Himmel, und den Nächsten für nichts achtet, Nr. 694, 4317, 5660. Und weil dieses Böse gegen das Gute des Himmels, und gegen die göttliche Ordnung ist, so muß der Mensch notwendig in lauter Unwissenheit geboren werden, Nr. 1050, 1902, 1992, 3175. Das natürlich Gute wird einigen angeboren, ist aber dennoch nicht gut, weil es leicht zu allem Bösen und Falschen [sich hinwendet], und dieses Gute im Himmel nicht angenommen wird, wofern es nicht zum geistig Guten wird, Nr. 2463, 2464, 2468, 3304, 3408, 3469, 3470, 3508, 3518, 7761.

 

 

(8)

 

Von der Liebe zum Nächsten, oder von der Liebtätigkeit

 

(84)

Zuerst soll gesagt werden, was Nächster ist, denn dieser ist es, den man lieben, und gegen den Liebtätigkeit geübt werden soll; denn wenn man nicht weiß, was Nächster ist, so kann die Liebtätigkeit ohne Unterschied auf gleiche Weise gegen Böse wie gegen Gute geübt werden, wodurch die Liebtätigkeit [zur] Nicht-Liebtätigkeit wird; denn die Bösen tun infolge der Wohltaten dem Nächsten Böses, die Guten aber tun Gutes.

 

(85)

Allgemeine Meinung ist heutzutage, daß jeder Mensch in gleicher Weise Nächster sei, und daß man einem jeden, der Hilfe bedarf, wohltun solle; allein es ist Aufgabe der christlichen Klugheit, wohl zu untersuchen, wie das Leben eines Menschen beschaffen ist, und die Liebtätigkeit dem gemäß zu üben. Der Mensch der inneren Kirche tut es mit Unterscheidung, sonach mit Einsicht; der Mensch der äußeren Kirche hingegen, weil er die Dinge nicht so unterscheiden kann, tut es ohne Unterschied.

 

(86)

Die Unterschiede des Nächsten, die der Mensch der Kirche durchaus wissen muß, verhalten sich gemäß dem Guten, das bei einem jeden ist; und weil alles Gute aus dem Herrn hervorgeht, so ist der Herr im höchsten Sinn und in überschwenglichem Grad der Nächste, von Dem der Ursprung ist. Daraus folgt, daß jeder insoweit Nächster ist, als er vom Herrn etwas bei sich hat; und da niemand in gleicher Weise den Herrn, das ist, das Gute, das von Ihm ist, aufnimmt, so folgt, daß keiner in gleicher Weise Nächster ist wie der andere; denn alle, die in den Himmeln sind, und alle, die gut sind auf Erden, unterscheiden sich in Ansehung des Guten; niemals gibt es bei zweien ganz ein und dasselbe Gute; es soll [auch] verschieden sein, damit jegliches für sich bestehe. Aber alle diese Verschiedenheiten, somit alle Unterschiede des Nächsten, die sich gemäß der Aufnahme des Herrn, das ist, gemäß der Aufnahme des Guten von Ihm verhalten, kann niemals irgendein Mensch, nicht einmal ein Egel wissen, sondern nur im allgemeinen, somit die Gattungen und deren Arten; auch fordert der Herr nicht mehr vom Menschen, als daß er lebe gemäß dem, was er weiß.

 

(87)

Da das Gute bei jedem verschieden ist, so folgt daraus, daß die Beschaffenheit des Guten bestimmt, in welchem Grad und in welchem Verhältnis jemand Nächster ist: daß dem so ist, geht hervor aus dem Gleichnis des Herrn von dem, der unter die Räuber fiel, an dem, als er halb tot war, der Priester vorüberging und auch der Levit; der Samariter aber, nachdem er die Wunden desselben verbunden und Wein und Öl hineingegossen hatte, ihn auf sein eigenes Lasttier hob und ihn in eine Herberge führte und befahl, daß man für ihn sorge; dieser wird, weil er das Gute der Liebtätigkeit übte, der Nächste genannt: Luk.10/29-37. Daraus kann man wissen, daß der Nächste die sind, die im Guten stehen. Öl und Wein, die der Samariter in die Wunden goß, bezeichnen auch das Gute und dessen Wahres.

 

(88)

Aus dem Gesagten erhellt nun, daß im allgemeinen Sinn das Gute der Nächste ist, weil der Mensch Nächster ist gemäß der Beschaffenheit des Guten, das vom Herrn bei ihm ist; und weil das Gute der Nächste ist, so ist es die Liebe; denn alles Gute ist Angehör der Liebe, somit ist jeder Mensch Nächster gemäß der Beschaffenheit der Liebe, die er vom Herrn hat.

 

(89)

Daß es die Liebe ist, die macht, daß [jemand] Nächster ist, und daß jeder Nächster ist gemäß der Beschaffenheit seiner Liebe, zeigt sich deutlich an denen, die in der Liebe zu sich sind; diese erkennen diejenigen als Nächsten an, von denen sie am meisten geliebt werden, das heißt, inwieweit dieselben die Ihrigen sind, diese umarmen, diese küssen sie, diesen tun sie Gutes, und diese nennen sie Brüder; ja, weil sie böse sind, nennen sie diese vorzugsweise vor anderen den Nächsten; die übrigen halten sie insoweit für den Nächsten, als sie von ihnen geliebt werden, somit gemäß der Beschaffenheit und Größe der Liebe; solche leiten den Ursprung des Nächsten von sich ab, und dies darum, weil die Liebe das [dabei] Tätige und Bestimmende ist. Diejenigen hingegen, die sich nicht mehr als andere lieben, wie dies bei allen der Fall ist, die zum Reich des Herrn gehören, werden den Ursprung des Nächsten von Ihm herleiten, Den sie über alles lieben sollen, somit vom Herrn; und für den Nächsten werden sie jeglichen halten je nach der Beschaffenheit der Liebe zu Ihm und von Ihm. Hieraus erhellt, woher der Ursprung des Nächsten vom Menschen der Kirche hergeleitet werden soll; und daß jeder der Nächste ist nach Maßgabe des Guten, das [er] vom Herrn [hat], somit das Gute selbst.

 

(90)

Daß dem so ist, lehrt auch der Herr bei Matthäus: denn Er sagte zu denen, die im Guten waren, „daß sie Ihm zu essen gegeben, daß sie Ihn getränkt, Ihn aufgenommen, Ihn bekleidet, Ihn besucht haben und ins Gefängnis zu Ihm gekommen seien: und darauf, daß so viel sie getan hatten einem seiner geringsten Brüder, sie Ihm getan hatten“: Matth.25/34-40; in diesen sechs [Arten des] Guten werden, wenn man sie im geistigen Sinn nimmt, alle Arten des Nächsten verstanden. Hieraus geht auch hervor, daß man, wenn man Gutes liebt, den Herrn liebt, denn der Herr ist es, von Dem das Gute kommt, Der im Guten ist und Der das Gute selbst ist.

 

(91)

Aber nicht nur der Mensch in der Einzahl ist der Nächste, sondern auch der Mensch in der Mehrzahl, denn [Nächster] ist auch eine kleinere und größere Gesellschaft, das Vaterland, die Kirche, das Reich des Herrn, und über allen der Herr selbst; diese sind der Nächste, denen aus Liebe Gutes getan werden soll. Sie sind auch aufsteigende Grade des Nächsten, denn in höherem Grad ist es eine Gesellschaft von mehreren, als der einzelne Mensch; in noch höherem Grad ist es das Vaterland; in noch höherem Grad ist es die Kirche; und in noch höherem Grad ist es das Reich des Herrn, im höchsten aber ist es der Herr; diese aufsteigenden Grade sind wie die Sprossen einer Leiter, auf deren Gipfel der Herr steht.

 

(92)

Die Gesellschaft ist Nächster mehr als die einzelnen Menschen, weil sie aus mehreren besteht; gegen sie soll Liebtätigkeit in gleicher Weise geübt werden wie gegen den Menschen im einzelnen, nämlich gemäß der Beschaffenheit des Guten, das bei ihr ist, somit ganz anders gegen eine Gesellschaft von Rechtschaffenen als gegen eine Gesellschaft nicht Rechtschaffener: die Gesellschaft wird geliebt, wenn man für ihr Bestes sorgt aus Liebe zum Guten.

 

(93)

Das Vaterland ist Nächster mehr als die Gesellschaft, weil es wie eine Mutter [instar Parentis] ist, denn der Mensch ist in ihm geboren, es ernährt ihn und schützt in vor Unrecht. Dem Vaterland soll man aus Liebe Gutes tun gemäß seinen Bedürfnissen, die besonders den Lebensunterhalt und das bürgerliche und geistige Leben der in ihm Befindlichen betreffen. Wer das Vaterland liebt und ihm aus Wohlwollen wohltut, der liebt im anderen Leben das Reich des Herrn, denn dort ist das Reich des Herrn ihm das Vaterland; und wer das Reich des Herrn liebt, der liebt den Herrn, weil der Herr alles in allem Seines Reiches ist.

 

(94)

Die Kirche ist Nächster mehr als das Vaterland, denn wer für die Kirche sorgt, der sorgt für die Seelen und das ewige Leben der Menschen, die im Vaterland sind; wer daher für die Kirche aus Liebe sorgt, der liebt den Nächsten in höherem Grad, denn er wünscht und will für andere den Himmel und Glückseligkeit des Lebens in Ewigkeit.

 

(95)

Das Reich des Herrn ist Nächster in noch höherem Grad, denn das Reich des Herrn besteht aus allen, die im Guten sind, sowohl denen, die auf Erden, als denen, die in den Himmeln sind; somit ist das Reich des Herrn das Gute mit all seiner Beschaffenheit im Inbegriff; wenn dieses geliebt wird, so werden die einzelnen, die im Guten sind, geliebt.

 

(96)

Dies sind die Grade des Nächsten, und gemäß diesen Graden steigt die Liebe bei denen, die in der Liebe gegen den Nächsten sind; aber diese Grade sind Grade in aufeinanderfolgender Ordnung, in welcher das Frühere oder Höhere dem Späteren oder niedriger Stehenden vorzuziehen ist; und weil der Herr im höchsten ist und Er in den einzelnen Graden als Endzweck und Ziel zu betrachten ist, so soll Er über alle und über alles geliebt werden. Hieraus kann nun klar werden, wie die Liebe zum Herrn sich verbindet mit der Liebe gegen den Nächsten.

 

(97)

Man sagt gemeinhin, ein jeder sei sich selbst der Nächste, das heißt, ein jeder soll zuerst für sich selbst sorgen; allein die Lehre der Liebtätigkeit lehrt, wie dies zu verstehen ist. Jeder soll Vorsorge für sich treffen, daß er die Notwendigkeiten des Lebens habe, als da sind: Nahrung, Kleidung, Wohnung und manches, was im bürgerlichen Leben, in dem er steht, notwendig erfordert wird, und dies nicht nur für sich, sondern auch für die Seinigen, und nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft; denn wofern jemand sich nicht die Notwendigkeiten des Lebens verschafft, kann er nicht imstande sein, Liebtätigkeit zu üben; denn es mangelt ihm an allem.

 

(98)

Wie aber jeder sich selbst der Nächste sein soll, kann man aus folgendem Beispiel ersehen: Jeder soll seinen Körper mit Nahrung und Kleidung versehen; dies soll das erste sein, aber um des Zweckes willen, damit ein gesunder Geist in einem gesunden Körper sei; und jeder soll seinen Geist mit Nahrung versehen, nämlich mit solchen Dingen, die zur Einsicht und Weisheit gehören, und dies zu dem Ende, daß er dadurch imstande sei, dem Mitbürger, der menschlichen Gesellschaft, dem Vaterland und der Kirche, somit dem Herrn zu dienen. Wer dies tut, der versieht sich wohl in Ewigkeit. Hieraus ist klar, daß das Erste da ist, wo der Zweck ist, um deswillen [es geschieht], denn auf diesen zielt alles hin. Es verhält sich damit auch so, wie wenn jemand ein Haus baut, zuerst wird er den Grund legen, aber der Grund wird für das Haus sein, und das Haus für das Wohnen; wer glaubt, er sei sich selbst der Nächste in erster Stelle, der ist gleich dem, der die Grundlage als Zweck betrachtet, nicht aber das Haus und das Bewohnen, während doch das Wohnen der erste und letzte Zweck selbst ist, das Haus aber mit dem Grund nur das Mittel zum Zweck.

 

(99)

Der Zweck stellt heraus, wie jeder sich selbst der Nächste sein und für sich selbst zuerst sorgen soll. Wenn der Zweck ist, reicher als andere zu werden, bloß um der Reichtümer oder um des Genusses oder des Vorrangs und ähnlicher Dinge willen, so ist der Zweck ein schlechter, und ein solcher liebt nicht den Nächsten, sondern sich selbst. Ist hingegen der Zweck, sich Reichtümer zu erwerben, um imstande zu sein, für den Mitbürger, die menschliche Gesellschaft, das Vaterland und die Kirche zu sorgen, desgleichen eine Anstellung zu erlangen um desselben Zweckes willen, so liebt er den Nächsten. Der Zweck selbst, wegen dessen er handelt, macht den Menschen, denn der Zweck ist seine Liebe, denn ein jeder hat zum ersten und letzten Zweck, was er über alles liebt. Dies ist vom Nächsten gesagt worden, nun soll die Rede sein von der Liebe gegen ihn oder von der Liebtätigkeit.

 

(100)

Viele meinen, die Liebe gegen den Nächsten sei, den Armen geben, dem Dürftigen Hilfe leisten und einem jeden Gutes tun; Liebtätigkeit ist aber, mit Klugheit zu Werke gehen, und um des Zweckes willen, daß Gutes daraus [entstehe]. Wer einem Armen oder Dürftigen, der ein Bösewicht ist, Hilfe leistet, der tut durch ihn dem Nächsten Böses, denn durch die Hilfe, die er leistet, bestärkt er ihn im Bösen und verschafft ihm Mittel, anderen Böses zu tun, anders bei dem, der guten Beistand leistet.

 

(101)

Allein die Liebtätigkeit erstreckt sich viel weiter, als auf Arme und Dürftige; denn Liebtätigkeit ist, in jedem Werk recht tun und in jedem Beruf seine Pflicht erfüllen; wenn der Richter das Gerechte tut um der Gerechtigkeit willen, so übt er Liebtätigkeit; wenn er den Schuldigen straft und den Unschuldigen freispricht, so übt er Liebtätigkeit, denn so sorgt er für den Mitbürger und für das Vaterland. Der Geistliche, welcher das Wahre lehrt und zum Guten leitet um des Wahren und Guten willen, übt Liebtätigkeit. Wer hingegen dergleichen tut um seinet- und der Welt willen, der übt nicht Liebtätigkeit, weil er nicht den Nächsten, sondern sich liebt.

 

(102)

Ebenso verhält es sich mit den übrigen, mögen sie nun in einem Amt sein oder nicht; wie z.B. mit den Kindern gegenüber den Eltern und mit den Eltern gegenüber den Kindern; mit den Dienern gegenüber den Herren und mit den Herren gegenüber den Dienern; mit den Untertanen gegenüber dem König und mit dem König gegenüber den Untertanen: wer von ihnen seine Pflicht tut aus Pflichtgefühl und das Gerechte aus Rechtsgefühl, der übt Liebtätigkeit.

 

(103)

Diese Dinge sind aber Erweisungen der Liebe gegen den Nächsten oder Liebtätigkeit, weil, wie oben gesagt worden, jeder Mensch Nächster ist, jedoch auf verschiedene Weise; eine kleinere oder größere Gesellschaft ist mehr Nächster; das Vaterland ist noch mehr Nächster; das Reich des Herrn noch mehr, und der Herr über alle; und im allumfassenden Sinn ist das Gute, das vom Herrn hervorgeht, der Nächste; folglich ist es auch das Aufrichtige [Sincerum] und Gerechte. Wer daher irgend etwas Gutes tut um des Guten willen, und wer aufrichtig und gerecht handelt um der Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit willen, der liebt den Nächsten und übt Liebtätigkeit, denn er tut es aus Liebe zum Guten, Aufrichtigen und Gerechten, und somit aus Liebe zu denen, in denen Gutes, Aufrichtiges und Gerechtes ist.

 

(104)

Die Liebtätigkeit ist also eine innere Neigung, aus der heraus der Mensch Gutes tun will, und zwar dies ohne Vergeltung; dies zu üben ist seine Lebenslust [ejus jucundum vitae]. Bei denen, die aus innerer Neigung Gutes tun, ist in allem, was sie denken und reden und was sie wollen und tun, Liebtätigkeit; man kann sagen, daß ein Mensch und ein Engel ihrem Inwendigen nach Liebtätigkeit sind, wenn das Gute ihnen der Nächste ist. So weit erstreckt sich die Liebtätigkeit.

 

(105)

Diejenigen, denen die Selbst- und die Weltliebe Zweck sind, können durchaus nicht in Liebtätigkeit sein; sie wissen nicht einmal was Liebtätigkeit ist, und begreifen gar nicht, daß dem Nächsten wohl wollen und Gutes tun ohne Absehen auf Belohnung der Himmel im Menschen ist, und daß dieser Neigung so große Seligkeit innewohnt, wie die der Engel des Himmels, die unaussprechlich ist; denn sie glauben, wenn sie der Freude beraubt werden, die aus der Herrlichkeit der Ehrenstellen und Reichtümer entspringt, so gebe es keine Freuden mehr, während doch alsdann erst die himmlische Freude beginnt, die unendlich [alles] übersteigt.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(106)

Der Himmel ist in zwei Reiche unterschieden, von denen das eine das himmlische Reich, das andere das geistige Reich genannt wird: die Liebe im himmlischen Reich ist die Liebe zum Herrn, und wird die himmlische Liebe genannt, und die Liebe im geistigen Reich ist die Liebe gegen den Nächsten oder die Liebtätigkeit, und wird die geistige Liebe genannt, Nr. 3325, 3653, 7257, 9002, 9833, 9961. Daß der Himmel in diese zwei Reiche unterschieden ist, sehe man im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 20-28. Und daß das Göttliche des Herrn in den Himmeln Liebe zu Ihm und Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist, Nr. 13-19 daselbst.

 

Man weiß nicht, was Gutes und was Wahres ist, wofern man nicht weiß, was Liebe zum Herrn, und was Liebe gegen den Nächsten ist, weil ja alles Gute Angehör der Liebe, und alles Wahre Angehör des Guten ist, Nr. 7255, 7366. Die Wahrheiten wissen, die Wahrheiten wollen und von den Wahrheiten angeregt werden um der Wahrheiten willen, das heißt, weil sie Wahrheiten sind, ist Liebtätigkeit, Nr. 3876, 3877. Die Liebtätigkeit besteht in der inneren Neigung, das Wahre zu tun, und nicht in der äußeren ohne jene, Nr. 2430, 2442, 3776, 4899, 4956, 8033. Die Liebtätigkeit besteht also im Nutzen schaffen um des Nutzens willen, Nr. 7038, 8253. Die Liebtätigkeit ist das geistige Leben des Menschen, Nr. 7081. Das ganze Wort ist die Lehre der Liebe und Liebtätigkeit, Nr. 6632, 7262. Man weiß heutzutage nicht, was Liebtätigkeit ist, Nr. 2417, 3398, 4776, 6632. Dennoch aber kann der Mensch aus dem Licht seiner Vernunft wissen, daß die Liebe und Liebtätigkeit den Menschen machen, Nr. 3957, 6273, sodann daß das Gute und das Wahre zusammenstimmen, und eines dem anderen angehört, somit Liebe und Glaube, Nr. 7627.

 

Der Herr ist im höchsten Sinn der Nächste, weil Er über alles geliebt werden soll; daher kommt, daß alles das Nächster ist, was von Ihm stammt, in dem Er ist, somit das Gute und Wahre, Nr. 2425, 3419, 6706, 6819, 6823, 8124. Der Unterschied des Nächsten verhält sich gemäß der Beschaffenheit des Guten, somit gemäß der Gegenwart des Herrn, Nr. 6707-6710. Daß jeder Mensch und jede Gesellschaft, sodann das Vaterland und die Kirche, und im universellen Sinn das Reich des Herrn, Nächster sei, und daß ihnen wohltun aus Liebe zum Guten gemäß der Beschaffenheit ihres Zustandes, den Nächsten lieben heiße, somit der Nächste ihr Gutes sei, für das man sorgen soll, Nr. 6818-6824, 8123. Auch das bürgerliche Gute, welches das Gerechte ist, und das moralisch Gute, welches das Gute des Lebens in der Gesellschaft ist, und das Aufrichtige [Sincerum] genannt wird, ist Nächster, Nr. 2915, 4730, 8120-8122. Den Nächsten lieben heißt nicht die Person lieben, sondern das, was bei ihr ist, aus dem sie ist, somit das Gute und Wahre, Nr. 5025, 10336. Die, welche die Person lieben, und nicht was bei ihr ist, aus dem sie ist, die lieben ebenso das Böse wie das Gute, Nr. 3820. Und sie erweisen ebenso Wohltaten den Bösen wie den Guten, während doch den Bösen wohltun soviel ist als den Guten Böses tun, was nicht heißt den Nächsten lieben, Nr. 3820, 6703, 8120. Der Richter, der die Bösen straft, damit sie gebessert werden und die Guten nicht von ihnen verunreinigt werden, der liebt den Nächsten, Nr. 3820, 8120, 8121.

 

Den Nächsten lieben heißt, das Gute, das Gerechte und das Rechte tun in jeder Arbeit und in jeden Amt, Nr. 8120-8122. Die Liebtätigkeit gegen den Nächsten erstreckt sich daher auf alles und jedes, was der Mensch denkt, will und tut, Nr. 8124. Das Gute und Wahre tun heißt, den Nächsten lieben, Nr. 10310, 10336. Diejenigen, die dieses tun, lieben den Herrn, Der im höchsten Sinn der Nächste ist, Nr. 9210. Das Leben der Liebtätigkeit ist ein Leben nach den Geboten des Herrn, und nach den göttlichen Wahrheiten leben heißt, den Herrn lieben, Nr. 10143, 10153, 10310, 10578, 10648.

 

Die echte Liebtätigkeit ist nicht auf Verdienst ausgehend [meritoria], Nr. 2340, 2373, 2400, 3887, 6388-6393, weil sie aus innerer Neigung herstammt, somit aus der Lust des Lebens, das Gute zu tun, Nr. 2373, 2400, 3887, 6388, 6393. Diejenigen, die den Glauben von der Liebtätigkeit trennen, machen im anderen Leben den Glauben und die guten Werke, die sie in der äußeren Erscheinung getan hatten, zu Verdienstlichem, Nr. 2373. Die, welche im Bösen aus der Selbst- und Weltliebe sind, wissen nicht, was es heißt, das nicht auf Verdienst ausgehende Gute ohne [Absehen auf] Wiedervergeltung tun, somit was die Liebtätigkeit ist, Nr. 8037.

 

Die Lehre der Alten Kirche war die Lebenslehre, welche die Lehre von der Liebtätigkeit ist, Nr. 2385, 2417, 3419, 3420, 4844, 6628. Von daher hatten sie Einsicht und Weisheit, Nr. 2417, 6629, 7259-7262. Die Einsicht und Weisheit wachsen ins Unermeßliche fort im anderen Leben bei denen, die ein Leben der Liebtätigkeit in der Welt gelebt hatten, Nr. 1941, 5859. Der Herr fließt mit dem göttlichen Wahren in die Liebtätigkeit ein, weil in das eigentliche Leben des Menschen, Nr. 2063. Derjenige Mensch, bei dem die Liebtätigkeit und der Glaube verbunden sind, ist wie ein Garten; wie ein Wüste aber [derjenige], bei dem sie nicht verbunden sind, Nr. 7626. Der Mensch entfernt sich insoweit von der Weisheit, als er von der Liebtätigkeit [sich entfernt]; und in Unwissenheit in betreff der göttlichen Wahrheiten sind die, welche nicht in der Liebtätigkeit sind, wie sehr sie sich auch weise dünken mögen, Nr. 2416, 2435. Das engelische Leben besteht in Erweisungen des Guten [in bonis] der Liebtätigkeit, welche Nutzleistungen sind, Nr. 454. Die geistigen Engel, welche die sind, die im Guten der Liebtätigkeit sind, sind Ausgestaltungen der Liebtätigkeit, Nr. 553, 3804, 4735.

 

Alle geistigen Wahrheiten haben ihr Absehen auf die Liebtätigkeit, wie auf ihren Ausgangs- und Endpunkt, Nr. 4353. Die Lehrbestimmungen der Kirche sind wirkungslos, wofern sie nicht ihr Absehen auf die Liebtätigkeit als ihren Zweck haben, Nr. 2049, 2116.

 

Die Gegenwart des Herrn bei den Menschen und den Engeln verhält sich gemäß dem Zustand ihrer Liebe und Liebtätigkeit, Nr. 549, [681], 904. Die Liebtätigkeit ist das Bild Gottes, Nr. 1013. Inwendig in der Liebtätigkeit ist die Liebe zum Herrn, somit der Herr, obgleich der Mensch es nicht weiß, Nr. 2227, 5066, 5067. Diejenigen, die ein Leben der Liebtätigkeit leben, sind willkommene Bürger sowohl in der Welt, als im Himmel, Nr. 1121. Das Gute der Liebtätigkeit soll nicht verletzt werden, Nr. 2359.

 

Diejenigen, die nicht in der Liebtätigkeit sind, können den Herrn nicht anerkennen und verehren, außer aus Heuchelei, Nr. 2132, 4424, 9833. Sie können nicht Formen des Hasses und der Liebtätigkeit zugleich sein, Nr. 1860.

 

(107)

Diesem soll noch einiges beigefügt werden, über die Lehre der Liebe zum Herrn, und über die Lehre der Liebtätigkeit, wie diese beschaffen war bei den Alten, bei denen die Kirche war; damit man wisse wie diese Lehre, die heutzutage nicht [mehr] da ist, früher beschaffen war; ebenfalls aus den »Himmlischen Geheimnissen«, Nr. 7257-7263.

 

Das Gute, welches Sache der Liebe zum Herrn ist, wird das himmlisch Gute genannt, und das Gute, welches Sache der Liebe gegen den Nächsten oder Liebtätigkeit ist, wird geistig Gutes genannt; die Engel, die im innersten oder dritten Himmel sind, sind in der Liebe zum Herrn, daher sie himmlische Engel genannt werden; die Engel aber, die im mittleren oder zweiten Himmel sind, sind im Guten der Liebe gegen den Nächsten, daher sie geistige Engel genannt werden.

 

Die Lehre vom himmlisch Guten, welche die der Liebe zum Herrn ist, ist die reichste und zugleich geheimnisvollste, denn sie ist die Lehre der Engel des innersten oder dritten Himmels, die von der Art ist, daß wenn sie aus ihrem Mund hervorginge, kaum der tausendste Teil davon verstanden werden würde; es sind auch unaussprechliche Dinge, die sie enthält. Diese Lehre ist im innersten Sinn des Worten enthalten; die Lehre von der geistigen Liebe aber im inneren Sinn.

 

Die Lehre vom geistig Guten, das die der Liebe gegen den Nächsten ist, ist auch reich und geheimnisvoll, aber viel weniger als die Lehre vom himmlisch Guten, das die der Liebe zum Herrn ist.

 

Daß die Lehre der Liebe gegen Nächsten, oder der Liebtätigkeit reich sei, kann daraus erhellen, daß sie sich auf alles und jedes erstreckt, was der Mensch denkt und will, somit auf alles, was er redet und tut; dann auch daraus, daß es nicht die gleiche Liebtätigkeit bei dem einen, wie bei dem anderen gibt; und daß auch der eine nicht ebenso Nächster ist, wie der andere.

 

Weil die Lehre von der Liebtätigkeit so vielumfassend war, darum unterschieden die Alten, bei denen die Lehre von der Liebtätigkeit die eigentliche Lehre der Kirche war, die Liebtätigkeit gegen den Nächsten in mehrere Klassen, die sie auch in Unterabteilungen brachten, und den einzelnen Klassen gaben sie Namen, und lehrten, wie die Liebtätigkeit geübt werden müsse gegen die, welche in einer Klasse, und wie gegen die, welche in einer anderen sind; und so brachten sie die Lehre von der Liebtätigkeit in eine Ordnung, und [wieder] die Übungen der Liebtätigkeit, so daß sie deutlich in den Verstand eingingen.

 

Der Namen, die sie denen gaben, gegen die sie Liebtätigkeit üben sollten, waren mehrere; einige nannten sie Blinde, einige Lahme, einige Krüppel, andere Arme, dann auch Elende und Gebeugte, einige Waisen, andere Witwen: im allgemeinen aber nannten sie dieselben Hungernde, denen sie zu essen; Dürstende, denen sie zu trinken geben sollten; Fremde, die sie aufnehmen, Nackte, die sie kleiden, Kranke, die sie besuchen, Gebundene im Kerker, zu denen sie gehen sollten. Welche nun die waren, die sie unter den einzelnen verstanden, ist in den »Himmlischen Geheimnissen« auseinandergesetzt worden, wie z.B. welche [sie verstanden] unter den Blinden, Nr. 2383, 6990. Welche unter den Lahmen, Nr. 4302. Welche unter den Armen, Nr. 2129, 4459, 4958, 9209, 9253, 10227. Welche unter den Elenden, Nr. 2129. Welche unter den Gebeugten, Nr. 6663, 6851, 9196. Welche unter den Waisen, Nr. 4844, 9198-9200. Welche unter den Witwen, Nr. 4844, 9198, 9200. Welche unter den Hungernden, Nr. 4958, 10227. Welche unter den Dürstenden, Nr. 4958, 8568. Welche unter den Fremden, Nr. 4444, 7908, 8007, 8013, 9196, 9200. Welche unter den Nackten, Nr. 1073, 5433, 9960. Welche unter den Kranken, Nr. 4958, 6221, 8364, 9031. Welche unter den Gebundenen im Kerker, Nr. 5037, 5038, 5086, 5096. Daß unter den Pflichten gegen die Hungernden, Dürstenden, Fremden, Nackten, Kranken, Gebundenen im Kerker, die vom Herrn genannt werden, Matth.25/34-36f, verstanden wird die ganze Lehre von der Liebtätigkeit, sehe man Nr. 4954-4959.

 

Diese Benennungen waren den Alten, die zur Kirche gehörten, aus dem Himmel gegeben, und unter denen, die so genannt wurden, verstanden sie solche, die geistig so beschaffen waren. Ihre Lehre von der Liebtätigkeit lehrte nicht nur, welche es waren, sondern auch wie die Liebtätigkeit gegen einen jeden beschaffen sein sollte. Daher kommt, daß eben diese Benennungen im Wort stehen, und solche bezeichnen, welche geistig so geartet sind. Das Wort ist an sich nichts als die Lehre von der Liebe zum Herrn, und von der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, wie auch der Herr lehrt: „Du sollst lieben den Herrn deinen Gott aus ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüt; dies ist das erste und große Gebot; das zweite ist ihm gleich: du sollst lieben deinen Nächsten wie dich selbst; von diesen zwei Geboten hängen ab das Gesetz und die Propheten“: Matth.22/35-[40]. Das Gesetz und die Propheten sind das ganze Wort, Nr. 2606, 3382, 6752, 7463.

 

Daß eben diese Benennungen im Wort stehen, ist darum, damit das Wort, das an sich geistig ist, in seinem Letzten natürlich sei; und weil diejenigen, die im äußeren Gottesdienst waren, gegen solche, die so genannt wurden, Liebtätigkeit üben sollten; hingegen diejenigen, die im inneren Gottesdienst waren, gegen solche, die geistig genommen darunter verstanden wurden, auf daß somit die Einfältigen einfältig das Wort verstehen und nach demselben handeln möchten, die Weisen aber weise; dann auch, damit die Einfältigen durch das Äußere der Liebtätigkeit eingeführt würden in deren Inneres.

 

 

(9)

 

Vom Glauben

 

(108)

Niemand kann wissen, was der Glaube seinem Wesen nach ist, wofern er nicht weiß, was Liebtätigkeit ist, weil da, wo keine Liebtätigkeit ist, auch kein Glaube ist; denn die Liebtätigkeit macht eines aus mit dem Glauben, wie das Gute mit dem Wahren; denn was der Mensch liebt oder was ihm teuer ist, das ist für ihn das Gute, und was der Mensch glaubt, das ist für ihn das Wahre; daraus geht hervor, daß eine ähnliche Vereinigung statthat zwischen der Liebtätigkeit und dem Glauben, wie zwischen dem Guten und Wahren; welcherlei diese Vereinigung ist, kann erhellen aus dem was schon früher vom Guten und dem Wahren gesagt worden ist.

 

(109)

Es findet auch eine solche Vereinigung statt zwischen der Liebtätigkeit und dem Glauben, wie zwischen dem Willen und dem Verstand beim Menschen; denn diese beiden Vermögen sind es, die das Gute und Wahre aufnehmen, der Wille das Gute, und der Verstand das Wahre; somit nehmen diese beiden Vermögen auch die Liebtätigkeit und den Glauben auf, weil das Gute Sache der Liebtätigkeit, und das Wahre Sache des Glaubens ist; daß die Liebtätigkeit und der Glaube beim Menschen sind, und in ihm, weiß jeder, und weil sie bei ihm sind und in ihm, so sind sie nirgend anderswo als in seinem Willen und Verstand, denn alles Leben des Menschen ist in diesen und von daher. Der Mensch hat auch Gedächtnis, allein dieses ist bloß der Vorhof, in dem solches gesammelt wird, was in den Verstand und den Willen eingehen soll. Hieraus erhellt, daß eine ähnliche Vereinigung statthat zwischen der Liebtätigkeit und dem Glauben, wie zwischen Willen und Verstand; wie diese Verbindung beschaffen ist, kann erhellen aus dem, was über den Willen und den Verstand schon früher gesagt worden ist.

 

(110)

Die Liebtätigkeit verbindet sich mit dem Glauben beim Menschen, wenn der Mensch das will, was er weiß und inne wird; das Wollen gehört zur Liebtätigkeit, und das Wissen und innewerden [percipere] zum Glauben; der Glaube geht in den Menschen ein und wird sein eigen, wenn er will und liebt, was er weiß und inne wird; bis dahin ist derselbe außerhalb seiner.

 

(111)

Der Glaube wird nicht Glaube beim Menschen, wenn er nicht geistig wird, und er wird nicht geistig, wenn er nicht Sache der Liebe wird, und er wird dann Sache der Liebe, wenn der Mensch liebt, das Wahre und Gute ins Leben übergehen zu lassen, das heißt, zu leben gemäß dem, was im Wort geboten ist.

 

(112)

Der Glaube ist die Neigung zum Wahren aus dem Wollen des Wahren, weil es wahr ist, und das Wahre wollen, weil es wahr ist, ist das eigentlich Geistige des Menschen; denn es ist abgeschieden [abstractum] vom Natürlichen, welches ist, das Wahre wollen nicht um des Wahren willen, sondern um des eigenen Ruhmes, Rufes und Gewinnes willen; das Wahre abgetrennt von solchen Dingen ist geistig, weil es aus dem Göttlichen ist; was aus dem Göttlichen hervorgeht, ist geistig, und dies wird mit dem Menschen verbunden durch die Liebe; denn die Liebe ist geistige Verbindung.

 

(113)

Der Mensch kann vieles wissen, denken und verstehen, was aber nicht mit seiner Liebe übereinstimmt, das wirft er von sich, wenn er sich selbst überlassen denkt; darum verwirft er es auch nach dem Leben des Körpers, wenn er im Geist ist; denn bloß das bleibt im Geist des Menschen, was in seine Liebe eingedrungen ist; das übrige wird nach dem Tode als Fremdes angesehen, das er, weil es nicht Sache seiner Liebe ist, zum Haus hinauswirft. Im Geist des Menschen, sagten wir, weil der Mensch nach dem Tode als Geist lebt.

 

(114)

Eine Vorstellung vom Guten, das Sache der Liebtätigkeit, und vom Wahren, das Sache des Glaubens ist, kann man sich bilden vom Licht und der Wärme der Sonne her; wenn das Licht, das aus der Sonne hervorgeht, mit der Wärme verbunden ist, was zur Frühlings- und Sommerzeit geschieht, dann keimt und blüht alles auf dem Erdboden; wenn aber im Licht keine Wärme ist, wie zur Winterszeit, dann erstarrt und erstirbt alles auf dem Erdboden: das geistige Licht ist auch wirklich das Wahre des Glaubens, und die geistige Wärme ist Liebe. Hieraus kann man sich eine Vorstellung machen vom Menschen der Kirche, wie dieser beschaffen ist, wenn bei ihm der Glaube mit der Liebtätigkeit verbunden ist, daß er nämlich ist wie ein Garten und Paradies; und wie er beschaffen ist, wenn bei ihm der Glaube nicht mit der Liebtätigkeit verbunden ist, daß er dann ist wie eine Wüste und ein mit Schnee bedecktes Land.

 

(115)

Das Vertrauen oder die Zuversicht, die man die des Glaubens nennt, und den eigentlich seligmachenden Glauben heißt, ist nicht geistiges, sondern natürliches Vertrauen oder Zuversicht, wenn es das des bloßen Glaubens ist; das geistige Vertrauen oder die geistige Zuversicht hat ihr Wesen und Leben aus dem Guten der Liebe, nicht aber vom Wahren des getrennten Glaubens; das Vertrauen des getrennten Glaubens ist tot; weshalb das wahre Vertrauen nicht möglich ist bei denen, die ein böses Leben führen: auch das Vertrauen, daß die Seligmachung statthabe infolge des Verdienste des Herrn beim Vater, wie auch immer das Leben des Menschen war, ist nicht aus dem Wahren. Alle, die im geistigen Glauben sind, haben die Zuversicht, daß sie vom Herrn selig gemacht werden; denn sie glauben, daß der Herr in die Welt kam, um das ewige Leben zu geben denen, welche glauben und leben gemäß den Geboten, die Er gelehrt hat, und daß Er diese wiedergebäre und sie für den Himmel geschickt mache; und daß Er dies selbst allein tue ohne Zutun des Menschen aus reiner Barmherzigkeit.

 

(116)

Glauben, was das Wort, oder was die Lehre der Kirche lehrt, und nicht dem gemäß leben, erscheint wie Glaube, auch meinen einige, sie werden durch ihn selig; durch ihn allein aber wird niemand selig, denn er ist ein Beredungsglaube, und wie dieser beschaffen ist, soll nun gesagt werden.

 

(117)

Beredungsglaube ist, wenn man an das Wort und an die Lehre der Kirche glaubt und sie liebt, nicht um des Wahren und des ihm gemäßen Lebens willen, sondern um des Gewinnes, der Ehre, des Rufes der Gelehrsamkeit willen, als der Zwecke; daher auch die, welche in diesem Glauben sind, nicht den Herrn und den Himmel, sondern sich und die Welt im Auge haben. Diejenigen, die in der Welt nach Großem trachten und vieles begehren, stehen in stärkerer Beredung, daß das das Wahre sei, was die Kirche lehrt, als die, welche nicht nach so Großem trachten und nicht vieles begehren; die Ursache hiervon ist, weil die Lehre der Kirche ihnen nur ein Mittel zu ihren Zwecken ist, und inwieweit man die Zwecke begehrt, insoweit liebt man die Mittel, und [insoweit] glaubt man auch. Die Sache verhält sich aber an sich so: inwieweit man im Feuer der Selbst- und Weltliebe steht, und aus diesem Feuer heraus redet, predigt und handelt, insoweit ist man in jener Selbstberedung; und dann weiß man nicht anders, als daß es so sei; wenn man aber nicht im Feuer jener Lieblingsneigungen ist, dann glaubt man wenig, und viele glauben gar nicht; hieraus erhellt, daß der Beredungsglaube ein Glaube des Mundes und nicht des Herzens ist, daß er also an sich nicht Glaube ist.

 

(118)

Diejenigen, die im Beredungsglauben stehen, wissen nicht aus irgendeiner inneren Erleuchtung, ob es Wahres oder Falsches ist, was sie lehren, ja sie kümmern sich auch nicht darum, wenn es nur vom großen Haufen geglaubt wird; denn sie sind in keiner Neigung zum Wahren um des Wahren willen; daher sie vom Glauben abfallen, wenn sie der Ehrenstellen und des Gewinnes beraubt werden, wenn nur der Ruf keine Gefahr läuft, denn der Beredungsglaube ist nicht inwendig beim Menschen, sondern steht draußen, bloß im Gedächtnis, aus dem er seine Lehren hervorlangt; daher verschwindet auch dieser Glaube mit seinen Wahrheiten nach dem Tode, denn alsdann bleibt vom Glauben nur das, was inwendig im Menschen ist, das heißt, was im Guten Wurzel geschlagen hat, somit was Sache des Lebens geworden ist.

 

(119)

Die, welche im Beredungsglauben stehen, werden unter folgenden bei Matth.7/22,23 verstanden: „Viele werden an jenem Tage zu Mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht durch Deinen Namen geweissagt, und durch Deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und in Deinem Namen viele Krafttaten [virtutes] getan? allein dann werde Ich ihnen bekennen: Ich kenne euch nicht, ihr Übeltäter“. Dann bei Luk.13/26,27: „Dann werdet ihr anheben zu sagen: Wir haben vor Dir gegessen und getrunken, und in unseren Straßen hast Du gelehrt; Er aber wird sprechen: Ich sage euch, Ich weiß nicht, woher ihr seid, weichet von Mir alle Übeltäter“. Sie werden auch verstanden unter den fünf törichten Jungfrauen, die kein Öl in den Lampen hatten, bei Matth. 25/11,12: „ Endlich kamen jene Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, öffne uns! Er wird aber antworten und sprechen: Amen, Ich sage euch, Ich kenne euch nicht“. Das Öl in den Lampen ist das Gute der Liebe im Glauben.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(120)

Wer nicht weiß, daß alles im Weltall sich auf das Wahre und Gute bezieht, und auf die Verbindung beider, damit etwas hervorgebracht werde, weiß [auch] nicht, daß alle Dinge der Kirche sich auf den Glauben und die Liebe und auf die Verbindung beider beziehen, damit eine Kirche beim Menschen sei, Nr. 7752-7762, 9186, 9224. Alles im Weltall, was der göttlichen Ordnung gemäß ist, bezieht sich auf das Gute und Wahre und auf die Verbindung beider, Nr. 2452, 3166, 4390, 4409, 5232, 7256, 10122, 10555. Die Wahrheiten sind Sache des Glaubens, das Gute Sache der Liebe, Nr. 4353, 4997, 7178, 10367. Dies ist der Grund, warum in dieser Lehre vom Guten und Wahren gehandelt worden ist; weshalb man aus dem, was dort angeführt worden ist, den Schluß auf den Glauben und die Liebe machen, und wissen kann, wie sie beschaffen sind, wenn sie verbunden, und wie, wenn sie nicht verbunden sind, wobei man Liebe statt Gutes, und Glauben statt Wahres setzt, und dann die Anwendung macht.

 

Wer nicht weiß, daß alles und jedes beim Menschen sich auf den Verstand und den Willen und auf die Verbindung beider bezieht, damit der Mensch Mensch sei, erkennt auch nicht mit Klarheit, daß alle Dinge der Kirche sich auf den Glauben und die Liebe und auf die Verbindung beider beziehen, damit im Menschen die Kirche sei, Nr. 2231, 7752-7754, 9224, 9995, 10122. Der Mensch hat zwei Vermögen, von denen das eine der Verstand, und das andere der Wille genannt wird, Nr. 641, 803, 3623, 5194. Der Verstand ist Aufnehmer der Wahrheiten, somit dem geweiht, was zum Glauben gehört; und der Wille ist der Aufnehmer des Guten, somit dem geweiht, was zur Liebe gehört, Nr. 9300, 9930, 10064. Dies ist der Grund, warum in dieser Lehre auch vom Willen und dem Verstand gehandelt worden ist; denn aus dem, was dort angeführt ist, kann man auch einen Schluß auf den Glauben und die Liebe machen, und wissen, wie sie beschaffen sind, wenn verbunden, und wie beschaffen, wenn sie nicht verbunden sind, wobei man sich die Liebe im Willen, und den Glauben im Verstand denkt.

 

Wer nicht weiß, daß der Mensch ein Inneres und ein Äußeres oder einen inneren und einen äußeren Menschen hat, und daß alles Dinge des Himmels sich auf den inneren Menschen, und alle Dinge der Welt sich auf den äußeren Menschen beziehen, und daß ihre Verbindung ist, wie die Verbindung der geistigen Welt mit der natürlichen Welt, weiß auch nicht, was der geistige Glaube und die geistige Liebe ist, Nr. 4292, 5132, 8610. Daß es einen inneren und einen äußeren Menschen gibt, und daß der innere Mensch der geistige Mensch ist, und der äußere der natürliche, Nr. 978, 1015, 4459, 6309, 9701-9709. Daß der Glaube geistig, daß also der Glaube Glaube ist, soweit er im inneren Menschen ist, ebenso die Liebe, Nr. 1594, 3987, 8443. Und inwieweit man die Wahrheiten, welche die des Glaubens sind, liebt, insoweit werden sie geistig, Nr. 1594, 3987. Dies ist der Grund, warum vom inneren und dem äußeren Menschen gehandelt worden ist; denn aus dem, was dort angeführt ist, kann man den Schluß auf den Glauben und auf die Liebe machen, wie sie beschaffen sind, wenn sie geistig, und wie beschaffen, wenn sie nicht geistig sind, somit inwieweit sie der Kirche, und wie weit sie nicht der Kirche angehören.

 

(121)

Der von der Liebe oder Liebtätigkeit getrennte Glaube ist wie das Licht des Winters, in dem alles auf dem Erdboden erstarrt, und keine Ernte, Frucht und Blüte hervorgebracht wird; der mit der Liebe oder Liebtätigkeit verbundene Glaube hingegen ist wie das Licht des Frühlings und des Sommers, in dem alles blüht und hervorgeht, Nr. 2231, 3146, 3412, 3413. Das winterliche Licht, welches das [Licht] des von der Liebtätigkeit getrennten Glaubens ist, wird in dicke Finsternis verkehrt, wenn das Licht aus dem Himmel einfließt; und diejenigen, die in diesem Glauben stehen, kommen dann in Blindheit und Stumpfsinn, Nr. 3412, 3413. Die, welche den Glauben von der Liebtätigkeit trennen in Lehre und Leben, sind in Finsternis, somit in Unkenntnis des Wahren, und im Falschen, denn dieses ist Finsternis, Nr. 9186. Sie stürzen sich in Falsches und das Böse von daher, Nr. 3325, 8094. Irrtümer und Falschheiten, in die sie sich stürzen, Nr. 4721, 4730, 4776, 4783,4925, 7779, 8313, 8765, 9224. Das Wort ist ihnen verschlossen, Nr. 3773, 4783, 8780. Sie sehen nicht und beachten nicht alles das, was der Herr so oft gesagt hat von der Liebe und Liebtätigkeit, und von ihren Früchten oder ihrem durch die Tat sich erweisenden Guten, wovon Nr. 1017, 3416. Sie wissen auch nicht, was das Gute, somit auch nicht, was die himmlische Liebe und was die Liebtätigkeit ist, Nr. 2417, 3603, 4136, 9995.

 

Der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube ist kein Glaube, Nr. 654, 724, 1162, 1176, 2049, 2116, 2340, 2349, 3419, 3849, 3863, 6348, 7039, 9242, 9783. Ein solcher Glaube verliert sich im anderen Leben, Nr. 2228, 5820. Wenn man den Glauben allein als Prinzip aufstellt, so werden die Wahrheiten befleckt durch das Falsche des Prinzips, Nr. 2385. Sie lassen sich auch nicht überzeugen, weil es gegen ihr Prinzip ist, Nr. 2385. Die Lehrbestimmungen vom Glauben allein zerstören die Liebtätigkeit, Nr. 6353, 8094. Diejenigen, die den Glauben von der Liebtätigkeit trennen, sind durch Kain, durch Cham, durch Ruben, durch die Erstgeborenen der Ägypter und durch die Philister vorgebildet worden, Nr. 3325, 7097, 7317, 8093. Diejenigen, die den Glauben allein zum seligmachenden machen, entschuldigen das Leben des Bösen, und diejenigen, die im Leben des Bösen sind, haben keinen Glauben, weil keine Liebtätigkeit, Nr. 3865, 7766, 7778, 7790, 7950, 8094. Sie sind inwendig im Falschen ihres Bösen, obschon sie es nicht wissen, Nr. 7790, 7950. Darum kann das Gute nicht mit ihnen verbunden werden, Nr. 8981, 8983. Auch im anderen Leben sind sie gegen das Gute und gegen die, welche im Guten sind, Nr. 7097, 7127, 7317, 7502, 7545, 8096, 8313. Die vom Herzen Einfältigen, und doch Weisen, wissen, was das Gute des Lebens, somit was die Liebtätigkeit, nicht aber was der getrennte Glaube ist, Nr. 4741, 4754.

 

Alle Dinge der Kirche beziehen sich auf das Gute und Wahre, somit auf die Liebtätigkeit und den Glauben, Nr. 7752-7754. Nicht eher ist die Kirche beim Menschen, als bis die Wahrheiten seinem Leben eingepflanzt und so zum Guten der Liebtätigkeit geworden sind, Nr. 3310. Die Liebtätigkeit macht die Kirche, und nicht der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube, Nr. 809, 916, 1798, 1799, 1834, 1844. Das Innere der Kirche ist die Liebtätigkeit, Nr. 1799, 7755. Daher kommt, daß keine Kirche ist, wo keine Liebtätigkeit ist, Nr. 4766, 5826. Die Kirche wäre eine, wenn alle nach der Liebtätigkeit [ex charitate] betrachtet würden, obgleich sie in Ansehung der Glaubenslehren und in Ansehung der gottesdienstlichen Gebräuche [cultus ritualia] verschieden wären, Nr. 1286, 1316, 1798, 1799, 1834, 1844, 2385, 2982, 3267, 3451. Wieviel Gutes wäre in der Kirche, wenn der Liebtätigkeit die erste Stelle eingeräumt würde, und dem Glauben die zweite, Nr. 6269, 6272. Jede Kirche beginnt mit der Liebtätigkeit, wendet sich aber mit dem Fortgang der Zeit abwärts zum Glauben, und endlich zum bloßen Glauben, Nr. 1834, 1835, 2231, 4683, 8094. Zur letzten Zeit der Kirche ist kein Glaube da, weil keine Liebtätigkeit, Nr. 1843. Der Dienst [cultus] des Herrn besteht im Leben der Liebtätigkeit, Nr. 8254, 8256. Die Beschaffenheit des Gottesdienstes [cultus] verhält sich gemäß der Beschaffenheit der Liebtätigkeit, Nr. 2190. Die Menschen der äußeren Kirche haben ein Inneres, wenn sie in der Liebtätigkeit stehen, Nr. 1100, 1102, 1151, 1153. Die Lehre in den Alten Kirchen war die Lebenslehre, welche die Lehre von der Liebtätigkeit ist, nicht aber die Lehre vom getrennten Glauben, Nr. 2417, 2385, 3419, 3420, 4844, 6628, 7259-7262.

 

Der Herr sät und pflanzt das Wahre in das Gute der Liebtätigkeit, wenn Er den Menschen wiedergebiert, Nr. 2063, 2189, 3310. Anders kann der Same, welcher das Wahre des Glaubens ist, nicht Wurzeln fassen, Nr. 880. Das Gute und die Wahrheiten wachsen hernach gemäß der Qualität und der Quantität der aufgenommenen Liebtätigkeit, Nr. 1016. Das Licht des Wiedergeborenen ist nicht aus dem Glauben, sondern aus der Liebtätigkeit durch den Glauben, Nr. 854. Die Glaubenswahrheiten gehen, wenn der Mensch wiedergeboren wird, mit der Lust der Neigung ein, weil er sie zu tun liebt, und sie werden mit derselben Neigung wieder hervorgerufen, weil sie zusammenhängen, Nr. 2484, 2487, 3040, 3066, 3074, 3336, 4018, 5893.

 

Diejenigen, die in der Liebe zum Herrn und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten leben, verlieren nichts in Ewigkeit, weil sie mit dem Herrn verbunden sind; anders ist es mit denen, die im getrennten Glauben stehen, Nr. 7506, 7507. Der Mensch bleibt so, wie sein Leben der Liebtätigkeit, nicht wie sein getrennter Glaube beschaffen ist, Nr. 8256. Bei denen, die in der Liebtätigkeit lebten, kehren alle Zustände des Angenehmen im anderen Leben wieder, und werden ins Unermeßliche vermehrt, Nr. 823. Die himmlische Seligkeit fließt vom Herrn ein in die Liebtätigkeit, weil in das eigenste Leben des Menschen, nicht aber in den von der Liebtätigkeit getrennten Glauben, Nr. 2363. Im Himmel werden alle nach der Liebtätigkeit, niemand aber nach dem getrennten Glauben angesehen, Nr. 1258, 1394. In den Himmeln werden auch alle gemäß ihrer Liebearten zusammengesellt, Nr. 7085. Niemand wird in den Himmel eingelassen durch das Denken, sondern durch das Wollen des Guten, Nr. 2401, 3459. Wofern nicht das Tun des Guten verbunden ist mit dem Wollen des Guten und mit dem Denken des Guten, findet keine Seligmachung, und keine Verbindung des inneren Menschen mit dem äußeren statt, Nr. 3987. Der Herr und der Glaube an Ihn wird im anderen Leben von keinen anderen aufgenommen, als von denen, die in der Liebtätigkeit sind, Nr. 2343.

 

Das Gute ist in fortwährendem Verlangen und Streben von daher, sich mit den Wahrheiten zu verbinden, somit die Liebtätigkeit mit dem Glauben, Nr. 9206, 9207, 9495. Das Gute der Liebtätigkeit erkennt sein Glaubenswahres an, und das Glaubenswahre sein Gutes der Liebtätigkeit, Nr. 2429, 3101, 3102, 3161, 3179, 3180, 4358, 5807, 5835, 9637. Von daher kommt eine Verbindung des Glaubenswahren mit dem Guten der Liebtätigkeit, wovon Nr. 3834, 4096, 4097, 4301, 4345, 4353, 4364, 4368, 5365, 7623-7627, 7752-7762, 8530, 9258, 10555. Ihre Verbindung ist wie die einer Ehe, Nr. 1904, 2173, 2508. Das Gesetz der Ehe ist, daß zwei eines ausmachen sollen, gemäß dem Wort des Herrn, Nr. 10130, 10168, 10169. Somit der Glaube und die Liebtätigkeit, Nr. 1904, 2173, 2508. Daher ist der Glaube, welcher [wirklich] Glaube ist, seinem Wesen nach Liebtätigkeit, Nr. 2228, 2839, 3180, 9783. So wie das Gute das Sein einer Sache ist, und das Wahre das Existieren von daher, so ist die Liebtätigkeit das Sein der Kirche, und der Glaube das Existieren von daher, Nr. 3049, 3180, 4574, 5002, 9154. Das Wahre des Glaubens lebt aus dem Guten der Liebtätigkeit, somit ist das Leben gemäß den Glaubenswahrheiten die Liebtätigkeit, Nr. 1589, 1947, 3579, 4070, 4096, 4097, 4736, 4757, 4884, 5147, 5928, 9154, 9667, 9841, 10729. Es kann keinen Glauben geben außer in der Liebtätigkeit; wenn er nicht in der Liebtätigkeit ist, so ist kein Gutes im Glauben, Nr. 2261, 4368. Der Glaube lebt nicht beim Menschen, wenn dieser die Dinge des Glaubens nur weiß und denkt, sondern wenn er sie will, und aus dem Wollen sie tut, Nr. 9224.

 

Es gibt keine Seligmachung durch den Glauben, sondern durch ein den Glaubenswahrheiten gemäßes Leben, und dieses Leben ist die Liebtätigkeit, Nr. 379, 389, 2228, 4663, 4721. Diejenigen, die aus der Lehre der Kirche denken, daß der Glaube allein selig mache, werden selig, wenn sie das Gerechte tun um des Gerechten willen, und das Gute um des Guten willen, denn so sind sie doch in der Liebtätigkeit, Nr. 2442, 3242, 3459, 3463, 7506, 7507. Wenn der bloße Denkglaube selig machen könnte, so würden alle selig werden, Nr. 2363, 10659. Die Liebtätigkeit macht den Himmel beim Menschen, und nicht der Glaube ohne diese, Nr. 3815, 3513, 3584, 9832, 10714, 10715, 10721, 10724. Im Himmel werden alle nach der Liebtätigkeit, und nicht nach dem Glauben angesehen, Nr. 1258, 1394, 2363, 4802. Die Verbindung des Herrn mit dem Menschen geschieht nicht durch den Glauben, sondern durch ein Leben gemäß den Wahrheiten, welche die des Glaubens sind, Nr. 9380, 10143, 10153, 10310, 10578, 10645, 10648. Der Herr ist der Baum des Lebens, das Gute der Liebtätigkeit ist die Frucht, und der Glaube die Blätter, Nr. 3427, 9337. Der Glaube ist die kleine Leuchte und die Liebe die große Leuchte, Nr. 30-38.

 

Die Engel aus dem himmlischen Reich des Herrn wissen nicht, was der Glaube ist, so daß sie ihn nicht einmal nennen; die Engel aus dem geistigen Reich des Herrn hingegen reden vom Glauben, weil sie über die Wahrheiten in Erörterungen eingehen [ratiocinantur], Nr. 202, 203, 337, 2715, 3246, 4448, 9166, 10786. Die Engel im himmlischen Reich des Herrn sagen bloß ja, ja, oder nein, nein, die Engel aus dem geistigen Reich des Herrn hingegen lassen sich in Untersuchungen ein [ratiocinantur], ob etwas so ist, oder nicht, wenn die Rede ist von geistigen Wahrheiten, die Angehör des Glaubens sind, Nr. 2715, 3246, 4448, 9166, 10786, wo erklärt werden die Worte des Herrn: „Eure Rede sei ja, ja, nein, nein, was darüber ist, das ist vom Übel“: Matth.5/37; daß die himmlischen Engel so sind, hat seinen Grund darin, daß sie die Wahrheiten des Glaubens sogleich ins Leben übergehen lassen, und nicht wie die geistigen Engel erst ins Gedächtnis; und von daher sind die himmlischen Engel im Innewerden alles dessen, was zum Glauben gehört, Nr. 202, 585, 597, 607, 784, 1121, 1387, 1398, 1442, 1919, 5113, 5897, 6367, 7680, 7877, 8521, 8780, 9938, 9995, 10124.

 

Das Vertrauen oder die Zuversicht, welche in ganz besonderem Sinn der seligmachende Glaube genannt wird, findet nur bei denen statt, die im Guten sind in Ansehung des Lebens, also bei denen, die in der Liebtätigkeit sind, Nr. 2982, 4352, 4683, 4689, 7762, 8240, 9239-9245. Wenige wissen, was diese Zuversicht ist, Nr. 3868, 4352.

 

Welche Verschiedenheit ist zwischen dem Glauben dessen, was von Gott ist, und dem an Gott glauben, Nr. 9239, 9243. Etwas anderes ist wissen, etwas anderes anerkennen, und etwas anderes Glauben haben, Nr. 896, 4319, 5664[˝]. Es gibt Wißtümliches des Glaubens, Vernünftiges des Glaubens, und Geistiges des Glaubens, Nr. 2504, 8076. Das Erste ist die Anerkennung des Herrn, Nr. 10083. Alles das ist gut, was vom Herrn beim Menschen einfließt, Nr. 1614, 2016, 2751, 2882, 2883, 2891, 2892, 2904, 6193, 7643, 9128.

 

Es gibt einen Beredungsglauben, der jedoch nicht Glaube ist, Nr. 2343, 2682, 2689, 3427, 3865,

 

8148.

 

Nach verschiedenen Schlußfolgerungen scheint es, als ob der Glaube früher sei als die Liebtätigkeit, allein es ist Täuschung, Nr. 3324. Schon aus dem bloßen Vernunftlicht kann man wissen, daß das Gute die erste Stelle einnimmt, somit die Liebtätigkeit, und das Wahre die zweite Stelle, somit der Glaube, Nr. 6273. Das Gute, somit die Liebtätigkeit ist wirklich an erster Stelle, oder das Erste der Kirche, und das Wahre, somit der Glaube, an zweiter Stelle, oder das Zweite der Kirche, obgleich es anders erscheint, Nr. 3324, 3325, 3330, 3336, 3494, 3539, 3548, 3556, 3570, 3576, 3603, 3701, 3995, 4337, 4601, 4925, 4926, 4928, 4930, 5351, 6256, 6269, 6272, 6273, 8042, 8080, 10110. Bei den Alten wurde auch über das Erste oder Erstgeborene der Kirche gestritten, ob es der Glaube, oder ob es die Liebtätigkeit sei, Nr. 367, 2435, 3324.

 

(122)

Die zwölf Jünger des Herrn bildeten die Kirche hinsichtlich aller Dinge des Glaubens und der Liebtätigkeit im Gesamtumfang vor, gerade wie die zwölf Stämme Israels, Nr. 2129, 3354, 3488, 3858, 6397. Petrus, Jakobus und Johannes bildeten den Glauben, die Liebtätigkeit und das Gute der Liebtätigkeit in ihrer Ordnung vor, Nr. 3750. Petrus den Glauben, Nr. 4738, 6000, 6073, 6344, 10087, 10580. Und Johannes das Gute der Liebtätigkeit, [man sehe das] Vorwort zu Kap. 18 und zu Kap. 22 des ersten Buches Mose; daß zur letzten Zeit der Kirche kein Glaube an den Herrn sein würde, weil keine Liebtätigkeit, ward dadurch vorgebildet, daß Petrus den Herrn dreimal verleugnete, bevor der Hahn dreimal gekräht hatte; Petrus ist nämlich hier im vorbildlichen Sinn der Glaube, Nr. 6000, 6073. Der Hahnenschrei bedeutet im Wort ebenso wie die Morgendämmerung die letzte Zeit der Kirche, Nr. 10134. Und drei oder dreimal bezeichnet das bis ans Ende Vollgefüllte, Nr. 2788, 4495, 5159, 9198, 10127. Das gleiche wird bezeichnet durch das, daß der Herr, als Petrus den Johannes dem Herrn folgen sah, zu Petrus sagte: „Was geht es dich an, Petrus, folge du Mir nach, Johannes; denn Petrus hatte in Beziehung auf Johannes gesagt: Was soll aber dieser“ Joh.21/21,22, Nr. 10087. Weil Johannes das Gute der Liebtätigkeit vorbildete, so lag er an der Brust des Herrn, Nr. 3934, 10087. Das Gute der Liebtätigkeit macht die Kirche, auch wird es bezeichnet durch die Worte des Herrn am Kreuz zu Johannes: „Jesus sah Seine Mutter, und den Jünger, den Er liebte, bei ihr stehen und sagte zu Seiner Mutter: Weib, siehe dein Sohn! und zum Jünger sagte Er: siehe deine Mutter! und von dieser Stunde an nahm sie der Jünger zu sich“: Joh.19/26,27; unter Johannes wird das Gute der Liebtätigkeit und unter dem Weib und der Mutter die Kirche verstanden, und unter diesem allen, daß die Kirche sein wird, wo das Gute der Liebtätigkeit ist; daß unter dem Weib im Wort verstanden wird die Kirche, [sehe man] Nr. 252, 253, 749, 770, 3160, 6014, 7337, 8994. Desgleichen unter der Mutter, Nr. 289, 2691, 2717, 3703, 4257, 5581, 8897, 10490. Alle Personen- und Ortsnamen im Wort bezeichnen Dinge, wobei von jenen abgesehen wird, Nr. 768, 1888, 4310, 4442, 10329.

 

 

(10)

 

Von der Frömmigkeit

 

(123)

Viele glauben, das geistige Leben, oder das Leben, das zum Himmel führt, bestehe in der Frömmigkeit, in äußerer Heiligkeit und in der Weltentsagung; allein Frömmigkeit ohne Liebtätigkeit, und äußere Heiligkeit ohne innere Heiligkeit, und Weltentsagung ohne ein Leben in der Welt, machen nicht das geistige Leben, sondern Frömmigkeit aus Nächstenliebe, äußere Heiligkeit aus innerer Heiligkeit, und Weltentsagung mit dem Leben in der Welt, machen es.

 

(124)

Frömmigkeit ist fromm denken und reden, viel dem Gebet obliegen, sich alsdann demütig dabei zeigen, die Kirchen [fleißig] besuchen, und dort den Predigten andächtig zuhören, und oft im Jahr zum heiligen Abendmahl gehen, und ebenso die übrigen gottesdienstlichen Handlungen nach den Satzungen der Kirche verrichten. Das Leben der Liebtätigkeit aber ist, dem Nächsten wohl wollen und wohl tun, in jedem Geschäft nach der Gerechtigkeit und Billigkeit, aus dem Guten und Wahren handeln, und ebenso in jedem Amt; mit einem Wort, das Leben der Liebtätigkeit besteht im Nutzenschaffen: in diesem Leben besteht vor allem die Gottesverehrung, in jenem aber in zweiter Stelle. Wer daher das eine vom anderen trennt, nämlich ein Leben der Frömmigkeit führt, und nicht zugleich ein Leben der Liebtätigkeit, der verehrt Gott nicht; er denkt zwar an Gott, aber nicht aus Gott, sondern aus sich; denn er denkt beständig an sich, und nicht an den Nächsten, und denkt er an den Nächsten, so schätzt er ihn gering, wenn derselbe nicht auch so ist; auch an den Himmel denkt er als an einen Lohn, darum liegt in seinem Sinn [Anspruch auf] Verdienst und auch die Liebe zu sich, wie auch Verachtung oder Vernachlässigung der Nutzwirkungen, und so des Nächsten, und zugleich der Glaube an Schuldlosigkeit. Hieraus kann klar sein, daß ein Leben der Frömmigkeit getrennt von einem Leben der Liebtätigkeit, kein geistiges Leben ist, wie es in der Gottesverehrung sein soll. Man vergleiche Matth.6/7,8.

 

(125)

Die äußere Heiligkeit ist gleich solcher Frömmigkeit; allein diese ist beim Menschen nicht heilig, wenn nicht sein Inneres heilig ist; denn wie der Mensch seinem Inneren nach beschaffen ist, so ist er [auch] seinem Äußeren nach, denn dieses geht aus jenem hervor, so wie die Handlung aus seinem Geist; daher ist die äußere Heiligkeit ohne innere Heiligkeit natürlich und nicht geistig; daher kommt, daß sie sich ebensowohl bei den Bösen, als bei den Guten findet; und diejenigen, die in sie allen Gottedienst setzen, sind meistens leer, das heißt, ohne Erkenntnisse des Guten und Wahren, während doch das Gute und die Wahrheiten die heiligen Dinge selbst sind, die man wissen, glauben und lieben soll, weil sie aus dem Göttlichen sind, und so das Göttliche in ihnen ist; die innere Heiligkeit ist also, das Gute und Wahre lieben um des Guten und Wahren willen; und das Gerechte und Aufrichtige um des Gerechten und Aufrichtigen willen; inwieweit der Mensch diese so liebt, insoweit ist er geistig, und auch sein Gottesdienst; denn insoweit will er auch jenes wissen und tun; inwieweit hingegen der Mensch sie nicht so liebt, insoweit ist er natürlich, und auch sein Gottedienst, und insoweit will er auch jenes nicht wissen und nicht tun. Man kann den äußeren Gottesdienst ohne inneren mit dem Leben des Atmens ohne das Leben des Herzens vergleichen, dagegen aber den äußeren Gottesdienst aus dem inneren mit dem Leben des Atmens verbunden mit dem Leben des Herzens.

 

(126)

Was aber die Weltentsagung betrifft, so wird von vielen geglaubt, daß der Welt entsagen und dem Geist und nicht dem Fleische leben sei, die weltlichen Dinge verwerfen, welche vorzüglich Reichtümer und Ehrenstellen sind, und beständig in frommen Nachsinnen über Gott, über das Seelenheil, und über das ewige Leben, einhergehen, und das Leben in Gebeten, in Lesung des Wortes und frommer Bücher zubringen; und wohl auch sich Büßungen auflegen; allein dieses heißt nicht der Welt entsagen: sondern der Welt entsagen heißt, Gott lieben und den Nächsten lieben; und Gott wird geliebt, wenn man nach Seinen Geboten lebt, und der Nächste wird geliebt, wenn der Mensch Nutzen schafft; damit also der Mensch das Leben des Himmels empfange, muß er durchaus in der Welt leben, und zwar in Ämtern und Geschäften in ihr. Das von den weltlichen Dingen abgezogene Leben ist ein Leben des Denkens und des vom Leben der Liebe und Liebtätigkeit getrennten Glaubens, in welchem Leben das Wollen des Guten und das Tun des Guten für den Nächsten erstirbt; und wenn dieses erstirbt, so ist das geistige Leben wie ein Haus ohne Grund, das allmählich entweder sich senkt, oder Risse bekommt und auseinanderklafft, oder wankt, bis es zusammenstürzt.

 

(127)

Daß Gutes tun den Herrn verehren heißt, erhellt aus den Worten des Herrn: „Ein jeder, der Meine Worte hört und sie tut, den werde Ich einem klugen Manne vergleichen, der ein Haus auf einen Felsen baute; wer aber Meine Worte hört, und sie nicht tut, den will Ich einem törichten Manne vergleichen, der ein Haus auf Sand baute, oder auf einen Boden ohne Grund“: Matth.7/24-27; Luk.6/47-49.

 

(128)

Hieraus geht nun hervor, daß ein Leben der Frömmigkeit insoweit Wert hat und dem Herrn wohlgefällig ist, als mit ihm ein Leben der Liebtätigkeit verbunden ist; denn dieses ist das Erste, und wie dieses beschaffen ist, so auch jenes. Ferner, daß äußere Heiligkeit insoweit Wert hat, und dem Herrn wohlgefällig ist, als sie aus innerer Heiligkeit hervorgeht, denn wie dieses ist, so ist auch jenes. So auch, daß die Weltentsagung so viel Wert hat und dem Herrn wohlgefällig ist, als sie in der Welt geschieht; denn der Welt entsagen die, welche die Selbst- und Weltliebe entfernen, und gerecht und aufrichtig handeln in jedem Amt, in jedem Geschäft und in jedem Werk, und zwar aus dem Inwendigen heraus, somit aus himmlischem Ursprung, welcher Ursprung jenem Leben innewohnt, wenn der Mensch gut, aufrichtig und gerecht handelt, weil es den göttlichen Gesetzen gemäß ist.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(129)

Das Leben der Frömmigkeit ohne ein Leben der Liebtätigkeit hat keinen Wert, mit diesem aber ist es zuträglich, Nr. 8252f. Die äußere Heiligkeit ohne innere Heiligkeit ist nicht heilig, Nr. 2190, 10177. Von denen, die in äußerer Heiligkeit gelebt hatten, aber nicht aus innerer, wie sie im anderen Leben beschaffen sind, Nr. 951, 952.

 

Die Kirche hat eine Inneres und ein Äußeres, Nr. 1098. Es gibt einen inneren und einen äußeren Gottesdienst, wie der eine und wie der andere beschaffen ist, Nr. 1083, 1098, 1100, 1151, 1153. Das Innere ist es, was den Gottesdienst ausmacht, Nr. 1175. Der äußere Gottesdienst ohne den inneren ist kein Gottesdienst, Nr. 1094, 7724. Das Innere ist im Gottesdienst, wenn des Menschen Leben ein Leben der Liebtätigkeit ist, Nr. 1100, 1151, 1153. Der Mensch ist im wahren Gottesdienst, wenn er in der Liebe und der Liebtätigkeit, das heißt, wenn er im Guten in Ansehung des Lebens ist, Nr. 1618, 7724, 10242.

 

Die Beschaffenheit des Gottesdienstes verhält sich gemäß dem Guten, Nr. 2190. Der eigentliche Gottesdienst ist ein Leben gemäß den Geboten der Kirche, die aus dem Wort sind, Nr. 7884, 9921, 10143, 10153, 10295, 10645.

 

Der wahre Gottesdienst ist vom Herrn beim Menschen, und nicht vom Menschen selbst, Nr. 10203, 10299. Der Herr will den Gottesdienst vom Menschen um des Heiles des Menschen willen, und nicht um Seiner Herrlichkeit willen, Nr. 4593, 8263, 10646. Der Mensch glaubt, der Herr wolle den Gottesdienst vom Menschen um Seiner Herrlichkeit willen; allein die, welche so glauben, wissen nicht, was die göttliche Herrlichkeit ist, und daß die göttliche Herrlichkeit das Heil des Menschengeschlechtes ist, welches dem Menschen zuteil wird, wenn er sich nichts zuschreibt, und wenn er durch Selbsterniedrigung [humiliatio] sein Eigenes entfernt, weil dann erst das Göttliche einfließen kann, Nr. 4347, 4593, 5957, 7550, 8263, 10646. Die Demut [humiliatio] des Herzens entsteht beim Menschen aus der Selbsterkenntnis, daß er nämlich nichts als Böses ist, und daß er aus sich nichts vermag, und aus der Erkenntnis des Herrn alsdann, daß nämlich von Ihm nur Gutes kommt, und daß der Herr alles vermag, Nr. 2327, 3994, 7478. Das Göttliche kann nur in ein demütiges Herz einfließen, weil der Mensch inwieweit er in der Demut ist, insoweit von seinem Eignen, somit von der Selbstliebe entfernt ist, Nr. 3994, 4347, 5957. Der Herr will also die Demut nicht um Seinetwillen, sondern um des Menschen willen, damit der Mensch in dem Zustand sei, das Göttliche aufnehmen zu können, Nr. 4347, 5957. Der Gottesdienst ist kein Gottesdienst ohne Demut, Nr. 2327, 2423, 8873. Die äußere Demut ohne innere, wie sie beschaffen sei, Nr. 5420, 9377. Die Demut des Herzens, die eine innere ist, wie sie beschaffen sei, Nr. 7478. Es gibt keine Demut des Herzens bei den Bösen, Nr. 7640.

 

Äußerer Gottesdienst ohne inneren Gottesdienst ist bei denen, die keine Liebtätigkeit und [keinen] Glauben haben, Nr. 1200. Wenn inwendig beim Menschen die Selbst- und Weltliebe herrscht, so ist sein Gottesdienst ein äußerer ohne inneren, wie er auch immer in der äußeren Form erscheinen mag, Nr. 1182, 10307-10309. Der äußere Gottesdienst, in dem inwendig die Selbstliebe herrscht, wie er bei denen ist, die zu Babylonien gehören, ist ein entweihter [Gottesdienst], Nr. 1304, 1306-1308, 1321, 1322, 1326. Himmlische Gefühle im Gottesdienst nachahmen, während der Mensch im Bösen aus der Selbstliebe steht, ist höllisch, Nr. 10309.

 

Vom äußeren Gottesdienst, wie er beschaffen ist, wenn er aus dem inneren, und wie beschaffen, wenn er nicht aus dem inneren kommt, kann man sehen und schließen aus dem, was schon früher vom inneren und dem äußeren Menschen gesagt und angeführt worden ist.

 

Von denen, die der Welt entsagen, und von denen, die ihr nicht entsagen, wie sie beschaffen sind, und welcherlei ihr Los im anderen Leben ist, worüber man mehreres nachsehe im Werk vom »Himmel und der Hölle«, und zwar in zwei Abschnitten dort, dem einen, wo von den Reichen und den Armen im Himmel, Nr. 357-365, und im anderen, wo vom Leben, das zum Himmel führt, Nr. 528-535, gehandelt wird.

 

 

(11)

 

Vom Gewissen

 

(130)

Das Gewissen wird beim Menschen aus der Religion [ex religioso], in der er ist, gemäß der Aufnahme derselben inwendig in sich, gebildet.

 

(131)

Das Gewissen wird beim Menschen der Kirche durch Glaubenswahrheiten aus dem Wort gebildet, oder aus der Lehre aus dem Wort, gemäß der Aufnahme derselben im Herzen; denn wenn der Mensch die Glaubenswahrheiten weiß, und sie in seiner Weise auffaßt, und hernach sie will, und sie tut, dann entsteht ihm ein Gewissen; die Aufnahme im Herzen geschieht im Willen, denn der Wille des Menschen ist es, was das Herz heißt. Daher kommt, daß diejenigen, die Gewissen haben, aus dem Herzen reden, was sie reden, und aus dem Herzen tun, was sie tun; auch haben sie kein geteiltes Gemüt, denn gemäß dem, was sie als wahr und gut erkennen und glauben, tun sie auch.

 

(132)

Es kann bei denen, die in den Glaubenswahrheiten erleuchteter sind, als andere, und die in klarerem Innewerden sind, als andere, ein vollkommeneres Gewissen geben, als bei denen, die weniger erleuchtet sind, und in dunklerem Innewerden stehen.

 

(133)

Im wahren Gewissen ist das eigentliche geistige Leben des Menschen, denn in ihm ist sein Glaube verbunden mit der Liebtätigkeit; weshalb aus dem Gewissen handeln bei ihnen so viel ist, als aus ihrem geistigen Leben handeln, und gegen das Gewissen handeln ihnen so viel ist, als gegen dieses ihr Leben handeln. Daher kommt, daß sie in Friedensruhe und in innerer Glückseligkeit sind, wenn sie nach dem Gewissen handeln, und in Unruhe und Schmerz, wenn sie gegen dasselbe handeln: dieser Schmerz ist es, der Gewissensbiß genannt wird.

 

(134)

Der Mensch hat ein Gewissen für das Gute [Conscientia boni] und ein Gewissen für das Gerechte; das Gewissen des Guten ist das Gewissen des inneren Menschen, und das Gewissen des Gerechten ist das Gewissen des äußeren Menschen; das Gewissen des Guten ist, den Vorschriften des Glaubens gemäß aus innerer Neigung handeln, das Gewissen des Gerechten aber ist, den bürgerlichen und sittlichen Gesetzen gemäß aus äußerer Neigung handeln. Diejenigen, die ein Gewissen für das Gute haben, haben auch ein Gewissen für das Gerechte; diejenigen aber, die nur ein Gewissen für das Gerechte haben, sind im Vermögen, das Gewissen für das Gute zu empfangen, und empfangen es auch, wenn sie unterwiesen werden.

 

(135)

Das Gewissen bei denen, die in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten stehen, ist ein Gewissen des Wahren, weil es durch den Glauben des Wahren gebildet wird, bei denen aber, die in der Liebe zum Herrn sind, ist ein Gewissen des Guten, weil es durch die Liebe zum Wahren gebildet wird; das Gewissen von diesen ist ein höheres Gewissen, und wird ein Innewerden des Wahren aus dem Guten genannt. Diejenigen, die ein Gewissen des Wahren haben, sind aus dem geistigen Reich des Herrn, diejenigen hingegen, die das höhere Gewissen haben, das Innewerden genannt wird, sind aus dem himmlischen Reich des Herrn.

 

(136)

Doch Beispiele werden klar machen, was Gewissen ist: wer eines anderen Güter bei sich hat, ohne des anderen Wissen, und so ohne Furcht vor dem Gesetz, vor Verlust der Ehre und des Rufes, dieselben sich aneignen könnte, sie aber dennoch dem anderen zurückerstattet, weil sie ihm nicht angehören, der hat ein Gewissen, denn er tut das Gute um des Guten, und das Gerechte um des Gerechten willen. Und wieder: wer ein Amt erhalten kann, aber sieht, daß ein anderer, der sich auch darum bemüht, dem Vaterland nützlicher ist, dieser hat, wenn er dem anderen die Stelle überläßt um des Wohles des Vaterlandes willen, ein gutes Gewissen: so verhält es sich auch im übrigen.

 

(137)

Hieraus kann man den Schluß machen, wie die beschaffen sind, die kein Gewissen haben; sie werden durch den Gegensatz erkannt; so zum Beispiel diejenigen, die um irgendwelchen Gewinnes willen machen, daß das Ungerechte als gerecht, und daß das Böse als gut erscheint, und umgekehrt, die haben kein Gewissen; diese wissen auch nicht, was Gewissen ist, und wenn sie belehrt werden, was es ist, so glauben sie es nicht; und einige wollen es nicht wissen. Von dieser Art sind die, welche alles um ihrer selbst und der Welt willen tun.

 

(138)

Die, welche kein Gewissen in der Welt annahmen, können auch im anderen Leben kein Gewissen annehmen, somit nicht selig werden; und dies darum nicht, weil sie keine Unterlage haben, in die der Himmel, das heißt, der Herr durch den Himmel einfließen und durch die Er einwirken, und sie zu Sich heranziehen könnte; denn das Gewissen ist die Unterlage und das Aufnahmegefäß des Einflusses des Himmels.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(139)

Vom Gewissen. Die, welche kein Gewissen haben, wissen nicht, was Gewissen ist, Nr. 7490, 9121. Es gibt einige, die über das Gewissen lachen, wenn sie hören, was es ist, Nr. 7217. Einige glauben, das Gewissen sei nichts; einige, es sei etwas traurig Stimmendes, ein natürliches Schmerzgefühl, entspringend entweder aus Ursachen im Körper, oder aus Ursachen in der Welt; einige, es sei etwas beim großen Haufen von der Religionsansicht Herrührendes, Nr. 950. Einige wissen nicht, daß sie ein Gewissen haben, während sie es doch haben, Nr. 2380.

 

Die Guten haben Gewissen, nicht aber die Bösen, Nr. 831, 965, 7490. Gewissen haben die, welche in der Liebe zu Gott und in der Liebe zum Nächsten sind, Nr. 2380. Gewissen haben hauptsächlich die, welche vom Herrn wiedergeboren worden sind, Nr. 977. Die, welche bloß in den Wahrheiten sind, und nicht in einem denselben gemäßen Leben, haben kein Gewissen, Nr. 1076, 1077, 1919. Die, welche aus dem natürlichen Guten das Gute tun, und nicht aus Religion, haben kein Gewissen, Nr. 6208.

 

Der Mensch hat Gewissen aus der Lehre seiner Kirche, oder aus seiner Religion [ex religioso], und dieser gemäß, Nr. 9112. Das Gewissen wird beim Menschen aus Dingen gebildet, die zu seiner Religion gehören, und die er für wahr hält, Nr. 1077, 2053, 9113. Das Gewissen ist ein inneres Band, durch das der Mensch angehalten wird, das Gute zu denken, zu reden und zu tun, und durch das er abgehalten wird, das Böse zu denken, zu reden und zu tun, und zwar dies nicht um seiner selbst und der Welt, sondern um des Guten, Wahren, Gerechten und Rechten willen, Nr. 1919, 9120. Das Gewissen ist ein inneres Gebot [dictamen], so oder nicht so zu tun, Nr. 1919, 1935. Das Gewissen [conscientia] ist ein Bewußtsein [conscientia] des Wahren und Rechten in seinem Wesen, Nr. 986, 8081. Der neue Wille beim wiedergeborenen geistigen Menschen ist das Gewissen, Nr. 927, 1023, 1043, 1044, 4299, 4328, 4493, 9115, 9596. Aus dem Gewissen kommt dem Menschen geistiges Leben, Nr. 9117.

 

Es gibt ein wahres Gewissen, ein unechtes Gewissen und ein falsches Gewissen, wovon Nr. 1033. Das Gewissen ist ein um so mehr wahres, als es aus mehr echten Wahrheiten gebildet worden ist, Nr. 2053, 2063, 9114. Das Gewissen ist im allgemeinen ein zweifaches, ein inwendiges und ein auswendiges, das inwendige ist das des geistig Guten, das seinem Wesen nach das Wahre ist, und das auswendige ist das des moralisch und bürgerlich Guten, das seinem Wesen nach das Aufrichtige und Gerechte, im allgemeinen das Rechte [rectum] ist, Nr. [6207], 8042, 10296.

 

Der Gewissensschmerz ist eine Beängstigung des Gemüts wegen des Ungerechten, Unaufrichtigen und jeglichen Bösen, von dem der Mensch glaubt, es sei wider Gott und wider das Beste des Nächsten, Nr. 7217. Wenn Angst gefühlt wird, während der Mensch böse denkt, so kommt dies vom Gewissen her, Nr. 5470. Der Gewissensschmerz ist ein Beängstigtwerden wegen des Bösen, das der Mensch tut, sowie auch wegen des Verlustes des Guten und Wahren, Nr. 7217. Weil die Versuchung ein Kampf des Wahren und des Falschen im Inwendigen des Menschen, und weil in den Versuchungen Schmerz und Beängstigung ist, so werden in geistige Versuchungen keine anderen zugelassen, als solche, die Gewissen haben, Nr. 847.

 

Solche, die Gewissen haben, reden und handeln aus dem Herzen, Nr. 7935, 9114. Solche, die Gewissen haben, schwören nicht ohne Not [in vanum], Nr. 2842. Die, so Gewissen haben, sind in inwendiger Freudigkeit, wenn sie das Gute und Gerechte nach dem Gewissen tun, Nr. 9118. Die, welche Gewissen in der Welt haben, haben auch Gewissen im anderen Leben und sind hier unter den Seligen, Nr. 965. Es findet ein Einfluß des Himmels statt in das Gewissen beim Menschen, Nr. 6207, 6213, 9122. Der Herr regiert den geistigen Menschen durch das Gewissen, das diesem ein inneres Band ist, Nr. 1835, 1862. Die, welche Gewissen haben, haben ein inwendigeres Denken, die aber kein Gewissen haben, haben bloß ein auswendiges Denken, Nr. 1919, 1935. Die, welche Gewissen haben, denken aus dem Geistigen, die aber kein Gewissen haben, denken bloß aus dem natürlichen, Nr. 1820. Die, welche kein Gewissen haben, sind bloß äußerliche Menschen, Nr. 4459. Der Herr lenkt die, welche kein Gewissen haben, durch äußere Bande, welche alle die Dinge sind, welche Gegenstand der Selbst- und Weltliebe sind, und von daher mit der Furcht vor dem Verlust des Rufes, der Ehre, des Amtes, des Gewinns, der Güter und mit der Furcht vor dem Gesetz und für das Leben zusammenhängen, Nr. 1077, 1080, 1835. Solche, die kein Gewissen haben, und dennoch durch diese äußeren Bande sich lenken lassen, können gleichwohl in der Welt in hohen Ämtern stehen, und das Gute ebensowohl tun, als die, welche Gewissen haben; allein sie [tun es] in äußerer Erscheinung infolge äußerer Bande, diese hingegen in der inneren Form infolge innerer Bande, Nr. 6207.

 

Die, welche kein Gewissen haben, wollen das Gewissen bei denen, die es haben, zerstören, Nr. 1820. Die, welche in der Welt kein Gewissen haben, haben auch im anderen Leben kein Gewissen, Nr. 965, 9122. Daher haben die, welche in der Hölle sind, keinerlei Gewissenspein wegen ihres Bösen in der Welt, Nr. 965, 9122.

 

Die Gewissensängstlichen [conscientiosi], wer und wie beschaffen, und wie lästig sie sind, und welchen Dingen sie in der geistigen Welt entsprechen, Nr. 5386, 5724.

 

Die, welche aus dem geistigen Reich des Herrn sind, haben ein Gewissen, und zwar ist dasselbe in ihrem Verstandesgebiet gebildet, Nr. 863, 865, 875, 895, 927, 1043, 1044, 1555, 2256, 4328, 4493, 5113, 6367, 8521, 9596, 9915, 9995, 10124. Anders verhält es sich mit denen, die im himmlischen1 Reich des Herrn sind, Nr. 927, 2256, 5113, 6367, 8521, 9915, 9995, 10124.

 

[1] Im Original steht: geistigen. Daß es aber himmlischen heißen soll, ist HG 8521 zu lesen.

 

(140)

Vom Innewerden. Innewerden [Perceptio] ist, durch einen Einfluß vom Herrn sehen, was wahr und gut ist, Nr. 202, 895, 7680, 9128. Das Innewerden findet bloß bei denen statt, die im Guten der Liebe vom Herrn zum Herrn sind, Nr. 202, 371, 1442, 5228. Das Innewerden finden statt bei denjenigen im Himmel, welche, während sie als Menschen in der Welt lebten, die Lehren der Kirche, die aus dem Wort waren, sogleich ins Leben übergehen ließen, und sie nicht erst im Gedächtnis niederlegten; wodurch das Inwendige ihres Gemütes zur Aufnahme des göttlichen Einflusses gebildet wurde, und weshalb nun im Himmel ihr Verstand fortwährend in der Erleuchtung ist, Nr. 104, 495, 503, 521, 536, 1616, 1791, 5145. Sie wissen Unzähliges, und für ihre Weisheit gibt es keine Grenzen, Nr. 2718, 9543. Die, welche im Innewerden sind, räsonieren nicht [non ratiocinantur] über die Wahrheiten des Glaubens, und würden sie räsonieren, so verlören sie ihr Innewerden, Nr. 586, 1398, 5897. Die, welche glauben, aus sich selbst zu wissen und weise zu sein, können kein Innewerden haben, Nr. 1386. Die Gelehrten fassen nicht, was dieses Innewerden ist, aus Erfahrung, Nr. 1387.

 

Die, welche im himmlischen Reich des Herrn sind, haben ein Innewerden, diejenigen hingegen, die im geistigen Reich sind, haben kein Innewerden, sondern statt desselben das Gewissen, Nr. 805, 2144, 2145, 8081. Die, welche im himmlischen Reich des Herrn sind, denken nicht aus dem Glauben, wie die, welche im geistigen Reich des Herrn sind, weil die, welche im himmlischen Reich sind, im Innewerden aller Dinge des Glaubens vom Herrn her sind, Nr. 202, 597, 607, 784, 1121, 1387, 1398, 1442, 1919, 7680, 7877, 8780. Weshalb die himmlischen Engel bei den Wahrheiten des Glaubens bloß sagen: ja, ja, nein, nein, weil sie nämlich dieselben innewerden und sehen, wogegen die geistigen Engel in Erörterungen über die Glaubenswahrheiten eingehen, ob es so sei, oder nicht so sei, Nr. 2715, 3246, 4448, 9166, 10786; wobei erklärt werden die Worte des Herrn: „Eure Rede sei: ja, ja, nein, nein, was darüber ist, das ist vom Übel“: Matth.5/37. Weil die himmlischen Engel aus einem Innewerden die Wahrheiten des Glaubens wissen, so wollen sie den Glauben nicht einmal nennen, Nr. 202, 337. Unterschied zwischen den himmlischen Engeln, und den geistigen Engeln, Nr. 2088, 2669, 2708, 2715, 3235, 3240, 4788, 7068, 8521, 9277, 10295. Vom Innewerden derer, die zur Ältesten Kirche gehörten, die eine himmlische Kirche war, Nr. 125, 597, 607, 784, 895, 1121, 5121.

 

Es gibt ein inwendiges und ein auswendiges Innewerden, Nr. 2145, 2171, 2831, 5920. Es gibt in der Welt ein Innewerden des Gerechten und Billigen, selten aber ein Innewerden des geistig Wahren und Guten, Nr. 2831, 5937, 7977. Das Licht des Innewerdens ist ein ganz anderes als das Licht der Bestärkung, und es hat keine Ähnlichkeit, obgleich es einigen als ähnlich erscheint, Nr. 8521, 8780.

 

 

(12)

 

Von der Freiheit

 

(141)

Alles Freie gehört der Liebe an, denn was der Mensch liebt, das tut er mit Freiheit; daher auch alles Freie Sache des Willens ist; denn was der Mensch liebt, das will er auch; und weil die Liebe und der Wille das Leben des Menschen ausmachen, so macht auch das Freie dasselbe aus. Hieraus kann erhellen, was das Freie ist, daß es nämlich das ist, was zur Liebe und zum Willen und somit zum Leben des Menschen gehört. Daher kommt, daß dem Menschen das, was er aus der Freiheit tut, als aus seinem Eigenen kommend erscheint.

 

(142)

Aus dem Freien heraus Böses tun, erscheint als Freiheit, ist aber Sklaverei, weil dieses Freie aus der Liebe zu sich und aus der Liebe zur Welt stammt, und diese Liebearten aus der Hölle sind; eine solche Freiheit verwandelt sich auch wirklich in Sklaverei nach dem Tode; denn ein Mensch, der solche Freiheit hatte, wird dann in der Hölle ein niedriger Sklave; dagegen ist mit Freiheit das Gute tun die Freiheit selbst, weil es aus der Liebe zum Herrn und aus der Liebe zum Nächsten kommt, und diese Liebearten aus dem Himmel sind; diese Freiheit bleibt auch nach dem Tode, und wird alsdann zum wahrhaft Freien; denn ein Mensch, der diese Freiheit hatte, wird im Himmel wie ein Sohn des Hauses. Dies lehrt der Herr so: „Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht; der Knecht bleibt nicht beständig im Hause; der Sohn bleibt beständig darin; wenn der Sohn euch frei macht, so werdet ihr wahrhaft frei sein“: Joh.8/34-36. Da nun alles Gute vom Herrn ist, und alles Böse von der Hölle, so folgt, daß es Freiheit ist, vom Herrn geführt zu werden, und Sklaverei, von der Hölle geführt zu werden.     himmels-engel.de

 

(143)

Die Freiheit, Böses und Falsches zu denken, und auch zu tun, soweit nicht die Gesetze davon zurückhalten, hat der Mensch zu dem Ende, daß er umgebildet werden könne; denn das Gute und die Wahrheiten müssen, damit sie Sache Seines Lebens werden, seinem Lieben und Wollen eingepflanzt werden, und dies kann nicht geschehen, wenn er nicht die Freiheit hat, sowohl das Böse und Falsche, als das Gute und Wahre zu denken; diese Freiheit wird vom Herrn jedem Menschen gegeben; und wenn dieser das Gute und Wahre denkt, so pflanzt, inwieweit er dann nicht das Böse und Falsche liebt, insoweit der Herr jenes seinem Lieben und Wollen, somit seinem Leben ein, und bessert ihn so. Was im Freien eingesät wird, das bleibt auch, was hingegen im Gezwungenen eingesät wird, das bleibt nicht, weil das Erzwungene nicht aus dem Willen des Menschen, sondern aus dem Willen dessen kommt, der zwingt. Daher kommt auch, daß der aus der Freiheit hervorgehende Gottesdienst dem Herrn gefällt, nicht aber der aus dem Zwang kommende Gottesdienst; denn der aus der Freiheit hervorgehende Gottesdienst ist ein Gottesdienst aus der Liebe, der aus dem Zwang hervorgehende Gottesdienst aber nicht also.

 

(144)

Die Freiheit, das Gute zu tun, und die Freiheit, das Böse zu tun, sind, obgleich sie in der äußeren Erscheinung einander gleich sehen, so sehr verschieden, und stehen so weit voneinander ab, als Himmel und Hölle; wirklich stammt auch die Freiheit, das Gute zu tun, aus dem Himmel, und heißt die himmlische Freiheit; wogegen die Freiheit, das Böse zu tun, aus der Hölle stammt, und die höllische Freiheit heißt. Inwieweit auch der Mensch in der einen ist, insoweit ist er nicht in der anderen; denn niemand kann zwei Herren dienen, Matth.6/24. Was auch daraus erhellt, daß die, welche in höllischer Freiheit sind, meinen, Sklaverei und Zwang sei, nicht nach Willkür das Böse wollen und das Falsche denken dürfen, und daß dagegen die, welche in himmlischer Freiheit sind, vor dem Wollen des Bösen und dem Denken des Falschen zurückschaudern, und wenn man sie dazu nötigen wollte, gequält werden würden.

 

(145)

Weil das Tun mit Freiheit dem Menschen als aus seinem Eigenen kommend erscheint, so kann deshalb die himmlische Freiheit auch das himmlisch Eigene genannt werden, und die höllische Freiheit kann das höllische Eigene heißen; das höllische Eigene ist dasjenige, in das der Mensch geboren wird, und dieses ist das Böse; das himmlische Eigene dagegen ist dasjenige, in das der Mensch umgebildet wird, und dieses ist das Gute.

 

(146)

Hieraus kann erhellen, was der freie Wille [Liberum Arbitrium] ist, daß er nämlich darin besteht, mit Selbstbestimmung [ex arbitrio] oder mit Willen [ex voluntate] das Gute tun [zu können], und daß in dieser Freiheit diejenigen sind, die vom Herrn geführt werden; und vom Herrn werden diejenigen geführt, die das Gute und Wahre um des Guten und Wahren willen lieben.

 

(147)

Welcherlei Freiheit er habe, kann der Mensch an dem Angenehmen erkennen, während er denkt, redet, handelt, hört und sieht; denn alles Angenehme gehört der Liebe an.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(148)

Alle Freiheit ist Angehör der Liebe oder Neigung, weil der Mensch das, was er liebt, mit Freiheit tut, Nr. 2870, 3158, 8987, 8990, 9585, 9591. Weil die Freiheit Angehör der Liebe ist, so ist sie eines jeden Leben, Nr. 2873. Es gibt eine himmlische Freiheit, und eine höllische Freiheit, Nr. 2870, 2873, 2874, 9589, 9590. Die himmlische Freiheit ist die der Liebe zum Guten und Wahren, Nr. 1947, 2870, 2872. Und weil die Liebe zum Guten und Wahren vom Herrn ist, so ist die Freiheit selbst, vom Herrn geführt werden, Nr. 892, 905, 2872, 2886, 2890-2892, 9096, 9586-9591. Der Mensch wird in die himmlische Freiheit vom Herrn eingeführt durch die Wiedergeburt, Nr. 2874, 2875, 2882, 2892. Freiheit muß der Mensch haben, um wiedergeboren werden zu können, Nr. 1937, 1947, 2876, 2881, 3145, 3158, 4031, 8700. Sonst könnte die Liebe zum Guten und Wahren dem Menschen nicht eingepflanzt, noch ihm angeeignet werden scheinbar als das Seinige, Nr. 2877, 2879, 8700, 2880, 2888. Nichts wird mit dem Menschen verbunden, was zwangsweise geschieht, Nr. 2875, 8700. Könnte der Mensch auf dem Wege des Zwanges gebessert werden, so würden alle selig werden, Nr. 2881. Der Zwang ist bei der Besserung verderblich, Nr. 4031.

 

Der Gottesdienst aus der Freiheit ist [wirklich] Gottesdienst, nicht aber derjenige aus Zwang, Nr. 1947, 2880, 7349, 10097. Die Buße muß im Zustand der Freiheit geschehen, und diejenige, die im Zustand des Zwanges geschieht, hat keine Kraft und Geltung, Nr. 8392. Welche Zustände die des Zwanges sind, Nr. 8392.

 

Dem Menschen ist gegeben, mit der Freiheit der Vernunft zu handeln, damit das Gute für ihn vorgesehen werden könne, und darum muß er in der Freiheit sein, auch das Böse denken und wollen und sogar es tun zu können, soweit die Gesetze es nicht verbieten, Nr. 10777. Der Mensch wird vom Herrn zwischen Himmel und Hölle, und so im Gleichgewicht gehalten, damit er in der Freiheit sei um der Besserung willen, Nr. 5982, 6477, 8209, 8987. Was in der Freiheit eingesät wird, bleibt, nicht aber was im Zwang, Nr. 9588, 10777. Darum wird niemals jemanden die Freiheit genommen, Nr. 2876, 2881. Keiner wird vom Herrn gezwungen, Nr. 1937, 1947. Wie der Herr den Menschen durch die Freiheit zum Guten führt, sofern Er ihn nämlich durch die Freiheit vom Bösen ablenkt, und zum Guten hinlenkt, so sanft und leise ihn leitend, daß der Mensch nicht anders weiß, als alles gehe von ihm aus, Nr. 9587.

 

Das Sichselbstzwingen geht aus der Freiheit hervor, nicht aber das Gezwungenwerden, Nr. 1937, 1947. Der Mensch soll sich zwingen, dem Bösen zu widerstehen, Nr. 1937, 1947, 7914, und auch das Gute zu tun, wie aus ihm selber, dennoch aber anerkennen, daß es vom Herrn kommt, Nr. 2883, 2891, 2892, 7914. Der Mensch hat eine größere Freiheit in den Versuchungskämpfen, in denen er überwindet, weil alsdann der Mensch sich inwendig zwingt, dem Bösen zu widerstehen, obgleich es anders erscheint, Nr. 1937, 1947, 2881. In jeder Versuchung ist Freiheit, aber diese Freiheit ist inwendig beim Menschen vom Herrn, deshalb kämpft er und will überwinden, und nicht überwunden werden, dieses würde er ohne Freiheit nicht tun, Nr. 1937, 1947, 2881. Der Herr tut dies durch die dem inneren Menschen eingeflößte Neigung zum Guten und Wahren, ohne daß der Mensch darum weiß, Nr. 5044.

 

Die höllische Freiheit ist, sich von der Liebe zu sich und von der Liebe zur Welt und von deren Begierden führen lassen, Nr. 2870, 2873. Die, welche in der Hölle sind, kennen keine andere Freiheit, Nr. 2871. Die himmlische Freiheit steht ebensoweit ab von der höllischen Freiheit, als der Himmel von der Hölle, Nr. 2873, 2874. Die höllische Freiheit ist an sich betrachtet Sklaverei, Nr. 2884, 2890, weil es Sklaverei ist, von der Hölle geführt zu werden, Nr. 9586, 9589-9591.

 

Alle Freiheit ist wie das Eigene und diesem gemäß, Nr. 2880. Der Mensch empfängt durch die Wiedergeburt vom Herrn ein himmlisches Eigene, Nr. 1937, 1947, 2882, 2883, 2891. Wie das himmlische Eigene beschaffen ist, Nr. 164, 5660, 8480. Dieses Eigene erscheint dem Menschen wie sein Eigenes, ist aber nicht sein, sondern des Herrn bei ihm, Nr. 8497. Die, welche in diesem Eigenen sind, sind in der Freiheit selbst, weil es Freiheit ist, vom Herrn geführt zu werden, und von Dessen Eigenem, Nr. 892, 905, 2872, 2886, 2890-2892, 4096, 9586, 9587, 9589-9591.

 

(149)

Daß die Freiheit eine Folge des Gleichgewichts zwischen Himmel und Hölle ist, und daß der Mensch, wenn er nicht Freiheit hat, nicht gebessert werden kann, ist im Werk vom »Himmel und der Hölle« gezeigt worden; vom Gleichgewicht selbst, Nr. 589-596, und von der Freiheit, Nr. 597 bis zu Ende; allein zu näherem Verständnis, was Freiheit sei, und daß der Mensch durch sie umgebildet wird, will ich folgendes daraus anführen: Es ist gezeigt worden, daß das Gleichgewicht zwischen Himmel und Hölle ein Gleichgewicht zwischen dem Guten, das aus dem Himmel, und zwischen dem Bösen ist, das aus der Hölle kommt, daß es also ein geistiges Gleichgewicht ist, das seinem Wesen nach Freiheit ist. Das geistige Gleichgewicht ist aber darum Freiheit, weil es statthat zwischen Gutem und Bösem, und zwischen Wahrem und Falschem, und diese geistiger Art sind; weshalb denn das Vermögen, das Gute oder das Böse zu wollen, und das Wahre oder das Falsche zu denken, und das eine vor dem anderen zu erwählen, die Freiheit ist. Diese Freiheit wird jedem Menschen vom Herrn gegeben, und keinem je genommen; sie ist zwar vermöge ihres Ursprungs nicht [Eigentum] des Menschen, sondern des Herrn, weil sie vom Herrn kommt, sie wird aber dennoch mit dem Leben dem Menschen wie das Seinige geschenkt; und dies zu dem Ende, daß der Mensch umgebildet und selig gemacht werden könne, denn ohne Freiheit findet keine Umbildung und Seligmachung statt. Jeder kann aus einiger Vernunftanschauung sehen, daß in des Menschen Freiheit liegt, böse oder gut, redlich oder unredlich, gerecht oder ungerecht zu denken; und daß er auch gut, redlich und gerecht reden und handeln kann, aber nicht böse, unredlich und ungerecht, wegen der moralischen und bürgerlichen Gesetze, durch die sein Äußeres in Banden gehalten wird. Hieraus erhellt, daß der Geist des Menschen, (und dieser ist es, der denkt und will,) in der Freiheit ist, nicht aber so das Äußere des Menschen, welches redet und handelt, außer wenn dies nach den oben genannten Gesetzen geschieht. Daß der Mensch nicht umgebildet werden kann, wofern er nicht in der Freiheit ist, gründet sich darauf, daß er in Böses aller Art geboren wird, welches doch erst entfernt werden muß, damit er selig werden könne; und es kann nicht entfernt werden, wofern er es nicht in sich sieht, und es anerkennt, und hernach es nicht will, und zuletzt es verabscheut, dann erst wird es entfernt: dies kann nicht geschehen, wofern nicht der Mensch sowohl in Gutem, als in Bösem ist; denn aus dem Guten kann er das Böse sehen, nicht aber aus dem Bösen das Gute; das geistige Gute, das der Mensch denken kann, lernt er von Kindheit an durch das Lesen des Wortes und durch die Predigt; und das moralische und bürgerliche Gute durch das Leben in der Welt; dies ist das Erst e, warum der Mensch in der Freiheit sein muß. Das andere ist, daß dem Menschen nichts angeeignet wird, als was aus einer seiner Liebe angehörenden Neigung getan wird; das übrige kann zwar [in ihn] eingehen, aber nicht weiter als ins Denken, und nicht ins Wollen, und was nicht bis ins Wollen des Menschen eindringt, das wird nicht das Seine; denn das Denken nimmt das Seine aus dem Gedächtnis, der Wille aber aus dem Leben selbst; nichts ist irgend frei, was nicht aus einer dem Lieben angehörigen Neigung kommt; denn alles was der Mensch will oder liebt, das tut er mit Freiheit; daher kommt, daß die Freiheit des Menschen und die seiner Liebe oder seinem Willen angehörende Neigung eins sind; dazu also hat der Mensch Freiheit, damit er vom Wahren und Guten angeregt werden, oder es lieben, und dieses somit wie sein eigen werden könne. Mit einem Wort: was nicht in der Freiheit beim Menschen eingeht, das bleibt nicht, weil es nicht Sache seiner Liebe oder seines Willens ist, und was nicht Sache der Liebe oder des Willens des Menschen ist, das gehört nicht seinem Geist an; denn das Sein des Menschengeistes ist Liebe oder Wille. Damit der Mensch in Freiheit sei, um gebessert werden zu können, wird er seinem Geist nach mit dem Himmel und mit der Hölle verbunden; denn bei jeglichem Menschen sind Geister aus der Hölle und Engel aus dem Himmel; durch die Geister aus der Hölle ist der Mensch in seinem Bösen, durch die Engel aus dem Himmel aber ist der Mensch im Guten aus dem Herrn, somit im geistigen Gleichgewicht, das ist, in der Freiheit. Daß jedem Menschen Engel aus dem Himmel und Geister aus der Hölle beigesellt sind, sehe man im Abschnitt von der Verbindung des Himmels mit dem menschlichen Geschlecht, Nr. 291-302.

 

 

(13)

 

Vom Verdienst

 

(150)

Die, welche Gutes tun um zu verdienen, tun nicht Gutes aus Liebe zum Guten, sondern aus Liebe zum Lohn; denn wer verdienen will, will belohnt werden; die so tun, sehen und suchen ihre Lust im Lohn, und nicht im Guten; daher sie nicht geistig, sondern natürlich sind.

 

(151)

Das Tun des Guten, das [wirklich] gut ist, muß aus der Liebe zum Guten kommen, somit um des Guten willen geschehen; die, welche in dieser Liebe sind, wollen nichts von Verdienst hören, sondern lieben es zu tun, und finden ihre Freude darin; und umgekehrt werden sie betrübt, wenn man glaubt, es geschehe irgend ihrer selbst wegen. Es verhält sich damit beinahe wie mit denen, die den Freunden Gutes tun um der Freundschaft willen, dem Bruder um des Bruderbandes willen, der Gattin und den Kindern um der Gattin und Kinder willen, dem Vaterland um des Vaterlandes willen, somit aus Freundschaft und Liebe; die, welche gut denken, sagen auch und überzeugen, daß sie nicht wohl tun um ihrer selbst, sondern um jener willen.

 

(152)

Die, welche Gutes tun um des Lohnes willen, tun das Gute nicht aus dem Herrn, sondern aus sich; denn sie haben vor allem sich selbst im Auge, weil ihr eigenes Wohl, und das Wohl des Nächsten, welches das Wohl des Mitbürgers, der menschlichen Gesellschaft, des Vaterlandes und der Kirche ist, betrachten sie bloß als Mittel zum Zweck; daher kommt, daß im Guten der Verdienstlichkeit das Gute der Liebe zu sich und zur Welt verborgen liegt, und dieses Gute ist vom Menschen, und nicht vom Herrn; und alles Gute, das vom Menschen ist, ist nicht gut, ja so viel in ihm vom eigenen Ich und von der Welt verborgen liegt, ist es böse.

 

(153)

Die echte Liebtätigkeit und der echte Glaube sind ohne alle Verdienstlichkeit; denn die Lust der Liebtätigkeit ist das Gute selbst, und die Lust des Glaubens ist das Wahre selbst; weshalb die, welche in dieser Liebtätigkeit und in diesem Glauben sind, wissen, was das nicht auf Verdienst ausgehende Gute ist, nicht aber die, welche nicht in Liebtätigkeit und Glauben sind.

 

(154)

Daß man das Gute nicht um des Lohnes willen tun soll, lehrt der Herr selbst bei Luk.6/32-35: „Wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon, denn die Sünder tun dasselbe; liebt vielmehr eure Feinde, und leiht, ohne etwas dafür zu hoffen, dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchstens sein“. Daß der Mensch nichts Gutes, das [wirklich] gut wäre, aus sich tun könne, lehrt der Herr ebenfalls bei Joh.3/27: „Der Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm denn aus dem Himmel gegeben“; und anderwärts: „Jesus sagte: Ich bin der Weinstock, ihr die Reben; wie die Rebe keine Frucht bringen kann von sich selber, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an Mir bleibt: wer in Mir bleibt, und Ich in ihm der bringt viele Frucht; denn ohne Mich könnt ihr nichts tun“: Joh.15/4-8.

 

(155)

Weil alles Gute und Wahre vom Herrn ist, und nichts vom Menschen, und weil das Gute vom Menschen nicht gut ist, so folgt, daß keinem Menschen Verdienst zukommt, sondern allein dem Herrn; das Verdienst des Herrn ist, daß Er aus eigener Macht das menschliche Geschlecht errettet hat, und auch diejenigen errettet, die das Gute aus Ihm tun. Daher kommt, daß im Wort derjenige ein Gerechter heißt, dem das Verdienst und die Gerechtigkeit des Herrn, und ein Ungerechter derjenige, dem die eigene Gerechtigkeit und eigenes Verdienst zugesprochen wird.

 

(156)

Eben die Freudigkeit, die der Liebe, Gutes zu tun ohne Absehen auf Belohnung, innewohnt, ist der Lohn, der in Ewigkeit bleibt; denn in dieses Gute wird vom Herrn der Himmel und die ewige Glückseligkeit hineingegeben [insinuatur].

 

(157)

Denken und glauben, daß in den Himmel diejenigen kommen, die das Gute getan haben, und daß man Guts tun müsse, um in den Himmel zu kommen, heißt nicht den Lohn als Zweck im Auge haben, somit auch nicht ein Verdienst in die Werke setzen; denn so denken und glauben auch die, welche das Gute aus dem Herrn tun; sondern, die, welche so denken, glauben und tun, ohne in der Liebe zum Guten um des Guten willen zu sein, diese haben solches Absehen und setzen [Verdienst in Werke].

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(158)

Dem Herrn allein kommt Verdienst und Gerechtigkeit zu, Nr. 9715, 9979. Das Verdienst und die Gerechtigkeit des Herrn ist, daß Er aus eigener Macht das menschliche Geschlecht errettet hat, Nr. 1813, 2025-2027, 9715, 9809, 10019. Das Gute der Gerechtigkeit und des Verdienstes des Herrn ist das Gute, das im Himmel herrscht, und dieses Gute ist das Gute Seiner göttlichen Liebe, aus der Er das menschliche Geschlecht errettet hat, Nr. 9486, 9715. Kein Mensch kann aus sich die Gerechtigkeit werden, noch sie mit irgendwelchem Recht sich zuschreiben, Nr. 1813. Wie im anderen Leben diejenigen beschaffen sind, die sich Gerechtigkeit zuschreiben, Nr. 942, 2027. Im Wort heißt ein Gerechter derjenige, dem die Gerechtigkeit und das Verdienst des Herrn zugesprochen wird [addicitur], und ein Ungerechter derjenige, der eigene Gerechtigkeit und eigenes Verdienst [sich zuschreibt], Nr. 5069, 9263. Wer einmal gerecht ist aus dem Herrn, wird fortwährend gerecht sein aus Ihm, denn die Gerechtigkeit wird nie die eigene des Menschen, sondern [bleibt] fortwährend die des Herrn, Nr. 9263. Die, welche an die Rechtfertigung [so wie sie gelehrt worden] in der Kirche glauben, wissen wenig von der Wiedergeburt, Nr. 5398.

 

Der Mensch ist insoweit weise, als er alles Gute und Wahre dem Herrn und nicht sich zuschreibt, Nr. 10227. Weil alles Gute und Wahre, das [wirklich] gut und wahr ist, vom Herrn kommt, und nichts vom Menschen, und weil das vom Menschen kommende Gute nicht gut ist, so folgt daraus, daß keinem Menschen Verdienst zukommt, sondern allein dem Herrn, Nr. 9975, 9981, 9983. Die, welche in den Himmel eintreten, legen alles eigene Verdienst ab, Nr. 4007, und denken nicht an Belohnung für das Gute, das die getan haben, Nr. 6478, 9174. Die, welche aus [dem Gesichtspunkt] der Verdienstlichkeit denken, erkennen insoweit nicht an, daß alles [Werk] der Barmherzigkeit ist, Nr. 6478, 9174. Die, welche aus [dem Gesichtspunkt] der Verdienstlichkeit denken, denken an Lohn und Vergeltung; verdienen wollen sie daher soviel, als belohnt werden wollen, Nr. 5660, 6392, 9975. Solche können den Himmel nicht in sich aufnehmen, Nr. 1835, 9977, 8473, [9978]. Die himmlische Glückseligkeit besteht in der Neigung, Gutes zu tun ohne Absehen auf Belohnung, Nr. 6388, 6478, 9174, 9984. Inwieweit jemand im anderen Leben Gutes tut ohne Absehen auf Belohnung, insoweit fließt das Selige in zunehmender Weise vom Herrn her ein, wird aber, sobald man an Belohnung denkt, sogleich zerstreut, Nr. 6478, 9174.

 

Das Gute soll man tun ohne Absehen auf Belohnung, Nr. 6392, 6478, beleuchtet, Nr. 9981. Die echte Liebtätigkeit ist ohne alle Verdienstlichkeit, Nr. [2273], 2343, 2373, 2400, 3887, 6388-6393. Weil sie aus der Liebe, somit aus der Lust, Gutes zu tun, stammt, Nr. 3816, 3887, 6388, 6478, 9174, 9984. Unter dem Lohn wird im Wort verstanden das Angenehme und Selige im Tun des Guten für andere ohne Absehen auf Lohn, und dieses Angenehme und Selige empfinden und fühlen die, welche in echter Liebtätigkeit sind, Nr. 3816, 3956, 6388. Die, welche Gutes tun um des Lohnes willen, lieben sich, und nicht den Nächsten, Nr. 8002, 9210. Im Wort werden unter den Mietlingen [mercenarii] im geistigen Sinn diejenigen verstanden, welche Gutes tun, um des Lohnes willen, Nr. 8002. Die, welche Gutes tun um der Belohnung willen, wollen im anderen Leben bedient werden, und sind mit nichts zufrieden, Nr. 6393. Sie verachten den Nächsten, und zürnen selbst dem Herrn, daß sie keinen Lohn empfangen, indem sie sagen, sie hätten [ihn] verdient, Nr. 9976. Die, welche bei sich den Glauben von der Liebtätigkeit getrennt haben, machen im anderen Leben den Glauben und auch die guten Werke, die sie in äußerer Erscheinung getan hatten, zu etwas Verdienstlichem, Nr. 2371. Wie noch weiter im anderen Leben die beschaffen sind, die ein Verdienst im Werke gesetzt hatten, Nr. 942, 1774, 1877, 2027. Sie sind dort in der Unterwelt [in terra inferiore], und es kommt ihnen vor, als spalten sie Holz, Nr. 1110, 4943, 8740, und dies darum, weil das Holz, besonders das Holz Schittim, ganz eigentlich das Gute des Verdienstes bezeichnet, Nr. 2784, 2812, 9472, 9486, 9715, 10178.

 

Die, welche Gutes getan hatten, um der Belohnung willen, sind im Reich des Herrn Dienstleute [servitia], Nr. 6389, 6390. Die, welche ein Verdienst in die Werke setzen, unterliegen in den Versuchungen, Nr. 2273, 9978. Die, welche in der Liebe zu sich und in der Liebe zur Welt sind, wissen nicht, was es heißt, das Gute ohne Rücksicht auf Belohnung tun, Nr. 6392.

 

 

(14)

 

Von der Buße und von der Sündenvergebung

 

(159)

Wer selig werden will, muß seine Sünden bekennen und Buße tun.

 

(160)

Die Sünden bekennen heißt, das Böse erkennen, es bei sich sehen, es anerkennen, sich für schuldig erklären, und deshalb sich verdammen; wenn dies vor Gott geschieht, so heißt es die Sünden bekennen.

 

(161)

Buße tun heißt, nachdem man so die Sünden bekannt und aus demütigem Herzen um Vergebung gebeten hat, von ihnen abstehen, und ein neues Leben nach den Geboten der Liebtätigkeit und des Glaubens führen.

 

(162)

Wer nur im allgemeinen anerkennt, daß er ein Sünder sei, und sich für schuldig alles Bösen erklärt, ohne sich zu prüfen, das heißt, ohne seine Sünden zu sehen, tut zwar ein Bekenntnis, aber kein Bekenntnis der Buße; ein solcher lebt, weil er sein Böses nicht kennt, nachher wie zuvor.

 

(163)

Wer ein Leben der Liebtätigkeit und des Glaubens lebt, der tut täglich Buße, er denkt über das Böse bei sich nach, erkennt es an, hütet sich vor demselben, und bittet den Herrn im Hilfe; denn von sich aus fällt der Mensch fortwährend, allein aus dem Herrn wird er fortwährend aufgerichtet und zum Guten geführt; dies ist der Zustand derer, die im Guten sind. Die aber im Bösen sind, fallen fortwährend, und werden auch fortwährend vom Herrn erhoben, aber bloß abgelenkt, damit sie nicht in das schwerste Böse fallen, zu dem sie aus sich mit aller Gewalt hinstreben.

 

(164)

Ein Mensch, der sich prüft, um Buße zu tun, muß seine Gedanken und die Absichten seines Willens erforschen, und in diesen, was er tun würde, wenn es ihm erlaubt wäre, das heißt, wenn er die Gesetze und den Verlust des guten Namens, der Ehre und des Gewinnes nicht zu fürchten hätte; in jenen ist das Böse des Menschen; das Böse, das der Mensch mit dem Leib tut, stammt alles von daher. Die, welche das Böse ihres Denkens und Wollens nicht erforschen, können nicht Buße tun, denn sie denken und wollen nachher wie zuvor; und doch ist das Böse wollen soviel als es tun, dies heißt sich prüfen.

 

(165)

Die Buße des Mundes und nicht zugleich des Lebens ist keine Buße; infolge der Buße des Mundes werden die Sünden nicht vergeben, sondern infolge der Buße des Lebens; zwar werden dem Menschen die Sünden fortwährend vom Herrn vergeben, denn Er ist die Barmherzigkeit selbst, allein die Sünden hängen dem Menschen an, wie fest er auch glaubt, sie seien vergeben, und sie werden nicht von ihm entfernt, außer durch ein Leben gemäß den Geboten des wahren Glaubens; inwieweit er nach diesen lebt, insoweit werden sie entfernt, und inwieweit sie entfernt werden, insoweit werden sie vergeben.

 

(166)

Man glaubt, die Sünden werden, wenn sie vergeben werden, abgestreift, oder, wie das Unreine mit Wasser abgewaschen; allein die Sünden werden nicht abgestreift, sondern entfernt, das heißt, der Mensch wird von ihnen abgehalten, wenn er vom Herrn im Guten gehalten wird, und wenn er im Guten gehalten wird, so scheint es, als ob er ohne sie sei, somit als wären sie abgestreift; und der Mensch kann insoweit im Guten gehalten werden, als er umgebildet wird. Wie der Mensch umgebildet wird, soll im folgendem Lehrstück von der Wiedergeburt gesagt werden. Wer glaubt, daß die Sünden anders vergeben werden, ist im großem Irrtum.

 

(167)

Die Zeichen, daß die Sünden vergeben, das heißt, entfernt sind, sind folgende: Man empfindet seine Lust darin, Gott zu verehren um Gottes, und dem Nächsten zu dienen um des Nächsten willen, somit das Gute zu tun um des Guten, und das Wahre zu reden um des Wahren willen; man will nicht verdienen durch irgend etwas von Liebtätigkeit und Glauben; man flieht und verabscheut das Böse, als da sind Feindschaft, Haß, Rache, Ehebruch, und schon die Gedanken daran mit der Richtung auf dergleichen. Die Zeichen hingegen, daß die Sünden nicht vergeben, das heißt, entfernt sind, sind folgende: Man verehrt Gott nicht um Gottes, und dient dem Nächsten nicht um des Nächsten willen, tut also das Gute nicht um des Guten, und redet das Wahre nicht um des Wahren, sondern um seiner selbst und der Welt willen; durch seine Handlungen will man verdienen; man empfindet keine Unlust am Bösen, als an Feindschaft, an Haß, an Rache, an Ehebrüchen, und denkt von diesen aus völlig ungescheut über dergleichen.

 

(168)

Die Buße, die im Zustand der Freiheit geschieht, hat Kraft, hingegen die, welche im Zustand des Zwanges geschieht, hat keine Kraft. Zustände des Zwanges sind die Zustände der Krankheit, der Zustand der Entmutigung infolge von Unglück, der Zustand des Herannahenden Todes, dann auch jeder Zustand von Furcht, der den Gebrauch der Vernunft wegnimmt. Wer böse ist und im Zustand des Zwanges Buße gelobt und auch Gutes tut, der kehrt, wenn er in den Zustand der Freiheit kommt, in das frühere Leben des Bösen zurück; anders der Gute.

 

(169)

Nachdem der Mensch sich geprüft, und seine Sünden anerkannt und Buße getan hat, soll er im Guten beständig verharren bis ans Ende seines Lebens; denn wenn er nachher wieder in das frühere Leben des Bösen zurückfällt, und dieses umfaßt, so entweiht er; denn alsdann verbindet sich Böses mit Guten, und infolgedessen wird sein späterer Zustand schlimmer als der frühere, nach den Worten des Herrn: „Wenn der unreine Geist vom Menschen ausgefahren ist, so durchwandelt er dürre Stätten, sucht Ruhe, aber findet sie nicht; da spricht er dann: Ich will zurückkehren in mein Haus, von dem ich ausgegangen bin; und wenn er nun kommt, so findet er es leer, und gefegt, und (für ihn) geschmückt; dann geht er hin, und nimmt sieben andere Geister zu sich, noch schlimmer als er selbst, und sie fahren ein, und wohnen daselbst, und es wird das letzte des Menschen schlimmer als das erste“: Matth.12/43-45. Was die Entweihung sei, sehe man in dem nun folgenden.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(170)

Von der Sünde oder dem Bösen. Es gibt unzählige Gattungen des Bösen und Falschen, Nr. 1188, 1212, 4818, 4822, 7574. Es gibt Böses aus Falschem, es gibt Falsches aus Bösem, und wieder daraus Böses und Falsches, Nr. 1679, 2243, 4818. Was und wie beschaffen das Böse des Falschen sei, Nr. 2408, 4818, 7272, 8265, 8279, und was und wie beschaffen das Falsche des Bösen sei, Nr. 6359, 7272, 9304, 10302. Vom selbstverschuldeten Bösen und vom nicht selbstverschuldeten Bösen, Nr. 4171, 4172. Vom Bösen aus dem Verstand, und vom Bösen aus dem Willen, Nr. 9009. Die Pflichtverletzung [praevaricatio], die Unbilligkeit [uniquitas], und die Sünde, welcher Unterschied [zwischen denselben], Nr. 6563, 9156.

 

Alles Böse hängt dem Menschen an, Nr. 2116. Das Böse kann vom Menschen nicht weggenommen, sondern der Mensch kann nur von demselben abgehalten und im Guten gehalten werden, Nr. 865, 868, 887, 894, 1581, 4564, 8206, 8393, 8988, 9014, 9333, 9446-9448, 9451, 10057, 10109. Das vom Bösen abgehalten werden und das im Guten gehalten werden wird allein vom Herrn bewirkt, Nr. 929, 2406, 8206, 10109. So werden denn das Böse und die Sünden bloß entfernt, und dies geschieht nach und nach, Nr. 9334-9336. Dies geschieht vom Herrn durch die Wiedergeburt, Nr. 9445, 9452-9454, 9938. Das Böse verschließt dem Herrn den Zutritt, Nr. 5696. Der Mensch muß vom Bösen abstehen, um das Gute vom Herrn aufnehmen zu können, Nr. 10109. Das Gute und das Wahre fließen insoweit ein, als man vom Bösen absteht, Nr. 2388, 2411, 10675. Das vom Bösen abgehalten und im Guten gehalten werden ist die Sündenvergebung, Nr. 8391, 8393, 9014, 9444-9450. Die Zeichen, ob die Sünden vergeben sind, oder nicht, Nr. 9449, 9450. [Eigenschaft] der Sündenvergebung ist, [die Dinge] aus dem [Gesichtspunkt des] Guten und nicht aus dem [des] Bösen anzusehen, Nr. 7697.

 

Das Böse und die Sünde ist ein sich Abtrennen und Abwenden vom Herrn, und dies ist es, was durch das Böse und die Sünde im Wort bezeichnet wird, Nr. 4997, 5229, 5474, 5746, 5841, 9346. Ferner ist es und wird dadurch bezeichnet eine Abtrennung und Abwendung vom Guten und Wahren, Nr. 7589. Es ist und bezeichnet das, was gegen die göttliche Ordnung ist, Nr. 4839, 5076. Das Böse ist Verdammnis und Hölle, Nr. 3513, 6279, 7155. Man weiß nicht, was die Hölle ist, wenn man nicht weiß, was das Böse ist, Nr. 7181. Das Böse ist gleichsam Schweres, und fällt von selbst in die Hölle, und auch das Falsche aus dem Bösen, Nr. 8279, 8298. Man weiß nicht, was das Böse ist, wenn man nicht weiß, was die Liebe zu sich und Liebe zur Welt ist, Nr. 4997, 7178, 8318. Aus diesen Liebearten stammt alles Böse, Nr. 1307, 1308, 1321, 1594, 1691, 3413, 7255, 7376, 7488, 7489, 8318, 9335, 9348, 10038, 10742.

 

Die Menschen, so viele ihrer sind, werden in Böses aller Art geboren, so sehr, daß ihr Eigenes nichts als Böses ist, Nr. 210, 215, 731, 874-876, 987, 1047, 2307, 2308, 3518, 3701, 3812, 8480, 8550, 10283, 10284, 10731. Der Mensch muß daher wiedergeboren oder wiedergezeugt werden, damit er das Leben des Guten in sich aufnehme, Nr. 3701.

 

Der Mensch wirft sich selbst in die Hölle, wenn er das Böse mit Zustimmung, hernach mit Vorsatz, und zuletzt mit Lust tut, Nr. 6203. Im Falschen ihres Bösen sind die, welche im Bösen des Lebens sind, mögen sie sich dessen bewußt sein, oder nicht, Nr. 7577, 8094. Dem Menschen würde das Böse nicht angeeignet werden, wenn er glaubte, wie sich die Sache wirklich verhält, daß nämlich alles Böse aus der Hölle kommt, und alle Gute vom Herrn, Nr. 6206, 4151, 6324, 6325. Im anderen Leben wird das Böse von den Guten entfernt, und das Gute von den Bösen, Nr. 2256. Im anderen Leben werden alle in ihr Inwendiges zurückversetzt, somit die Bösen in ihr Böses, Nr. 8870.

 

Im anderen Leben wohnt dem Bösen seine Strafe, und dem Guten seine Belohnung inne, Nr. 696, 967, 1857, 6559, 8214, 8223, 8226, 9049. Der Mensch büßt im anderen Leben keine Strafe wegen des anererbten Bösen, weil er nicht daran schuld ist, sondern wegen seines wirklichen Bösen, Nr. 966, 2308. Das Inwendige des Bösen ist unrein und garstig, wie sehr es auch in der äußeren Form anders erscheint, Nr. 7046.

 

Das Böse wird im Wort dem Herrn zugeschrieben, während doch von Ihm nichts als Gutes kommt, Nr. 2447, 6071, 6991, 6997, 7533, 7632, 7679, 7926, 8227, 8228, 8632, 9306. Ebenso Zorn, Nr. 5798, 6997, 8284, 8483, 9306, 10431. Warum im Wort so gesagt wird, Nr. 6071, 6991, 6997, 7643, 7632, 7679, 7710, 7926, 8282, 9010, 9128. Was durch ‚die Missetat tragen‘, wo vom Herrn die Rede ist, bezeichnet wird, Nr. 9937, 9965. Der Herr wendet das Böse zum Guten bei den Guten, die feindlich angegriffen und versucht werden, Nr. 8631. Dem Menschen überlassen, nach seiner Freiheit [auch] Böses zu tun, heißt zulassen, Nr. 10778. Das Böse und Falsche wird durch die Gesetze der Zulassung vom Herrn gelenkt, und wird zugelassen um der Ordnung willen, Nr. 7877, 8700, 10778. Die Zulassung des Bösen von seiten des Herrn ist nicht die des Wollenden, sondern die des nicht Wollenden, wobei aber, weil der Endzweck drängt, nicht Hilfe geleistet werden kann, Nr. 7877.

 

(171)

Vom Falschen. Es gibt unzählige Gattungen des Falschen, nämlich ebenso viele als Böses, und das Böse und das Falsche verhalten sich gemäß den Entstehungsgründen, deren es viele gibt, Nr. 1188, 1212, 4729, 4822, 7574. Es gibt Falsches aus Bösem oder Falsches des Bösen, und es gibt Böses aus Falschem oder Böses des Falschen, und wieder Falsches daraus, Nr. 1679, 2243. Aus dem Falschen, das als Prinzip angenommen wird, fließt Falsches in langer Reihenfolge herab, Nr. 1510, 1511, 4717, 4721. Es gibt Falsches aus den Begierden der Selbst- und Weltliebe; und es gibt Falsches aus den Täuschungen der Sinne, Nr. 1295, 4729. Es gibt Falsches der Religion; und es gibt Falsches der Unwissenheit, Nr. 4729, 8318, 9258. Es gibt Falsches, in dem Gutes ist, und Falsches, in dem nicht Gutes ist, Nr. 2863, 9304, 10109, 10302. Es gibt Verfälschtes, Nr. 7318, 7319, 10648.

 

Vom Falschen des Bösen, wie es beschaffen sei, Nr. 6359, 7272, 9304, 10302. Vom Bösen des Falschen, wie es beschaffen sei, Nr. 2408, 4818, 7272, 8265, 8279. Das Falsche aus dem Bösen erscheint wie Regenwolken, und wie unreine Wasser über den Höllen, Nr. 8217, 8138, 8148. Solche Wasser bedeuten auch wirklich Falsches, Nr. 739, 790, 7307. Die, welche in der Hölle sind, reden Falsches aus Bösem, Nr. 1695, 7351, 7352, 7357, 7392, 7699. Die, welche im Bösen sind, können, wenn aus sich, nichts als Falsches denken, Nr. 7437.

 

Es gibt Falsches der Religion, das mit dem Guten übereinstimmt, und es gibt solches, das nicht übereinstimmt, Nr. 9258. Das Falsche der Religion bringt, wenn es mit dem Guten nicht übereinstimmt, nur bei denjenigen Böses hervor, die im Bösen des Lebens sind, Nr. 8318. Das Falsche der Religion wird nicht zugerechnet denen, die im Guten sind, sondern denen, die im Bösen sind, Nr. 8051, 8149. Alles Falsche kann begründet werden, und wenn es begründet ist, erscheint es wie Wahres, Nr. 5033, 6865, 8521, 8780. Man muß sich hüten, das Falsche der Religion zu begründen, weil von daher hauptsächlich Befestigung im Falschen [persuasio falsi] kommt, Nr. 845, 8780. Wie verderblich die Selbstbestärkung im Falschen [persuasio falsi] ist, Nr. 794, 806, 5096, 7686. Die Selbstbestärkung im Falschen regt fortwährend Gründe für das Falsche [confirmantia falsi] auf, Nr. 1510, 1511, [1675], 2477. Die, welche in der Selbstbestärkung für das Falsche sind, sind inwendig gebunden, Nr. 5096. Die, welche in starker Selbstberedung für das Falsche [in forti perusasivo] sind, verschließen, wenn sie sich im anderen Leben anderen nähern, ihre Vernunft, und ersticken sie gleichsam, Nr. 3895, 5128.

 

Die nicht echten Wahrheiten, und selbst Falsches, können den echten Wahrheiten beigesellt werden, Falsches jedoch, in dem Gutes ist, nicht aber Falsches, in dem Böses ist, Nr. 3470, 3471, 4551, 4552, 7344, 8149, 9298. Falsches, in dem Gutes ist, wird vom Herrn als Wahres angenommen, Nr. 4736, 8149. Gutes, das seine Beschaffenheit vom Falschen her hat, wird vom Herrn angenommen, wenn Unkunde dabei ist, und in dieser Unschuld, und der Zweck ein guter ist, Nr. 7887.

 

Das Böse verfälscht das Wahre, und wendet das Wahre zum Bösen hin, und paßt es dem Bösen an, Nr. 8094, 8149. Verfälschtes Wahre heißt dasjenige, das durch Begründungen dem Bösen angepaßt ist, Nr. [8062], 8602. Das verfälschte Wahre ist wider das Wahre und Gute, Nr. [8062,] 8602.Weiteres über die Verfälschungen des Wahren, Nr. 7318, 7319, 10648.

 

(172)

Vom Entweihten [Profano] und der Entweihung, wovon oben, Nr. 169 in der Lehre. Die Entweihung ist eine Vermischung des Guten und Bösen, und dann auch des Wahren und Falschen beim Menschen, Nr. 6348. Das Gute und Wahre, oder die heiligen Dinge der Kirche und des Wortes können nur solche entweihen, die dieselben zuerst anerkennen, sie glauben, und noch mehr, wenn sie nach denselben leben, nachher aber vom Glauben abtreten, jene Dinge nicht glauben, und sich und der Welt leben, Nr. 593, 1008, 1010, 1059, 3398, 3399, 3898, 4289, 4601, [8394], 10284, 10287. Wer in der ersten Jugend die Wahrheiten glaubt, und nachher nicht glaubt, der entweiht nur leicht; wer hingegen in den Wahrheiten nachher sich bestärkt, und hernach sie wieder leugnet, der entweiht schwer, Nr. 6959, 6963, 6971. Auch die entweihen, welche die Wahrheiten glauben, und böse leben; ferner die, welche die Wahrheiten nicht glauben, und heilig leben, Nr. 8882. Wenn der Mensch, nachdem er Buße des Herzens getan hat, in sein früheres Böse zurückfällt, so entweiht er, und sein späterer Zustand ist dann schlimmer als der frühere, Nr. 8394. In der Christenheit entweihen die, welche die heiligen Dinge des Wortes durch unreine Gedanken und Reden verunreinigen, Nr. 4050, 5390. Es gibt verschiedene Gattungen von Entweihungen, Nr. 10287.

 

Die heiligen Dinge können nicht entweiht werden von denen, die sie nicht anerkannt hatten, noch weniger von denen, die sie nicht kennen, Nr. 1008, 1010, 1059, 9188, 10287. Die, welche innerhalb der Kirche sind, können die heiligen Dinge entweihen, nicht aber die, welche außerhalb derselben sind, Nr. 2051. Die Heiden können, weil sie außerhalb der Kirche sind, und das Wort nicht haben, nicht entweihen, Nr. 1327, 1328, 2051, 2056. Auch die Juden können die inwendigeren heiligen Dinge des Wortes und der Kirche nicht [entweihen], weil sie dieselben nicht anerkennen, Nr. 6963. Darum wurden den Juden die inwendigeren Wahrheiten auch nicht aufgedeckt; denn wenn sie aufgedeckt und anerkannt worden wären, so würden sie dieselben entweiht haben, Nr. 3398, 3489, 6963. Die Entweihung wird verstanden unter den oben Nr. 169 angeführten Worten des Herrn, nämlich: „Wenn der unreine Geist vom Menschen ausfährt, so durchwandelt er dürre Stätten, sucht Ruhe, aber findet sie nicht; da spricht er dann: Ich will zurückkehren in mein Haus, von dem ich ausgegangen bin; und wenn er nun kommt, und findet es leer, und gefegt, und für ihn geschmückt, so geht er hin und gesellt sich sieben andere Geister bei, noch schlimmer als er selbst, und sie treten ein, und wohnen darin; und es wird dann das Spätere des Menschen schlimmer als sein Erstes“: Matth.12/43-45. Unter dem, daß der unreine Geist vom Menschen ausfährt, wird verstanden die Buße dessen, der im Bösen ist; unter dem, daß er dürre Stätten durchwandelt, und keine Ruhe findet, wird verstanden, daß das Leben des Guten ihm ein solches ist; unter dem Haus, in das er, weil er es leer und für sich geschmückt findet, zurückkehrt, wird verstanden der Mensch selbst und sein Wille, sofern er ohne Gutes ist; unter den sieben Geistern, die er sich beigesellt, und mit denen er zurückkehrt, wird verstanden das mit Guten verbundene Böse; unter seinem Zustand, der nun schlimmer ist als der frühere, wird die Entweihung [profanatio] verstanden; dieser Sinn ist der innere Sinn jener Worte; denn der Herr sprach in Entsprechungen. Ähnliches wird verstanden unter den Worten des Herrn an den, welchen Er heilte im Teich Bethesda: „Siehe, du bist gesund geworden, sündige nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre (als zuvor)“: Joh.5/14, ferner unter folgenden Worten: „Er hat ihre Augen verblendet, und ihr Herzen verhärtet, damit sie nicht mit den Augen sehen, noch mit dem Herzen verstehen, und sich bekehren, und Ich sie heile“: Joh.12/40. Sich bekehren und geheilt werden heißt, entweihen, was geschieht, wenn das Wahre und Gute anerkannt, und hernach verworfen wird; so wäre es, wie oben gesagt worden, gewesen, wenn die Juden sich bekehrt hätten, und geheilt worden wären.

 

Das Los der Entweiher [oder Entheiliger] im anderen Leben ist das allerschlimmste, weil das Gute und Wahre, das sie anerkannt hatten, bleibt, und auch das Böse und Falsche, und, da diese zusammenhängen, eine Zerreißung des Lebens erfolgt, Nr. 571, 582, 6348. Darum wird vom Herrn die größte Vorsorge getroffen, daß keine Entweihung statthabe, Nr. 2426, 10287. Der Mensch wird deshalb von der Anerkennung und dem Glauben zurückgehalten, wenn er nicht bis ans Ende des Lebens darin verbleiben kann, Nr. 3398, 3402. Darum wird der Mensch lieber in Unwissenheit und in äußerlichem Gottesdienst gehalten, Nr. 301-303, 1327, 1328. Auch verbirgt der Herr das Wahre und Gute, das der Mensch durch Anerkennung in sich aufgenommen hat, in dessen Inwendigem, Nr. 6595.

 

Die tieferen Wahrheiten werden, damit sie nicht entweiht werden, nicht früher geoffenbart, als bis die Kirche an ihrem Ende ist, Nr. 3398, 3399, welshalb auch der Herr erst alsdann in die Welt kam, und die tieferen Wahrheiten aufschloß, als die Kirche völlig verwüstet war, Nr. 3398. Man sehe, was hierüber im Werkchen vom »Jüngsten Gericht und vom zerstörten Babylonien« Nr. 73, 74 angeführt worden ist.

 

Durch Babel wird im Wort die Entweihung des Guten, und durch Chaldäa die Entweihung des Wahren bezeichnet, Nr. 1182, 1283, 1295, 1304, 1306-1308, 1321, 1322, 1326. Den verbotenen Graden oder den abscheulichen Ehebrüchen, von denen im Wort die Rede ist, entsprechen diese Entweihungen, Nr. 6348. Die Entweihung wurde in der israelitischen und jüdischen Kirche vorgebildet durch das Essen des Blutes; weshalb dieses auch so streng verboten war, Nr. 1003.

 

 

(15)

 

Von der Wiedergeburt

 

(173)

Wer nicht geistiges Leben empfängt, das heißt, wer nicht von neuem geboren wird vom Herrn, kann nicht in den Himmel kommen; was der Herr lehrt bei Joh.3/3: „Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir, wofern nicht jemand von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen“.

 

(174)

Der Mensch wird von seinen Eltern her nicht in geistiges Leben, sondern in natürliches Leben geboren. Geistiges Leben ist: Gott über alles lieben, und den Nächsten lieben wie sich selbst, und zwar dies nach den Glaubensvorschriften, die der Herr im Wort gelehrt hat. Natürliches Leben aber ist: sich und die Welt mehr als den Nächsten, ja mehr als Gott selbst lieben.

 

(175)

Jeglicher Mensch wird von seinen Eltern her in Böses der Selbst- und der Weltliebe geboren. Alles Böse, das durch die Gewohnheit gleichsam eine [andere] Natur angezogen hat, wird auf die Nachkommenschaft übergeleitet; somit nach und nach von den Eltern, von den Großeltern, und von den Urgroßeltern in langer Reihe zurück; daher die Ausbreitung des Bösen zuletzt so groß wird, daß das Ganze des eigenen Lebens des Menschen nichts als Böses ist. Diese fortlaufende Weitervererbung wird nicht unterbrochen und verändert, außer durch ein Leben des Glaubens und der Liebtätigkeit vom Herrn.

 

(176)

Was der Mensch infolge der Vererbung an sich hat, zu dem neigt er sich fortwährend hin, und in das verfällt er. Daher bestärkt er sich selbst in diesem Bösen, und fügt auch aus sich noch vieles hinzu. Dieses Böse ist ganz entgegen dem geistigen Leben, und zerstört es; wofern daher der Mensch nicht vom Herrn neues Leben empfängt, welches ein geistiges Leben ist, wofern er also nicht von neuem empfangen, von neuem geboren, und von neuem erzogen, das heißt, von neuem geschaffen wird, ist er verdammt; denn er will nichts anderes, und denkt daher auch nichts anderes, als was sich auf ihn selbst und auf die Welt bezieht, gerade wie die in der Hölle tun.

 

(177)

Niemand kann wiedergeboren werden, wofern er nicht die Erfordernisse kennt, die zum neuen Leben, das heißt, zum geistigen Leben gehören. Die zum neuen Leben oder zum geistigen Leben gehörenden Dinge sind die Wahrheiten, die man glauben, und das Gute, das man tun soll; jene gehören zum Glauben, dieses zur Liebtätigkeit. Diese Dinge kann niemand aus sich wissen; denn der Mensch faßt nur was seinen Sinnen aufstieß; aus diesem verschaffte er sich einen Lichtschein, der das natürliche Licht heißt, und aus dem er nichts anderes sieht, als was sich auf die Welt und auf ihn selbst bezieht, nicht aber was sich auf den Himmel und auf Gott bezieht; dieses muß er aus der Offenbarung lernen. Wie z.B. daß der Herr, Welcher von Ewigkeit her Gott ist, in die Welt kam, um das menschliche Geschlecht zu retten; daß Er alle Gewalt hat im Himmel und auf Erden; daß aller Glaube und alle Liebtätigkeit, somit alles Wahre und Gute von Ihm kommt; daß es einen Himmel und eine Hölle gibt; daß der Mensch ewig leben wird; wenn er gut gehandelt hat, im Himmel, wenn böse, in die Hölle.

 

(178)

Diese und viele andere Dinge sind die [Wahrheiten] des Glaubens, die der Mensch, der wiedergeboren werden soll, wissen muß; denn wer sie weiß, kann sie denken, hernach sie wollen, und zuletzt sie tun, und so eine neues Leben haben. Wie z. B. wer nicht weiß, daß der Herr der Heiland des menschlichen Geschlechts ist, kann nicht Glauben an Ihn haben, [nicht] Ihn lieben, und so das Gute tun um Seinetwillen. Wer nicht weiß, daß alles Gute von Ihm kommt, kann nicht denken, daß sein Heil von Ihm kommt, noch weniger wollen, daß dem so sei, somit kann er nicht aus Ihm leben. Wer nicht weiß, daß es eine Hölle und daß es einen Himmel, noch daß es ein ewiges Leben gibt, der kann an das Leben des Himmels nicht einmal denken, noch sich tüchtig machen, es in sich aufzunehmen; ebenso im übrigen.

 

(179)

Jeglicher hat einen inneren Menschen und einen äußeren Menschen; der innere Mensch ist der, welcher der geistige Mensch heißt, und der äußere der, welcher der natürliche Mensch heißt. Beide müssen wiedergeboren werden, damit der Mensch wiedergeboren sei. Bei einem Menschen, der nicht wiedergeboren ist, herrscht der äußere oder natürliche Mensch, und der innere dient; bei einem Menschen hingegen, der wiedergeboren ist, herrscht der innere oder geistige Mensch, und der äußere dient. Daraus erhellt, daß beim Menschen von der Geburt her die Lebensordnung verkehrt ist, daß nämlich dient was herrschen soll, und daß herrscht, was dienen soll. Diese Ordnung muß umgekehrt werden, damit der Mensch selig werden kann, und diese Umkehrung kann durchaus nicht [anders] erfolgen, als durch die Wiedergeburt vom Herrn.

 

(180)

Was das heiße, daß der innere Mensch herrsche, und der äußere diene, und umgekehrt, soll durch folgendes beleuchtet werden: Wenn der Mensch alles Gute in den Genuß, in Gewinn und in Hoffart setzt, und seine Lust hat an Haß und Rache, und inwendig in sich Gründe zusammensucht, die dies beschönigen, dann herrscht der äußere Mensch, und der innere dient. Wenn hingegen der Mensch das Gute und Angenehme im gut, aufrichtig und gerecht Denken und Wollen findet, und auswendig im Reden und Tun in gleicher Weise, dann herrscht der innere Mensch und der äußere dient.

 

(181)

Der innere Mensch wird zuerst vom Herrn wiedergeboren, und nachher der äußere, und zwar dieser durch jenen; denn der innere Mensch wird wiedergeboren durch das Denken der Dinge des Glaubens und der Liebtätigkeit, der äußere hingegen durch ein denselben gemäßes Leben. Dies wird verstanden unter den Worten des Herrn: „Wofern jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht eingehen in das Reich Gottes“: Joh.3/5. Das Wasser ist im geistigen Sinn das Wahre des Glaubens, und der Geist ist das demselben gemäße Leben.

 

(182)

Ein Mensch, der wiedergeboren ist, ist seinem inneren Menschen nach im Himmel, und dort ein Engel bei den Engeln, unter die er auch nach dem Tode kommt; er kann nun ein Leben des Himmels leben, den Herrn lieben, den Nächsten lieben, das Wahre einsehen, für das Gute weise sein, und das Selige daraus empfinden.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(183)

Was die Wiedergeburt sei, und warum sie geschehe. Heutzutage weiß man wenig von der Wiedergeburt, Ursachen, warum, Nr. 3761, 4136, 5398. Der Mensch wird in alle Arten des Bösen geboren, und ist daher seinem Eignen nach von Geburt an nichts als Böses, Nr. 210, 215, 731, 874-876, 987, 1047, 2307, 2308, 3518, 3701, 3812, 8480, 8549, 8550, 8552, 10283, 10284, 10286, 10731. Das Anererbte des Menschen ist nichts als Böses, man sehe den Zusammenhang oben in dieser Lehre, Nr. 83. Auch das Eigene des Menschen ist nichts als Böses, ebendaselbst Nr. 82. Der Mensch ist aus sich, nach dem Anererbten und Eigenen, schlimmer als die unvernünftigen Tiere, Nr. 637, 3175. Daher er aus sich fortwährend zur Hölle blickt, Nr. 694, 8480. Würde also der Mensch durch sein Eigenes geführt werden, so könnte er durchaus nicht selig werden, Nr. 107 31.

 

Das natürliche Leben des Menschen ist dem geistigen Leben entgegen, Nr. 3913, 3928. Das Gute, das der Mensch aus sich oder aus seinem Eigenen tut, ist nicht gut, weil er es um seiner selbst und der Welt willen tut, Nr. 8480. Das Eigene des Menschen muß entfernt werden, damit der Herr und der Himmel zugegen sein können, Nr. 1023, 1044. Das Eigene des Menschen wird wirklich entfernt, wenn der Mensch vom Herrn wiedergeboren wird, Nr. 9334-9336, 9452-9454, 9938. Darum muß der Mensch von neuem geschaffen, das heißt, wiedergeboren werden, Nr. 8549, 9450, [9937], 9983. Durch den Menschen schaffen wird im Wort bezeichnet ihn wiedergebären, Nr. 16, 88, 10634.

 

Der Mensch wird durch die Wiedergeburt mit dem Herrn verbunden, Nr. 2004, 9338. Auch den Engeln im Himmel wird er beigesellt, Nr. [2268, 2275, 2474], 2475, [2979]. Der Mensch kommt nicht früher in den Himmel, als bis er in dem Zustand ist, daß er vom Herrn durch das Gute geführt wird, und dies geschieht, wenn er wiedergeboren ist, Nr. 8516, 8539, 8722, 9139, 9832, 10367.

 

Bei einem Menschen, der nicht wiedergeboren ist, herrscht der äußere oder natürliche Mensch, und der innere dient, Nr. 3167, 8743. Somit ist der Lebenszustand des Menschen von der Kindheit an umgekehrt, und muß daher notwendig umgewendet werden, damit der Mensch selig werden kann, Nr. 6507, 8552, 8553, 9258. Der Zweck der Wiedergeburt ist, daß der innere oder geistige Mensch herrsche, und der äußere oder natürliche diene, Nr. 911, 913. Dies geschieht auch so, nachdem der Mensch wiedergeboren ist, Nr. 5128, 5651, 8743, weil nach der Wiedergeburt nicht mehr die Liebe zu sich und zur Welt, sondern die Liebe zum Herrn und zum Nächsten herrscht, somit der Herr, und nicht der Mensch, Nr. 8856, 8857. Daraus erhellt, daß der Mensch, wofern er nicht wiedergeboren wird, auch nicht selig werden kann, Nr. 5280, 8548, 8772, 10156.

 

Die Wiedergeburt ist die Grundlage zur Vervollkommnung seines Lebens in Ewigkeit fort, Nr. 9334. Auch der wiedergeborene Mensch wird in Ewigkeit fort weiter vervollkommnet, Nr. 6648, 10048.

 

Wie der wiedergeborene Mensch und wie der nicht wiedergeborene Mensch beschaffen sei, Nr. 977, 986, 10156.

 

(184)

Wer wird wiedergeboren? Der Mensch kann nicht eher wiedergeboren werden, als er mit den Wahrheiten des Glaubens und dem Guten der Liebtätigkeit ausgerüstet ist, Nr. 677, 679, 711, 8635, 8638-8640, 10729.Wer bloß in den Wahrheiten ist, und nicht im Guten, kann nicht wiedergeboren werden, 6567, 8725. Niemand wird wiedergeboren, wenn er nicht mit Liebtätigkeit begabt ist, Nr. 989. Nur diejenigen können wiedergeboren werden, die Gewissen haben, Nr. 2689, 5470. Ein jeder wird wiedergeboren gemäß seiner Fähigkeit, das Gute der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten durch die Glaubenswahrheiten aus der Lehre der Kirche, die aus dem Wort ist, in sich aufzunehmen, Nr. 2967, 2975. Welche noch weiter wiedergeboren werden können und welche es nicht können, Nr. 2689. Die, welche ein Leben des Glaubens und der Liebtätigkeit leben, und in der Welt nicht wiedergeboren werden, werden im anderen Leben wiedergeboren, Nr. 989, 2490.

 

(185)

Die Wiedergeburt [wird] allein vom Herrn [bewirkt]. Der Herr allein wiedergebiert den Menschen, und ganz nicht der Mensch, noch ein Engel, Nr. 10067. Die Wiedergeburt ist ein Bild der Verherrlichung des Herrn, das heißt, wie der Herr Sein Menschliches göttlich machte, so macht Er den Menschen, den Er wiedergebiert, geistig, Nr. 3043, 3138, 3212, 3296, 3490, 4402, 5688, 10057, 10076. Der Herr will den Menschen, den Er wiedergebiert, ganz haben, und nicht bloß zum Teil, Nr. 6138.

 

(186)

Mehreres von der Wiedergeburt. Der Mensch wird wiedergeboren durch die Wahrheiten des Glaubens und durch ein denselben gemäßes Leben, Nr. 1904, 2046, 9088, 9959, 10028. Dies wird verstanden unter den Worten des Herrn: „Wofern der Mensch nicht wiedergeboren wird durch Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen“: Joh.3/5. Durch Wasser wird das Wahre des Glaubens und durch Geist das Leben nach demselben verstanden, Nr. 10240. Daß durch das Wasser im Wort das Wahre des Glaubens bezeichnet werde, Nr. 2702, 3058, 5668, 8568, 10238. Auch die geistige Reinigung, welche die vom Bösen und Falschen ist, geschieht durch die Wahrheiten des Glaubens, Nr. 2799, 5954, 7044, 7918, 9088, 10229, 10237. Die Wahrheiten werden, wenn der Mensch wiedergeboren wird, ins Gute eingesät und eingepflanzt, damit sie Sache des Lebens werden, Nr. 880, 2189, 2474, [2675, 2975, 2979], 2697. Wie die Wahrheiten beschaffen sein müssen, damit sie ins Gute eingepflanzt werden können, Nr. 8725. Das Wahre wird bei der Wiedergeburt dem Guten einverleibt und verbunden, und umgekehrt das Gute dem Wahren, Nr. 5365, 8516. Wie die Einverleibung [initiatio] und Verbindung eine gegenseitige sei, Nr. 3155, 10067. Das Wahre wird dem Guten eingepflanzt, wenn es Sache des Willens wird, weil es alsdann Sache der Liebe wird, Nr. 10367.

 

Ein Mensch, der wiedergeboren wird, hat zwei Zustände: der erste ist, wenn er durch das Wahre zum Guten geführt wird, der andere, wenn er aus dem Guten handelt, und aus dem Guten das Wahre sieht, Nr. 7923, 7992, 8505, 8506, 8510, 8512, 8516, 8643, 8648, 8658, 8685, 8690, 8701, 8772, 9227, 9230, 9274, 9297, 10048, 10057, 10060, 10076. Wie der Zustand des Menschen beschaffen ist, wenn das Wahre die erste Stelle einnimmt, und das Gute die zweite, Nr. 3610. Daraus geht hervor, daß der Mensch, während er wiedergeboren wird, aus dem Wahren zum Guten hinsieht, wenn er aber wiedergeboren ist, aus dem Guten das Wahre sieht, Nr. 6247, so daß also gleichsam eine Umwendung statthat, sofern der Zustand des Menschen umgekehrt wird, Nr. 6507.

 

Man muß jedoch wissen, daß die Sache sich so verhält, daß, während der Mensch wiedergeboren wird, das Wahre die erste Stelle und das Gute die zweite einnimmt nicht in Wirklichkeit, sondern nur scheinbar, daß hingegen, wenn der Mensch wiedergeboren ist, das Gute die erste Stelle hat, und das Wahre die zweite in Wirklichkeit und in wahrnehmbarer Weise, Nr. 3324, 3325, 3330, 3336, 3494, 3539, 3548, 3556, 3563, 3570, 3576, 3603, 3701, 4243, 4245, 4247, 4337, 4925, 4926, 4928, 4930, 4977, 5351, 6256, 6269, 6273, 8516, 10110. Daß also das Gute das Erste und das Letzte der Wiedergeburt ist, Nr. 9337. Weil, wenn der Mensch wiedergeboren wird, oder, was dasselbe ist, wenn der Mensch eine Kirche wird, das Wahre die erste Stelle zu haben scheint, und das Gute die zweite, so ist dieses Scheins wegen von den Alten darüber gestritten worden, ob das Wahre des Glaubens, oder ob das Gute der Liebtätigkeit das Erstgeborene der Kirche sei, Nr. 367, 2435. Das Gute der Liebtätigkeit ist das Erstgeborene der Kirche in Wirklichkeit, das Wahre des Glaubens hingegen nur scheinbar, Nr. 3325, 3494, 4925, 4926, 4928, 4930, 8042, 8080. Es wird auch wirklich im Wort durch das Erstgeborene das Erste der Kirche bezeichnet, dem der Vortritt [prioritas] und die höhere Stellung [superioritas] zukommt, Nr. 3325. Darum heißt auch der Herr der Erstgeborene, weil in Ihm und von Ihm alles Gute der Liebe, der Liebtätigkeit und des Glaubens ist, Nr. 3325.

 

Man soll vom späteren Zustand, welcher ist, wenn vom Guten aus das Wahre betrachtet wird, nicht zurückkehren in den früheren, welcher ist, wenn vom Wahren aus auf das Gute hingesehen wird, Gründe hiervon Nr. 2454, 3650-3655, 5895, 5897, 7857, 7923, 8505, 8506, 8510, 8512, 8516, 9274, 10184. Es werden hierbei erklärt die Worte des Herrn: „Wer alsdann auf dem Felde ist, kehre nicht um, seine Kleider zu holen“: Matth.24/18, ferner: „Wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück in das, was hinter ihm ist; gedenket des Weibes Lots“: Luk.17/31,32, denn jenes wird durch diese Worte bezeichnet.

 

Der Hergang der Wiedergeburt, wie er statthat, wird beschrieben, Nr. 1555, 2343, 2490, 2657, 2979, 3057, 3286, 3310, 3316, 3332, 3470, 3701, 4353, 5113, 5126, 5270, 5280, 5342, 6717, 8772, 8773, 9043, 9103, 10021, 10057, 10367. Die Geheimnisse der Wiedergeburt sind zahllos, weil die Wiedergeburt durch das ganze Leben des Menschen hindurch fortdauert, Nr. 2679, 3179, 3584, 3665, 3690, 3701, 4377, 4551, 4552, 5122, 5126, 5398, 5912, 6751, 9103, 9258, 9296, 9297, 9334. Von diesen Geheimnissen gelangt kaum etwas zur Erkenntnis und Wahrnehmung des Menschen, Nr. 3179, 9336, und dies ist es, was verstanden wird unter den Worten des Herrn: „Der Wind weht wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt, und wohin er geht; so ist jeglicher, der aus dem Geist geboren ist“: Joh.3/8. Vom Fortgang der Wiedergeburt des Menschen der geistigen Kirche, Nr. 2675, 2678, 2679, 2682, und vom Fortgang der Wiedergeburt des Menschen der himmlischen Kirche, und welcher Unterschied sei, Nr. 5113, 10124.

 

Mit dem Menschen, der wiedergeboren wird, verhält es sich in ähnlicher Weise, wie mit dem Kind, sofern es zuerst reden, hernach denken, und dann recht leben lernt, bis dieses alles aus eigenem Antrieb wie von selbst fließt, Nr. 3203, 9296, 9297, somit wird, wer wiedergeboren wird, zuerst vom Herrn geführt wie ein Kind, dann wie ein Knabe und hernach wie ein Erwachsener, Nr. 3665, 3690, 4377-4379, 6751. Der Mensch ist, wenn er vom Herrn wiedergeboren wird, zuerst im Zustand äußerer Unschuld, welcher der Zustand seiner Kindheit ist, hernach wird er nach und nach in den Zustand der inneren Unschuld fortgeleitet, welcher der Zustand seiner Weisheit ist, Nr. 9334, 9335, 10021, 10210. Welche und wie beschaffen die Unschuld der Kindheit, und welche und wie beschaffen die Unschuld der Weisheit sei, Nr. 1616, 2305, 2306, 3494, 4563, 4797, 5608, 9301, 10021. Vergleich der Wiedergeburt des Menschen mit der Empfängnis und der Bildung des Embryo im Mutterleib, Nr. 3570, 4931, 9258. Deshalb bedeuten die Zeugungen und Geburten im Wort geistige Zeugungen und Geburten, das heißt, diejenigen der Wiedergeburt, Nr. 613, 1145, 1255, 2020, 2584, 3860, 3868, 4070, 4668, 6239, 10204, [10249].

 

Die Wiedergeburt des Menschen beleuchtet durch das Hervorsprossen [germinationes] im Pflanzenreich, Nr. 5115, 5116. Die Wiedergeburt des Menschen vorgebildet im Regenbogen, Nr. 1042, 1043, 1053.

 

Beide, sowohl der innere oder geistige, als der äußere oder natürliche Mensch, müssen wiedergeboren werden, und zwar der eine durch den anderen, Nr. 3868, 3870, 3872, 3876, 3877, 3882. Der innere Mensch muß früher wiedergeboren werden, als der äußere, weil der innere im Licht des Himmels, und der äußere im Licht der Welt ist, Nr. 3321, 3325, 3469, 3493, 4353, 8747, 9325. Der äußere oder natürliche Mensch wird wiedergeboren durch den inneren oder geistigen Menschen, Nr. 3286, 3288, 3321. Der Mensch ist nicht wiedergeboren, bevor sein äußerer oder natürlicher Mensch wiedergeboren ist, Nr. 8742-8747, 9043, 9046, 9061, 9325, 9334. Wofern nicht der natürliche Mensch wiedergeboren wird, wird der geistige verschlossen, Nr. 6299, und ist in Rücksicht der Wahrheiten und des Guten des Glaubens und der Liebe gleichsam blind, Nr. 3493, 3969, 4353, 4588. Ist der natürliche Mensch wiedergeboren, so ist der ganze Mensch wiedergeboren, Nr. 7442, 7443. Dies wird bezeichnet durch die Waschung der Füße der Jünger, und durch die Worte des Herrn: „Wer gebadet ist, bedarf bloß an den Füßen gewaschen zu werden, und er ist ganz rein“: Joh.13/9,10, Nr. 10243. Die Waschung bedeutet im Wort eine geistige Waschung, welche die Reinigung vom Bösen und Falschen ist, Nr. 3147, 10237, 10241, und die Füße bedeuten die Dinge des natürlichen Menschen, Nr. 2162, 3761, 3986, 4280, 4938-4952. Die Füße waschen, heißt also den natürlichen Menschen reinigen, Nr. 3147, 10241.

 

Wie wird der natürliche Mensch wiedergeboren?, Nr. 3502, 3508, 3509, 3518, 3573, 3576, 3579, 3616, 3762, 3786, 5373, 5647, 5650, 5651, 5660. Wie ist der natürliche Mensch beschaffen, wenn er wiedergeboren, und wie, wenn er nicht wiedergeboren ist?, Nr. 8744, 8745. Inwieweit der natürliche Mensch nicht streitet mit dem geistigen, insoweit ist der Mensch wiedergeboren, Nr. 3286. Wenn der Mensch wiedergeboren ist, so vernimmt er die geistigen Dinge durch einen Einfluß, Nr. 5651.

 

Das Sinnliche, welches das Letzte des natürlichen Menschen ist, wird heutzutage nicht wiedergeboren, der Mensch wird aber über dasselbe erhoben, Nr. 7442. Die, welche wiedergeboren werden, werden wirklich über das Sinnliche in das Licht des Himmels erhoben, Nr. 6183, 6454. Wer und wie beschaffen der sinnliche Mensch sei, sehe man oben im Zusammentrag, Nr. 50.

 

Der Mensch wird wiedergeboren durch einen Einfluß in die Erkenntnisse des Guten und Wahren, die er hat, Nr. 4096, 4097, 4364. Der Mensch wird, wenn er wiedergeboren wird, durch vermittelndes Gute und Wahre in das echte Gute und Wahre eingeführt, und nachher wird das vermittelnde Gute und Wahre verlassen, und das echte tritt an dessen Stelle, Nr. 3665, 3690, 3686, 3974, 4063, 4067, 4145, [4154, 5893], 9382. Alsdann wird eine andere Ordnung eingeführt zwischen den Wahrheiten und dem Guten, Nr. 4250, 4251, 9931, 10303. Sie werden geordnet nach den Zwecken, Nr. 4104, somit nach den Nutzzwecken des geistigen Lebens, Nr. 9297. Die, welche wiedergeboren werden, durchlaufen mehrere Zustände, und werden fortwährend inwendiger in den Himmel, somit näher zum Herrn geführt, Nr. 6645. Der Wiedergeborene ist in der Ordnung des Himmels, Nr. 8512. Sein Inneres ist in den Himmel hinein aufgeschlossen, Nr. 8512, 8513. Der Mensch kommt durch die Wiedergeburt in engelische Einsicht, diese liegt aber in seinem Inwendigen verborgen, solange er in der Welt lebt, wird jedoch aufgeschlossen im anderen Leben, und er hat alsdann die gleiche Weisheit, welche die Engel haben, Nr. 2494, 8747. Zustand derer, die wiedergeboren werden, in Rücksicht der Erleuchtung, Nr. 2697, 2701, 2704. Der Mensch erhält durch die Wiedergeburt einen neuen Verstand, Nr. 2657. Wie es sich mit der Fruchtbarmachung des Guten und der Vervielfältigung des Wahren bei denen, die wiedergeboren werden, verhält, Nr. 984. Die Wahrheiten aus dem Guten bilden beim Wiedergeborenen gleichsam einen Stern durch aufeinanderfolgende Ableitungen, und vervielfältigen sich fortwährend rings umher, Nr. 5912. Die Wahrheiten aus dem Guten sind beim Wiedergeborenen in solche Ordnung gebracht, daß die reinen Wahrheiten, aus denen als den Erzeugern die übrigen hervorgehen, in der Mitte sind, und dann der Ordnung nach je nach den Verwandtschaften und Schwägerschaften aufeinanderfolgen, bis herab zu den letzten, wo das Dunkle ist, Nr. 4129, 4551, 4552, 5134, 5270. Die Wahrheiten aus dem Guten sind beim Wiedergeborenen in die Form des Himmels gebracht, Nr. 3316, 3470, 3584, 4302, 5704, 5709, 6028, 6690, 9931, 10303, und im Werk vom »Himmel und der Hölle« im Abschnitt von der Form des Himmels, nach welcher die Zusammengesellungen und Mitteilungen dort erfolgen, Nr. 200-212, und von der Weisheit der Engel des Himmels, Nr. 265-275.

 

Beim Wiedergeborenen ist Entsprechung zwischen geistigen und natürlichen Dingen, Nr. 2850. Die Ordnung des Lebens ist eine völlig umgewandte beim Wiedergeborenen, Nr. 3332, 5159, 8995. Der wiedergeborene Mensch ist dem Geiste nach ein völlig neuer, Nr. 3212. Der Wiedergeborene erscheint dem Äußeren nach ähnlich dem nicht Wiedergeborenen, nicht aber dem Inneren nach, Nr. 5159. Das geistige Gute, welches das Wollen und Tun des Guten ist und aus der Neigung der Liebe zum Guten entspringt, hat der Mensch nur durch die Wiedergeburt, Nr. 4538. Die Wahrheiten werden durch die Neigung, durch die sie eindringen, auch wieder hervorgerufen, Nr. 5893. Inwieweit die Wahrheiten des Lebens aus dem Eigenen des Menschen beraubt werden, insoweit werden sie mit dem Guten verbunden und empfangen geistiges Leben, Nr. 3607, 3610. Die Wahrheiten haben so viel Leben, als das Böse aus der Selbstsucht und Weltliebe entfernt wird, Nr. 3610.

 

Die erste Neigung zum Wahren bei einem Menschen, der wiedergeboren wird, ist nicht rein, wird aber nach und nach gereinigt, Nr. 3089, 8413. Das Böse und Falsche beim Menschen, der wiedergeboren wird, wird allmählich, und nicht schnell entfernt, Nr. 9334, 9335. Das Böse und Falsche, das des Menschen Eigenes ist, bleibt fortwährend, und wird bloß durch die Wiedergeburt entfernt, Nr. 865, 868, 887, 929, 1581, 2406, 4564, 8206, 8393, 8988, 9014, 9333-9336, 9445, 9447, 9448, 9451-9454, 9938, 10057, 10060. Der Mensch kann nie so wiedergeboren werden, daß er vollkommen genannt werden könnte, Nr. 894, 5122, 6648. Die bösen Geister wagen nicht, den Wiedergeborenen anzugreifen, Nr. 1695. Die, welche an die Rechtfertigung in der Kirche glauben, wissen wenig von der Wiedergeburt, Nr. 5398.

 

Der Mensch muß Freiheit haben, um wiedergeboren werden zu können, Nr. 1937, 1947, 2876, 2881, 3145, 3146, 3158, 4031, 8700. Der Mensch wird in die himmlische Freiheit eingeführt durch die Wiedergeburt, Nr. 2874, 2875, 2882, 2892. Es wird keine Verbindung des Guten und Wahren, mithin keine Wiedergeburt durch Zwang bewirkt, Nr. 2875, 2881, 4031, 8700. Das übrige von der Freiheit in Beziehung auf die Wiedergeburt, sehe man in der Lehre, wo von der Freiheit die Rede ist (Nr. 141).

 

Wer wiedergeboren wird, muß notwendig Versuchungen aushalten, Nr. 3696, 8403, weil die Versuchungen statthaben zum Behuf der Verbindung des Guten und Wahren, und dann auch zum Behuf der Verbindung des inneren und äußeren Menschen, Nr. 4248, 4572, 5773.

 

 

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Von der Versuchung

 

(187)

Nur die, welche wiedergeboren werden, kommen in geistige Versuchungen; denn die geistigen Versuchungen sind Schmerzen des Gemütes bei denen, die im Guten und Wahren sind, herbeigeführt von bösen Geistern; indem diese das Böse bei jenen aufregen, entsteht die Beängstigung, die im Gefolge der Versuchung ist. Der Mensch weiß nicht, woher sie kommt, weil er diesen Ursprung nicht kennt.

 

(188)

Es sind nämlich bei jedem Menschen böse Geister und gute Geister; die bösen Geister sind in seinem Bösen, und die guten Geister sind in seinem Guten. Die bösen Geister führen, wenn sie nahe kommen, sein Böses heraus, und die guten Geister umgekehrt sein Gutes, daher ein Zusammenstoß und Kampf, aus welchen dem Menschen die inwendige Beängstigung kommt, welche die Versuchung ist. Daraus erhellt, daß die Versuchungen von der Hölle herbeigeführt werden, nicht aus dem Himmel; was auch im Glauben der Kirche liegt, welcher ist, daß Gott niemand versuche.

 

(189)

Es gibt auch inwendige Beängstigungen bei denen, die nicht im Guten und Wahren sind, allein sie sind natürliche Bangigkeiten, nicht aber geistige. Sie werden daran erkannt, daß die natürlichen Bangigkeiten weltliche Dinge zum Gegenstand haben, die geistigen Bangigkeiten aber himmlische.

 

(190)

Bei den Versuchungen handelt es sich um die Herrschaft des Guten über das Böse, oder die des Bösen über das Gute. Das Böse, das herrschen will, ist im natürlichen oder äußeren Menschen, und das Gute im geistigen oder inneren; siegt das Böse, so herrscht alsdann der natürliche Mensch, siegt das Gute, so herrscht der geistige Mensch.

 

(191)

Die Kämpfe geschehen durch die Glaubenswahrheiten, die aus dem Wort sind; aus diesen soll der Mensch kämpfen wider das Böse und Falsche; kämpft er aus anderen, als aus ihnen, so überwindet er nicht, weil nicht in anderen der Herr ist. Weil der Kampf durch die Wahrheiten des Glaubens geschieht, so wird der Mensch nicht früher in diesem Kampf zugelassen, als bis er in den Erkenntnissen des Wahren und Guten ist, und daher einiges geistige Leben erlangt hat; weshalb diese Kämpfe nicht früher beim Menschen entstehen, als wenn er ins erwachsene Alter gekommen ist.

 

(192)

Unterliegt der Mensch, so wird sein Zustand nach der Versuchung schlimmer, als sein Zustand vor derselben, weil das Böse alsdann sich Gewalt über das Gute und das Falsche über das Wahre verschafft hat.

 

(193)

Da heutzutage der Glaube selten ist, weil es keine Liebtätigkeit gibt, (denn die Kirche ist an ihrem Ende,) so werden heutzutage wenige in irgendwelche geistige Versuchungen zugelassen. Daher kommt, daß man kaum weiß, was sie sind, und wozu sie dienen.

 

(194)

Die Versuchungen dienen dazu, dem Guten die Herrschaft über das Böse und dem Wahren die Herrschaft über das Falsche zu verschaffen; dann auch die Wahrheiten zu befestigen, und sie mit dem Guten zu verbinden, und zugleich das Böse und das Falsche aus diesem zu zerstreuen; sie dienen auch dazu, den geistigen inneren Menschen zu öffnen, und ihm den natürlichen zu unterwerfen; sodann auch die Liebe zu sich und zur Welt zu brechen, und die daher stammenden Begierden zu zähmen. Ist dies geschehen, so kommt dem Menschen Erleuchtung und Innewerden, was wahr und gut, und was falsch und böse ist; von daher entsteht dann dem Menschen Einsicht und Weisheit, die nachher von Tag zu Tag wachsen.

 

(195)

Der Herr allein kämpft für den Menschen in den Versuchungen; wenn der Mensch nicht glaubt, daß der Herr allein für ihn kämpft und für ihn überwindet, so ersteht er nur eine äußere Versuchung, die ihm keinen Nutzen bringt.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(196)

Bevor in kurzem Abriß wiedergegeben wird, was in den »Himmlischen Geheimnissen« über die Versuchungen geschrieben steht, ist einiges über diese vorauszuschicken, damit man deutlicher erkenne, woher sie stammen. Geistige Versuchung heißt, wenn inwendig im Menschen bekämpft werden die Wahrheiten des Glaubens, die der Mensch von Herzen glaubt, und nach denen er zu leben liebt, besonders, wenn bekämpft wird das Gute der Liebe, in das er das geistige Leben setzt. Diese Anfechtungen geschehen in verschiedener Weise, durch ein Einfließen von Ärgernissen in die Gedanken und auch in den Willen, wider Wahres und Gutes, dann auch durch ein Auftauchen und fortwährendes Gedenken des Bösen, das der Mensch getan, und des Falschen, das er gedacht hatte, somit durch ein Überfluten solcher Dinge; und zugleich dann durch eine Absperrung der inwendigen Gebiete des Gemütes, und somit der Gemeinschaft mit dem Himmel, wodurch ihm abgeschnitten wird das Denken aus seinem Glauben und das Wollen aus seiner Liebe. Dies geschieht von seiten der bösen Geister, die beim Menschen sind; und wenn es geschieht, so erscheint es unter der Gestalt von inwendigen Beängstigungen und von Gewissensbissen, weil dergleichen das geistige Leben des Menschen angreifen und quälen, wobei der Mensch glaubt, es komme nicht von bösen Geistern her, sondern aus seinem Inwendigen; der Mensch weiß aber darum nicht, daß es von bösen Geistern kommt, weil er nicht weiß, daß Geister bei ihm sind, böse in seinem Bösen und gute in seinem Guten, und daß sie in seinen Gedanken und Neigungen sind. Diese Versuchungen sind alsdann am schwersten, wenn sie verbunden sind mit körperlichen Leiden, und mehr noch, wenn diese Leiden lange andauern und sich steigern, und die göttliche Barmherzigkeit angefleht wird, und doch keine Befreiung kommt; daher dann Verzweiflung, die das Ende ist.

 

Hier soll nun zuerst einiges aus den »Himmlischen Geheimnissen« angeführt werden über die Geister beim Menschen, weil von ihnen die Versuchungen herkommen: Bei jedem Menschen sind Geister und Engel, Nr. 697, 5846-5866. Sie sind in seinen Gedanken und Neigungen, Nr. 2888, 5846-5848. Würden die Geister und Engel weggenommen, so könnte der Mensch nicht leben, Nr. 5887, 5849, 5854, 5993, 6321, weil der Mensch durch die Geister und Engel Gemeinschaft und Verbindung mit der geistigen Welt hat, ohne die der Mensch kein Leben hätte, Nr. 697, 2796, 2886, 2887, 4047, 4048, 5846-5866, 5976-5993. Die Geister beim Menschen wechseln je nach seinen Lieblingsneigungen, Nr. 5851. Geister aus der Hölle sind in den Trieben, die das Eigene des Menschen sind [in amoribus propriis], Nr. 5852, 5979-5993. Die Geister treten in alle Dinge des Gedächtnisses des Menschen ein, Nr. 5853, 5857, 5859, 5860, 6192, 6193, 6198, 6199. Die Engel in die Endabsichten, aus denen der Mensch so und nicht anders denkt, will, handelt, Nr. 1317, 1645, 5854. Der Mensch wird den Geistern nicht sichtbar, wie auch die Geister dem Menschen nicht, Nr. [5862], 5865. Daher können die Geister nichts, was in unserer Sonnenwelt ist, durch den Menschen sehen, Nr. 1880. Obgleich aber Geister und Engel beim Menschen in dessen Gedanken und Neigungen sind, so ist dennoch der Mensch in der Freiheit zu denken, zu wollen, und zu handeln, Nr. 5982, 6477, 8209, 8307, 10777, und überdies im Werk vom »Himmel und der Hölle«, wo gehandelt wird von der Verbindung des Himmels mit dem menschlichen Geschlecht, Nr. 291-302.

 

(197)

Ursprung und Beschaffenheit der Versuchungen. Die Versuchungen kommen von bösen Geistern, die beim Menschen sind, und Ärgernisse wider das Gute und Wahre, das der Mensch liebt und glaubt, einstreuen, und auch das Böse, das er getan, und das Falsche, das er gedacht hatte, wieder hervorrufen, Nr. 741, 751, 761, 3927, 4307, 4572, 5036, 6657, 8960. Die bösen Geister bedienen sich alsdann aller Arglist und Bosheit, Nr. 6666. Ein Mensch, der in Versuchungen ist, ist dicht neben der Hölle, Nr. 8131. Bei den Versuchungen sind zwei Kräfte in Tätigkeit, eine Kraft vom Herrn von innen her, und eine Kraft von der Hölle von außen her, und der Mensch ist in der Mitte, Nr. 8168.

 

In den Versuchungen wird gegen die herrschende Liebe des Menschen angekämpft, Nr. 847, 4274. Die bösen Geister greifen bloß solches an, was Angehör des Glaubens und der Liebe des Menschen, somit was Angehör seines geistigen Lebens selbst ist; daher es sich alsdann um sein ewiges Leben handelt, Nr. 1820. Der Zustand der Versuchungen verglichen mit dem Zustand des Menschen unter Räubern, Nr. 5246. In den Versuchungen halten die Engel vom Herrn den Menschen im Wahren und Guten, das bei ihm ist, die bösen Geister aber im Falschen und Bösen, das bei ihm ist, daher ein Zusammenstoß und Kampf, Nr. 4249.

 

Die Versuchung ist ein Kampf zwischen dem inneren oder geistigen Menschen und zwischen dem äußeren oder natürlichen, Nr. 2183, 4256, somit zwischen den Lustreizen des inneren und des äußeren Menschen, die alsdann einander entgegengesetzt sind, Nr. 3928, 8351. Derselbe entsteht wegen des Zwiespaltes zwischen ihnen, Nr. 3928. Somit handelt es sich um die Herrschaft des einen über den anderen, Nr. 3928, 8961.

 

Niemand kann versucht werden, wenn er nicht in der Anerkennung des Wahren und Guten, und in der Neigung zu denselben ist, weil außerdem kein Kampf entsteht, da kein geistiges Agens2 gegen ein natürliches da ist, somit es sich nicht um die Herrschaft handelt, Nr. 3928, 4299. Versuchungen entstehen bei solchen, die Gewissen haben, die also in geistiger Liebe sind; schwerere aber bei solchen, die ein Innewerden haben, die also in himmlischer Liebe sind, Nr. 1668, 8963. Tote Menschen, das heißt, solche, die nicht im Glauben und in der Liebe zu Gott und in Liebe gegen den Nächsten sind, werden nicht in [geistige] Versuchungen zugelassen, weil sie unterliegen würden, Nr. 270, 4274, 4299, 8964, 8968. Darum [kommen] heutzutage wenige in geistige Versuchungen, Nr. 8965. Sie haben aber Bangigkeiten wegen verschiedener Anlässe in der Welt, die in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft liegen; welche Anlässe gewöhnlich verbunden sind mit Schwäche der Seele und Krankhaftigkeit des Körpers, diese Bangigkeiten sind aber nicht die der Versuchungen, Nr. 762, 8164. Die geistigen Versuchungen pflegen mit Körperleiden verbunden und auch nicht verbunden zu sein, Nr. 8164. Der Zustand der Versuchungen ist ein unreiner und schmutziger, weil Böses und Falsches und auch Zweifel in Beziehung auf das Gute und die Wahrheiten eingestreut werden, Nr. 5246, dann auch, weil in den Versuchungen Entrüstung, Seelenschmerz und mehrere nicht gute Stimmungen [affectiones] hervorbrechen, Nr. 1917, 6829, auch Dunkelheit und Zweifel in Beziehung auf den Ausgang, Nr. 1820, 6829, und auch in betreff der göttlichen Vorsehung und der Erhörung, weil in den Versuchungen die Gebete nicht so erhört werden, wie außerhalb derselben, Nr. 8179, und weil dem Menschen, wenn er in Versuchung ist, vorkommt, er sei in der Verdammnis, Nr. 6097. Die Ursache dieser Erscheinungen ist, daß der Mensch sich deutlich dessen bewußt ist, was im äußeren Menschen vorgeht, somit was die bösen Geister einstreuen und hervorrufen, dem gemäß der Mensch auch über seinen Zustand denkt, dagegen aber kein Bewußtsein dessen hat, was im inneren Menschen vorgeht, was also durch die Engel vom Herrn her einfließt, aus dem er also auch nicht über seinen Zustand urteilen kann, Nr. 10236, 10240.

 

[2] Agens: tätige Kraft, wirkendes Prinzip

 

Die Versuchungen werden meistens bis zur Verzweiflung fortgeführt, die ihr Letztes ist, Nr. 1787, 2694, 5279, 5280, 6144, 7147, 7155, 7166, 8165, 8567. Ursachen hiervon, Nr. 2694. Auch in der Versuchung selbst finden Zustände der Verzweiflung statt, sie endigen aber in die allgemeine, Nr. 8567. Der Mensch redet in der Verzweiflung Bitteres, allein vom Herrn wird nicht darauf gemerkt, Nr. 8165. Ist die Versuchung zu Ende, so entsteht zuerst ein Schwanken zwischen dem Wahren und Falschen, Nr. 848, 857. Allein nachher leuchtet das Wahre, und es entsteht Heiterkeit und Fröhlichkeit, Nr. 3696, 4572, 6829, 8367, 8370.

 

Die, welche wiedergeboren werden, kommen nicht einmal, sondern mehrmals in Versuchungen, weil vieles Böse und Falsche zu entfernen ist, Nr. 8403. Die, welche einiges geistige Leben erlangt haben, kommen, wenn sie nicht in der Welt in Versuchungen kamen, im anderen Leben in dergleichen, Nr. 7122. Wie geschehen die Versuchungen im anderen Leben, und wo?, Nr. 537-539, 699, 1106-1113, 1122, 2694, 4728, 4940-4951, 6119, 6928, 7090, 7122, 7127, 7186, 7317, 7474, 7502, 7541, 7542, 7545, 7768, 7790, 9331, 9763. Vom Zustand der Erleuchtung derer, die aus Versuchungen kommen, und in den Himmel erhoben werden, und von der Aufnahme daselbst, Nr. 2699, 2701, 2704.

 

Die Versuchung durch den Mangel an Wahrem, und die Sehnsucht nach dem Wahren alsdann, wie sie beschaffen ist, Nr. 2682, 8352. Die Versuchung der Kinder im anderen Leben, durch die sie dem Bösen widerstehen lernen, wie sie beschaffen ist, Nr. 2294. Unterschied zwischen den Versuchungen, Anfechtungen und Abödungen, wie er beschaffen ist, Nr. 7474.

 

(198)

Das Wie und Wann der Versuchungen. Die geistigen Kämpfe geschehen besonders durch die Wahrheiten des Glaubens, Nr. 8962. Das Wahre ist das Erste des Kampfes, Nr. 1685. Die geistigen Menschen der Kirche werden versucht in Rücksicht der Wahrheiten des Glaubens, weshalb sie den Kampf haben mittelst der Wahrheiten; die Menschen der himmlischen Kirche hingegen werden versucht in Rücksicht des Guten der Liebe, weshalb sie den Kampf haben mittelst des Guten, Nr. 1668, 8963. Die, welche von der geistigen Kirche sind, kämpfen meistens nicht aus den echten Wahrheiten, sondern aus denen, die sie für wahr halten nach der Lehrbestimmung ihrer Kirche; die Lehrbestimmung muß jedoch jedenfalls von der Art sein, daß sie mit dem Guten verbunden werden kann, Nr. 6765.

 

Wer wiedergeboren wird, muß Versuchungen erstehen, und ohne sie kann er nicht wiedergeboren werden, Nr. 5036, 8403. Die Versuchungen sind also notwendig, Nr. 7090. Ein Mensch, der wiedergeboren wird, kommt alsdann in Versuchungen, wenn das Böse über das Gute, und der natürliche Mensch über den geistigen zu herrschen sich bemüht, Nr. 6657, 8961, und er kommt in sie, wenn das Gute die erste Stelle einnehmen soll, Nr. 4248, 4249, 4256, 8962, 8963. Die, welche wiedergeboren werden, werden zuerst in einen Zustand der Ruhe versetzt, hernach in Versuchungen, und zuletzt kehren sie in den Zustand der Ruhe des Friedens zurück, der das Ende ist, Nr. 3696.

 

(199)

Was die Versuchungen Gutes wirken. Was die Versuchungen bewirken, kurz zusammengefaßt, Nr. 1692, 1717, 1740, 6144, 8958-8969. Durch die Versuchungen wird dem geistigen oder inneren Menschen die Herrschaft über den natürlichen oder äußeren Menschen erworben, folglich dem Guten über das Böse, und dem Wahren über das Falsche, weil im geistigen Menschen das Gute ist, (denn ohne dieses ist er nicht,) und im natürlichen (Menschen) das Böse, Nr. 8961. Weil die Versuchung ein Kampf zwischen diesen ist, so handelt es sich um die Herrschaft, nämlich ob sie dem geistigen Menschen über den natürlichen, mithin dem Guten über das Böse zukommen soll, oder umgekehrt, folglich ob der Herr, oder ob die Hölle sie über den Menschen haben soll, Nr. 1923, 3928. Der äußere oder natürliche Mensch nimmt durch die Versuchungen im inneren oder geistigen Menschen die Wahrheiten auf, die der Neigung zu ihnen entsprechen, Nr. 3321, 3928. Der geistige innere Mensch wird durch die Versuchungen aufgeschlossen, und mit dem äußeren verbunden, damit der Mensch nach beiden erhoben werden, und zum Herrn aufsehen könne, Nr. 10685. Wenn der geistige innere Mensch durch die Versuchungen sowohl aufgeschlossen, als mit dem äußeren verbunden wird, so ist es, weil der Herr von innen her wirkt, und von da in den äußeren einfließt, und in diesem das Böse entfernt und unterjocht, und mit diesem ihn dem inneren unterwirft und unterordnet, Nr. 10685.

 

Die Versuchungen finden statt zum Behuf der Verbindung des Guten und Wahren, und zur Zerstreuung des dem Wahren und Guten anhängenden Falschen, Nr. 4572. Somit wird durch die Versuchungen das Gute mit den Wahrheiten verbunden, Nr. 2272. Die aufnehmenden Gefäße des Wahren werden durch die Versuchungen geschmeidig gemacht, und in den Zustand versetzt, das Gute in sich aufnehmen zu können, Nr. 3318 . Das Wahre und Gute wird durch die Versuchungen befestigt und eingepflanzt, somit die Dinge des Glaubens und der Liebtätigkeit, Nr. 8351, 8924, 8966, 8967, und das Böse und Falsche wird entfernt, und so dem Guten und Wahren Raum gegeben, Nr. 7122. Durch die Versuchungen werden gesprengt die Liebe zu sich und diejenige zur Welt, aus denen alles Böse und Falsche kommt, Nr. 5356, und der Mensch wird so demütig gemacht, Nr. 8966, 8967. Das Böse und Falsche wird durch die Versuchungen gezähmt, abgetrennt, und entfernt, aber nicht vernichtet, Nr. 868. Durch die Versuchungen werden das Körperliche und dessen Begierden gezähmt, Nr. 857, 868. Der Mensch lernt durch sie was gut und wahr ist, auch aus der Beziehung auf die Gegensätze, die das Böse und Falsche sind, Nr. 5356. Auch lernt er, daß bei ihm nichts als Böses ist, und daß alles Gute, das bei ihm ist, vom Herrn ist, und aus Seiner Barmherzigkeit, Nr. 2334.

 

Durch die Versuchungen, in denen der Mensch siegt, werden die bösen Geister der Macht beraubt, weiter gegen ihn zu wirken, Nr. 1695, 1717. Die Höllen wagen nicht, gegen diejenigen sich zu erheben, die Versuchungen erduldet und überwunden haben, Nr. 2183, 8273.

 

Nach den Versuchungen, in denen der Mensch gesiegt hat, ist Freude entspringend aus der Verbindung des Guten und Wahren, obgleich der Mensch nicht weiß, daß die Freude dann von daher stammt, Nr. 4572, 6829. Es ist dann Erleuchtung, da in Beziehung auf das Wahre des Glaubens, und Innewerden des Guten der Liebe, Nr. 8367, 8370. Daraus kommt ihm Einsicht und Weisheit, Nr. 8966, 8967. Die Wahrheiten wachsen nach den Versuchungen ins Unermeßliche fort, Nr. 6663. Und das Gute spielt die erste Rolle, oder nimmt die erste Stelle ein, und das Wahre die zweite, Nr. 5773. Und der Mensch wird seinem geistigen inneren Menschen nach in engelische Gesellschaften, somit in den Himmel versetzt, Nr. 6611.

 

Bevor der Mensch in Versuchungen kommt, werden vom Herrn die Wahrheiten nebst dem Guten bei ihm in Ordnung gebracht, damit er dem Bösen und Falschen, das bei ihm aus der Hölle ist, und aufgeregt wird, widerstehen kann, Nr. 8131. Der Herr tut in den Versuchungen Vorsorge für das Gute, während die bösen Geister auf Böses sinnen, Nr. 6574. Der Herr bringt nach den Versuchungen die Wahrheiten in eine neue Ordnung und stellt sie in eine himmlische Form zusammen, Nr. 10685. Daß das Inwendige des geistigen Menschen in eine himmlische Form gebracht ist, sehe man in dem Werk vom »Himmel und der Hölle«, und zwar dort im Abschnitt von der Form des Himmels, nach der die Zusammengesellungen und Mitteilungen daselbst geschehen, Nr. 200, 212.

 

Diejenigen, die in den Versuchungen unterliegen, kommen in die Verdammnis, weil das Böse und das Falsche siegen, und der natürliche Mensch über den geistigen Menschen, und [jener] nachher herrscht, und der spätere Zustand dann schlimmer wird als der frühere, Nr. 8165, 8169, 8961.

 

(200)

Der Herr kämpft für den Menschen in den Versuchungen. Der Herr allein kämpft beim Menschen in den Versuchungen, und keineswegs der Mensch aus sich, Nr. 1692, 8172, 8175, 8176, 8273. Der Mensch kann durchaus nicht aus sich kämpfen wider das Böse und Falsche, weil dies soviel wäre als gegen alle Höllen, die niemand zähmen und überwinden kann als allein der Herr, Nr. 1692. Die Höllen kämpfen gegen den Menschen und der Herr für den Menschen, Nr. 8159. Der Mensch kämpft aus Wahrem und Gutem, somit aus den Erkenntnissen und den Neigungen zu denselben, die bei ihm sind, jedoch nicht der Mensch, sondern der Herr durch sie, Nr. 1661. Der Mensch meint in den Versuchungen, der Herr sei ferne, weil in denselben die Gebete nicht so erhört werden, wie außerhalb derselben, allein der Herr ist dennoch alsdann nur noch mehr gegenwärtig, Nr. 840. Der Mensch soll in den Versuchungen gleichsam aus sich kämpfen, und nicht die Hände nachlassen, und nicht unmittelbare Hilfe erwarten, dennoch aber glauben, daß [alles] vom Herrn komme, Nr. 1712, 8179, 8969. Der Mensch kann das himmlische Eigene nicht anders in sich aufnehmen, Nr. 1937, 1947, 2882, 2883, 2891. Wie dieses Eigene beschaffen sei, daß es nicht des Menschen, sondern des Herrn beim Menschen sei, Nr. 1937, 1947, 2882, 2883, 2891, 8497.

 

Die Versuchung dient zu nichts, noch bringt sie irgend etwas Gutes ein, wenn der Mensch nicht, wenigstens nach den Versuchungen, glaubt, daß der Herr für ihn gekämpft und gesiegt hat, Nr. 8969. Die, welche ein Verdienst in die Werke setzen, können nicht gegen das Böse kämpfen, weil sie aus dem Eigenen kämpfen, und nicht den Herrn für sich kämpfen lassen, Nr. 9978. Nur mit genauer Not können die selig werden, die glauben, sie haben durch die Versuchungen den Himmel verdient, Nr. 2273.

 

Der Herr versucht nicht, sondern befreit, und bringt Gutes ein, Nr. 2768. Es scheint, als kommen die Versuchungen von Gott, obgleich dem nicht so ist, Nr. 4299. Wie im Gebet des Herrn verstanden werden müssen die Worte: „Führe uns nicht in Versuchung“, aus Erfahrung, Nr. 1875. Der Herr wirkt bei den Versuchungen nicht zulassend mit, nach der Vorstellung, die der Mensch von der Zulassung hat, Nr. 2768.

 

Bei aller Versuchung ist Freiheit, obgleich es nicht so scheint, diese Freiheit ist aber inwendig beim Menschen vom Herrn her, und darum kämpft er, und will überwinden, und nicht überwunden werden; was er ohne Freiheit nicht tun könnte, Nr. 1937, 1947, 2881. Der Herr tut dies durch die dem inneren Menschen eingeprägte Neigung zum Wahren und Guten, ohne daß der Mensch darum weiß, Nr. 5044. Denn alle Freiheit ist Angehör der Neigung und Liebe, und bestimmt sich nach deren Beschaffenheit, Nr. 2870, 3158, 8987, 8990, 9585, 9591.

 

(201)

Von den Versuchungen des Herrn. Der Herr hat unter allen die schwersten und schrecklichsten Versuchungen ausgehalten, welche wenig beschrieben sind im Buchstabensinn des Wortes, umständlich aber im inneren Sinn, Nr. 1663, 1668, 1787, 2776, 2786, 2795, 2814, 9528. Der Herr hat aus der göttlichen Liebe zum ganzen menschlichen Geschlecht gekämpft, Nr. 1690, 1691, 1812, 1813, 1820. Des Herrn Liebe war das Heil des Menschengeschlechts, Nr. 1820. Der Herr hat aus eigener Kraft gekämpft, Nr. 1692, 1813, 9937. Der Herr allein ist durch Versuchungen und Siege aus eigener Kraft zur Gerechtigkeit und zum Verdienst geworden, Nr. 1813, 2025-2027, 9715, 9809, 10019. Der Herr hat durch die Versuchungen das Göttliche Selbst, das von der Empfängnis her in Ihm war, mit Seinem Menschlichen vereinigt, und dieses göttlich gemacht, wie Er den Menschen durch Versuchungen geistig macht, Nr. 1725, 1729, 1733, 1737, 3318, 3381, 3382, 4286. Auch die Versuchungen des Herrn hatten zum Schluß die Verzweiflung, Nr. 1787. Der Herr hat durch die wider Sich zugelassenen Versuchungen die Höllen unterjocht, und in diesen so wie in den Himmeln alles in Ordnung gebracht, und zugleich Sein Menschliches verherrlicht, Nr. 1737, 4287, 4295, 9528, 9937. Der Herr allein hat wider alle Höllen gekämpft, Nr. 8273. Von daher ließ Er Versuchungen in Sich zu, Nr. 2816, 4295.

 

Der Herr konnte nicht dem Göttlichen nach versucht werden, weil die Höllen das Göttliche nicht anfallen können, und darum nahm Er ein Menschliches aus einer Mutter an, ein solches, das versucht werden konnte, Nr. 1414, 1444, 1573, 5041, 5157, 7193, 9315. Durch die Versuchungen und Siege trieb Er alles Anererbte aus der Mutter aus, und legte das Menschliche aus ihr ab, so sehr zuletzt, daß Er nicht mehr ihr Sohn war, Nr. 2159, 2574, 2649, 3036, 10830. Jehovah, Der von der Empfängnis her in Ihm war, erschien in den Versuchungen wie abwesend, Nr. 1815. Dies war der Stand Seiner Erniedrigung, Nr. 1785, 1999, 2159, 6866. Seine letzte Versuchung und [Sein letzter] Sieg war in Gethsemane und am Kreuz, durch die Er völlig die Höllen unterjochte, und Sein Menschliches göttlich machte, Nr. 2776, 2803, 2813, 2814, 10655, 10659, 10828.

 

Kein Brot essen und kein Wasser trinken vierzig Tage lang bedeutet den ganzen Zustand der Versuchungen, Nr. 10868. Vierzig Jahre, Monate oder Tage bedeuten den vollständigen Zustand der Versuchungen von Anfang bis zu Ende, und dieser Zustand wird bezeichnet durch die vierzigtägige Dauer der Sündflut; durch das vierzigtägige Verweilen Moses auf dem Berg Sinai; durch den vierzigjährigen Aufenthalt der Kinder Israels in der Wüste; und durch die vierzigtägigen Versuchungen des Herrn in der Wüste, Nr. 730, 862, 2272, 2273, 8098.

 

 

(17)

 

Von der Taufe

 

(202)

Die Taufe ist eingesetzt worden zum Zeichen, daß ein Mensch zur Kirche gehöre, und zur Erinnerung daran, daß er wiedergeboren werden solle; denn die Waschung der Taufe ist nichts anderes als eine geistige Waschung, welche die Wiedergeburt ist.

 

(203)

Alle Wiedergeburt geschieht vom Herrn durch die Wahrheiten des Glaubens, und durch ein denselben gemäßes Leben; darum bezeugt die Taufe, daß der Mensch zur Kirche gehört, und daß er wiedergeboren werden kann; denn in der Kirche wird der Herr anerkannt, Welcher wiedergebiert, und in ihr ist das Wort, in dem die Wahrheiten des Glaubens sind, durch welche die Wiedergeburt geschieht.

 

(204)

Dies lehrt der Herr bei Joh.3/5: „Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen“. Das Wasser ist im geistigen Sinn das Wahre des Glaubens aus dem Wort, der Geist ist das demselben gemäße Leben, und geboren werden heißt, aus diesen wiedergeboren werden.

 

(205)

Weil jeder, der wiedergeboren wird, auch Versuchungen ersteht, die geistige Kämpfe gegen das Böse und Falsche sind, so werden unter den Wassern der Taufe auch diese verstanden.

 

(206)

Weil die Taufe zum Zeichen und zur Erinnerung an diese Dinge dient, so kann der Mensch [auch schon] als Kind getauft werden, und wenn nicht damals, so kann er es als Erwachsener.

 

(207)

Die, welche getauft werden, mögen also wissen, daß die Taufe nicht selbst schon den Glauben gibt, sondern bezeugt, daß sie den Glauben annehmen sollen, und daß sie selig werden, wenn sie wiedergeboren werden.

 

(208)

Hieraus kann erhellen, was verstanden wird unter den Worten des Herrn bei Mark.16/16: „Wer geglaubt hat und getauft worden ist, wird selig werden, wer aber nicht geglaubt hat, wird verdammt werden“. Wer geglaubt hat heißt, wer den Herrn anerkennt, und die göttlichen Wahrheiten von Ihm durch das Wort aufnimmt; wer getauft worden ist heißt, wer durch sie vom Herrn wiedergeboren wird.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(209)

Die Taufe bedeutet die Wiedergeburt, vom Herrn bewirkt durch die Wahrheiten des Glaubens aus dem Wort, Nr. 4255, 5120, 9088, 10239, 10386-10388, 10392. Die Taufe dient zum Zeichen, daß der Mensch zur Kirche gehört, in welcher der Herr, von Dem die Wiedergeburt kommt, anerkannt wird, und in der das Wort ist, aus dem die Glaubenswahrheiten kommen, durch welche die Wiedergeburt geschieht, Nr. 10386-13888. Die Taufe gibt weder Glauben, noch Seligkeit, sondern bezeugt, daß die, welche wiedergeboren werden, sie empfangen werden, Nr. 10391.

 

Die Waschungen in den alten Kirchen und in der israelitischen Kirche bildeteten vor und bezeichneten daher Reinigungen vom Bösen und Falschen, Nr. 3147, 9088, 10237, 10239. Die Waschungen der Kleider bezeichneten die Reinigung des Verstandes vom Falschen, Nr. 5954. Die Fußwaschung bezeichnete die Reinigung des natürlichen Menschen, Nr. 3147, 10241. Es wird erklärt, was bezeichnet wird durch das Waschen der Füße der Jünger von seiten des Herrn, Nr. 10243.

 

Die Wasser bedeuten die Wahrheiten des Glaubens, Nr. 28, 2702, 3058, 5668, 8568, 10238. Der Quell und Brunnen lebendiger Wasser bedeutet die Wahrheiten des Glaubens vom Herrn, somit das Wort, Nr. 3424. Brot und Wasser bedeuten alles Gute der Liebe und [alle] Wahrheiten des Glaubens, Nr. 4976, 9323. Der Geist bedeutet das Leben des Wahren, oder das Leben des Glaubens, Nr. 5222, 9281, 9818. Was ist Geist und Fleisch? Der Geist bedeutet das Leben vom Herrn, und das Fleisch das Leben vom Menschen, Nr. 10283. Daraus erhellt, was bezeichnet wird durch folgende Worte des Herrn: „Wofern jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht eingehen in das Reich Gottes“: [Joh.3/5]. Daß nämlich wer nicht wiedergeboren ist durch die Wahrheiten des Glaubens und durch ein denselben gemäßes Leben, nicht selig werden kann, Nr. 10240. Alle Wiedergeburt geschieht durch die Wahrheiten des Glaubens, und durch ein denselben gemäßes Leben, Nr. 1904, 2046, 9088, 9959, 10028.

 

Die vollständige Waschung, die durch das Untertauchen in die Wasser des Jordans geschah, bezeichnete die Wiedergeburt selbst, ebenso die Taufe, Nr. 9088, 10239. Was bezeichneten die Wasser des Jordans, und was der Jordan?, Nr.1585, 4255.

 

Die Sündflut und das Austreten der Wasser bedeuten die Versuchungen, Nr. 660, 705, 739, 756, 790, 5725, 6853. Ebenso die Taufe, Nr. 5120, 10389. Wie die Taufe vom Himmel aus vorgebildet wurde, Nr. 2299.

 

 

(18)

 

Das heilige Abendmahl

 

(210)

Das heilige Abendmahl wurde vom Herrn eingesetzt, damit durch dasselbe eine Verbindung der Kirche mit dem Himmel, und so mit dem Herrn sei: darum ist dasselbe das Heiligste des Gottesdienstes.

 

(211)

Wie aber durch dasselbe eine Verbindung statthabe, fassen diejenigen nicht, die nichts vom inneren oder geistigen Sinn des Wortes wissen; denn diese denken nicht über den äußeren Sinn, welcher der Buchstabensinn ist, hinaus. Aus dem inneren oder geistigen Sinn des Wortes weiß man, was Leib und Blut, und was Brot und Wein, dann auch was das Essen bedeutet.

 

(212)

In diesem Sinn ist der Leib oder das Fleisch des Herrn das Gute der Liebe, ebenso das Brot, und das Blut des Herrn ist das Gute des Glaubens, ebenso der Wein; und das Essen ist die Aneignung und Verbindung. Die Engel, die bei einem Menschen sind, der das Sakrament des Abendmahles begeht, verstehen diese Dinge nicht anders, denn sie fassen alles geistig; daher kommt, daß das Heilige der Liebe und das Heilige des Glaubens alsdann von den Engeln her beim Menschen einfließt, somit durch den Himmel vom Herrn; daher die Verbindung.

 

(213)

Daraus geht hervor, daß der Mensch, wenn er das Brot nimmt, das der Leib ist, mit dem Herrn verbunden wird durch das Gute der Liebe zu Ihm [und] von Ihm; und, wenn er den Wein nimmt, der das Blut ist, mit dem Herrn verbunden wird durch das Gute des Glaubens an Ihn [und] von Ihm. Man muß jedoch wissen, daß eine Verbindung mit dem Herrn durch das Sakrament des Abendmahles bloß bei denen statthat, die im Guten der Liebe und des Glaubens an den Herrn vom Herrn her sind: bei diesen findet durch das heilige Abendmahl eine Verbindung statt, bei den übrigen ist Gegenwart, und nicht Verbindung.

 

(214)

Überdies schließt das heilige Abendmahl in sich und umfaßt den ganzen in der israelitischen Kirche eingesetzten Gottesdienst; denn die Brandopfer und die [anderen] Opfer [sacrificia], in denen der Gottesdienst dieser Kirche hauptsächlich bestand, wurden mit einem Wort Brot genannt: daher auch das heilige Abendmahl ihre Zusammenfassung [complementum] ist.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

Weil man nicht wissen kann, was das heilige Abendmahl in sich schließt, wenn man nicht weiß, was die Einzelheiten dabei bedeuten, (denn diese entsprechen geistigen Dingen,) so ist anzuführen, was der Leib und das Fleisch, was das Brot, was der Wein, was das Essen und Trinken bedeutet; dann auch von den Opfern, in denen der Gottesdienst der israelitischen Kirche hauptsächlich bestand, daß sie das Brot genannt wurden.

 

(215)

Vom heiligen Abendmahl. Die Mittagsmahle und die Abendmahle bezeichneten Zusammengesellung durch Liebe, Nr. 3596, 3832, 4745, 5161, 7996. Das Ostermahl bezeichnete eine Zusammengesellung im Himmel, Nr. 7836, 7997, 8001. Das Fest der ungesäuerten Brote oder das Osterfest bezeichnete die vom Herrn bewirkte Befreiung von der Verdammnis, Nr. 7093, 7867, 9286-9292, 10655; im innersten Sinn die Erinnerung an die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn, weil von daher die Befreiung kam, Nr. 10655.

 

(216)

Vom Leib und Fleisch. Das Fleisch des Herrn bedeutet das göttliche Gute Seiner göttlichen Liebe, welches das Seines Göttlich-Menschlichen ist, Nr. 3813, 7850, 9127, 10283. Ebenso der Leib, Nr. 2343, 3735, 6135. Das Fleisch bedeutet im allgemeinen das Wollende, somit das Eigene des Menschen, das an sich betrachtet böse ist, vom Herrn belebt bedeutet es aber das Gute, Nr. 148, 149, 780, 999, 3813, 8409, 10283. Das Fleisch ist daher im Wort der ganze Mensch und jeder Mensch, Nr. 574, 1050, 10283.

 

Wir sagen hier und im folgenden, es bezeichne [significet], und dies darum, weil es entspricht, denn alles, was entspricht, das bezeichnet, Nr. 2896, 2179, 2987, 2989, 3002, 3225. Das Wort ist in lauter Entsprechungen geschrieben, und daher kommt sein innerer oder geistiger Sinn, und ohne Kenntnis der Entsprechungen kann man nicht wissen, was er ist, und kaum daß er ist, Nr. 3131, 3472-3485, 8615, 10687. Infolgedessen besteht durch das Wort eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen der Kirche, Nr. 10687. Mehr hierüber sehe man im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 303-310, wo von der Verbindung des Himmels mit dem Menschen der Kirche durch das Wort gehandelt wird.

 

(217)

Vom Blut. Das Blut des Herrn bedeutet das göttliche Wahre als hervorgehend aus dem göttlichen Guten Seiner göttlichen Liebe, Nr. 475, 4735, 6978, 7317, 7326, 7846, 7850, 7877, 9127, 9393, 10026, 10033, 10152, 10210. Das auf den Altar rings umher und an die Grundlage gesprengte Blut bezeichnete die Vereinigung des göttlichen Wahren und des göttlichen Guten im Herrn, Nr. 10047. Das Traubenblut bezeichnet das Wahre des Glaubens aus dem Guten der Liebtätigkeit, Nr. 6378. Die Traube [Uva] und der Traubenstengel [Botrus] bedeutet das geistig Gute, welches das Gute der Liebtätigkeit ist, Nr. 5117. Blut vergießen heißt, Gewalt antun dem göttlichen Wahren, Nr. 374, 1005, 4735, 5476, 9127. Was wird bezeichnet durch das, daß aus der Seite des Herrn Blut und Wasser floß?, Nr. 9127. Was durch das, daß der Herr den Menschen erlöst habe durch Sein Blut?, Nr. 10152.

 

(218)

Vom Brot. Das Brot bedeutet, wo vom Herrn die Rede ist, das göttliche Gute der göttlichen Liebe des Herrn, und das Gegenseitige des Menschen, der es ißt, Nr. 2165, 2177, 3478, 3735, 3813, 4211, 4217, 4735, 4976, 9323, 9545. Das Brot schließt in sich und bezeichnet alle Speise überhaupt, Nr.

 

2165, 6118. Die Speise bedeutet alles, was das geistige Leben des Menschen nährt, Nr. 4976, 5147, 5915, 6277, 8418, so das Brot alle himmlische und geistige Speise, Nr. 276, 680, 2165, 2177, 3478, 6118, 8410, somit alles, was ausgeht aus dem Munde Gottes, nach den Worten des Herrn, Matth.4/4, Nr. 681. Das Brot im allgemeinen bezeichnet das Gute der Liebe, Nr. 2165, 2177, 10686, ebenso der Weizen, aus dem das Brot [gemacht wird], Nr. 3941, 7605. Wo im Wort Brot und Wasser genannt wird, wird das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens bezeichnet, Nr. 9323. Das Brotbrechen war das Vorbildende der wechselseitigen Liebe in den alten Kirchen, Nr. 5405. Die geistige Speise ist die Wissenschaft, Einsicht und Weisheit, somit das Gute und das Wahre, weil aus diesen jene kommen, Nr. 3114, 4459, 4792, 5147, 5293, 5340, 5342, 5410, 5426, 5576, 5582, 5588, 5655, 8562, 9003; und weil sie dem Geist Nahrung geben, Nr. 4459, 5293, 5576, 6277, 8418. Die Erhaltung durch Speise ist geistige Ernährung und Einfluß des Guten und Wahren vom Herrn, Nr. 4976, 5915, 6277.

 

Die Brote auf dem Tisch in der Stiftshütte bezeichneten das göttliche Gute der göttlichen Liebe des Herrn, Nr. 3478, 9545. Die Speisopfer [Minchae] bei den Opfern, welche Kuchen und Fladen waren, bezeichneten den Gottesdienst aus dem Guten der Liebe, Nr. 4581, 10079, 10137. Was bezeichneten die verschiedenen Speisopfer im besonderen?, Nr. 7978, 9992-9994, 10079.

 

Die Alten verstanden, wenn sie das Brot nannten, darunter alle Speise überhaupt, man sehe 1Mo.43/16,31; 2Mo.18/12; Ri.13/15,16; 1Sa.14/28,29; 20/24,27; 2Sa.9/7,10; 1Kö.4/22,23; 2Kö.25/29.

 

(219)

Vom Wein. Der Wein bezeichnet, wo vom Herrn die Rede ist, das aus Seinem göttlichen Guten hervorgehende göttliche Wahre, das gleiche wie das Blut, Nr. 1071, 1798, 6377. Der Wein bedeutet im allgemeinen das Gute der Liebtätigkeit, Nr. 6377. Der Most bedeutet das Wahre aus dem Guten im natürlichen Menschen, Nr. 3580. Der Wein wurde Traubenblut genannt, Nr. 6378. Der Weinberg bezeichnet die Kirche in Rücksicht des Wahren, Nr. 9139, 3220. Das Trankopfer [Libamen] bei den Opfern, welches Wein war, bezeichnete das geistige Gute, welches das heilige Wahre ist, Nr. 1072. Der Herr allein ist heilig, daher alles Heilige von Ihm ist, Nr. 9229, 9680, 10359, 10360. Das vom Herrn ausgehende göttliche Wahre ist das, was im Wort das Heilige heißt, Nr. 6788, 8302, 9229, 9820, 10361.

 

(220)

Vom Essen und Trinken. Essen bedeutet angeeignet und verbunden werden durch Liebe und Liebtätigkeit, Nr. 2187, 2343, 3168, 3513, 5643. Es bedeutet daher auch zusammengesellt werden, Nr. 8001. Essen wird gesagt von der Aneignung und Verbindung des Guten, und Trinken von der Aneignung und Verbindung des Wahren, Nr. 3168, 3513, 3832, 9412. Was bedeutet essen und trinken im Reich des Herrn?, Nr. 3832. Daher kommt, daß Hunger haben und dürsten im Wort bedeutet aus Neigung verlangen nach dem Guten und Waren, Nr. 4958, 10227.

 

Die Engel verstehen das, was hier gesagt worden, nicht anders als nach dem inneren oder geistigen Sinn, weil sie in der geistigen Welt sind, Nr. 10521. Infolgedessen fließt Heiliges aus dem Himmel ein bei den Menschen der Kirche, wenn sie das Sakrament des Abendmahls heilig begehen, Nr. 6789, und von daher kommt die Verbindung des Herrn, Nr. 1519, [1594, 3519], 3464, 3735, 5915, 10521, 10522.

 

(221)

Von den Opfern. Die Brandopfer und [andere] Opfer waren sinnbildliche Bezeichnungen aller Dinge des Gottesdienstes aus dem Guten der Liebe und den Wahrheiten des Glaubens, Nr. 923, 6905, 8680, 8936, 10042. Die Brandopfer und [andere] Opfer bezeichneten die himmlisch göttlichen Dinge [Divina Coelestia], welche die inneren der Kirche sind, aus denen die Gottesverehrung [kommt], Nr. 2180, 2805, 2807, 2830, 3519, mit einer Variation und einem Unterschied je nach den Verschiedenheiten der Gottesverehrung, Nr. 2805, 6905, 8936. Darum gab es mehrere Gattungen von Opfern und bei diesen ein verschiedenes Verfahren, und auch verschiedene Tiere, aus denen sie [bestanden], Nr. 2830, 9391, 9990. Die mancherlei Dinge, die sie im allgemeinen bezeichneten, können an den Einzelheiten ersehen werden, wenn sie durch den geistigen Sinn entwickelt worden sind, Nr. 10042. Was bezeichneten die Opfertiere im besonderen?, Nr.10042. Im Ritual und im Verfahren bei den Opfern sind Geheimnisse des Himmels enthalten, Nr. 10057. Im allgemeinen sind darin enthalten die Geheimnisse der Verherrlichung des Herrn, und im beziehungsweisen Sinn die Geheimnisse der Wiedergeburt und Reinigung des Menschen vom Bösen und Falschen, weshalb sie galten für verschiedene Versündigungen, Verschuldungen und Reinigungen, Nr. 9990, 10022, 10042, 10053, 10057. Was wurde bezeichnet durch das Handauflegen auf die Opfertiere? Nr. 10023. Was dadurch, daß bei den Brandopfern die unteren Teile der geschlachteten Tiere auf die oberen gelegt wurden?, Nr. 10051. Was durch die Speisopfer, die alsdann auch angezündet wurden? Nr. 10079. Was durch das Trankopfer?, 4581, 10137. Was durch das Salz, das ebenfalls gebraucht wurde?, Nr. 10300. Was durch den Altar und alles, was dazu gehörte?, Nr. 921, 2777, 2784, 2811, 2812, 4489, 4541, 8935, 8940, 9388, 9389, 9714, 9726, 9963, 9964, 10028, 10123, 10151, 10242, 10245, 10344. Was durch das Feuer des Altars?, Nr. 934, 6314, 6832. Was durch das Mitessen von den geheiligten Stücken?, Nr. 2187, 8682. Daß nicht die Opfer, sondern Liebtätigkeit und Glaube geboten waren, daß sie somit bloß zugelassen waren, aus dem Wort nachgewiesen, Nr. 922, 2180. Warum sie zugelassen waren, Nr. 2180, 2818.

 

Daß die Brandopfer [Holocausta] und die Schlachtopfer [Sacrificia], zu denen Lämmer, Ziegen Schafe, junge Ziegenböcke, Böcke, junge Stiere, Ochsen genommen wurden, mit einem Wort Brot hießen, kann aus folgenden Stellen erhellen:

 

„Der Priester solle sie anzünden auf dem Altar, ein Brot der Feuerung dem Jehovah“: 3Mo.3/11,16.

 

„Die Söhne Aharons sollen heilig sein ihrem Gott, und nicht entweihen den Namen ihres Gottes, weil die Feuerungen Jehovahs, das Brot ihres Gottes, sie darbringen. Du sollst ihn heiligen, weil das Brot deines Gottes er darbringt. Ein Mann vom Samen Aharons, an dem ein Fehler ist, soll nicht hinzutreten, das Brot seines Gottes darzubringen“: 3Mo.21/6,8,17,21.

 

„Gebiete den Söhnen Israels und sprich zu ihnen: Meine Opfergabe, Mein Brot, zu Feuerungen des Cherubs der Ruhe, sollt ihr Acht haben Mir darzubringen zu ihrer festgesetzten Zeit“: 4Mo.28/2.

 

„Wer Unreines anrührt, soll nicht essen vom Geheiligten, sondern sein Fleisch waschen in Wasser, und nachher essen vom Geheiligten, weil dieses sein Brot ist“: 3Mo.22/6,7.

 

„Welche auf Meinem Altar beflecktes Brot darbringen“: Mal.1/7.

 

Darauf gründet sich nun, daß oben Nr. 214 gesagt wurde: Das heilige Abendmahl schließt in sich und umfaßt den ganzen in der israelitischen Kirche eingesetzten Gottesdienst; denn die Brand- und Schlachtopfer, in denen der Gottesdienst dieser Kirche hauptsächlich bestand, wurden mit einem Wort das Brot genannt; daher ist auch das heilige Abendmahl dessen Zusammenfassungn [complementum].

 

Aus alle diesem kann man nun sehen, was unter dem Brot verstanden wird bei Joh.6/31-35,47-51: Jesus sprach zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: nicht Moses hat ihnen Brot aus dem Himmel gegeben, sondern Mein Vater gib euch das wahre Brot aus dem Himmel; denn das Brot Gottes ist das, welches aus dem Himmel herabstieg, und Leben gibt der Welt. Sie sprachen zu Ihm: Herr, gibt uns allezeit dieses Brot! Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu Mir kommt, wird nicht hungern, und wer an Mich glaubt, wird niemals dürsten. Wer an Mich glaubt, hat das ewige Leben; Ich bin das Brot des Lebens; dieses ist das Brot, das aus dem Himmel herabkam, damit wer davon isset, nicht sterbe: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist, wenn jemand von diesem Brot isset, wird er leben in Ewigkeit“. Aus diesen und jenen Stellen ist offenbar, daß das Brot alles Gute ist, das vom Herrn hervorgeht; denn der Herr selbst ist in Seinem Guten; somit daß das Brot und der Wein im heiligen Abendmahl der ganze Dienst des Herrn aus dem Guten der Liebe und des Glaubens sind.

 

(222)

Diesem soll noch einiges beigefügt werden aus den »Himmlischen Geheimnissen«, Nr. 9127: Wer vom inneren oder geistigen Sinn des Wortes keine Kenntnis hat, weiß nicht anders, als daß unter dem Fleisch und Blut im Wort Fleisch und Blut verstanden wird, allein im inneren oder geistigen Sinn wird nicht gehandelt vom Leben des Leibes, sondern vom Leben der Seele des Menschen, das ist, von dessen geistigem Leben, das er leben wird in Ewigkeit; dieses Leben wird im Wort im Buchstabensinn durch solche Dinge beschrieben, die dem Leben des Leibes angehören, nämlich durch Fleisch und Blut; und weil das geistige Leben des Menschen durch das Gute der Liebe und durch das Wahre des Glaubens besteht, so wird das Gute der Liebe unter dem Fleisch, und das Wahre des Glaubens unter dem Blut im inneren Sinn des Wortes verstanden. Diese werden unter dem Fleisch und Blut im Himmel verstanden; ebenso unter dem Brot und Wein, weil dort unter dem Brot ganz das gleiche verstanden wird, wie unter dem Fleisch, und unter dem Wein ganz das gleiche, wie unter dem Blut; diejenigen aber, die nicht geistige Menschen sind, fassen dieses nicht; mögen sie also in ihrem Glauben bleiben, wenn sie nur glauben, daß im heiligen Abendmahl und im Wort Heiliges ist, weil vom Herrn; sei es, daß sie nicht wissen, wo dies Heilige liegt, so mögen doch die, welche einiges tiefere Innewerden haben, erwägen, ob Fleisch unter dem Fleisch, und Blut unter dem Blut verstanden werden kann in folgenden Stellen:

 

„Ich sah einen Engel in der Sonne stehen, der mit großer Stimme rief, und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: Versammelt euch zum Mahle des großen Gottes, damit ihr esset Fleisch der Könige, und Fleisch der Obersten, und Fleisch der Starken, und Fleisch der Rosse, und der auf ihnen Sitzenden, und Fleisch aller Freien und Knechte, [und] der Kleinen und Großen“: Offb.19/17,18. Wer wird diese [Worte] je verstehen, wenn er nicht weiß, was das Fleisch im inneren Sinn bedeutet, und wenn nicht, was die Könige, die Obersten, die Starken, die Rosse, die auf ihnen Sitzenden, die Freien und die Knechte?

 

„So sprach der Herr Jehovah: Sprich zu allem Vogel des Himmels, zu allem Tier des Feldes: Versammelt euch und kommt; versammelt euch ringsher zu Meinem Opfer, das Ich euch opfere, ein großes Opfer auf den Bergen Israels, damit ihr esset Fleisch, und trinket Blut; das Fleisch der Starken sollt ihr essen, und das Blut der Fürsten der Erde sollt ihr trinken, und Fett essen bis zur Sättigung, und Blut trinken bis zur Betrunkenheit, von Meinem Opfer, das Ich euch opfere; gesättigt sollt ihr werden an Meinem Tisch mit Roß und Wagen, mit dem Starken und mit jedem Mann des Krieges: so will Ich Meine Herrlichkeit unter die Völkerschaften bringen“: Ez.39/17-21. Es wird hier von der Zusammenberufung aller zum Reich des Herrn gehandelt, und insbesondere von der Gründung der Kirche bei den Heiden; und durch Fleisch essen und Blut trinken wird bezeichnet sich aneignen göttlich Gutes und göttlich Wahres, das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht. Wer kann nicht sehen, daß hier nicht Fleisch unter dem Fleisch, noch Blut unter dem Blut verstanden wird, wie daß sie Fleisch der Starken essen, und Blut der Erdenfürsten trinken, und daß sie Blut bis zur Berauschung trinken sollten; ferner daß sie gesättigt werden sollten mit Roß, Wagen, mit dem Starken und jedem Kriegsmann? Was durch die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes im geistigen Sinn bezeichnet wird, sehe man im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 110 und in den Anmerkungen (Fußnote) dort.

 

Nun erwäge man das, was der Herr von Seinem Fleisch und von Seinem Blut gesagt hat bei Joh.6/50-58: „Das Brot, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch: wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr nicht esset das Fleisch des Menschensohnes, und trinket Sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch: wer Mein Fleisch isset, und Mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und Ich werde ihn auferwecken am letzten Tag, denn Mein Fleisch ist wahrhafte Speise und Mein Blut ist wahrhafter Trank. Wer Mein Fleisch isset, und Mein Blut trinkt, bleibt in Mir, und Ich in Ihm: Dies ist das Brot, das vom Himmel herabsteigt“. Daß das Fleisch des Herrn das göttliche Gute, und das Blut das göttliche Wahre, beides von Ihm ist, kann daraus erhellen, daß diese es sind, die das geistige Leben des Menschen nähren; daher gesagt wird: „Mein Fleisch ist wahrhafte Speise, und Mein Blut ist wahrhafter Trank“; und weil der Mensch durch das göttlich Gute und Wahre mit dem Herrn verbunden wird, so heißt es auch: „Wer Mein Fleisch isset und Mein Blut trinkt, wird das ewige Leben haben; und er bleibt in Mir, und Ich in ihm“; und weiter oben in demselben Kapitel: „Wirket nicht Speise, die vergeht, sondern Speise, welche bleibt in das ewige Leben“: Joh.6/27. Daß das Bleiben im Herrn ist in der Liebe zu Ihm sein, lehrt der Herr selbst bei Joh.15/2-12.

 

 

(19)

 

Von der Auferstehung

 

(223)

Der Mensch ist so beschaffen, daß er seinem Inneren nach nicht sterben kann; denn er kann an Gott glauben und auch Gott lieben, und so mit Gott verbunden werden durch Glauben und Liebe; und mit Gott verbunden werden heißt, ewig leben.

 

(224)

Dieses Innere ist bei jedem Menschen, der geboren wird; sein Äußeres ist das, wodurch er, was [Aufgabe] des Glaubens und der Liebe ist, ins Werk setzt. Das Innere ist, was Geist heißt, und das Äußere, was Leib heißt. Das Äußere, das der Leib heißt, ist für die Verrichtungen in der natürlichen Welt eingerichtet; dieses wird weggeworfen, wenn der Mensch stirbt; das Innere hingegen, welches der Geist heißt, ist für die Verrichtungen in der geistigen Welt eingerichtet, dieses stirbt nicht: dieses Innere ist dann ein guter Geist und Engel, wenn der Mensch in der Welt gut war; hingegen ein böser Geist, wenn der Mensch in der Welt böse war.

 

(225)

Der Geist des Menschen erscheint nach dem Tode des Leibes in der geistigen Welt in menschlicher Gestalt, ganz wie in der Welt; er erfreut sich auch des Vermögens zu sehen, zu hören, zu sprechen, zu fühlen, wie in der Welt; und hat alles Vermögen zu denken, zu wollen und zu tun, wie in der Welt; mit einem Wort, er ist Mensch nach allem und jedem, nur daß er nicht mit dem schwerfälligen Leib, wie in der Welt, umgeben ist; diesen läßt er zurück, wenn er stirbt, und nimmt ihn nie wieder an.

 

(226)

Diese Fortsetzung des Lebens ist es, die unter der Auferstehung verstanden wird. Wenn die Menschen glauben, sie werden nicht früher auferstehen, als am Jüngsten Gericht, wann auch alles Sichtbare der Welt vergehen werde, so ist dies, weil sie das Wort nicht verstanden haben; und weil die sinnlichen Menschen das Leben in den Körper setzen, und meinen, wenn dieser nicht wieder aufleben würde, so wäre es um sie geschehen.

 

(227)

Das Leben des Menschen nach dem Tode ist das Leben seiner Liebe und seines Glaubens, wie daher seine Liebe und wie sein Glaube war, während er in der Welt lebte, so bleibt ihm sein Leben in Ewigkeit: ein Leben der Hölle denen, die sich und die Welt über alles geliebt hatten; und ein Leben des Himmels denen, die Gott über alles, und den Nächsten wie sich selbst geliebt hatten; diese sind die, welche Glauben haben, jene aber die, welche keinen Glauben haben. Das Leben des Himmels ist das, welches das ewige Leben heißt; und das Leben der Hölle ist das, welches der geistige Tod heißt.

 

(228)

Daß der Mensch nach dem Tode fortlebt, lehrt das Wort; wie z.B. daß Gott nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen sei: Matth.22/31,[32]; daß Lazarus nach dem Tod in den Himmel erhoben, der Reiche aber in die Hölle geworfen wurde: Luk.16/22,23f; daß Abraham, Isaak und Jakob dort seien: Matth.8/11; 22/31,32; Luk.20/37,38. Daß Jesus zum Räuber sagte: „Heute wirst du mit Mir im Paradies sein“: Luk.23/43.

 

(229)

Es wird sich hier der Mühe überhoben, etwas aus den »Himmlischen Geheimnissen« anzuführen, weil das, was die Auferstehung und das Leben des Menschen nach dem Tode betrifft, im Werk vom »Himmel und der Hölle« vollständig gezeigt worden ist; man sehe also in diesem Werk folgende Abschnitte:

 

I. Jeder Mensch ist seinem Inwendigen nach ein Geist, Nr. 432-444.

 

II. Von des Menschen Auferweckung von den Toten, und seinem Eintritt ins ewige Leben, Nr. 445-452.

 

III. Der Mensch ist nach dem Tod in vollkommen menschlicher Gestalt, Nr. 453-460.

 

IV. Der Mensch hat nach dem Tod alle Sinne, alles Gedächtnis, alles Denken und alle Neigung, in denen er in der Welt war, und läßt nichts zurück, als seinen irdischen Leib, Nr. 461-469.

 

V. Der Mensch ist nach dem Tode so, wie sein Leben in der Welt war, Nr. 470-484.

 

VI. Die Lustreize des Lebens eines jeden werden in Entsprechendes verwandelt, Nr. 485-490.

 

VII. Vom ersten Zustand des Menschen nach dem Tode, Nr. 491-498. Vom zweiten Zustand des Menschen nach dem Tode, Nr. 499-511. Vom dritten Zustand des Menschen nach dem Tode, welcher der Zustand des Unterrichtes derer ist, die in den Himmel kommen, Nr. 512-520. Der Himmel und die Hölle sind aus dem menschlichen Geschlecht, Nr. 311-317.

 

Daß das Jüngste Gericht, von dem auch oben Nr. 226 die Rede war, nicht verbunden sein sollte mit dem Untergang der Welt, sehe man im Werkchen »Vom Jüngsten Gericht und dem zerstörten Babylonien« von Anfang bis zu Ende.

 

(20)

 

Vom Himmel und der Hölle

 

(230)

Zwei Dinge sind es, die das Leben des Geistes des Menschen ausmachen, die Liebe und der Glaube; die Liebe das Leben seines Willens, und der Glaube das Leben seines Verstandes. Die Liebe zum Guten und der von daher stammende Glaube an das Wahre machen das Leben des Himmels; die Liebe zum Bösen aber und der daher stammende Glaube an das Falsche machen das Leben der Hölle.

 

(231)

Die Liebe zum Herrn und die Liebe zum Nächsten machen den Himmel und auch der Glaube, allein dieser [nur] insoweit, als er aus jenen Liebearten Leben hat; und weil beiderlei Liebe und der Glaube daraus vom Herrn sind, so ist offenbar, daß der Herr den Himmel macht.

 

(232)

Der Himmel ist bei jedem je nach der Aufnahme der Liebe und des Glaubens vom Herrn, und die, welche den Himmel vom Herrn aufnehmen, solange sie in der Welt leben, kommen in den Himmel nach dem Tode.

 

(233)

Die den Himmel vom Herrn aufnehmen, sind die, welche den Himmel in sich haben, denn der Himmel ist im Menschen; was auch der Herr lehrt, [wenn Er sagt:] „Man wird nicht sagen: Siehe, das Reich Gottes ist hier! oder: Siehe dort! denn sehet, das Reich Gottes ist in euch“: Luk.17/21.

 

(234)

Der Himmel beim Menschen ist in seinem Inneren, somit im Wollen und Denken aus der Liebe und dem Glauben, und von da aus im Äußeren, welches das Tun und Reden aus der Liebe und dem Glauben ist; nicht aber ist er im Äußeren ohne das Innere; denn gut tun und gut reden können alle Heuchler, nicht aber gut wollen und gut denken.

 

(235)

Wenn der Mensch ins andere Leben kommt, was sogleich nach dem Tode geschieht, so stellt sich heraus, ob in ihm der Himmel ist, nicht aber während er in der Welt lebt; denn in der Welt kommt das Äußere zum Vorschein, und nicht das Innere; im anderen Leben hingegen stellt sich das Innere heraus, weil alsdann der Mensch seinem Geiste nach lebt.

 

(236)

Die ewige Seligkeit, die auch die himmlische Freude genannt wird, ist bei denen, die in der Liebe und im Glauben an den Herrn vom Herrn sind; diese Liebe und dieser Glaube haben in sich jene Freude; in sie kommt der Mensch nach dem Tode, der den Himmel in sich hat; inzwischen liegt sie in seinem Inneren verborgen. In den Himmeln ist eine Gemeinschaft aller Güter; der Friede, die Einsicht, Weisheit und Glückseligkeit aller teilen sich dort jeglichem mit, dennoch aber den einzelnen je nach der Aufnahme der Liebe und des Glaubens vom Herrn. Daraus erhellt, wie groß der Friede, die Einsicht, Weisheit und Seligkeit im Himmel ist.

 

(237)

Wie die Liebe zum Herrn und die Liebe zum Nächsten das Leben des Himmels beim Menschen machen, so machen die Liebe zu sich und die Liebe zur Welt, wenn sie herrschen, das Leben der Hölle bei ihm; denn diese Liebearten sind jenen entgegengesetzt; weshalb die, bei denen die Selbstund die Weltliebe herrschen, nichts aus dem Himmel aufnehmen können, sondern was sie aufnehmen, aus der Hölle ist; denn alles, was der Mensch liebt, und alles, was er glaubt, ist entweder aus dem Himmel, oder aus der Hölle.

 

(238)

Die, bei denen die Liebe zu sich und die Liebe zur Welt herrschen, wissen nicht, was der Himmel und was die Seligkeit des Himmels ist, und es erscheint ihnen als unglaublich, daß es eine Glückseligkeit in anderen Liebearten geben soll, als in jenen, während doch die Seligkeit des Himmels gerade insoweit sich einstellt, als jene Liebearten als Zwecke entfernt werden; die Seligkeit, die nach deren Entfernung eintritt, ist so groß, daß sie alle Fassungskraft des Menschen übersteigt.

 

(239)

Das Leben des Menschen kann nach dem Tode nicht verändert werden; es bleibt dann wie es war; denn der Geist des Menschen ist ganz so wie seine Liebe, und höllische Liebe kann nicht in himmlische Liebe umgesetzt werden, weil sie entgegensetzt sind; dies wird verstanden unter den Worten Abrahams an den Reichen in der Hölle: „Es ist eine große Kluft zwischen euch und uns, so daß die, welche zu euch hinübergehen wollen, es nicht können, noch die von dort zu uns herüber kommen [können]“: Luk.16/26. Daraus erhellt, daß die, welche in die Hölle kommen, dort ewig bleiben, und die, welche in den Himmel kommen, dort ewig bleiben.

 

(240)

Weil vom Himmel und der Hölle in einem besonderen Werk gehandelt, und in diesem auch angeführt worden ist, was in den »Himmlischen Geheimnissen« darüber enthalten ist, so ist nicht nötig, hier weiteres hinzuzufügen.

 

 

(21)

 

Von der Kirche

 

(241)

Was beim Menschen den Himmel macht, das macht auch die Kirche; denn wie Liebe und Glaube den Himmel machen, so machen auch Liebe und Glaube die Kirche; daher aus dem, was vom Himmel schon gesagt worden ist, erhellt, was die Kirche ist.

 

(242)

Die Kirche, sagt man, ist, wo der Herr anerkannt wird und wo das Wort ist; denn die wesentlichen Stücke der Kirche sind die Liebe zum und der Glaube an den Herrn vom Herrn, und das Wort lehrt, wie der Mensch leben muß, um Liebe und Glauben vom Herrn aufzunehmen.

 

(243)

Damit eine Kirche sei, muß eine Lehre aus dem Wort sein, weil ohne Lehre das Wort nicht verstanden wird; allein die bloße Lehre macht die Kirche nicht beim Menschen, sondern das derselben gemäße Leben. Daraus folgt, daß nicht der Glaube allein die Kirche macht, sondern das Leben des Glaubens, welches die Liebtätigkeit ist. Die echte Lehre ist die Lehre der Liebtätigkeit und zugleich des Glaubens, und nicht die Glaubenslehre ohne jene; denn die Lehre der Liebtätigkeit und zugleich des Glaubens ist Lebenslehre, nicht aber die Glaubenslehre ohne die Lehre der Liebtätigkeit.

 

(244)

Die, welche außerhalb der Kirche sind, und einen Gott anerkennen, und ihrer Religionsart gemäß in einiger Liebtätigkeit gegen den Nächsten leben, sind in Gemeinschaft mit den Angehörigen der Kirche, weil niemand, der an Gott glaubt, und rechtschaffen lebt, verdammt wird. Daraus erhellt, daß die Kirche des Herrn allenthalben auf dem ganzen Erdkreis ist, obwohl im besonderen da, wo der Herr anerkannt wird, und wo das Wort ist.

 

(245)

Jeder, bei dem die Kirche ist, wird selig; jeder hingegen, bei dem die Kirche nicht ist, wird verdammt.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(246)

Die Kirche im besonderen ist da, wo das Wort ist, und durch dasselbe der Herr bekannt ist, wo also die göttlichen Wahrheiten geoffenbart sind, Nr. 3857, 10761. Dennoch aber gehören nicht zur Kirche die, welche geboren sind, wo das Wort ist und der Herr bekannt ist, sondern die, welche durch die Wahrheiten aus dem Wort vom Herrn wiedergeboren werden, welche die sind, die ein Leben der Liebtätigkeit leben, Nr. 6637, 10143, 10153, 10578, 10645, 10829. Die, welche zur Kirche gehören, oder in denen die Kirche ist, sind in der Neigung zum Wahren um des Wahren willen, das heißt, sie lieben das Wahre, weil es wahr ist; diese prüfen auch nach dem Wort, ob die Lehrbestimmungen der Kirche, in der sie geboren sind, wahr sind, Nr. 5432, 6047. Widrigenfalls hätte jeder das Wahre aus einem anderen, und von seinem heimischen Boden, Nr. 6047.

 

Die Kirche des Herrn ist bei allen, die auf dem ganzen Erdkreis im Guten leben je nach ihrer Religion, Nr. 3263, 6637, 10765. Alle, die, wo sie auch seien, im Guten leben, und einen Gott anerkennen, werden vom Herrn angenommen, und kommen in den Himmel, weil alle, die im Guten sind, den Herrn anerkennen, und dies darum, weil das Gute vom Herrn kommt, und der Herr im Guten ist, Nr. 2589-2604, 2861, 2863, 3263, 4190, 4197, 6700, 9256. Die allgemeine [univeralis] Kirche auf Erden ist vor dem Herrn wie ein Mensch, Nr. 7396, 9276, gerade wie der Himmel, weil die Kirche der Himmel oder das Reich des Herrn auf Erden ist, Nr. 2853, 2996, 2998, 3624-3649, 3741-3745, 4625. Allein die Kirche, in welcher der Herr bekannt ist und wo das Wort ist, ist wie das Herz und wie die Lunge im Menschen, gegenüber den übrigen Teilen des Körpers, die aus jenen als den Quellen ihres Lebens leben, Nr. 637, 931, 2054, 2853. Daher kommt, daß wenn es nicht eine Kirche gäbe, in der das Wort und durch dieses der Herr bekannt ist, das menschliche Geschlecht nicht errettet würde, Nr. 468, 637, 931, 4545, 10452. Die Kirche ist die Grundlage des Himmels, Nr. 4060.

 

Die Kirche ist eine innere und eine äußere, 1242, 6587, 9375, 9680, 10762. Der Kirche Inneres ist die Liebe zum Herrn und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten; daher die, welche in der Neigung zum Guten und Wahren sind aus Liebe zum Herrn und aus Liebtätigkeit gegen den Nächsten, die innere Kirche bilden, und die, welche in äußerem Gottesdienst aus Gehorsam und Glauben sind, die äußere Kirche ausmachen, Nr. 1083, 1098, 4288, 6380, 6587, 7840, 8762. Das Wahre und Gute wissen und daraus handeln, ist das Äußere der Kirche, hingegen das Wahre und Gute wollen und lieben, ist das Innere der Kirche, Nr. 4899, 6775. Das Innere der Kirche ist im Gottesdienst derer, die zu äußeren Kirche gehören, obwohl im Dunkel, Nr. 6775. Die innere und die äußere Kirche bilden eine Kirche, Nr. 409, 10762. Der Mensch hat ein Inneres und ein Äußeres, das Innere nach dem Bild des Himmels, und das Äußere nach dem Bild der Welt, und darum muß, damit der Mensch eine Kirche sei, sein Äußeres in eines zusammen wirken mit dem Inneren, Nr. 3628, 4523, 4524, 6057, 6314, 9706, 10472. Die Kirche ist im Inneren des Menschen und zugleich im Äußeren, nicht aber im Äußeren ohne das Innere, Nr. 1795, 6580, 10691. Das Innere der Kirche verhält sich gemäß den Wahrheiten und ihrer Beschaffenheit, und gemäß ihrer Einpflanzung ins Gute durch das Leben, Nr. 1238.

 

Die Kirche ist, wie der Himmel, im Menschen, und so besteht die Kirche als eine Gesamtheit [in communi] aus Menschen, in denen die Kirche ist, Nr. 3884. Damit die Kirche sei, muß eine Lebenslehre sein, welche die Lehre der Liebtätigkeit ist, Nr. 3445, 10763, 10764. Die Liebtätigkeit macht die Kirche, und nicht der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube, Nr. 916, mithin nicht die Lehre des von der Liebtätigkeit getrennten Glaubens, sondern die Lehre des mit ihr verbundenen Glaubens, sofern das Leben nach derselben [eingerichtet wird], Nr. 809, 1798, 1799, 1834, 1844, 4468, 4672, 4676, 4766, 5826, 6637. Die Kirche ist nicht beim Menschen, wofern nicht die Wahrheiten der Lehre dem Guten der Liebtätigkeit bei ihm, somit dem Leben eingepflanzt sind, Nr. 3310, 3963, 5826. Es ist keine Kirche beim Menschen, wenn er bloß in den Wahrheiten ist, die man die des Glaubens heißt, Nr. 5826. Wie viel Gutes wäre in der Kirche, wenn die Liebtätigkeit die erste Stelle einnehmen würde, und der Glaube die zweite, Nr. 6269. Und wie viel Böses [ist in ihr], wenn der Glaube die erste Stelle einnimmt, Nr. 6272. In den alten Kirchen war die tätige Liebe die Hauptsache und das Wesentliche der Kirche, Nr. 4680. Die Kirche wäre wie ein Himmel, wenn alle tätige Liebe hätten, Nr. 2385, 2853. Wenn das Gute das charakteristische Merkmal der Kirche wäre, und nicht das Wahre ohne das Gute, somit die tätige Liebe, und nicht der getrennte Glaube, so wäre die Kirche eine, und es würde nichts machen, daß man in den Glaubenslehren und im äußeren Gottesdienst voneinander abginge, Nr. 1285, 1316, 2982, 3267, 3445, 3451.

 

Jede Kirche beginnt mit der tätigen Liebe, wendet sich aber mit dem Fortgang der Zeit von ihr ab, Nr. 494, 501, 1327, 3773, 4689, und so zum Falschen aus dem Bösen, und zuletzt zum Bösen, Nr. 1834, 1835, 2910, 4683, 4689. Vergleich der beginnenden und der abnehmenden Kirche mit des Menschen Kindheit und Greisenalter, Nr. 10134, und auch mit dem Aufgang und Untergang der Sonne, Nr. 1837. Von den aufeinanderfolgenden Zuständen der christlichen Kirche bis zur ihrem letzten; wobei erklärt werden die Voraussagen des Herrn von der Vollendung des Zeitlaufes und von Seiner Ankunft, bei Matth. Kap.24 von Anfang bis zu Ende, Nr. 3353-3356, 3486-3489, 3650-3655, 3751-3759, 3897-3901, 4057-4060, 4229-4231, 4332-4335, 4422-4424, 4635-4638, 4807-4810, 4954-4959, 5063-5071. Die christliche Kirche ist heutzutage an ihrem Ende, sofern in ihr kein Glaube ist, weil keine tätige Liebe, Nr. 3489, 4689. Das Letzte Gericht ist die letzte Zeit der Kirche, Nr. 2118, 3353, 4057, 4333, 4535. Von der Verwüstung der Kirche, 407-411. Die Vollendung des Zeitlaufes und die Ankunft des Herrn ist die letzte Zeit der alten Kirche und der Anfang der neuen, Nr. 2243, 4535, 10622. Die inwendigeren Wahrheiten werden geoffenbart, wenn die alte Kirche verwüstet wird, damit sie der neuen dienen, die alsdann gegründet wird, Nr. 3398, 3786. Von der Gründung der Kirche bei den Heiden, Nr. 1366, 2986, 4747, 9256.

 

(247)

Von den alten Kirchen. Die erste und Älteste Kirche auf diesem Weltkörper war die, welche in den ersten Kapiteln des ersten Buches Moses beschrieben wird, und dies war eine himmlischen Kirche, die vorzüglichste von allen, Nr. 607, 895, 920, 1121-1124, 2896, 4493, 8891, 9942, 10545. Wie diese beschaffen sind im Himmel, Nr 1114-1125. Sie sind im hellsten Licht, Nr. 1116, 1117. Es gab verschiedene Kirchen nach der Sündflut, die mit einem Wort die Alte Kirche genannt werden, von denen Nr. 1125-1127, 1327, 10355. Auf wie viele Reiche Asiens sich die Alte Kirche erstreckte, Nr. 1238, 2385. Welcherlei die Menschen der Alten Kirche waren, Nr. 609, 895. Die Alte Kirche war eine vorbildliche Kirche, und ihre Vorbildungen wurden in eine Sammlung zusammengetragen von einigen Menschen der Ältesten Kirche, Nr. 519, 521, 2896. Bei der Alten Kirche war ein Wort, allein dasselbe ging verloren, Nr. 2897. Wie die Alte Kirche beschaffen war, als sie abzuweichen begann, Nr. 1128. Unterschied zwischen der Ältesten und der Alten Kirche, Nr. 597, 607, 640, 641, 765, 784, 895, 4493. Die Älteste und die Alte Kirche waren auch im Land Kanaan und von daher stammten die vorbildlichen Bedeutungen der Orte, Nr. 3686, 4447, 4454. Von der Kirche, die mit Eber begann, welche die hebräische Kirche genannt wurde, Nr. 1238, 1241, 1343, 4516, 4517. Unterschied zwischen der Alten und der hebräischen Kirche, Nr. 1343, 4874. Eber führte Opfer ein, die in den alten Kirchen ganz unbekannt waren, Nr. 1343. Die alten Kirchen stimmten mit der christlichen Kirche überein in Rücksicht des Inneren, nicht aber in Rücksicht des Äußeren, Nr. 3478, 4489, 4772, 4904, 10149. In der Ältesten Kirche war eine unmittelbare Offenbarung, in der Alten Kirche durch Entsprechungen, in der jüdischen Kirche durch lebendige Rede, und in der christlichen Kirche durch das Wort, Nr. 10355. Der Herr war der Gott der Ältesten Kirche und wurde Jehovah genannt, Nr. 1343, 6846. Der Herr ist der Himmel und ist die Kirche, Nr. 4766, 10125, 10151, 10157. Das Göttliche des Herrn macht den Himmel, (man sehe im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 7-12 und 78-86), somit auch die Kirche, weil was beim Menschen den Himmel macht, auch die Kirche macht, (oben in der Lehre).

 

(248)

Von der jüdischen Kirche und von den Juden. Die Satzungen, Rechet [Judicia] und Gesetze, die in der jüdischen Kirche gegeben wurden, waren zum Teil denen ähnlich, die in der Alten Kirche bestanden, Nr. 4449, 4835. Inwiefern die vorbildlichen Gebräuche der jüdischen Kirche sich unterschieden von den vorbildlichen Gebräuchen der Alten Kirche, Nr. 4288, 10149. Eine vorbildliche Kirche war bei diesem Volk eingesetzt, allein im Volk selbst war keine Kirche, Nr. 4899, 4912, 6304. In Rücksicht des Volkes selbst bestand daher die Vorbildung einer Kirche, nicht aber eine Kirche, Nr. 4281, 4288, 4311, 4500, 6304, 7048, 9320, 10396, 10526, 10531, 10698. Das israelitische und jüdische Volk war nicht auserwählt, sondern angenommen, die Kirche vorzubilden, infolge der Hartnäckigkeit, mit der ihre Väter und Moses darauf bestanden hatten, Nr. 4290, 4293, 7051, 7439, 10430, 10535, 10632. Ihr Gottesdienst war ein bloß äußerlicher, ohne alle innere Gottesverehrung, Nr. 1200, 3147, 3479, 8871. Sie wußten gar nichts vom Inneren des Gottesdienstes, und wollten nichts davon wissen, Nr. 301-303, 3479, 4429, 4433, 4680, 4844, 4847, 10396, 10401, 10407, 10694, 10701, 10707. Wie sie das Innere des Gottesdienstes, der Kirche und des Wortes ansehen, Nr. 4865. Ihr Inneres war häßlich, voll Selbstsucht und Weltliebe, und Habgier, Nr. 3480, 9962, 10454-10457, 10462-10466, 10575. Darum wurden ihnen die inneren Dinge der Kirche nicht enthüllt, da sie dieselben entweiht hätten, Nr. 2520, 3398, 3480, 4289. Das Wort ist ihnen ganz verschlossen, Nr. 3769. Sie sehen das Wort von außen, und nicht von innen, Nr. 10549-10551. Darum war ihr Inneres, wenn sie im Gottesdienst waren, verschlossen, Nr. 8788, 8806, 9320, 9380, 9377, 9962, 10396, 10401, 10407, 10492, 10498, 10500, 10575, 10629, 10694. Dieses Volk war auch mehr als andere so geartet, daß es in äußerer Heiligkeit sein konnte, während die innere verschlossen war, Nr. 4293, 4311, 4903, 9373, 9377, 9380. Ihr Zustand alsdann, Nr. 4311. Deshalb auch wurden sie bis auf den heutigen Tag erhalten, Nr. 3479. Ihre äußere Heiligkeit wurde vom Herrn in wunderbarer Weise in den Himmel erhoben, und so wurden dort die inwendigeren Dinge der Gottesverehrung, der Kirche und des Wortes wahrgenommen, Nr. 3480, 4307, 4311, 6304, 8588, 10492, 10500, 10602. Damit dies geschehe, wurden sie durch äußere Mittel gezwungen, die Riten in der äußeren Form streng zu beobachten, Nr. 3147, 4281, 10149. Weil sie in äußerer Heiligkeit ohne innere sein konnten, so konnten sie die heiligen Dinge der Kirche und des Himmels vorbildlich darstellen, Nr. 3479, 3881, 4208, 6306, 6588, 9377, 10430, 10500, 10570, ohne daß jedoch die heiligen Dinge sie anregten, Nr. 3479. Denn es kommt nicht darauf an, wie die Person, die vorbildet, beschaffen ist, da die Vorbildung sich auf die Sache bezieht, nicht aber auf die Person, Nr. 665, 1097, 1361, 3147, 3881, 4208, 4281, 4288, 4292, 4307, 4444, 4500, 6304, 7048, 7439, 8588, 8788, 8806.

 

Dieses Volk war schlimmer als andere Völker; es wird beschrieben, wie es war, auch aus dem Wort beider Testamente, Nr. 4314, 4316, 4317, 4444, 4503, 4750, 4751, 4815, 4820, 4832, 5057, 5998, 7248, 8819, 9320, 10454-10457, 10462-10466. Der Stamm Jehudah wurde noch schlimmer als die übrigen Stämme, Nr. 4815. Wie grausam sie die Heiden behandelten mit Lust, Nr. 5057, 7248, 9320. Dieses Volk war im Herzen götzendienerisch, und verehrte vorzugsweise vor anderen andere Götter, Nr. 3732, 4208, 4444, 4825, 5998, 6877, 7401, 8301, 8871, 8882. Auch war ihr eigener Gottedienst, wenn man ihn darauf ansieht wie er im Volk selbst war, ein götzendienerischer, weil ein äußerlicher ohne inneren, Nr. 4281, 4825, 8871, 8882. Es verehrte Jehovah bloß dem Namen nach, Nr. 6877, 10559-10561, 10566, und nur wegen der Wunder, Nr. 4299. Irrig denken die, welche glauben, daß die Juden am Ende der Kirche bekehrt und in das Land Kanaan zurückgeführt werden sollen, Nr. 4847, 7051, 8301. Viele Stellen aus dem Wort hierüber angeführt, die jedoch nach dem inneren Sinn, somit anders als nach dem Buchstaben zu verstehen sind, Nr. 7051. Das Wort ist dieses Volkes wegen seinem äußeren Sinn nach umgeändert worden, nicht jedoch dem inneren Sinn nach, Nr. 10453, 10461, 10603, 10604. Jehovah erschien ihnen auf dem Berg Sinai gemäß ihrer Beschaffenheit, in verzehrenden Feuer, dichte Wolke, und Rauch gleich dem eines Schmelzofens, Nr. 1861, 6832, 8814, 8819, 9434. Der Herr erscheint jeglichem je nach seiner Beschaffenheit, als belebendes und stärkendes Feuer denen, die im Guten, und als verzehrendes Feuer denen, die im Bösen sind, Nr. 934, 1861, 6832, 8814, 8819, 9434, 10551. Der eine Ursprung dieses Volkes war der aus einer Kananiterin, und die beiden anderen aus der Hurerei mit seiner Schwiegertochter, Nr. 1167, 4818, 4820, 4874, 4899, 4913. Durch diese Ursprünge wurde bezeichnet, welcher Art ihre Verbindung mit der Kirche war, nämlich wie die mit einer Kananiterin, und wie die Hurerei mit der Schwiegertochter, Nr. 4868, 4874, 4899, 4911, 4913. Von ihrem Zustand im anderen Leben, Nr. 939, 940, 5057.

 

Weil dieses Volk, obgleich so geartet, die Kirche vorbildete, und weil das Wort bei demselben und über dasselbe geschrieben wurde, darum wurden göttliche Dinge durch ihre Namen sinnbildlich bezeichnet, wie z.B. durch Ruben, Schimeon, Levi, Jehudah, Ephraim, Joseph, und die übrigen. Durch Jehudah wurde im inneren Sinn der Herr bezeichnet in Rücksicht der himmlischen Liebe, und Sein himmlisches Reich, Nr. 3654, 3881, 5583, 5603, 5782, 6363. Es wird die Weissagung Israels von Jehudah erklärt in der vom Herrn gehandelt wird: 1Mo.49/8-12, Nr. 6362-6382. Der Stamm Jehudah und Judäa bedeutet die himmlische Kirche, Nr. 3654, 6364. Die zwölf Stämme bildeten vor und bezeichneten daher alle Dinge der Liebe und des Glaubens im Inbegriff, Nr. 3858, 3926, 4060, 6335; somit auch den Himmel und die Kirche, Nr. 6337, 6637, 7836, 7891. Sie haben ihre Bedeutung je nach der Ordnung, in der sie genannt werden, Nr. 3862, 3926, 3939, 4603f, 6337, 6640. Die zwölf Stämme wurden in zwei Reiche geteilt, damit die Juden das himmlische Reich, und die Israeliten das geistige Reich vorbildeten, Nr. 8770, 9320. Durch den Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs wird das Gute und Wahre der Kirche bezeichnet, Nr. 3373, 10445.

 

 

(22)

 

Von der Heiligen Schrift oder dem Wort

 

(249)

Der Mensch kann ohne Offenbarung aus dem Göttlichen nichts wissen vom ewigen Leben, nicht einmal etwas von Gott, und noch weniger von der Liebe zu Ihm und dem Glauben an Ihn; denn der Mensch wird in lautere Unwissenheit geboren, und muß hernach aus den weltlichen Dingen alles das lernen, aus dem er seinen Verstand zu bilden hat; er wird auch infolge des Anererbten in alles Böse geboren, das aus der Liebe zu sich und zur Welt kommt; die von daher stammenden Lustreize herrschen fortwährend, und geben Dinge ein, die schnurstracks wider das Göttliche sind; daher kommt denn, daß der Mensch nichts vom ewigen Leben weiß. Darum muß notwendig eine Offenbarung sein, aus der er es kennenlernen kann.     cosmic-people.com

 

(250)

Daß das Böse der Liebe zu sich und zur Welt eine solche Unwissenheit in Beziehung auf die Dinge des ewigen Lebens mit sich bringt, stellt sich deutlich heraus an denen innerhalb der christlichen Kirche, die, obgleich sie aus der Offenbarung wissen, daß ein Gott ist, daß ein Himmel und eine Hölle sind, daß ein ewiges Leben ist, und daß man dieses Leben sich erwerben muß durch das Gute der Liebe und des Glaubens, dennoch in die Leugnung aller dieser Dinge verfallen, sowohl Gebildete, als Ungebildete. Daraus erhellt wieder, wie groß die Unwissenheit wäre, wenn es keine Offenbarung gäbe.

 

(251)

Da also der Mensch nach dem Tode lebt, und zwar dann in Ewigkeit fort, und seiner ein Leben gemäß seiner Liebe und seines Glaubens wartet, so folgt, daß das Göttliche aus Liebe zum menschlichen Geschlecht solches geoffenbart hat, was zu diesem Leben führen, und zu seinem Heile dienen soll. Was das Göttliche geoffenbart hat, ist bei uns das Wort.

 

(252)

Das Wort ist, weil es die Offenbarung aus dem Göttlichen ist, göttlich in allem und jedem, denn was vom Göttlichen ist, kann nicht anders sein. Was aus dem Göttlichen ist, das steigt durch die Himmel herab bis zum Menschen; weshalb es in den Himmeln der Weisheit der Engel, die dort sind, angepaßt, und auf Erden angepaßt ist der Fassungskraft der Menschen, die auf ihr sind. Daher im Wort ein innerer Sinn, der geistig ist, für die Engel, und ein äußerer Sinn, der natürlich, für die Menschen ist; woher denn kommt, daß eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen statthat durch das Wort.

 

(253)

Den echten Sinn des Wortes verstehen nur die, welche erleuchtet sind; und erleuchtet werden nur die, welche in der Liebe zum und im Glauben an den Herrn sind; denn ihr Inwendiges wird vom Herrn in das Licht des Himmels erhoben.

 

(254)

Das Wort im Buchstaben kann nur gefaßt werden mittelst der Lehre aus dem Wort, die durch einen Erleuchteten gemacht worden; sein Buchstabensinn ist angepaßt der Fassungskraft der Menschen, auch der Einfältigen, weshalb die Lehre aus dem Wort ihnen zur Leuchte dienen soll.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(255)

Von des Wortes Notwendigkeit und Vortrefflichkeit. Aus dem Licht der Natur weiß man nichts vom Herrn, vom Himmel und der Hölle, vom Leben des Menschen nach dem Tod, und von den göttlichen Wahrheiten, durch die dem Menschen geistiges und ewiges Leben kommt, Nr. 8944, 10318-10320. Dies kann daraus erhellen, daß viele, und unter ihnen auch wissenschaftlich Gebildete, nicht daran glauben, obgleich sie geboren sind, wo das Wort ist, und durch dieses darin unterrichtet wurden, Nr. 10319. Darum war notwendig, daß es eine Offenbarung aus dem Himmel gab, weil der Mensch zum Himmel geboren ist, Nr. 1775. Darum gab es zu jeder Zeit eine Offenbarung, Nr. 2895. Von den verschiedenen Arten der Offenbarung auf diesem Weltkörper in aufeinanderfolgender Ordnung, Nr. 10355, 10632. Die Urmenschen [Antiquissimi], die vor der Sündflut lebten, deren Zeit das Goldene Zeitalter genannt wurde, hatten eine unmittelbare Offenbarung, und infolgedessen war das göttliche Wahre ihren Herzen eingeschrieben, 2896. In den Alten Kirchen, die nach der Sündflut bestanden, war sowohl ein geschichtliches, als ein prophetisches Wort, Nr. 2686, 2897, über welche Kirchen man oben nachsehe, Nr. 247. Die geschichtlichen Teile desselben hießen die ‚Kriege Jehovahs‘, und die prophetischen die ‚Sprüche‘ [Enuntiata], Nr. 2897. Dieses Wort war dem unsrigen ähnlich in Rücksicht der Inspiration, Nr. 2897. Dasselbe wurde von Moses erwähnt, Nr. 2686, 2897. Dieses Wort ging aber verloren, Nr. 2897. Prophetische Offenbarungen waren auch bei anderen, wie dies aus den Weissagungen Bileams erhellt, Nr. 2898.

 

Das Wort ist göttlich in allem und jedem, Nr. 639, 680, 10321, 10637. Das Wort ist göttlich und heilig bis auf jedes Jota und Häkchen herab, aus Erfahrung, Nr. 9349. Wie man dies heutzutage erklärt, daß das Wort bis auf jedes Jota und Häkchen herab inspiriert ist, Nr. 1886.

 

Die Kirche im besonderen ist da, wo das Wort ist, und durch dasselbe der Herr bekannt ist, und die göttlichen Wahrheiten geoffenbart sind, Nr. 3857, 10761. Deshalb aber gehören noch nicht zur Kirche die, welche geboren sind, wo das Wort ist, und durch dieses der Herrn bekannt ist, sondern diejenigen, die durch die Wahrheiten aus dem Wort vom Herr wiedergeboren werden, und dies sind die, welche nach den Wahrheiten in demselben leben, mithin die, welche ein Leben der Liebe und des Glaubens leben, Nr. 6637, 10143, 10153, 10578, 10645, 10829.

 

(256)

Das Wort wird nur von Erleuchteten verstanden. Die menschliche Vernunft kann, wofern sie nicht vom Herrn erleuchtet wird, die göttlichen Dinge nicht fassen, ja nicht einmal die geistigen, Nr. 2196, 2203, 2209, 2354. Somit fassen nur Erleuchtete das Wort, Nr. 10323. Der Herr verleiht denen, die erleuchtet werden, das Wort zu verstehen, und auszugleichen, was im Wort sich zu widersprechen scheint, Nr. 9382, 10659. Das Wort im Buchstabensinn ist sich nicht gleich, und scheint sich zuweilen zu widersprechen, Nr. 9025, und kann daher vom Nichterleuchteten gedeutet und gedreht werden, jegliche Meinung und Irrlehre zu begründen, und jeder weltlichen und fleischlichen Liebe Vorschub zu leisten, Nr. 4783, 10399, 10400. Erleuchtet werden aus dem Wort diejenigen, die es aus Liebe zum Wahren und Guten lesen, nicht aber die [es lesen] aus Liebe zum guten Ruf, zum Gewinn, zur Ehre, somit aus Liebe zu sich, Nr. 9382, 10548, 10549, 10551. Erleuchtet werden die, welche im Guten des Lebens, und infolgedessen in der Neigung zum Wahren sind, Nr. 8694. Erleuchtet werden die, denen das Innere aufgeschlossen ist, somit die, welche ihrem inneren Menschen nach ins Licht des Himmels erhoben werden können, Nr. 10400, 10402, 10691, 10694. Die Erleuchtung ist eine wirkliche Aufschließung, und auch Erhebung ins Licht des Himmels, Nr. 10330. Das Heilige fließt, ohne daß sie es wissen, vom Inneren, das heißt, durch das Innere vom Herrn her ein bei denen, die das Wort heilig halten, Nr. 6789. Es werden erleuchtet und sehen im Wort die Wahrheiten diejenigen, die vom Herrn, nicht aber die, welche von sich selbst geführt werden, Nr. 10638. Vom Herrn werden diejenigen geführt, die das Wahre lieben, weil es wahr ist, und dies sind die, welche nach den göttlichen Wahrheiten zu leben lieben, Nr. 10578, 10645, 10829. Das Wort wird beim Menschen belebt je nach dem Leben seiner Liebe und seines Glaubens, Nr. 1776. Was aus der eigenen Verständigkeit stammt, hat kein Leben in sich, weil aus dem Eigenen des Menschen nichts Gutes kommt, Nr. 8941, 8944. Erleuchtet können nicht werden solche, die sich in einer falschen Lehre sehr bestärkt haben, Nr. 10640.

 

Der Verstand ist es, der erleuchtet wird, Nr. 6608, 9300, weil der Verstand das Aufnehmende des Wahren ist, Nr. 6222, 6608, 10659. In Beziehung auf jede Lehre der Kirche gibt es Begriffe, nach denen sich das Verständnis der Sache bestimmt, Nr. 3310, 3825. Die Begriffe [ideae] des Menschen sind, solange er in der Welt lebt, natürlich, weil er alsdann im Natürlichen denkt, dennoch aber sind geistige Begriffe in ihnen verborgen bei denen, die in der Neigung zum Wahren um des Wahren willen sind, Nr. 10237, 10240, 10551. Ohne Begriffe gibt es bei keinem Gegenstand ein Erkennen [perceptio], Nr. 3825. Die Begriffe von den Dingen des Glaubens werden im anderen Leben herausgestellt und dort von den Engeln gesehen, wie sie beschaffen sind, Nr. 1869, 3310, 5510, [6200], 6201, 8885. Darum wird das Wort nur vom vernünftigen Menschen verstanden; denn etwas glauben ohne einen Begriff von der Sache und ohne Vernunftanschauung, heißt bloß ein alles Lebens der Wahrnehmung und Neigung beraubtes Wort gedächtnismäßig behalten, und das heißt nicht glauben, Nr. 2553. Der buchstäbliche Sinn des Wortes ist es, der beleuchtet wird, Nr. 3619, 9824, 9905, 10548.

 

(257)

Das Wort wird nur durch den Lehrbegriff aus dem Wort verstanden. Die Lehre der Kirche soll aus dem Wort sein, Nr. 3464, 5402, 6832, 10763, 10765. Das Wort wird ohne Lehre nicht verstanden, Nr. 9025, 9409, 9424, 9430, 10324, 10431, 10582. Die wahre Lehre ist eine Leuchte für die, die das Wort lesen, Nr. 10400. Die echte Lehre soll von denen gegeben werden, die in der Erleuchtung vom Herrn sind, Nr. 2510, 2516, 2519, 9424, 10105. Das Wort wird durch die von einem Erleuchteten gemachte Lehre verstanden, Nr. 10324. Die, welche in der Erleuchtung sind, machen sich aus dem Wort eine Lehre, Nr. 9382, 10659. Welcher Unterschied sei zwischen denen, die aus der Lehre der Kirche lehren und lernen, und denen, die bloß aus dem Sinn des Buchstabens, Nr. 9025. Die, welche im Buchstabensinn ohne Lehre sind, kommen zu keinem Verständnis der göttlichen Wahrheiten, Nr. 9409, 9410, 10582. Sie fallen in viele Irrtümer, Nr. 10431. Die, welche in der Neigung zum Wahren um des Wahren willen sind, bleiben, wenn sie ins erwachsene Alter kommen, und aus ihrem Verstand sehen können, nicht ohne weiteres in den Lehrbestimmungen ihrer Kirche, sondern prüfen sie nach dem Wort, ob sie wahr sind, Nr. 5402, 5432, 6047. Sonst käme jedem das Wahre von einem anderen und von seinem Heimatboden, sei er nun als Jude, oder als Grieche geboren, Nr. 6047. Dennoch aber soll das, was Sache des Glaubens geworden ist, aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes, nicht eher abgetan werden, als nach vollständiger Anschauung, Nr. 9039.

 

Die wahre Lehre der Kirche ist die Lehre der Liebtätigkeit und des Glaubens, Nr. 2417, 4766, 10763, 10765. Die Lehre des Glaubens macht nicht die Kirche, sondern das Leben des Glaubens, welches tätige Liebe ist, Nr. 809, 1798, 1799, 1834, 4468, 4677, 4766, 5826, 6637. Die Lehrbestimmungen sind nichts, wenn man nicht nach denselben lebt, Nr. 1515, 2049, 2116. Heutzutage ist in den Kirchen eine Lehre des Glaubens, und nicht der Liebtätigkeit, und die Lehre der Liebtätigkeit ist verwiesen in eine Wissenschaft, welche die Moraltheologie genannt wird, Nr. 2417. Die Kirche wäre eine, wenn man als Mensch der Kirche anerkannt würde aufgrund des Lebens, somit der Liebtätigkeit, Nr. 1285, 1316, 2982, 3267, 3445, 3451, 3452. Wie viel mehr Wert die Lehre von der Liebtätigkeit hat, als die Lehre des von der Liebtätigkeit getrennten Glaubens, Nr. 4844. In Unwissenheit in betreff der himmlischen Dinge sind die, welche nichts von der Liebtätigkeit wissen, Nr. 2435. In wie viele Irrtümer diejenigen verfallen, die bloß die Lehre des Glaubens und nicht zugleich die von der Liebtätigkeit haben, Nr. 2417, 2383, 3146, 3325, 3412, 3413, 3416, 3773, 4672, 4730, 4783, 4925, 5351, 7623-7627, 7752-7762, 7790, 8094, 8313, 8530, 8765, 9186, 9224, 10555. Die, welche bloß in der Lehre des Glaubens, und nicht im Leben des Glaubens sind, welches die tätige Liebe ist, wurden ehemals Unbeschnittene oder Philister genannt, Nr. 3412, 3413, 8093. Bei den Alten war die Lehre der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und die Lehre des Glaubens diente dieser, Nr. 2417, 3419, 4844, 4955.

 

Die durch einen Erleuchteten gemachte Lehre kann nachher durch Vernunftwahrheiten begründet werden, und wird so völliger verstanden, und auch verstärkt, Nr. 2553, 2719, 2720, 3052, 3310, 6047. Mehr hierüber sehe man oben, Nr. 51. Die, welche in dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben sind, wollen, daß die Lehren der Kirche einfältig geglaubt werden ohne irgendwelche Vernunftanschauung, Nr. 3394.

 

Eine Lehrbestimmung begründen ist nicht [ein Kennzeichen] des Weisen, sondern sehen, ob sie wahr ist, bevor man sie begründet, und dies geschieht bei denen, die in der Erleuchtung sind, Nr. 1017, 4741, 7012, 7680, 7950. Das Licht der Bestärkung ist ein natürliches, nicht ein geistiges Licht, und kann sich auch bei Bösen finden, Nr. 8780. Es kann alles, auch das Falsche, begründet werden, so daß es zuletzt wie Wahres erscheint, Nr. 2482, 2490, 5033, 6865, 8521.

 

(258)

Im Wort ist ein geistiger Sinn, welcher der innere Sinn genannt wird. Niemand kann wissen, was der innere Sinn des Wortes ist, wenn er nicht weiß was Entsprechung ist, Nr. 2895, 4322. Alle und jede Dinge bis zu den einzelnsten herab, die in der natürlichen Welt sind, entsprechen geistigen Dingen und bezeichnen sie daher, Nr. 1886-1889, 2897-3003, 3213-3227. Die geistigen Dinge, denen natürliche entsprechen, erscheinen im Natürlichen in anderer Gestalt, so daß man sie nicht als solche erkennen kann, Nr. 1887, 2395, 8920. Kaum weiß heutzutage jemand, wo das Göttliche im Wort ist, während es doch in dessen inneren oder geistigen Sinn liegt, von dessen Dasein man heutzutage nichts weiß, Nr. 2899, 4989. Das Mystische des Wortes ist nichts anderes, als was dessen innerer oder geistiger Sinn enthält, in dem gehandelt wird vom Herrn, von Seinem Reich, und von der Kirche, und nicht von den natürlichen Dingen, die in der Welt sind, Nr. 4923. Die prophetischen Teile werden in den meisten Stellen nicht verstanden, und sind somit von keinem Nutzen ohne den inneren Sinn, an Beispielen [gezeigt], Nr. 2608, 8020, 8398, wie z.B. was bezeichnet wird durch das weiße Pferd in der Offenbarung, Nr. 2760f, was durch die dem Petrus gegebenen Schlüssel des Himmelreiches, Vorwort zu Kap. 22 der Genesis, Nr. 9410, was durch Fleisch, Blut, Brot und Wein im heiligen Abendmahl, und somit warum es vom Herrn eingesetzt wurde, Nr. 8682, was durch die Weissagungen Jakobs von seinen Söhnen, Kap. 49 der Genesis, Nr. 6306, 6333-6465, was durch mehrere Weissagungen über Jehudah und Israel, die nicht auf dieses Volk passen, und auch nicht zusammenstimmen nach dem Sinn des Buchstabens, Nr. 6333, 6361, 6415, 6438, 6444, außer unzählichen anderen [Beispielen], Nr. 2608.

 

Vom inneren oder geistigen Sinn des Wortes überhaupt, Nr. 1767-1777, 1869-1879. In allem und jedem des Wortes ist ein innerer Sinn, Nr. 1143, 1984, 2135, 2333, 2395, 2495, 2619. Jene Dinge erscheinen nicht im Buchstaben, sind aber gleichwohl inwendig in demselben, Nr. 4442.

 

(259)

Der innere Sinn ist besonders für die Engel, ist aber auch für die Menschen. Damit man wisse, was der innere Sinn, wie er beschaffen ist, und woher er stammt, muß hier im allgemeinen etwas von ihm gesagt werden. Man spricht und denkt im Himmel anders, als in der Welt, im Himmel geistig, in der Welt natürlich, wenn daher der Mensch das Wort liest, so verstehen die Engel, die beim Menschen sind, es geistig, während der Mensch es natürlich [versteht]; daher sind die Engel im inneren Sinn, während die Menschen im äußeren sind; den noch aber machen sie eins aus durch Entsprechung.

 

Das Wort wird anders verstanden von den Engeln in den Himmeln, als von den Menschen auf Erden, und für sie ist der innere oder geistige Sinn, für diese aber der äußere oder natürliche, Nr. 1887, 2395. Die Engel verstehen das Wort im inneren Sinn und nicht im äußeren, aus der Erfahrung derer, die mit mir aus dem Himmel sprachen, während ich das Wort las, Nr. 1769-1772. Die Vorstellungen [ideae] und auch die Reden der Engel sind geistig, die menschlichen Vorstellungen und Reden aber natürlich, daher der innere Sinn, welcher geistig ist, für die Engel ist, beleuchtet durch Erfahrung, Nr. 2333. Dennoch aber dient der Buchstabensinn den geistigen Ideen der Engel zu Mitteln, vergleichsweise wie die Wörter der Sprache dem Sinn der Sache beim Menschen dazu dienen, Nr. 2143. Die Dinge des inneren Sinnes des Wortes fallen in Dinge, die Gegenstände des Lichtes des Himmel sind, somit in die engelische Wahrnehmung, Nr. 2618, 2619, 2629, 3086. Die Dinge, welche die Engel aus dem Wort wahrnehmen, sind daher köstlich für sie, Nr. 2540, 2541, 2545, 2551. Die Engel verstehen auch nicht ein Wort des Buchstabensinns des Wortes, Nr. 64, 65, 1434, 1929. Auch wissen sie nicht um die Personen- und Ortsnamen, die im Wort vorkommen, Nr. 1434, 1888, 4442, 4480. Die Namen können nicht eingehen in den Himmel, noch daselbst ausgesprochen werden, Nr. 1876, 1888. Alle Namen im Wort bedeuten Sachen und werden im Himmel in Sachvorstellungen umgesetzt, Nr. 768, 1888, 4310, 4442, 5225, 5287, 10329. Auch denken die Engel in Abgezogenheit von den Personen [abstracte a personis], Nr. 6613, 8343, 8985, 9007. Wie schön der innere Sinn des Wortes ist, selbst da, wo bloße Namen stehen, an Beispielen aus dem Wort [gezeigt], Nr. 1224, 1888, 2395. Auch drücken viele Namen in Zusammenhang, im inneren Sinn eine Sache aus, Nr. 5095. Auch alle Zahlen im Wort bezeichnen Sachen, Nr. 482, 487, 647, 648, 755, 813, 1963, 1988, 2075, 2252, 3252, 4264, 6175, 9488, 9659, 10217, 10253. Auch die Geister verstehen das Wort im inneren Sinn, je nachdem ihr Inwendiges in den Himmel hinein aufgeschlossen ist, Nr. 1771. Der Buchstabensinn des Wortes, der natürlich ist, wird bei den Engeln augenblicklich in den geistigen verwandelt, weil Entsprechung besteht, Nr. 5648, und zwar dies ohne [vorgängiges] Hören und Erkennen, was im buchstäblichen oder äußeren Sinn ist, Nr. 10215. Somit ist der buchstäbliche oder äußere Sinn bloß beim Menschen, und geht nicht weiter, Nr. 2015.

 

Es gibt einen inneren Sinn des Wortes, und auch einen innersten ober obersten Sinn, wovon Nr. 9407, 10604, 10614, 10627. Die geistigen Engel, das heißt, die, welche aus dem geistigen Reich des Herrn sind, verstehen das Wort im inneren Sinn, und die himmlischen Engel, das heißt, die, welche aus dem himmlischen Reich des Herrn sind, verstehen das Wort im innersten Sinn, Nr. 2157, 2275.

 

Das Wort ist für die Menschen und auch für die Engel, beiden angepaßt, Nr. 7381, 8862, 10322. Das Wort ist das den Himmel und die Erde Vereinigende, Nr. 2310, 2495, 9212, 9216, 9357. Es findet eine Verbindung des Himmels mit dem Menschen statt durch das Wort, Nr. 9396, 9400, 9401, 10452. Das Wort heißt darum ein Bund, Nr. 9396, weil der Bund die Verbindung bedeutet, Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 6804, 8767, 8778, 9396, 10632. Ein innerer Sinn ist im Wort, weil das Wort vom Herrn aus durch die drei Himmel herabstieg bis zum Menschen, Nr. 2310, [6397], 6597, und so angepaßt wurde den Engeln der drei Himmel, und auch den Menschen, Nr. 7381, 8862. Daher kommt es, daß das Wort göttlich ist, Nr. [2899], 2900, 4989, und daß es heilig ist, Nr. 10276, und daß es geistig ist, Nr. 4480, und daß das Wort vom Göttlichen inspiriert ist, Nr. 9094. Dies ist die Inspiration, Nr. 9094.

 

Auch ein Mensch, der wiedergeboren ist, ist wirklich, ohne daß er es weiß, im inneren Sinn des Wortes, weil ihm der innere Mensch aufgetan ist, der eine geistige Wahrnehmung [perceptio] hat, Nr. 10400. Allein bei ihm fließt das Geistige des Wortes ein in die natürlichen Vorstellungen, und wird so in natürlicher Weise dargestellt, weil er, solange er in der Welt lebt, im Natürlichen denkt, Nr. 5614. Daher kommt das Licht des Wahren bei denen, die erleuchtet werden, von ihrem Inneren, das heißt, durch das Innere vom Herrn her, Nr. 10691, 10694. Auch fließt auf diesem Weg Heiliges ein bei denen, die das Wort heilig halten, Nr. 6789. Weil der wiedergeborene Mensch wirklich im inneren Sinn des Wortes ist, und zwar dies in seinem Heiligen [et id in sancto ejus], obgleich er es nicht weiß, darum kommt er nach seinem Tode von selbst in denselben, und ist nicht mehr im Buchstabensinn, Nr. 3226, 3342, 3343.

 

(260)

Im inneren oder geistigen Sinn sind unzählige Geheimnisse. Das Wort enthält im inneren Sinn Unzähliges, was die menschliche Fassungskraft übersteigt, Nr. 3085, 3086, auch Unerklärbares, Nr. 1965, was bloß den Engeln dargestellt und von ihnen verstanden wird, Nr. 167. Der innere Sinn des Wortes enthält die Geheimnisse des Himmels, die den Herrn und Sein Reich in den Himmeln und auf Erden betreffen, Nr. 1-4, 937. Diese Geheimnisse erscheinen nicht im Buchstabensinn, Nr. 937, 1502, 2161. Vieles, was bei den Propheten steht, erscheint als unzusammenhängend [sparsa], was im inneren Sinn in schöner Reihenfolge stetig zusammenhängt, Nr. 7153, 9022. Nicht ein einziges Wort, ja nicht einmal ein Jota kann im Buchstabensinn des Wortes wegbleiben, ohne daß der innere Sinn zerrissen würde, und darum ist durch eine Fügung der göttlichen Vorsehung des Herrn das Wort so unversehrt [integrum] erhalten worden bis auf jedes Wort und jedes Häkchen herab, Nr. 79 33. Unzählige Dinge liegen in den Einzelheiten des Wortes, Nr. 6617, 6620, 8920, und in jedem Wort, Nr. 1889. Unzähliges liegt im Gebet des Herrn und in dessen einzelnem, Nr. 6619, und in den Zehn Geboten, in deren äußerem Sinn jedoch auch einiges ist, was jedem Volk ohne Offenbarung bekannt ist, Nr. 8867, 8900.

 

Im Wort, besonders dem prophetischen Teil, kommen zweierlei Ausdrücke, gleichsam als Bezeichnungen derselben Sache vor, allein der eine bezieht sich auf das Gute, der andere auf das Wahre, somit [der eine] auf das Geistige, und [der andere] auf das Himmlische, Nr. 683, 707, 2516, 8339. Im Wort ist Wahres und Gutes wunderbar verbunden, und diese Verbindung ist nur dem sichtbar, der den inneren Sinn kennt, Nr. 10554, und so ist im Wort und in dessen Einzelteilen die göttliche Ehe und die himmlische Ehe, Nr. 683, 793, 801, 2173, 2516, 2712, 5138, 7022. Die göttliche Ehe, welche ist die Ehe des göttlich Guten und des göttlich Wahren, somit der Herr, in Dem allein diese Ehe ist, Nr. 3004, 3005, 3009, 5138, 5194, 5502, 6343, 7945, 8339, 9263, 9314. Durch Jesus wird das göttlich Gute und durch Christus das göttlich Wahre bezeichnet, und durch beide die göttliche Ehe im Himmel, welche die Ehe des göttlich Guten und des göttlich Wahren ist, Nr. 3004, 3005, 3009. Diese Ehe ist im einzelnen des Wortes in dessen innerem Sinn, somit der Herr in Rücksicht des göttlich Guten und des göttlich Wahren, Nr. 5502. Die Ehe des Guten und Wahren vom Herrn im Himmel und in der Kirche ist, was die himmlische Ehe heißt, Nr. 2508, 2618, 2803, 3004, 3211, 3952, 6179. In dieser Beziehung ist das Wort gleichsam der Himmel, Nr. 2173, 10126. Der Himmel wird im Wort einer Ehe verglichen, infolge der Ehe des Guten und Wahren in ihm, Nr. 2758, 3132, 4434, 4835.

 

Der innere Sinn ist die eigentliche Lehre der Kirche, Nr. 9025, 9430, 10400. Die, welche das Wort nach dem inneren Sinn verstehen, kennen die eigentliche wahre Lehre der Kirche, weil der innere Sinn diese enthält, Nr. 9025, 9430, 10400. Das Innere des Wortes ist auch das Innere der Kirche, wie auch das Innere des Gottesdienstes, Nr. 10460. Das Wort ist die Lehre der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, Nr. 3419, 3420.

 

Das Wort im Buchstaben ist wie eine Wolke, und im inneren Sinn ist die Herrlichkeit, Vorwort zu Kap. 18 der Genesis, Nr. 5922, 6343, wo erklärt wird, daß der Herr kommen wollte in den Wolken des Himmels mit Herrlichkeit. Wirklich bezeichnet auch im Wort die Wolke das Wort im Buchstabensinn, und die Herrlichkeit das Wort im inneren Sinn, Vorwort zu Kap. 18 der Genesis, Nr. 4060, 4391, 5922, 6343, 6752, 8106, 8781, 9430, 10551, 10574. Die Dinge, die im Buchstabensinn sind, verhalten sich zu denen, die im inneren Sinn sind, wie die formlos hingeworfenen Dinge um einen geschliffenen optischen Zylinder her, aus denen jedoch im Zylinder das schöne Bild eines Menschen dargestellt wird, Nr. 1871. Es wurden im anderen Leben solche, die bloß den Buchstabensinn des Wortes wollen und anerkennen, durch ein häßliches altes Weib im Bild dargestellt, diejenigen hingegen, die zugleich auch den inneren Sinn [anerkennen], durch eine geschmackvoll gekleidete Jungfrau, Nr. 1774. Das Wort in seinem ganzen Umfang ist ein Bild des Himmels, weil das Wort das göttliche Wahre ist, und das göttliche Wahre den Himmel macht, und weil der Himmel einen Menschen vorstellt, so ist das Wort in dieser Beziehung wie ein Menschenbild, Nr. 1871. Daß der Himmel in einer Zusammenfassung einen Menschen darstellt, sehe man im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 59-67, und daß das vom Herrn ausgehende göttlich Wahre den Himmel macht, Nr. 126-140, 200-212. Das Wort stellt sich schön und lieblich dar vor den Engel, Nr. 1767, 1768. Der Buchstabensinn ist gleichsam der Leib, und der innere Sinn ist gleichsam die Seele dieses Leibes, Nr. 8943. Daher hat das Wort Leben aus dem inneren Sinn, Nr. 1405, 4857. Das Wort ist rein im inneren Sinn, und erscheint nicht so im Buchstabensinn, Nr. 2362, 2395. Das, was im Buchstabensinn des Wortes liegt, ist rein vom Inneren her, Nr. 10126, 10728.

 

In den historischen Teilen des Wortes ist auch ein innerer Sinn, aber inwendig in ihnen, Nr. 4989. Die geschichtlichen Teile des Wortes enthalten also ebensowohl, als die prophetischen, Geheimnisse des Himmels, Nr. 755, 1659, 1709, 2310, 2333. Die Engel verstehen sie nicht historisch, sondern geistig, Nr. 6884. Die inwendigen Geheimnisse, die in den geschichtlichen Teilen sind, liegen dem Menschen weniger offen zutage, als in den prophetischen, Ursache hiervon, Nr. 2176, 6597.

 

Wie der innere Sinn des Wortes weiter beschaffen ist, gezeigt, Nr. 1756, 1984, 2004, 2663, 3035, 7089, 10604, 10614, beleuchtet durch Vergleiche, Nr. 1873.

 

(261)

Das Wort ist in Entsprechungen, und so in Vorbildendem geschrieben. Das Wort ist seinem Buchstabensinn nach in bloßen Entsprechungen geschrieben, somit in solchem, was die geistigen Dinge, welche die des Himmels und der Kirche sind, vorbildet und bezeichnet, Nr. 1404, 1408, 1409, 1540, 1619, 1659, 1709, 1783, 2179, 2763, 2899. Dies ist um des inneren Sinns im Einzelnen willen geschehen, Nr. 2899. somit um des Himmels willen, weil die, welche im Himmel sind, das Wort nicht nach seinem Buchstabensinn, welcher natürlich, sondern nach dem inneren Sinn verstehen, welcher geistig ist, Nr. 2899. Der Herr sprach in Entsprechungen, Vorbildungen und sinnbildlichen Bezeichnungen, weil aus dem Göttlichen, Nr. 9049, 9063, 9086, 10126, 10728. Der Herr sprach so vor der Welt und vor dem Himmel, Nr. 2533, 4807, 9049, 9063, 9086. Die Dinge, die der Herr sprach, erfüllten den ganzen Himmel, Nr. 4637. Die historischen Teile des Wortes sind Vorbildungen, die Worte sinnbildliche Bezeichnungen, Nr. 1540, 1659, 1709, 1783, 2686. Das Wort konnte in keinem anderen Stil geschrieben werden, wenn durch dasselbe eine Gemeinschaft und Verbindung mit dem Himmel sein sollte, Nr. 2899, 6943, 9481. In großem Irrtum sind die, welche das Wort seines einfältigen und scheinbar ungebildeten Stiles wegen verachten, und denken, sie würden es annehmen, wenn es in anderem Stil geschrieben wäre, Nr. 8783. Auch die Schreibweise und der Stil der Urmenschen war die durch Vorbildungen und sinnbildliche Bezeichnungen, Nr. 605, 1756, 9942. Die alten Weisen hatten ihre Freude am Wort, weil in ihm Vorbildungen und sinnbildliche Bezeichnungen sind, aus Erfahrung, Nr. 2592, 2593. Wenn der Mensch der Ältesten Kirche das Wort gelesen hätte, so würde er die im inneren Sinn enthaltenen Dinge in Klarheit, und nur dunkel die im äußeren Sinn enthaltenen gesehen haben, Nr. 4493. Die Söhne Jakobs wurden in das Land Kanaan hingeführt, weil in diesem Land alle Orte von den ältesten Zeiten her zu vorbildenden geworden waren, Nr. 1585, 3686, 4447, 5136, 6516, und so zu dem Zweck, daß das Wort daselbst niedergeschrieben würde, in dem die Orte zu nennen waren um des inneren Sinnes willen, Nr. 3686, 4447, 5136, 6516. Dennoch aber wurde das Wort dem äußeren Sinn nach abgeändert dieses Volkes wegen, nicht aber dem inneren Sinn nach, Nr. 10453, 10461, 10603. Damit man wisse, was, und welcher Art die Entsprechungen und welcher Art die Vorbildungen im Wort sind, soll auch darüber noch etwas gesagt werden.

 

Alle Dinge, die entsprechend sind, sind auch vorbildend und daher sinnbildlich bezeichnend, so daß die Entsprechungen und die Vorbildungen eins sind, Nr. [2179], 2896, 2897, 2973, 2987, 2989, 2990, 3002, 3225. Was Entsprechungen und Vorbildungen seien, aus Erfahrung und an Beispielen, Nr. 2763, 2987-3002, 3213-3226, 3337-3352, 3472-3485, 4218-4228, 9280. Die Wissenschaft der Entsprechungen und Vorbildungen war die Hauptwissenschaft bei den Alten, Nr. 3021, 3419, 4280, 4749, 4844, 4964, 4966, 6004, 7729, 10252, besonders bei den Orientalen, Nr. 5702, 6692, 7097, 7779, 9391, 10252, 10407, in Ägypten noch mehr als bei anderen, Nr. 5702, 6692, 7097, 7779, 9391, 10407, aber auch bei den Heiden, wie in Griechenland und anderwärts, Nr. 2762, 7729. Allein heutzutage zählt sie zu den verlorengegangenen Wissenschaften, besonders in Europa, Nr. 2894, 2895, 2994, 3630, 3632, 3747-3749, 4581, 4966, 10252. Dennoch aber steht diese Wissenschaft über allen anderen Wissenschaften, weil ohne sie das Wort nicht verstanden wird, und man ohne sie nicht weiß, was die Riten in der jüdischen Kirche bedeuten, von denen im Wort gehandelt wird, noch weiß, wie der Himmel beschaffen ist, noch was das Geistige ist, noch wie es sich verhält mit dem geistigen Einfluß in das Natürliche, und so vieles andere, Nr. 4280, und in den oben angeführten Stellen. Alle Dinge, die bei den Engeln und Geistern erscheinen, sind Vorbildungen gemäß den Entsprechungen solcher Dinge, die Gegenstände der Liebe und des Glaubens sind, Nr. 1971, 3213-3226, 3475, 3485, 9481, 9574, 9576, 9577. Die Himmel sind voll von Vorbildungen, Nr. 1521, 1532, 1619. Die Vorbildungen sind um so schöner und vollkommener, je inwendiger sie in den Himmeln sind, Nr. 3475. Die Vorbildungen sind dort reelle Erscheinungen, weil sie vom Licht des Himmels herkommen, welches das göttliche Wahre ist, und dieses ist das eigentlich Wesentliche der Existenz aller Dinge, Nr. 3485.

 

Die Ursache davon, daß alles und jedes, was in der geistigen Welt ist, in der natürlichen vorgebildet wird, ist die, daß das Innere sich mit Übereinstimmendem bekleidet im Äußeren, durch das es sich sichtbar darstellt und erscheint, Nr. 6275, 6284, 6299. So bekleidet sich der Endzweck mit Übereinstimmendem, um sich sichtbar darzustellen als Ursache in einer niedrigeren Sphäre, und hernach sich als Wirkung darzustellen in einer noch niedrigeren Sphäre; und wenn der Endzweck durch die Ursache zur Wirkung wird, dann wird er sichtbar oder erscheint vor den Augen, Nr. 5711. Dies wurde beleuchtet durch den Einfluß der Seele in den Leib, sofern nämlich die Seele mit solchem im Leib bekleidet wird, durch das alles, was sie denkt und will, erscheinen und sichtbar dargestellt werden kann; weshalb das Denken, wenn es herabfließt in den Leib, dargestellt wird durch solche Gebärden und Regungen, die entsprechen, Nr. 2988. Deutlich stellen sich die Gefühle, die im Gemüt sind, im Angesicht dar durch dessen verschiedenen Mienen, so daß man sie in diesen sieht, Nr. 4791-4805, 5695. Daraus geht offenbar hervor, daß in allem und jedem der Natur inwendig ein Endzweck und eine Ursache aus der geistigen Welt verborgen liegt, Nr. 3562, 5711, weil die Dinge, die in der Natur sind, die letzten Wirkungen sind, in dem das Frühere liegt, Nr. 4240, 4939, 5051, 6275, 6284, 6299, 9216. Das Innere ist das, was vorgebildet wird, und das Äußere das, was vorbildet, Nr. 4292.

 

Weil alle Dinge in der Natur Vorbildungen geistiger und himmlischer Dinge sind, so gab es in den alten Zeiten Kirchen, in denen alle äußeren Dinge, nämlich die Riten, Vorbildungen waren; weshalb diese Kirche vorbildliche Kirchen genannt wurden, Nr. 519, 521, 2896. Die bei den Kindern Israels errichtete Kirche war eine vorbildliche Kirche, Nr. 1003, 2179, 10149. Alle Riten in ihr waren Äußeres, durch welches das Innere, das zum Himmel und zur Kirche gehörte, vorgebildet wurde, Nr. 4288, 4874. Die Vorbildungen der Kirche und des Gottesdienstes hörten auf, als der Herr in die Welt kam, weil der Herr das Innere der Kirche aufschloß, und weil alle äußeren Dinge der Kirche im höchsten Sinn sich auf Ihn bezogen, Nr. 4832.

 

(262)

Vom buchstäblichen oder äußeren Sinn des Wortes. Der Buchstabensinn des Wortes ist den Erscheinungen in der Welt gemäß, Nr. 589, 926, 2719, 2720, 1832, 1874, 2242, 2520, 2533, und nach der Fassungskraft der Einfältigen [eingerichtet], Nr. 2533, 9049, 9063, 9086. Das Wort im Buchstabensinn ist natürlich, Nr. 8783, und dies darum, weil das Natürliche das Letzte ist, in das die geistigen und himmlischen Dinge sich endigen, und auf dem sie, wie ein Haus auf seinem Grund, aufstehen; widrigenfalls wäre der innere Sinn ohne den äußeren wie ein Haus ohne Grundlage, Nr. 9360, 9430, 9824, 9433, 10044, 10436. Weil das Wort ein solches ist, schließt es einen geistigen und einen himmlischen Sinn in sich, Nr. 9407. Und weil es von dieser Art ist, ist heilig Göttliches im Buchstabensinn nach allem und jedem in ihm, bis zu jedem Jota herab, Nr. 639, 680, 1869, 1870, 9198, 10321, 10637. Die für die Kinder Israels gegebenen Gesetze sind, obgleich abgeschafft, dennoch heiliges Wort, wegen des inneren Sinnes in ihnen, Nr. 9211, 9259, 9349. Von den für die israelitische und jüdische Kirche, die eine vorbildliche Kirche war, gegebenen Gesetzen, Rechten und Satzungen gibt es solche, die noch in beiderlei Sinn, im äußeren und inneren, Geltung haben; solche, die nach dem äußeren Sinn durchaus noch zu beobachten sind; solche, die, wenn man will, noch in Anwendung gebracht werden können, und solche, die ganz abgeschafft sind, wovon Nr. 9349. Das Wort ist göttlich auch in betreff der Dinge, die abgeschafft sind, Nr. 10637.

 

Wie das Wort im Buchstabensinn beschaffen ist, wenn es nicht zugleich verstanden wird, nach dem inneren Sinn, oder, was dasselbe ist, nach der wahren Lehre aus dem Wort, Nr. 10402. Aus dem Buchstabensinn ohne den inneren Sinn, oder ohne die echte Lehre aus dem Wort entspringen unzählige Irrtümer, Nr. 10400. Die, welche im Äußeren ohne das Innere sind, ertragen das Inwendige des Wortes nicht, Nr. 10694. Die Juden waren von dieser Art, und sind es auch heutzutage, Nr. 301-303, 3479, 4429, 4433, 4680, 4844, 4847, 10396, 10401, 10407, 10694, 10701, 10707.

 

(263)

Der Herr ist das Wort. Im innersten Sinn des Wortes wird einzig vom Herrn gehandelt, und werden beschrieben alle Zustände der Verherrlichung Seines Menschlichen, das heißt, der Vereinigung mit dem Göttlichen Selbst, und auch alle Zustände der Unterjochung der Höllen, und des Ordnens aller Dinge in denselben und in den Himmeln, Nr. 2249, 7014. Sonach wird in diesem Sinn das ganze Leben des Herrn in der Welt beschrieben, und findet dadurch eine fortwährende Gegenwart des Herrn bei den Engeln statt, Nr. 2523. Mithin ist allein der Herr im Innersten des Wortes; und von daher stammt das Göttliche und Heilige des Wortes, Nr. 1873, 9357. Wenn der Herr sagt, die Schrift in Beziehung auf Ihn sei erfüllt, so bedeutet dies, daß alles, was im innersten Sinn ist, [erfüllt sei], Nr. 7933.

 

Das Wort bedeutet das göttliche Wahre, Nr. 4692, 5075, 9987. Der Herr ist das Wort, weil Er das göttliche Wahre ist, Nr. 2533. Der Herr ist das Wort, auch weil das Wort von Ihm ist, und von Ihm handelt, Nr. 2859, und zwar im innersten Sinn vom Herrn allein, somit der Herr selbst darin ist, Nr. 1873, 9357, und weil in allem und jedem des Wortes eine Ehe des göttlichen Guten und des göttlichen Wahren ist, Nr. 3004, 5502. Jesus ist das göttliche Gute, und Christus das göttliche Wahre, Nr. 3004, 3005, 3009. Das göttliche Wahre ist das einzige Reale, und dasjenige, in dem es ist, das aus dem Göttlichen ist, ist das einzige Substantielle, Nr. 5272, 6880, 7004, 8200. Und weil das aus dem Herrn hervorgehende göttliche Wahre das Licht im Himmel ist, und das göttliche Gute die Wärme im Himmel ist, und weil aus diesen alles daselbst existiert, und weil durch den Himmel oder durch die geistige Welt die natürliche Welt existiert, so ist offenbar, daß alles, was erschaffen ist, aus dem göttlich Wahren, somit aus dem Wort erschaffen ist, nach jenen Worten bei Joh.[1/1-3,14]: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort, und durch dasselbe ist alles gemacht, was gemacht ist, ... und das Wort ward Fleisch“, Nr. 2803, 2894, 5272, 6880. Weiteres über die Schöpfung aller Dinge vom göttlich Wahren, somit vom Herrn, sehe man im Werk vom »Himmel und der Hölle« Nr. 137, und noch vollständiger in den beiden Abschnitten desselben, Nr. 116-125 und 126-140.

 

Es geschieht eine Verbindung des Herrn mit dem Menschen durch das Wort, mittelst des inneren Sinnes, Nr. 10375. Durch alles und jedes im Wort geschieht eine Verbindung, und infolgedessen hat das Wort etwas Wunderbares vor jeder Schrift voraus, Nr. 10632-10634. Seitdem das Wort geschrieben ist, redet der Herr durch dasselbe mit den Menschen, Nr. 10290.

 

(264)

Von denen, die gegen das Wort sind. Von denen, die das Wort verachten, verhöhnen, lästern und entweihen, Nr. 1878. Wie sie im anderen Leben beschaffen sind, Nr. 1761, 9222. Sie stellen das Zähe [viscosa] im Blut dar, Nr. 5719. Wie große Gefahr mit der Entweihung des Wortes verbunden ist, Nr. 571-582. Wie sehr es schadet, wenn Prinzipien des Falschen, besonders solche, die der Selbstund Weltliebe Vorschub leisten, durch das Wort begründet werden, Nr. 589. Die, welche in keiner Neigung zum Wahren um des Wahren willen sind, verwerfen den inneren Sinn des Wortes ganz und gar, und haben Ekel vor demselben, aus Erfahrung, Nr. 5702. Von einigen im anderen Leben, die das Inwendige des Wortes verworfen hatten, daß sie der Vernünftigkeit beraubt sind, Nr. 1879.

 

(265)

Weiteres vom Wort. Das Wort bedeutet in der hebräischen Sprache mancherlei Dinge, nämlich die Rede, den Gedanken des Gemütes, jegliches Ding, das wirklich existiert, dann auch Etwas, Nr. 9987. Das Wort bedeutet das göttliche Wahre und den Herrn, Nr. 4692, 5075, 9987. Die Worte bedeuten Wahrheiten, Nr. 4692, 5075. Sie bedeuten Lehren, Nr. 1288. Die Zehn Worte bedeuten alle göttlichen Wahrheiten, Nr. 10688. Sie bedeuten Dinge, die wirklich existieren, Nr. 1785, 5075, 5272.

 

Es gibt im Wort, besonders im prophetischen, zwei Ausdrücke für diesselbe Sache, und zwar bezieht sich der eine auf das Gute, und der andere auf das Wahre, welche so verbunden werden, Nr. 683, 707, 2516, 8339. Welcher Ausdruck sich auf das Gute beziehe, und welcher auf das Wahre, kann man nur aus dem inneren Sinn des Wortes wissen, weil es eigene Wörter gibt, durch welche die Dinge des Guten, und eigene, durch welche die Dinge des Wahren ausgedrückt werden, Nr. 793, 801, was so sehr der Fall ist, daß man schon allein an der Prädikatbeziehung erkennt, ob vom Guten oder vom Wahren gehandelt wird, Nr. 2722. Zuweilen schließt auch der eine Ausdruck das Allgemeine in sich, und der andere eine Bestimmung des Allgemeinen, Nr. 2212. Es gibt auch eine Art von Reziprozität (Wechselbeziehung) im Wort, wovon Nr. 2240 am Ende. Die meisten Dinge im Wort haben auch einen entgegensetzten Sinn, Nr. 4816. Der innere Sinn folgt in der Weise des Prädikats seinem Subjekt, Nr. 4502.

 

Die, welche ihre Freude am Wort hatten, empfangen im anderen Leben eine Wärme des Himmels, der die himmlische Liebe innewohnt, je nach der Qualität und Quantität der aus der Liebe stammenden Freude, Nr. 1773.

 

(266)

Welche sind die Bücher des Wortes? Bücher des Wortes sind alle die, welche einen inneren Sinn haben; die aber, die keinen haben, sind nicht Wort. Die Bücher des Wortes im Alten Testament sind: die fünf Bücher Mosis, das Buch Joschua, das Buch der Richter, die zwei Bücher Samuels, die zwei Bücher der Könige, die Psalmen Davids, die Propheten: Jesajah, Jeremjah, die Klagelieder, Ezechiel, Daniel, Hoschea, Joel, Amos, Obadjah, Jonah, Michah, Nachum, Habakuk, Zephanja, Haggai, Zacharias (Sacharjah), Malachias (Maleachi); und im Neuen Testament: die vier Evangelisten, Matthäus, Markus, Lukas, Johannes; und die Apokalypse (Offenbarung des Johannes). Die übrigen haben keinen inneren Sinn, Nr. 10325.

 

 

(23)

 

Von der Vorsehung

 

(267)

Die Regierung des Herrn in den Himmeln und auf Erden heißt Vorsehung, und weil alles Gute, das zur Liebe, und alles Wahre, das zum Glauben gehört, und aus denen das Heil kommt, von Ihm sind, und durchaus nichts vom Menschen, so ist offenbar, daß die göttliche Vorsehung des Herrn in allem und jedem ist, was zum Heil des menschlichen Geschlechts dient. Dies lehrt der Herr bei Joh.14/6 so: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“; und Joh.15/4,5: „Wie die Rebe keine Frucht bringen kann von sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in Mir bleibt; ohne Mich könnt ihr nichts tun“.

 

(268)

Die göttliche Vorsehung des Herrn erstreckt sich in das Einzelnste des Menschenlebens; denn es gibt nur einen einzigen Quell des Lebens, welcher ist der Herr, von Dem wir sind, leben und handeln.

 

(269)

Die, welche nach den weltlichen Dingen über die göttliche Vorsehung denken, kommen aus diesen zu dem Schluß, daß sie sich nur im Allgemeinen halte, und daß das Einzelne vom Menschen abhänge; allein diese kennen nicht die Geheimnisse des Himmels, denn sie schließen bloß aus der Liebe zu sich und zur Welt und aus deren Freuden; wenn sie daher sehen, daß die Bösen mehr als die Guten zu Ehrenstellen erhoben werden und zu Reichtum gelangen, und auch daß es den Bösen gelingt nach ihren Kunstgriffen, so sprechen sie in ihrem Herzen: So würde es nicht geschehen, wenn die göttliche Vorsehung in allen und jeden Dingen waltete; allein diese bedenken nicht, daß die göttliche Vorsehung nicht auf das sieht, was in Kurzem vorübergeht, und sein Ende hat mit dem Leben des Menschen in der Welt, sondern daß sie auf das sieht, was in Ewigkeit bleibt, was also kein Ende hat; was kein Ende hat, das Ist, was hingegen ein Ende hat, das Ist nicht im Vergleich [mit jenem]; es denke wer es vermag, ob hunderttausend Jahre etwas sind gegen die Ewigkeit, und er wird finden, daß sie nichts sind. Was wären dann einige Jahre des Lebens in der Welt?

 

(270)

Wer es gehörig erwägt, kann wissen, daß hohe Stellung und Reichtum in der Welt keine reelle göttliche Segnungen sind, obschon der Mensch wegen seines Vergnügens daran sie so nennt; denn sie gehen vorüber, und verführen auch viele, und wenden sie vom Himmel ab; daß aber das ewige Leben und dessen Seligkeit reelle Segnungen sind, die vom Göttlichen kommen, lehrt auch der Herr bei Luk.12/33,34: „Machet euch einen Schatz, der nicht abnimmt, in den Himmeln, wo der Dieb nicht hinkommt, noch die Motte verdirbt; denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz“.

 

(271)

Wenn es den Bösen gelingt nach ihren Kunstgriffen, so ist dies, weil es der göttlichen Ordnung gemäß ist, daß jeder mit Vernunft tue, was er tut, und auch mit Freiheit; wäre daher dem Menschen nicht überlassen, nach seiner Vernunft mit Freiheit zu handeln und würden so nicht auch die Kunstgriffe, die von daher stammen, gelingen, so könnte der Mensch durchaus nicht in die Verfassung gesetzt werden, das ewige Leben in sich aufzunehmen; denn dieses findet Eingang, wenn der Mensch in Freiheit ist und seine Vernunft erleuchtet wird; niemand kann nämlich zum Guten gezwungen werden, weil alles Erzwungene nicht haftet, da es nicht sein eigen ist. [Nur] das wird Angehör des Menschen selbst, was mit Freiheit nach seiner Vernunft geschieht, und mit Freiheit geschieht das, was aus dem Willen oder der Liebe kommt, und der Wille oder die Liebe ist der Mensch selbst; würde der Mensch gezwungen werden zu dem, was er nicht will, so würde er mit dem Gemüt sich immer zu dem hinneigen, was er will; und überdies strebt jeder nach dem Verbotenen, und dies aus der verborgenen Ursache, weil nach Freiheit; daraus ist offenbar, daß dem Menschen, wenn er nicht in der Freiheit gehalten würde, nicht das Gute vorgesehen werden könnte.

 

(272)

Dem Menschen überlassen, aus seiner Freiheit heraus auch das Böse zu denken, zu wollen und, soweit die Gesetze es nicht verhindern, zu tun, heißt zulassen.

 

(273)

Zu Glücksgütern in der Welt durch Kunstgriffe geführt werden, erscheint dem Menschen als aus der eigenen Klugheit kommend, obwohl dabei die göttliche Vorsehung stets mitgeht, zulassend und fortwährend vom Bösen ablenkend. Dagegen weiß und fühlt man, daß das Hingeführtwerden zu den Seligkeiten im Himmel nicht aus der eigenen Klugheit kommt, weil es aus dem Herrn kommt, und bewirkt wird von Seiner göttlichen Vorsehung durch Lenkung und fortwährendes hinführen zum Guten.

 

(274)

Daß dem so ist, kann der Mensch nicht fassen aus dem Licht der Natur, denn aus diesem kennt er die Gesetze der göttlichen Ordnung nicht.

 

(275)

Man muß wissen, daß es eine Vorsehung [Providentia] und eine Vorhersehung [Praevidentia] gibt; das Gute ist, was vom Herrn vorgesehen, das Böse aber ist, was vom Herrn vorhergesehen wird; das eine muß mit dem anderen zusammen sein; denn was vom Menschen kommt, ist nichts als Böses, was aber vom Herrn kommt, ist nichts als Gutes.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

Weil alles Gute, das vom Herrn für den Menschen vorgesehen wird, einfließt, darum soll auch im folgenden aus den »Himmlischen Geheimnissen« angeführt werden, was dort vom Einfließen vorkommt; und weil der Herr alles vorsieht nach der göttlichen Ordnung, so soll auch angeführt werden, was dort von der Ordnung vorkommt.

 

(276)

Von der Vorsehung. Die Vorsehung ist die Regierung des Herrn in den Himmeln und auf Erden, Nr. 10773. Der Herr regiert aus der Vorsehung alles gemäß der Ordnung, und so ist die der Ordnung gemäße Regierung die Vorsehung, Nr. 1755, 2447. Er regiert alles, entweder aus dem Gesichtspunkt [ex] Seines Willens oder aus dem der Erlaubnis, oder aus dem der Zulassung, somit aus verschiedenem Gesichtspunkt je nach der Beschaffenheit beim Menschen, Nr. 1755, 2447, 3704, 9940. Die Vorsehung wirkt unsichtbar, Nr. 5508. Die meisten Dinge, die durch eine Fügung der Vorsehung geschehen, erscheinen dem Menschen als ein Werk des Zufalls, Nr. 5508. Wenn die Vorsehung unsichtbar wirkt, geschieht dies, damit der Mensch nicht durch Sichtbares zum Glauben gezwungen und so damit seine Freiheit nicht verletzt werde, denn wenn der Mensch nicht Freiheit hat, so kann er nicht umgebildet, somit nicht selig werden, Nr. 1937, 1947, 2876, 2881, 3854, 5508, 5982, 6477, 8209, 8987, 9588, 10409, 10777. Die göttliche Vorsehung sieht nicht auf das Zeitliche, das in kurzem vorübergeht, sondern auf das Ewige, Nr. 5264, 8717, 10776, beleuchtet, Nr. 6491. Die, welche dies nicht fassen, halten Reichtum und hohe Stellung in der Welt für die einzigen Dinge, die vorgesehen werden, und nennen sie daher göttliche Segnungen, während doch dieselben vom Herrn nicht als Segnungen, sondern bloß als Mittel für des Menschen Leben in der Welt angesehen werden; es werden aber vom Herrn [als Segnungen] angesehen die Dinge, die zur ewigen Seligkeit des Menschen dienen, Nr. 10409, 10776. Die, welche in der göttlichen Vorsehung des Herrn ruhen, werden in allem und jedem zu Beseligendem hingeführt in Ewigkeit fort, Nr. 8478, 8480. Allein dies bedenken und fassen nicht die, welche alles der Natur und der eigenen Klugheit zuschreiben, und gar nichts dem Göttlichen, Nr. 6484, 10409, 10775.

 

Die göttliche Vorsehung des Herrn ist nicht, wie man in der Welt glaubt, bloß eine allgemeine, so daß das Besondere und Einzelne bloß der Klugheit beim Menschen angehört, Nr. 8717, 10775. Es gibt keine Gesamtheit [universale], als aus Einzelnen und mit diesen, weil die Einzelnen [singularia] zusammengenommen eine Gesamtheit heißen, wie das Besondere [particularia] zusammengenommen das Allgemeine [commune] heißt, Nr. 1919, 6159, 6338, 6482, 6383. Die Gesamtheit ist so, wie die Einzelheiten, aus denen und mit denen zugleich [sie besteht], Nr. 917, 1040, 6483, 8857. Die Vorsehung des Herrn ist universell, weil im Einzelnsten, Nr. 1919, 2694, 4329, 5122, 5949, 6058, 6481-6486, 6490, 7004, 7007, 8717, 10774; bestätigt aus dem Himmel, Nr. 6486. Wäre die göttliche Vorsehung des Herrn nicht universell aus dem Einzelnsten und im Einzelnsten, so könnte nichts bestehen, Nr. 6338. Dadurch ist alles in Ordnung gebracht worden, und wird in der Ordnung erhalten, im Allgemeinen und im Besonderen, Nr. 6338. Wie es sich im Vergleich damit verhält bei einem König auf Erden, Nr. 6482, 10800. Des Menschen eigene Klugheit ist wie ein winziges Häufchen im Weltall, die göttliche Vorsehung dagegen im Vergleich damit wie das Weltall selbst, Nr. 6485. Daß dem so ist, fassen die Menschen nur schwer in der Welt, Nr. 8717, 10775, 10780, weil viele Täuschungen dagegen ankämpfen, und Blindheit herbeiführen, Nr. 6481. Von einem Gewissen im anderen Leben, der infolge von Selbstbestärkung in der Welt geglaubt hatte, es hänge alles von der eigenen Klugheit, und nichts von der göttlichen Vorsehung ab; alles bei ihm erschien als höllisch, Nr. 6484.

 

Wie verhält sich die Vorsehung des Herrn in Beziehung auf das Böse?, Nr. 6481, 6495, 6574, 10777, 10779. Das Böse wird durch Gesetze der Zulassung vom Herrn regiert, und wird zugelassen um der Ordnung willen, Nr. 8700, 10778. Die Zulassung des Bösen von seiten des Herrn ist nicht wie die eines Wollenden, sondern wie die eines nicht Wollenden, der aber nicht Hilfe bringen kann, weil der Endzweck drängt, der die Seligmachung ist, Nr. 7877. Dem Menschen überlassen, nach seiner Freiheit Böses zu denken und zu wollen, und, soweit die Gesetze es nicht verbieten, zu tun, heißt zulassen, Nr. 10778. Daß ohne Freiheit, also ohne diese Zulassung der Mensch nicht umgebildet, somit nicht selig werden kann, sehe man oben in der Lehre von der Freiheit, Nr. 141-149.

 

Beim Herrn ist Vorsehung und Vorhersehung, und die eine kann nicht ohne die andere sein, Nr. 5195, 6489. Vom Herrn wird das Gute vorgesehen und das Böse vorhergesehen, Nr. 5155, 5195, 648, 10781.

 

Es gibt keine Vorherbestimmung oder Verhängnis [Fatum], Nr. 6487. Alle sind für den Himmel vorherbestimmt, und keiner zur Hölle, Nr. 6488. Es gibt keine absolute Notwendigkeit beim Menschen infolge der Vorsehung, sondern es besteht volle Freiheit, beleuchtet durch Vergleich, Nr. 6487. Unter den Auserwählten werden im Wort diejenigen verstanden, die im Leben des Guten und des Wahren aus diesem sind, Nr. 3755, 3900, 5057, 5058. Wie es zu verstehen ist, daß Gott in die Hand fallen ließ, 2Mo.21/13, Nr. 9010.

 

Das Glück, das in vielem in der Welt als wunderbar erscheint, ist eine Wirksamkeit der göttlichen Vorsehung im Letzten der Ordnung, gemäß der Beschaffenheit des Zustandes des Menschen, und dasselbe kann zur Bestätigung dienen, daß die göttliche Vorsehung im Allereinzelnsten waltet, Nr. 5049, 5179, 6493, 6494. Es kommt aus der geistigen Welt, und daher seine Wechsel, auch aus Erfahrung, Nr. 5179, 6493, 6494.

 

(277)

Vom Einfluß. Vom Einfluß des Himmels in die Welt, und vom Einfluß der Seele in alle Teile des Leibes, aus Erfahrung, Nr. 6053-6058, 6189-6215, 6307-6327, 6466-6495, 6598-6626. Nichts entsteht aus sich, sondern alles aus einem Früheren als es selbst ist, somit alles von einem Ersten, Nr. 4523, 4524, 6040, 6056. Alles hat so, wie es entstanden ist, auch sein Bestehen, weil das Bestehen ein fortwährendes Entstehen ist, Nr. 2886, 2888, 3627, 3628, 3648, 4523, 4524, 6040, 6056. Nach dieser Ordnung geht das Einfließen vor sich, Nr. 7270. Daraus erhellt, daß vom Ursein her [a Primo Esse] alle Dinge fortwährend bestehen, weil sie aus ihm entstanden sind, Nr. 4523, 4524, 6040, 6056. Alles, was zum Leben gehört, fließt vom Ersten aus ein, weil es von daher stammt, somit vom Herrn, Nr. 3001, 3318, 3338, 3337, 3344, 3484, 3619, [3628], 3741-3743, 4318-4320, 4417, 4524, 4882, 5847, 5986, 6325, 6468-6470, 6479, 9276, 10196. Alles Existieren ist vom Sein, und nichts kann Existieren, wenn in ihm nicht sein Sein ist, Nr. 4523, 4524, 6040, 6056.

 

Alles, was der Mensch denkt und was er will, fließt ein, aus Erfahrung, Nr. 904, 2886-2888, 4151, 4319, 4320, 5846, 5848, 6189, 6191, 6194, 6197-6199, 6213, 7147, 10219. Daß der Mensch die Dinge betrachten, denken und analytisch schließen kann, kommt von einem Einfließen her, Nr. 2888, 4319, 4320. Der Mensch kann nicht einen Augenblick leben, wenn ihm der Einfluß aus der geistigen Welt genommen wird, und dennoch ist der Mensch in der Freiheit, aus Erfahrung, Nr. 2887, 5849, 5854, 6321. Das Leben, das vom Herrn einfließt, wechselt je nach dem Zustand des Menschen, und nach der Aufnahme, Nr. 2069, 5986, 6472, 7343. Bei den Bösen wird das Gute, das vom Herrn einfließt, in Böses verkehrt, und das Wahre in Falsches, aus Erfahrung, Nr. 3643, 4632. Das Gute und Wahre, das fortwährend vom Herrn einfließt, wird insoweit aufgenommen, als das Böse und Falsche nicht im Wege steht, Nr. 2411, 3142, 3147, 5828.

 

Alles Gute fließt vom Herrn ein, und alles Böse von der Hölle, Nr. 904, 4151. Der Mensch glaubt heutzutage, alles sei in ihm und aus ihm, während es doch einfließt, und er dies weiß aus der Kirchenlehre, daß alles Gute aus dem Himmel ist, und alles Böse aus der Hölle, Nr. 4249, 6193, 6206. Würde er aber glauben, wie sich die Sache wirklich verhält, so würde er das Böse sich nicht aneignen, denn er würde es von sich stoßen zur Hölle, auch würde er das Gute nicht zu dem Seinen machen, und so sich nicht irgendwelches Verdienst daraus [zuschreiben], Nr. 6206, 6324, 6325. Wie selig wäre dann des Menschen Zustand, denn von innen her würde er das Gute und Böse sehen, vom Herrn, Nr. 6325. Die, welche den Himmel leugnen, oder nichts von ihm wissen, wissen auch nicht, daß irgendein Einfließen von daher statthat, Nr. 4322, 5649, 6193, 6479. Was der Einfluß sei, beleuchtet durch Vergleiche, Nr. 6128, 6190, 9407.

 

Es findet ein geistiger Einfluß statt, und nicht ein physischer, somit ein Einfluß aus der geistigen Welt in die natürliche, und nicht aus der natürlichen in die geistige, Nr. 3219, 5119, 5259, 5427, 5428, 5477, 6322, 9109, 9110. Es ist ein Einfluß durch den inneren Menschen in den äußeren, und nicht umgekehrt, Nr. 1702, 1707, 1940, 1954, 5119, 5259, 5779, 6322, 9380, weil der innere Mensch in der geistigen Welt, und der äußere in der natürlichen ist, Nr. 978, 1015, 3628, 4459, 4523, 4524, 6057, 6309, 9701-9709, 10156, 10472. Es scheint, als ob es einen Einfluß vom Äußeren in das Innere gebe, dies ist aber eine Täuschung, Nr. 3721. Beim Menschen geht der Einfluß in sein Vernünftiges, und durch dieses in das Wißtümliche, und nicht umgekehrt, Nr. 1495, 1707, 1940. Welcherlei die Ordnung des Einflusses ist, Nr. 775, 880, 1096, 1495, 7270.

 

Es gibt ein unmittelbares Einfließen vom Herrn, und auch ein mittelbares durch die geistige Welt oder den Himmel, Nr. 6063, 6707, 6472, 9682, 9683. Der unmittelbare Einfluß des Herrn geht in das Allereinzelnste, Nr. 6058, 6474-6478, 8717, 8728. Vom mittelbaren Einfluß des Herrn durch den Himmel, Nr. 4067, 6982, 6985, 6996. Derselbe geschieht durch die Engel und durch die Geister, die dem Menschen beigesellt werden, Nr. 697, 5846-5866. Der Herr fließt durch die Engel ein in die Absichten, aus denen und wegen welcher der Mensch so denkt, will und handelt, Nr. 1317, 1645, 5846, 5854, und in die Dinge des Gewissens beim Menschen, Nr. 6207, 6213. Durch die Geister aber in die Gedanken und daher in die Dinge des Gedächtnisses, Nr. 4186, 5854, 5858, 6192, 6193, 9198, 9199, 6319. Dies zu glauben, kommt dem Menschen schwer an, Nr. 6214. Der Herr fließt ein in das Erste und zugleich in das Letzte, oder in das Innerste und zugleich in das Äußerste, in welcher Weise, Nr. 5147, 5150, 6473, 7004, 7007, 7270. Der Einfluß des Herrn geht in das Gute beim Menschen, und durch das Gute in das Wahre, nicht aber umgekehrt, Nr. 5482, 5649, 6027, 8685, 8701, 10153. Das Gute gibt das Vermögen, den Einfluß vom Herrn aufzunehmen, nicht aber das Wahre ohne das Gute, Nr. 8321. Es schadet nichts, was in das Denken, sondern was in den Willen eingeht, weil dieses dem Menschen angeeignet wird, Nr. 6308. Das Göttliche im Obersten ist still und friedvoll, je wie es aber niedersteigt gegen das Untere beim Menschen wird es unruhig und stürmisch, wegen des Ungeordneten in diesem, Nr. 8823. Der Einfluß des Herrn bei den Propheten, wie er beschaffen war, Nr. 6212.

 

Es gibt einen allgemeinen Einfluß, wovon 5850. Dieser ist das fortwährende Streben, nach der göttlichen Ordnung zu wirken, Nr. 6211. Dieser Einfluß geht in die Lebenstätigkeiten der Tiere, Nr. 5850, und auch die Subjekte des Pflanzenreiches, Nr. 3648. Diesem Einfluß gemäß fällt auch das Denken in die Rede, und der Wille in die Gebärden beim Menschen, Nr. 5862, 5990, 6192, 6211.

 

(278)

Vom Einfließen des Lebens beim Menschen im besonderen. Es gibt nur ein einziges Leben, aus dem alle sowohl im Himmel als in der Welt leben, Nr. 1954, 2021, 2536, 2658, 2886-2889, 3001, 3484, 3742, 5847, 6467. Daß dieses Leben allein vom Herrn kommt, ist beleuchtet durch verschiedenes, Nr. 2886-2889, 3344, 3484, 4319, 4320, 4524, 4882, 5986, 6325, 6468-6470, 9276, 10196. Daß der Herr das Leben selbst ist, sehe man bei Joh.1/1,4; 5/26; 14/6. Das Leben vom Herrn fließt bei den Engeln, Geistern und Menschen in wunderbarer Weise ein, Nr. 2886-2889, 3337, 3338, 3484, 3742. Der Herr fließt ein aus Seiner göttlichen Liebe, die von der Art ist, daß Er will, daß das Seine das des anderen sei, Nr. 3742, 4320. Alle Liebe ist von dieser Art, also unendlich mehr noch die göttliche Liebe, Nr. 1820, 1865, 2253, 6872. Daher erscheint das Leben als im Menschen seiend, und nicht als einfließend, Nr. 3742, 4320. Daß das Leben als im Menschen seiend erscheint, hat seinen Grund auch darin, daß die Hauptursache, welche das Leben vom Herrn ist, und die werkzeugliche Ursache, welche die aufnehmende Form ist, eine Ursache ausmachen, die in der werkzeuglichen empfunden wird, Nr. 6325. Das Hauptsächliche der Weisheit und Einsicht der Engel ist, wahrnehmen und wissen, daß alles Leben vom Herrn ist, Nr. 4318. Von der durch ihre Reden mit mir wahrgenommenen und bestätigten Freude der Engel darüber, daß sie nicht aus sich, sondern aus dem Herrn leben, Nr. 6469. Die Bösen wollen nicht überführt werden, daß das Leben einfließt, Nr. 3743. Die Zweifel über das Einfließen des Lebens vom Herrn können nicht entfernt werden, solange die Täuschungen, die Unkunde, und die Verneinung herrschen, Nr. 6479. Alle Angehörigen der Kirche wissen, daß alles Gute und Wahre aus dem Himmel, das heißt, durch den Himmel vom Herrn kommt, und daß alles Böse und Falsche von der Hölle kommt, alles Leben aber sich auf das Gute und Wahre, und auf das Böse und Falsche bezieht, so daß es ohne diese kein Leben gibt, Nr. 2893, 4151. Dies ist auch eine Bestimmung der kirchelichen Lehre, die aus dem Wort geschöpft ist, Nr. 4249. Dessenungeachtet glaubt der Mensch nicht daran, daß das Leben einfließt, Nr. 4249. Würde die Gemeinschaft und der Zusammenhang mit den Geistern und Engeln weggenommen, so müßte der Mensch augenblicklich sterben, Nr. 2887. Auch daraus ist klar, daß alles Leben vom Ursein des Lebens einfließt, weil nichts aus sich, sondern aus einem Früheren, als es selbst ist, entstanden ist, somit alles und jedes vom Ersten, und weil es, wie es entstand, so auch bestehen muß, da das Bestehen nur ein fortwährendes Entstehen ist, Nr. 4523, 4524. Die Engel, Geister und Menschen sind geschaffen zur Aufnahme des Lebens, sind also nur aufnehmende Formen des Lebens, Nr. 2021, 3001, 3318, 3344, 3484, 3742, 4151, 5114, 5986. Sie sind Formen je nach der Art ihres Aufnehmens, Nr. 2888, 3001, 3484, 5847, 5986, 6467, 6472. Darum sind die Menschen, Geister und Engel so geartet, wie sie aufnehmende Formen des Lebens vom Herrn sind, Nr. 2888, 5847, 5986, 6467, 6472. Der Mensch ist so geschaffen, daß er in seinem Innersten, und von diesem aus in dem diesem der Reihe nach sich Anschließenden das Göttliche aufnehmen, und zum Göttlichen erhoben, und mit dem Göttlichen verbunden werden kann durch das Gute der Liebe und die Wahrheiten des Glaubens, und darum lebt er ewig, zum Unterschied von den Tieren, Nr. 5114.

 

Das Leben vom Herrn fließt auch ein bei den Bösen, somit auch bei denen in der Hölle, Nr.

 

2706, 3743, 4417, 10196. Allein dieselben verkehren das Gute in Böses, und das Wahre in Falsches, somit das Leben in geistigen Tod; denn wie der Mensch, so die Aufnahme des Lebens, Nr. 4319, 4320, 4417. Das Gute und Wahre fließt auch vom Herrn fortwährend bei ihnen ein; allein entweder stoßen sie es von sich, oder sie ersticken es, oder verkehren es, Nr. 3743. Die, welche im Bösen und im Falschen daraus sind, haben kein reelles Leben; wie dieses beschaffen ist, Nr. 726, 4623, 4417, 10284, 10286.

 

(279)

Von der Ordnung. Das vom Herrn ausgehende göttliche Wahre ist es, von dem die Ordnung kommt, und das göttliche Gute ist das Wesentliche der Ordnung, Nr. 1728, 2258, 8700, 8988. Der Herr ist die Ordnung, weil das göttliche Gute und das göttliche Wahre vom Herrn sind, ja der Herr sind in den Himmeln und auf Erden, Nr. 1919, 2011, 5110, 5703, 10336, 10619. Die göttlichen Wahrheiten sind die Gesetze der Ordnung, Nr. 2447, 7995. Wo die Ordnung ist, da ist der Herr gegenwärtig, wo aber die Ordnung nicht ist, da ist der Herr nicht gegenwärtig, Nr. 5703. Weil das göttliche Wahre die Ordnung, und das göttliche Gute das Wesentliche der Ordnung ist, so bezieht sich alles und jedes im Weltall, um ein Etwas zu sein, auf das Gute und Wahre, weil auf die Ordnung, Nr. 2452, 3166, 4390, 4409, 5232, 7256, 10122, 10555. Das Gute bringt, weil es das Wesentliche der Ordnung ist, die Wahrheiten in die Ordnung, und nicht umgekehrt, Nr. 3316, 3470, 4302, 5704, 5709, 6028, 6690. Der ganze Himmel, nach allen engelischen Gesellschaften, ist vom Herrn nach Seiner göttlichen Ordnung geordnet, weil das Göttliche des Herrn bei den Engeln den Himmel macht, Nr. 3038, [6338], 7211, 9128, 9338, 10125, 10151, 10157. Daher ist die Form des Himmels die der göttlichen Ordnung gemäße Form, Nr. 4040-4043, 6607, 9877.

 

Inwieweit der Mensch der Ordnung gemäß lebt, inwieweit also im Guten nach den göttlichen Wahrheiten, welche die Gesetze der Ordnung sind, insoweit ist er Mensch, Nr. 4839. Ja inwieweit er so lebt, insoweit erscheint er im anderen Leben als vollkommener und schöner Mensch, inwieweit er aber nicht so lebt, insoweit erscheint er als Mißgestalt, Nr. 4839, 6605, 6626. Daraus erhellt, daß der Mensch es ist, in den alle Dinge der göttlichen Ordnung zusammengetragen sind, und daß er von der Schöpfung her die göttliche Ordnung im Bilde ist, Nr. 4219, 4220, 4223, 4523, 4524, 5114, 5850, 6013, 6057, 6605, 6626, 9706, 10156, 10472. Jeder Engel hat, weil er ein Aufnehmer der göttlichen Ordnung ist, menschliche Gestalt, und zwar eine vollkommene und schöne, je nach der Aufnahme, Nr. 322, 1880, 1881, 3633, 3804, 4622, 4735, 4797, 4985, 5199, 5530, 6054, 9879, 10177, 10594. Auch der Engelhimmel hat in seinem ganzen Umfang die Gestalt eines Menschen, und zwar dies, weil der ganze Himmel nach allen engelischen Gesellschaften in ihm vom Herrn geordnet ist nach der göttlichen Ordnung, Nr. 2996, 2998, 3624-3649, 3741-3745, 4625. Daraus erhellt, daß es das Göttlich-Menschliche ist, von Dem all dieses kommt, Nr. 2996, 2998, 3624-3649, 3741-3745. Daraus folgt auch, daß der Herrn der alleinige Mensch ist, und daß Menschen diejenigen sind, die das Göttliche von Ihm aufnehmen, Nr. 1894. Inwieweit sie es aufnehmen, insoweit sind sie Abbilder des Herrn, Nr. 8547.

 

Der Mensch wird nicht ins Gute und Wahre geboren, sondern ins Böse und Falsche, somit nicht in die göttliche Ordnung, sondern in das der Ordnung Entgegengesetzte, und daher kommt, daß er in völlige Unwissenheit geboren wird, und deshalb notwendig von neuem geboren, das heißt, wiedergeboren werden muß, (was durch die göttlichen Wahrheiten vom Herrn und durch ein denselben gemäßes Leben geschieht), damit er in die Ordnung eingeleitet, und so ein Mensch werde, Nr. 1047, 2307, 2308, 3518, 3812, 8480, 8550, 10283, 10284, 10286, 10731. Der Herr bringt, wenn Er den Menschen wiedergebiert, alles bei ihm in die Ordnung, das heißt, in die Form des Himmels, Nr. 5700, 6690, 9931, 10303. Ein Mensch, der vom Herrn geführt wird, wird nach der göttlichen Ordnung geführt, Nr. 8512. Das Inwendige, das dem Gemüt angehört, ist in den Himmel bis zum Herrn hin aufgeschlossen demjenigen Menschen, der in der göttlichen Ordnung ist, und verschlossen demjenigen, der nicht in der göttlichen Ordnung ist, Nr. 8513. Inwieweit der Mensch nach der Ordnung lebt, insoweit hat er Einsicht und Weisheit, Nr. 2592.

 

Der Herr regiert das Erste und das Letzte der Ordnung, und zwar das Erste aus dem Letzten und das Letzte aus dem Ersten, und hält so alles in Zusammenhang und Ordnung, Nr. 3702, 3739, 6040, 6056, 9828. Von der aufeinanderfolgenden Ordnung, und vom Letzten der Ordnung, in welchem das Aufeinanderfolgende auch in seiner Ordnung beisammen ist, Nr. 634, 3691, 4145, 5114, 5897, 6239, 6326, 6465, 8603, 9215, 9216, 9828, 9836, 10044, 10099, 10329, 10335.

 

Das Böse und das Falsche sind wider die Ordnung, und werden dennoch vom Herrn regiert, nicht nach der Ordnung, sondern aus der Ordnung, Nr. 4839, 7877, 10778. Das Böse und das Falsche werden nach den Gesetzen der Zulassung regiert, und dies geschieht um der Ordnung willen, Nr. 7877, 8700, 10778. Unmöglich ist, was wider die göttliche Ordnung ist, wie z.B. daß ein Mensch, der im Bösen lebt, selig werden könne durch bloße Barmherzigkeit, ferner daß im anderen Leben die Bösen zusammengesellt werden können mit den Guten, und anderes mehr, Nr. 8700.

 

 

(24)

 

Vom Herrn

 

(280)

Es ist ein Gott, Welcher der Schöpfer des Weltalls und der Erhalter des Weltalls, Welcher also der Gott des Himmels und der Erde ist.

 

(281)

Es sind zwei Dinge, die das Leben des Himmels beim Menschen machen, das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens; dieses Leben hat der Mensch aus Gott und gar nichts davon aus dem Menschen; weshalb das Vornehmste der Kirche ist: Gott anerkennen, an Gott glauben, und Ihn lieben.

 

(282)

Die, welche in der Kirche geboren sind, müssen den Herrn anerkennen, Sein Göttliches und Sein Menschliches, und an Ihn glauben, und Ihn lieben; denn vom Herrn kommt alles Heil. Dies lehrt der Herr bei Joh.3/36: „Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen; sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm“. Joh.6/40: „Dies ist der Wille Dessen, Der Mich gesandt hat, daß jeder, der den Sohn sieht, und an Ihn glaubt, das ewige Leben habe, und Ich werde ihn auferwecken am letzten Tage“. Joh.11/25,26: „Jesus sagte: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an Mich glaubt, wird, obgleich er stirbt, leben; jeder aber, der lebt und an Mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben“.

 

(283)

Darum können die, welche innerhalb der Kirche den Herrn und Sein Göttliches nicht anerkennen, nicht mit Gott verbunden werden, und somit keinen Teil haben mit den Engeln im Himmel; denn niemand kann anders mit Gott verbunden werden, als vom Herrn und im Herrn. Daß niemand mit Gott anders verbunden werden kann, als vom Herrn, lehrt der Herr bei Joh.1/18: „Niemand hat Gott je gesehen, der Eingeborene Sohn, Der im Schoße des Vaters ist, Er hat [Ihn] kund getan“. Joh.5/37: „Nicht habt ihr die Stimme des Vaters je gehört, noch Seine Gestalt gesehen“. Matth.11/27: „Niemand erkennt den Vater, denn der Sohn, und wem der Sohn es will offenbaren“; und bei Joh.14/6: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch Mich“. Daß niemand mit Gott verbunden werden kann, außer im Herrn, kommt daher, daß der Vater in Ihm ist, und Sie eins sind, wie Er dies auch lehrt bei Joh.14/7-11: „Wenn ihr Mich erkennt, so erkennt ihr auch Meinen Vater: wer Mich sieht, sieht den Vater; Philippus, glaubst du nicht, daß Ich im Vater bin, und der Vater in Mir ist? Glaubet Mir, daß Ich im Vater bin, und der Vater in Mir ist“. Und Joh.10/30,38: „Ich und der Vater sind eins; erkennt und glaubt, daß Ich im Vater bin, und der Vater in Mir ist“.

 

(284)

Weil der Vater im Herrn ist, und der Vater und der Herr eins sind, und weil man an Ihn glauben soll, und wer an Ihn glaubt, das ewige Leben hat, so ist offenbar, daß der Herr Gott ist; daß der Herr Gott ist, lehrt das Wort, wie bei Joh.1/1,3,14: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; alles ist durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist nichts geworden, was geworden ist; und das Wort ward Fleisch, und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit wie des Eingebornen vom Vater“. Jes.9/5: „Ein Knabe ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, auf Dessen Schulter die Herrschaft ist, und Sein Name wird genannt werden: Gott, Held, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens“. Jes.7/14; Matth.1/23: „Die Jungfrau wird empfangen und [einen Sohn] gebären, und Sein Name wird genannt werden: Gott mit uns“. Jer.23/5,6; 33/15,16: „Siehe, die Tage kommen, da Ich dem David einen gerechten Sproß erwecken werde, der als König herrschen, und Dem es gelingen wird; und dies Sein Name, mit dem man Ihn nennen wird: Jehovah unsere Gerechtigkeit“.

 

(285)

Alle, die zur Kirche gehören, und im Licht aus dem Himmel sind, sehen das Göttliche im Herrn; die aber nicht im Licht aus dem Himmel sind, sehen nur das Menschliche im Herrn, während doch das Göttliche und das Menschliche in Ihm so vereinigt sind, daß sie eins sind, wie der Herr selbst auch anderwärts bei Joh.17/10 lehrte: „Vater, alles Meine ist Dein, und alles Deine ist Mein“.

 

(286)

Daß der Herr aus Jehovah dem Vater empfangen, und so von der Empfängnis her Gott ist, ist in der Kirche bekannt; und auch, daß Er mit dem ganzen Körper auferstanden ist, denn Er ließ nichts im Grab zurück; worin Er auch nachher Seine Jünger bestärkte, indem Er sagte: „Seht Meine Hände und Meine Füße, daß Ich es selbst bin; betastet Mich und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, daß Ich habe“: Luk.24/39, und obgleich Er Mensch war bis auf Fleisch und Bein, so ging Er doch durch verschlossene Türen, und wurde, nachdem Er Sich geoffenbart hatte, [wieder] unsichtbar: Joh.20/19,26; Luk.24/31. Anders geschieht es mit jedem Menschen; denn der Mensch steht bloß seinem Geist nach, nicht aber seinem Körper nach auf; wenn Er daher sagte: Er sei nicht wie ein Geist, so sagte Er damit, Er sei nicht wie ein anderer Mensch. Daraus erhellt, daß auch das Menschliche des Herrn göttlich ist.

 

(287)

Jeder Mensch hat aus seinem Vater sein Sein des Lebens, welches seine Seele heißt, das Existieren des Lebens von daher ist, was der Körper heißt; von daher ist der Körper das Abbild seiner Seele; denn durch diesen setzt die Seele ihr Leben auf den Wink in Tätigkeit; daher kommt, daß die Menschen in die Ähnlichkeit ihrer Eltern geboren werden, und man die Familien voneinander unterscheiden kann. Daraus ist offenbar, welcherlei Körper oder welcherlei Menschliches der Herr hatte, daß es nämlich war wie Sein Göttliches, welches das Sein Seines Lebens oder die Seele aus dem Vater war; weshalb Er sagte: „Wer Mich sieht, der sieht den Vater“: Joh.14/9.

 

(288)

Daß das Göttliche und das Menschliche des Herrn eine Person ist, ist ein Teil der in der ganzen christlichen Welt angenommenen Lehre, welche also lautet: „Obgleich Christus Gott und Mensch ist, so ist Er doch nicht zwei, sondern ein Christus; ja Er ist völlig Einer und eine einzige Person, weil wie Leib und Seele ein Mensch ist, so Gott und Mensch ein Christus ist“. Dies aus dem Athanasischen Glaubensbekenntnis.

 

(289)

Die, welche von der Gottheit die Vorstellung dreier Personen haben, können nicht die Vorstellung eines Gottes haben; wenn sie mit dem Mund einen nennen, so denken sie dennoch drei; die hingegen, die von der Gottheit die Vorstellung von drei in einer Person haben, die können die Vorstellung eines Gottes haben, und können einen Gott aussprechen, und auch einen Gott denken.

 

(290)

Die Vorstellung von drei in einer Person hat man, wenn man denkt, daß der Vater im Herrn ist, und der Heilige Geist von Ihm ausgeht; das Dreifache ist alsdann im Herrn, das Göttliche Selbst, welches der Vater heißt, das Göttlich-Menschliche, welches der Sohn, und das ausgehende Göttliche, welches der Heilige Geist heißt.

 

(291)

Weil im Herrn alles Göttliche ist, so hat Er auch alle Gewalt in den Himmeln und auf Erden; was Er auch selbst sagt bei Joh.3/35: „Der Vater hat alles in die Hand des Sohnes gegeben“. Joh.17/2: „Der Vater hat dem Sohn Gewalt über alles Fleisch gegeben“. Matth.11/27: „Alles ist Mir übergeben vom Vater“. Matth.28/18: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“. Eine solche Gewalt ist das Göttliche.

 

(292)

Die, welche das Menschliche des Herrn dem Menschlichen eines anderen Menschen gleichmachen, denken nicht an Seine Empfängnis aus dem Göttlichen Selbst, noch bedenken sie, daß der Leib eines jeden das Abbild seiner Seele ist. Auch denken sie nicht an Seine Auferstehung mit dem ganzen Körper, noch an Ihn, als man Ihn verklärt sah, daß Sein Angesicht strahlte wie die Sonne. Auch denken sie nicht an das, was der Herr gesagt hatte vom Glauben an Ihn, von Seiner Einheit mit dem Vater, von der Verherrlichung, von der Macht über Himmel und Erde, daß diese göttlich sind, und doch von Seinem Menschlichen ausgesagt. Noch gedenken sie, daß der Herr allgegenwärtig ist, auch Seinem Menschlichen nach, Matth.28/20, während doch hierauf sich der Glaube an Seine Allgegenwart im heiligen Abendmahl gründet, die Allgegenwart aber ist göttlich. Ja vielleicht denken sie auch nicht, daß das Göttliche, das der Heilige Geist heißt, von Seinem Menschlichen ausgeht, während es doch ausgeht aus Seinem verherrlichten Menschenlichen; denn es heißt: „Noch war kein Heiliger Geist, weil Jesus noch nicht verherrlicht war“: Joh.7/39.

 

(293)

Der Herr kam in die Welt, um das menschliche Geschlecht zu retten, das außerdem in ewigem Tod untergegangen wäre; und Er rettete es dadurch, daß Er die Höllen unterjochte, die jeden Menschen anfielen, der in die Welt kam, und aus der Welt ging; und zugleich dadurch, daß Er Sein Menschliches verherrlichte; denn so kann Er die Höllen ewig unterjocht halten. Die Unterjochung der Höllen und zugleich damit die Verherrlichung Seines Menschlichen ist geschehen durch Versuchungen, die gegen das Menschliche, das Er von der Mutter hatte, zugelassen wurden, und durch die beständigen Siege in denselben. Sein Lei den am Kreuz war die letzte Versuchung und der letzte Sieg.

 

(294)

Daß der Herr die Höllen unterjocht hat, lehrt Er selbst bei Johannes; als das Leiden am Kreuz bevorstand, da sagte Jesus: „Nun ist das Gericht dieser Welt, nun wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden“: Joh.12/27,28,31. Joh.16/33: „Seid getrost, Ich habe die Welt überwunden“. Und bei Jes.63/1-8; 59/16-21: „Wer ist Der, Der von Edom kommt, einhertritt in der Größe Seiner Kraft, Groß zu erretten; Heil verschaffte Mir Mein Arm; darum ward Er ihnen zum Erretter“. Daß Er Sein Menschliches verherrlichte, und daß das Leiden am Kreuz die letzte Versuchung und der völlige Sieg war durch den Er verherrlicht wurde, lehrt Er ebenfalls bei Joh.13/31,32: „Nachdem Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Nun ist des Menschen Sohn verherrlicht, und Gott wird Ihn verherrlichen in Sich selbst, und wird Ihn sogleich verherrlichen“. Joh.17/1,5: „Vater, die Stunde ist gekommen, verherrliche Deinen Sohn, damit auch Dein Sohn Dich verherrliche“. Joh.12/27,28: „Jetzt ist Meine Seele getrübt, Vater verherrliche Deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe Ihn nicht nur verherrlicht, sondern werde ihn auch weiter verherrlichen“. Und bei Luk.24/26: „Mußte nicht Christus dieses leiden, und in die Herrlichkeit eingehen?“ Dies ist von Seinem Leiden gesagt worden. Verherrlichen heißt, göttlich machen. Hieraus ist nun klar, daß wenn nicht der Herr in die Welt gekommen und Mensch geworden wäre, und in dieser Weise alle die, welche an ihn glauben, und Ihn lieben, von der Hölle befreit hätte, kein Sterblicher hätte können selig werden; so wird es verstanden, daß ohne den Herrn kein Heil sei.

 

(295)

Als der Herr Sein Menschliches völlig verherrlichte, da zog Er das Menschliche von der Mutter aus, und zog das Menschliche vom Vater an, welches das Göttlich-Menschliche ist; weshalb Er dann nicht mehr der Sohn der Maria war.

 

(296)

Das Erste und Vornehmste der Kirche ist, seinen Gott erkennen und anerkennen; denn ohne dieser Erkenntnis und Anerkenntnis gibt es keine Verbindung, somit in der Kirche [nicht] ohne die Anerkennung des Herrn; dies lehrt der Herr bei Joh.3/36: „Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm“, und Joh.8/24: „Wenn ihr nicht glaubt, daß Ich bin, werdet ihr sterben in euren Sünden“.

 

(297)

Daß das Dreifache im Herrn ist, nämlich das Göttliche Selbst, das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Göttliche, ist ein Geheimnis aus dem Himmel, und für die, welche im neuen Jerusalem sein werden.

 

 

Aus den »Himmlischen Geheimnissen«

 

(298)

Der Herr hatte das Göttliche schon von der Empfängnis her. Der Herr hatte das Göttliche aus dem Vater, Nr. 4641, 4963, 5041, 5157, 6716, 10125. Der Herr allein hatte göttlichen Samen, Nr. 1438. Seine Seele war Jehovah, Nr. 1999, 2004, 2005, 2018, 2025. So war das Innerste des Herrn das Göttliche Selbst, die Umkleidung von der Mutter, Nr. 5041. Das Göttliche Selbst war das Sein des Lebens des Herrn, aus dem Sein Menschliches nachher hervorging, und das Existieren aus jenem Sein wurde, Nr. 3194, 3210, 10269, 10372.

 

(299)

Die Gottheit des Herrn soll anerkannt werden. Innerhalb der Kirche, wo das Wort ist, und durch dasselbe der Herr bekannt ist, darf das Göttliche des Herrn nicht geleugnet werden, noch das Heilige, das von Ihm ausgeht, Nr. 2359. Die, welche innerhalb der Kirche den Herrn nicht anerkennen, haben keine Verbindung mit dem Göttlichen; anders verhält es sich bei denen, die außerhalb der Kirche sind, Nr. 10205. Das Wesentliche der Kirche ist das Anerkennen der Gottheit des Herrn und Seiner Vereinigung mit dem Vater, Nr. 10083, 10112, 10370, 10738, 10730, 10816-10818, 10820.

 

(300)

Der Herr verherrlichte Sein Menschliches in der Welt. Im Wort wird mit vielem gehandelt von der Verherrlichung des Herrn, Nr. 10828, und zwar allenthalben im inneren Sinn des Wortes, Nr. 2249, 2523, 3245. Der Herr hat Sein Menschliches verherrlicht, nicht das Göttliche, weil dieses an sich schon verherrlicht war, Nr. 10057. Der Herr ist in die Welt gekommen, um Sein Menschliches zu verherrlichen, Nr. 3637, 4287, 9315. Der Herr hat Sein Menschliches verherrlicht durch das Göttliche, das von der Empfängnis her in Ihm war, Nr. 4727. Eine Idee von der Verherrlichung des Menschlichen des Herrn kann man haben von der Wiedergeburt des Menschen her, weil der Herr den Menschen so wiedergebiert, wie Er Sein Menschliches verherrlichte, Nr. 3043, 3138, 3212, 3296, 3490, 4402, 5688. Einiges von den Geheimnissen betreffend die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn, Nr. 10057. Der Herr rettete das menschliche Geschlecht dadurch, daß Er Sein Menschliches verherrlichte, Nr. 1676, 4180. Vom Zustand der Verherrlichung und von dem der Erniedrigung des Herrn, Nr. 1785, 1999, 2159, 6866. Die Verherrlichung ist, wo vom Herrn die Rede ist, die Vereinigung Seines Menschlichen mit dem Göttlichen, und verherrlichen heißt, göttlich machen, Nr. 1603, 10053, 10828.

 

(301)

Der Herr hat, als Er in der Welt war, aus dem Menschlichen die Höllen unterjocht. Der Herr hat, als Er in der Welt war, alle Höllen unterjocht, und alsdann alles in den Himmeln und Höllen in Ordnung gebracht, Nr. 4075, 4287, 9937. Der Herr hat alsdann die geistige Welt von den Vorsündflutlichen befreit, Nr. 1266. Wie diese beschaffen waren, Nr. 310, 311, 560, 562, 563, 570, 581, 607, 660, 805, 808, 1034, 1120, 1265-1272. Der Herr hat durch die Unterjochung der Höllen, und zugleich die Verherrlichung Seines Menschlichen die Menschen errettet, Nr. 4180, 10019, 10152, 10655, 10659, 10828.

 

(302)

Die Verherrlichung des Menschlichen des Herrn, und die Unterjochung der Höllen geschah durch Versuchungen. Der Herr hat vor allen die schwersten Versuchungen ausgehalten, Nr. 1663, 1668, 1787, 2776, 2786, 2795, 2816, 4295, 9528. Der Herr kämpfte aus der göttlichen Liebe zum menschlichen Geschlecht, Nr. 1690, 1691, 1812, 1813, 1820. Die Liebe des Herrn war das Heil des Menschengeschlechts, Nr. 1820. Die Höllen stritten wider die Liebe des Herrn, Nr. 1820. Der Herr allein hat aus eigener Kraft wider die Höllen gekämpft, und sie überwunden, Nr. 1692, 1813, 2816, 4295, 8273, 9937. Dadurch ist der Herr allein zur Gerechtigkeit und zum Verdienst geworden, Nr. 1813, 2025-2027, 9715, 9809, 10019. Die letzte Versuchung des Herrn war in Gethsemane und am Kreuz, und da auch der vollständige Sieg, durch den Er die Höllen unterjochte, und zugleich Sein Menschliches verherrlichte, Nr. 2776, 2803, 2813, 2814, [2818], 10655, 10828. Der Herr konnte dem Göttlichen Selbst nach nicht versucht werden, Nr. 2795, 2803, 2813, 2814. Darum nahm Er ein schwaches Menschliche aus der Mutter an, gegen das Er Versuchungen zuließ, Nr. 1414, 1444, 1573, 5041, 5157, 7193, 9315. Durch die Versuchungen und Siege trieb Er alles aus der Mutter Anererbte aus, und zog aus das Menschliche aus ihr, bis dahin, daß Er zuletzt nicht mehr ihr Sohn war, Nr. 2159, 2574, 2649, 3036, 10830. Jehovah, Der in Ihm war, erschien in den Versuchungen wie abwesend, und dies insoweit, als Er im Menschlichen aus der Mutter war, Nr. 1815. Dieser Zustand war der Zustand der Erniedrigung des Herrn, Nr. 1785, 1999, 2159, 6866. Der Herr hat durch die Versuchungen und Siege auch alles in den Himmeln in Ordnung gebracht, Nr. 4287, [4295], 9396, 9528, 9937. Auch hat Er durch ebendieselben Sein Menschliches mit dem Göttlichen vereinigt, das heißt, Sein Menschliches verherrlicht, Nr. 1725, 1729, 1733, 1737, 3318, 3381, 3382, 4286, 4287, 9397, 9528, 9937.     himmels-engel.de

 

(303)

Das Menschliche des Herrn war, als Er in der Welt war, das göttliche Wahre. Der Herr hat Sein Menschliches zum göttlichen Wahren gemacht aus dem göttlich Guten, das in Ihm war, als Er in der Welt war, Nr. 2803, 3194, 3195, 3210, 6716, 6864, 7014, 7499, 8127, 8724, 9199. Der Herr brachte damals alles bei Ihm in die himmlische Form, welche die dem göttlich Wahren gemäße ist, Nr. 1928, 3633, mithin war damals der Himmel im Herrn, und der Herr wie der Himmel, Nr. 911, 1900, 1928, 3624-3631, 3634, 3884, 4041, 4279, 4523-4525, 6013, 6057, 6690, 9279, 9632, 9931, 10303. Der Herr sprach aus dem göttlichen Wahren selbst, Nr. 8127. Darum sprach der Herr im Wort in Entsprechungen, Nr. 3131, 3472-3485, 8615, 10687. Daher ist der Herr das Wort und heißt das Wort, welches das göttliche Wahre ist, Nr. 2533, 2813, 2859, 2894, 3393, 3712. Im Wort bedeutet der Sohn des Menschen das göttliche Wahre und der Vater das göttliche Gute, Nr. 2803, 3704, 7499, 8724, 9194. Weil der Herr das göttliche Wahre war, so war Er die göttliche Weisheit, Nr. 2500, 2572. Der Herr allein hatte ein Innewerden und Denken aus Sich selbst, und erhaben über alles engelische Innewerden und Denken, Nr. 1904, 1914, 1919. Das göttliche Wahre konnte versucht werden, nicht aber das göttliche Gute, Nr. 2814.

 

(304)

Der Herr vereinigte das göttliche Wahre mit dem göttlichen Guten, somit Sein Menschliches mit dem Göttlichen Selbst. Der Herr wurde unterrichtet wie ein anderer Mensch, Nr. 1457, 1461, 2523, 3030. Der Herr schritt nach und nach fort zur Vereinigung mit dem Vater, Nr. 1864, 2033, 2632, 3141, 4585, 7014, 10076. Inwieweit der Herr mit dem Vater vereinigt wurde, insoweit sprach Er wie mit Sich selbst, sonst aber wie mit einem anderen, Nr. 1745, 1999, 7058. Der Herr vereinigte aus eigener Kraft das Menschliche mit dem Göttlichen, Nr. 1616, 1749, 1752, 1813, 1921, 2025, 2026, 2523, 3141, 5005, 5045, 6716. Der Herr vereinigte das göttliche Wahre, das Er selbst war, mit dem göttlichen Guten, das in Ihm war, Nr. 10047, 10052, 10076. Die Vereinigung war eine gegenseitige, Nr. 2004, 10067. Der Herr machte, als Er aus der Welt ging, Sein Menschliches zum göttlichen Guten, Nr. 3194, 3210, 6864, 7499, 8724, 9199, 10076. So war Er vom Vater ausgegangen, und kehrte zum Vater zurück, Nr. 3194, 3210. So wurde Er Einer mit dem Vater, Nr. 2751, 3704, 4766. Der Herr hatte in der Vereinigung mit dem Göttlichen Selbst, das in Ihm war, Sein Absehen auf Seine Verbindung mit dem menschlichen Geschlecht, Nr. 2034. Nach der Vereinigung geht das göttliche Wahre vom Herrn aus, Nr. 3704, 3712, 3969, 4577, 5704, 7499, 8127, 8241, 9199, 9398. Wie das göttliche Wahre hervorgehe, beleuchtet, Nr. 7270, 9407.

 

Wäre nicht das Göttliche im Menschlichen des Herrn von der Empfängnis her gewesen, so hätte das Menschliche nicht mit dem Göttlichen Selbst vereinigt werden können, wegen der Glut der unendlichen Liebe, in der das Göttliche Selbst ist, Nr. 6849. Darum kann niemals irgendein Engel mit dem Göttlichen Selbst vereinigt werden, außer in der Ferne und durch Verhüllung; sonst würde er verzehrt werden, Nr. 6849. Die göttliche Liebe ist eine solche, Nr. 8644. Daraus kann erhellen, daß das Menschliche des Herrn nicht wie das Menschliche eines anderen Menschen war, Nr. 10125, 10826. Seine Vereinigung mit dem Vater, aus Dem Seine Seele war, war nicht wie die zwischen zweien, sondern wie die zwischen Seele und Leib, Nr. 3737, 10824. Der Ausdruck Vereinigung wird gebraucht von der des Menschlichen des Herrn mit dem Göttlichen, Verbindung hingegen von der des Menschen mit dem Göttlichen, Nr. 2021.

 

(305)

So machte der Herr Sein Menschliches göttlich. Daß das Menschliche des Herrn göttlich sei, weil aus dem Sein des Vaters, das Ihm Seele war, beleuchtet durch die Ähnlichkeit des Vaters in den Kindern, Nr. 10269, 10372, 10823, und weil aus der göttlichen Liebe, die in Ihm war, Nr. 6872. Jeder Mensch ist so wie seine Liebe, und er ist seine Liebe, Nr. 6872, 10177, 10284. Der Herr war die göttliche Liebe, Nr. 2077, 2253. Der Herr hat Sein ganzes Menschliche, sowohl das Innere, als das Äußere, göttlich gemacht, Nr. 1603, 1815, 1902, 1926, 2093, 2803. Darum ist Er auch mit dem ganzen Körper auferstanden, was bei keinem anderen Menschen geschieht, Nr. 1729, 2083, 5078, 10825. Daß das Menschliche des Herrn göttlich ist, wird anerkannt mit der Allgegenwart Seines Menschlichen im heiligen Abendmahl, Nr. 2343, 2359, und geht auch hervor aus Seiner Verklärung vor den drei Jüngern, Nr. 3212, und aus dem Wort, Nr. 10154. Auch wird Er in diesem Jehovah genannt, Nr. 1603, 1736, 1815, 1902, 2921, 3035, 5110, 6303, 6281, 8864, 9194, 9315. Im Buchstabensinn wird unterschieden zwischen Vater und Sohn, oder Jehovah und dem Herrn, nicht aber im inneren Sinn des Wortes, in dem die Engel sind, Nr. 3035. Daß die christliche Welt das Menschliche des Herrn nicht als göttlich anerkenne, und dies in einer Kirchenversammlung um des Papstes willen geschehen sei, damit dieser als Sein Stellvertreter anerkannt würde, nach einem Gespräch mit ihnen im anderen Leben, Nr. 4738.

 

Das Göttlich-Menschliche von Ewigkeit war das göttlich Wahre im Himmel, somit das göttliche Existieren, das nachher im Herrn das göttliche Sein wurde, aus dem das göttliche Existieren im Himmel [hervorgeht], Nr. 3061, 6280, 6880, 10579. Der Zustand des Himmels wie er früher war, Nr. 6371-6373. Das Göttliche konnte nicht erkannt und somit nicht aufgenommen werden [non perceptibile ita nec receptibile fuerit], wenn es nicht den Himmel durchlief, Nr. 6982, 6996, 7004. Der Herr von Ewigkeit war das göttlich Wahre im Himmel, Nr. 2803, 3195, 3704. Es ist der Sohn Gottes von Ewigkeit her geboren, Nr. 2628, 2798.

 

Daß im Himmel kein anderes Göttliche erkannt werde [percipiatur], als das Göttlich-Menschliche, Nr. 6475, 9303, 9267, [9356], 10067. Die Urmenschen [Antiquissimi] konnten nicht das unendliche Sein anbeten, sondern das unendliche Existieren, welches das Göttlich-Menschliches [Divinum Humanum] ist, Nr. 4687, 5321. Die Alten [Antiqui] anerkannten das Göttliche, weil es in menschlicher Gestalt erschien, und dieses war das Göttlich-Menschliche, Nr. 5110, 5663, 6846, 10737. Die Bewohner aller Weltkörper beten das Göttliche unter menschlicher Gestalt an; und sie freuen sich, wenn sie hören, daß Gott wirklich Mensch wurde, Nr. 6700, 8541-8547, 9361, 10736-10738; man sehe nach im Werkchen »Die Erdkörper in unserem Sonnensystem und einige Erdkörper am Fixsternhimmel«. Anders als in Menschengestalt kann Gott gar nicht gedacht werden, und was unfaßbar [incomprehensibile] ist, fällt unter keine Vorstellung, Nr. 9359, 9972. Der Mensch kann das verehren, von dem er irgendeine Vorstellung hat, nicht aber das, von dem er keine hat, Nr. 4733, 5110, 5663, 7211, 9267, [9356], 10067. Darum wird auf dem ganzen Erdkreis von den meisten die Gottheit unter menschlicher Gestalt verehrt, und zwar dies infolge eines Einflusses aus dem Himmel, Nr. 10159. Alle die, welche dem Leben nach im Guten sind, denken, wenn sie an den Herrn denken, an das Göttlich-Menschliche, und nicht an ein vom Göttlichen getrenntes Menschliche, Nr. 2326, 4724, 4731, 4766, 8878, 9193, 9198. Das Menschliche des Herrn ohne das Göttliche denken sich heutzutage in der Kirche die, welche im Bösen dem Leben nach sind, dann auch die, welche in dem von der tätigen Liebe getrennten Glauben sind, sie fassen auch nicht, was das Göttlich-Menschliche [sein soll], Ursachen warum, Nr. 3212, 3241, 4689, 4692, 4724, 4731, 5321, 6371, 8878, 9193, 9198.

 

(306)

Es ist ein Dreifaltiges [Trinum] im Herrn. Die Christen im anderen Leben wurden geprüft, welche Vorstellung sie von dem einen Gott hatten, und man fand, daß sie die Vorstellung dreier Götter hatten, Nr. 2329, 5256, 10736-10738, 10821. Ein dreifaltiges Göttliche in einer Person, und so ein Gott, kann gefaßt werden, nicht aber in drei Personen, Nr. 10738, 10821, [10822], 10824. Das Dreifaltige in einer Person, somit im Herrn, ist das Göttliche Selbst, das der Vater heißt, das Göttlich-Menschliche, das der Sohn, und das ausgehende Göttliche [Divinum Procedens], das der Heilige Geist [heißt], und so ist das Dreifache eines, Nr. 2149, 2156, 2288, 2321, 2329, 2447, 3704, 6993, 7182, 10738, 10822, 10823. Die göttliche Dreiheit im Herrn wird im Himmel anerkannt, Nr. 14, 15, 1729, 2005, 5256, 9303. Der Herr ist einer mit dem Vater, somit das Göttliche Selbst und das Göttlich-Menschliche, Nr. 1729, 2004, 2005, 2018, 2025, 2751, 3704, 3736, 4766. Sein ausgehendes Göttliche ist auch Sein Göttliches im Himmel, das der Heilige Geist heißt, Nr. 3969, 4673, 6788, 6993, 7499, 8127, 8302, 9199, 9228, 9229, 9278, 9407, 9818, 9820, 10330. Somit ist der Herr der alleinige und einzige Gott, Nr. 1607, 2149, 2156, 2329, 2447, 2751, 3194, 3704, 3712, [3938], 3939, 4577, 4687, 5321, 6280, 6371, 6849, 6993, 7014, 7091, 7182, 7209, 8241, 8724, 8760, 8864, 8865, 9194, 9303.

 

(307)

Vom Herrn im Himmel. Der Herr erscheint im Himmel als Sonne und als Mond, als Sonne denen, die im himmlischen Reich, und als Mond denen, die im geistigen Reich sind, Nr. 1053, 1521, 1529-1531, 3636, 3641, 4321, 5097, 7078, 7083, 7173, 7270, 8812, 10809. Das Licht, das aus dem Herrn als Sonne hervorgeht, ist das göttliche Wahre, aus dem die Engel alle Weisheit und Einsicht haben, Nr. 1053, 1521-1533, 2776, 3138, 3195, 3222, 3223, 3225, 3339, 3341, 3636, 3643, 3993, 4180, 4302, 4415, 5400, 9399, 9407, 9548, 9571, 9684, und die Wärme, die aus dem Herrn als Sonne hervorgeht, ist das göttliche Gute, aus dem die Engel Liebe haben, Nr. 3338, 3636, 3643, 5215. Das Göttliche Selbst des Herrn ist weit über Seinem Göttlichen im Himmel, Nr. 7270, 8760. Das göttliche Wahre ist nicht im Herrn, sondern geht aus dem Herrn hervor, wie das Licht nicht in der Sonne, sondern aus der Sonne ist, Nr. 3969. Im Herrn ist das Sein, und vom Herrn [geht aus] das Existieren, Nr. 3938. Der Herr ist der gemeinsame Mittelpunkt, dem alle Engel im Himmel sich zuwenden, Nr. 3633, 9828, 10130, 10189. Doch wenden nicht die Engel sich dem Herrn zu, sondern der Herr wendet sie Sich zu, Nr. 10189, weil es nicht eine Gegenwart der Engel beim Herrn, sondern des Herrn bei den Engeln gibt, Nr. 9415. Die Gegenwart des Herrn bei den Engeln verhält sich gemäß der Aufnahme des Guten der Liebe und Liebtätigkeit von Ihm, Nr. 904, 4198, 4206, 4211, 4320, 6280, 6832, 7042, 8819, 9680, 9682, 9683, 10106, 10810. Der Herr ist gegenwärtig bei allen im Himmel, und auch in der Hölle, Nr. 2766. Der Herr will aus der göttlichen Liebe alle Menschen zu Sich in den Himmel bringen, Nr. 6645. Der Herr ist in beständigem Hinstreben zur Verbindung mit dem Menschen, allein der Einfluß und die Verbindung wird durch die eigenen Triebe des Menschen gehemmt, Nr. 2041, 2053, 2411, 5696.

 

Das Göttlich-Menschliche des Herrn fließt ein in den Himmel und macht den Himmel, und es gibt keine Verbindung mit dem Göttlichen Selbst im Himmel, sondern mit dem Göttlich-Menschlichen, Nr. 3038, 4211, 4724, 5663, und dieses Göttliche fließt aus dem Himmel und durch den Himmel bei den Menschen ein, Nr. 1925. Der Herr ist alles im Himmel, und ist das Leben des Himmels, Nr. 7211, 9128. Der Herr wohnt in dem Seinigen bei den Engeln, Nr. 9338, 10125, 10151, 10157. Daher sind die, welche im Himmel sind, im Herrn, Nr. 3637, 3638. Der Himmel entspricht dem Göttlich-Menschlichen des Herrn, und der Mensch nach allem und jedem dem Himmel, und daher ist der Himmel als Ganzes [in communi] wie ein Mensch, der deshalb der Größte Mensch heißt, Nr. 2988, [2995], 2996, 3624-3649, 3741-3745, 4625. Der Herr ist der alleinige Mensch, und nur diejenigen sind Menschen, die das Göttliche von Ihm aufnehmen, Nr. 1894. Inwieweit sie es aufnehmen, insoweit sind sie Ebenbilder des Herrn, Nr. 8547. Die Engel sind Bilder [formae] der Liebe und Liebtätigkeit in menschlicher Gestalt, und zwar dies vom Herrn her, Nr. 3804, 4735, 4797, 4985, 5199, 5530, 9879, 10177.

 

(308)

Vom Herrn stammt alles Gute und Wahre. Der Herr ist das Gute selbst und das Wahre selbst, Nr. 2011, 5110, 10336, 10619. Vom Herrn kommt alles Gute und Wahre, mithin aller Friede, Unschuld, Liebe, Liebtätigkeit, Glaube, Nr. 1614, 2016, 2751, 2882, 2883, 2891, 2892, 2904. Und alle Weisheit und Einsicht, Nr. 109, 112, 121, 124. Vom Herrn kommt nichts als Gutes und Wahres, die Bösen aber verkehren das Gute, das vom Herrn ist, in Böses, Nr. 7643, 7679, 7710, 8632. Die Engel wissen, daß alles Gute und Wahre vom Herrn ist, die Bösen aber wollen dies nicht wissen, Nr. 6193, 9128. Die Engel sind infolge der Gegenwart des Herrn mehr im Guten, die Höllischen hingegen infolge der Gegenwart des Herrn mehr im Bösen, Nr. 7989. Die Bösen stürzen sich in die Hölle infolge der bloßen Gegenwart des Herrn, Nr. 8137, 8265. Der Herr richtet alle aus dem Guten, Nr. 2335. Der Herr blickt auf alle mit Erbarmen, Nr. 223. Der Herr zürnt keinem je, noch fügt Er irgend jemanden Böses zu, und wirft keinen in die Hölle, Nr. 245, 1683, 2335, 8632. Wie ist es zu verstehen, daß es im Wort heißt, Jehovah oder der Herr zürne, töte, werfe in die Hölle, und dergleichen mehr?, Nr. 592, 696, 1093, 1874, 1875, 2395, 2447, 3605, 3607, 3614, 6071, 6997.

 

(309)

Der Herr hat alle Gewalt in den Himmeln und auf Erden. Der ganze Himmel ist des Herrn, Nr. 2751, 7086, und Er hat die Gewalt in den Himmeln und auf Erden, Nr. 1607, 10089, 10827. Weil der Herr den ganzen Himmel regiert, so regiert Er auch alles, was von demselben abhängt, somit alles in der Welt, Nr. 2026, 2027, 4523, 4524. Er regiert auch die Höllen, Nr. 3642. Der Herr regiert alles aus dem Göttlichen durch das Göttlich-Menschliche, Nr. 8864, 8865. Der Herr regiert alles nach der göttlichen Ordnung, und die göttliche Ordnung bezieht sich auf solches, was Seinem Willen gemäß ist, auf solches, was infolge Seiner Erlaubnis geschieht, und auf solches, was infolge Seiner Zulassung geschieht, Nr. 1755, 2447, 6574, 9940. Über die Ordnung siehe oben, Nr. 279. Der Herr regiert das Letzte aus dem Ersten und das Erste aus dem Letzten, und daher kommt, daß Er der Erste und der Letzte heißt, Nr. 3702, 6040, 6056. Der Herr allein hat die Macht, die Höllen zu entfernen, vom Bösen abzuhalten und im Guten zu erhalten, somit selig zu machen, Nr. 10019. Dem Herrn allein kommt das Gericht zu, Nr. 2319-2321, 10810, 10811. Was ist das Priestertum [Sacerdotale] des Herrn, und was Sein Königtum [Regium]?, Nr. 1728, 2015.

 

(310)

Einige den Herrn betreffende Stellen im Wort, wie sie zu verstehen sind. Was der Same des Weibes sei, in der Weissagung über den Herrn, Nr. 256. Was bedeutet der Sohn des Menschen und der Sohn Gottes im Wort, Nr. 2159, 2813. Was bedeuten die zwei Namen Jesus Christus, Nr. 3004-3011. Was bedeutet das, daß es vom Herrn heißt, Er sei vom Vater gesandt, Nr. 2397, 6831, 10561. Wie ist es zu verstehen, daß der Herr die Missetaten aller getragen habe, Nr. 9937. Wie ist es zu verstehen, daß der Herr die Menschen durch Sein Blut erlöst habe, Nr. 10152. Wie ist es zu verstehen, daß der Herr alle Dinge des Gesetzes erfüllt habe, Nr. 10239. Wie ist es zu verstehen, daß der Herr für den Menschen vertretend einstehe, Nr. 2250, 8573, 8705. Wie ist es zu verstehen, daß ohne den Herrn kein Heil sei, Nr. 10828. Es gibt kein Heil durch den Anblick des Vaters oder durch das Gebet zu Ihm, daß Er Sich erbarmen möge um des Sohnes willen; denn der Herr sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch Mich“: Joh.14/6, Nr. 2854. Widersprüche, die der angenommene Glaube in sich schließt, daß nämlich der Herr durch das Leiden am Kreuz das menschliche Geschlecht versöhnt habe, Nr. 10659. Die Ankunft des Herrn ist Seine Gegenwart im Wort, Nr. 3900, 4060. Der Herr will nicht Verherrlichung von seiten des Menschen um Seinetwillen, sondern um des Heiles des Menschen willen, Nr. 5957, 10646. Der Herr bedeutet im Wort, wo Er Herr genannt wird, das göttliche Gute, Nr. 4973, 9167, 9194, und wo Christus, das göttliche Wahre, Nr. 3008, 3004, 3005, 3009.

 

Daß die wahre Anerkennung und die wahre Verehrung des Herrn im Halten Seiner Gebote besteht, nachgewiesen aus dem Wort, Nr. 10143, 10153, 10578, 10645, 10829.

 

 

(25)

 

Von der Verwaltung in Kirche und Staat

 

(311)

Zweierlei Dinge sind, die beim Menschen in Ordnung sein müssen, nämlich diejenigen, die sich auf den Himmel, und die, welche sich auf die Welt beziehen. Die den Himmel betreffenden Dinge heißen die kirchlichen, die die Welt betreffenden die bürgerlichen.

 

(312)

Die Ordnung kann in der Welt nicht erhalten werden ohne Vorgesetzte, die alles überwachen müssen, was der Ordnung gemäß, und was der Ordnung zuwider geschieht; und die diejenigen zu belohnen haben, die der Ordnung gemäß leben, und diejenigen zu bestrafen, die ihr zuwider [leben]; geschieht dies nicht, so muß das menschliche Geschlecht zugrunde gehen; denn jedem ist infolge von Vererbung angeboren, anderen befehlen und die Güter der anderen besitzen zu wollen, daher Feindschaft, Neid, Haß, Rache, Hinterlist, Grausamkeit, und vieles andere Böse; würden sie daher nicht in Banden gehalten durch Gesetze, und durch ihren Lieblingsneigungen angemessene Belohnungen, als da sind Ehrenstellen und Vorteile für die, welches Gutes tun, und durch ihren Lieblingsneigungen entgegengesetzte Strafübel, nämlich Verlust der Ehrenstellen, der Besitztümer und des Lebens für die, welche Böses tun, so müßte das Menschengeschlecht zugrunde gehen.

 

(313)

Es sollen also Vorgesetzte sein, welche die Massen der Menschen in Ordnung zu halten haben, und zwar gesetzkundige, weise und gottesfürchtige. Unter den Vorgesetzten soll wieder eine Ordnung sein, damit nicht irgendeiner nach Willkür oder aus Unkunde Böses wider die Ordnung zulasse, und so diese zerstöre; wofür gesorgt wird, wenn es höhere und niedere Vorgesetzte gibt, zwischen denen Unterordnung statthat.

 

(314)

Die Vorgesetzten über diejenigen Dinge bei den Menschen, die den Himmel betreffen, oder über das Kirchliche, heißen Priester [Sacerdotes], und ihr Amt das Priestertum [Sacerdotium]. Die Vorgesetzten hingegen über diejenigen Dinge bei den Menschen, welche die Welt betreffen, heißen Obrigkeiten [Magistratus] , und ihr Höchst er, wo solche Regierungsform besteht, der König.

 

(315)

Was die Priester betrifft, so sollen sie die Menschen den Weg zum Himmel lehren, und sie auch anleiten; sie sollen sie lehren, gemäß der Lehre ihrer Kirche aus dem Wort, und sie anleiten derselben gemäß zu leben. Priester, welche die Wahrheiten lehren, und durch diese zum Guten des Lebens, und so zum Herrn hinführen, sind gute Hirten der Schafe, die aber lehren, und nicht zum Guten des Lebens und so zum Herrn führen, sind schlimme Hirten.

 

(316)

Die Priester sollen sich nicht irgendwelche Gewalt über die Seelen der Menschen anmaßen, weil sie nicht wissen, in welchem Zustand das Inwendige eines Menschen ist; noch weniger sollen sie sich die Gewalt anmaßen, den Himmel zu öffnen und zu verschließen, weil diese Gewalt allein dem Herrn angehört.

 

(317)

Den Priestern soll Würde und Ehre zukommen wegen der heiligen Dinge, die sie verrichten; die aber weise sind, geben die Ehre dem Herrn, von Dem die heiligen Dinge kommen, und nicht sich; die aber nicht weise sind, teilen sich Ehre zu; diese nehmen dieselbe dem Herrn. Die, welche sich Ehre zuteilen um der heiligen Dinge willen, die sie verrichten, ziehen Ehre und Gewinn dem Heil der Seelen vor, für das sie sorgen sollen; diejenigen hingegen, welche die Ehre dem Herrn und nicht sich geben, ziehen das Heil der Seelen der Ehre und dem Gewinn vor. Keine Ehre irgendeines Amtes haftet an der Person, sondern wird ihr beigefügt gemäß der Würde der Sache, die sie verwaltet; und was beigefügt wird, das gehört nicht der Person selbst an, und wird auch von ihr getrennt mit dem Amt. Die Ehre in der Person ist die Ehre der Weisheit und der Furcht des Herrn.

 

(318)

Die Priester sollen das Volk lehren, und durch die Wahrheiten zum Guten des Lebens führen, dennoch aber keinen zwingen, weil keiner gezwungen werden kann, wider dasjenige zu glauben, von dem er aus dem Herzen gedacht hat, daß es wahr sei; wer anders glaubt, als der Priester, und keine Unruhe erregt, soll in Frieden gelassen werden, wer aber Unruhe erregt, soll entfernt werden; denn auch dies gehört zur Ordnung, wegen der das Priestertum besteht.

 

(319)

Wie die Priester vorgesetzt sind, die das göttliche Gesetz und die Gottesverehrung betreffenden Dinge zu verwalten, so die Könige und die Beamten zu Verwaltung der Rechtspflege und der Staatsregierung.

 

(320)

Weil der König nicht alles allein verwalten kann, so sind Vorgesetzte unter ihm da, deren jedem ein Verwaltungsgebiet zugewiesen ist, das der König nicht verwalten kann oder vermag; diese Vorgesetzten zusammengenommen bilden das Königtum; der König selbst aber ist der Höchste.

 

(321)

Das Königtum selbst liegt nicht in der Person, sondern ist der Person beigefügt. Ein König, der glaubt, daß das Königtum in seiner Person liege, und ein Vorgesetzter, der glaubt, daß die Würde des Amtes in seiner Person liege, ist nicht weise.

 

(322)

Das Königtum besteht im Verwalten nach den Gesetzen des Reiches, und im Rechtsprechen nach diesen aus dem Gerechten. Ein König, der die Gesetze über sich sieht, ist weise, ein solcher aber, der sich über den Gesetzen sieht, ist nicht weise. Ein König, der die Gesetze über sich sieht, setzt das Königtum in das Gesetz, und das Gesetz herrscht über ihn; denn er weiß, daß das Gesetz die Gerechtigkeit ist, und alle Gerechtigkeit, die wirklich Gerechtigkeit ist, ist göttlich. Ein solcher hingegen, der sich über den Gesetzen sieht, setzt das Königtum in sich, und glaubt entweder, er selbst sei das Gesetz, oder das Gesetz, das die Gerechtigkeit ist, komme aus ihm; er maßt sich daher das an, was göttlich ist, während er doch unter diesem stehen sollte.

 

(323)

Das Gesetz, das die Gerechtigkeit ist, soll von weisen und gottesfürchtigen Gesetzkundigen im Reich gegeben werden, und nach ihm sollen dann sowohl der König, als die Untertanen leben. Ein König, der nach den gegebenen Gesetz lebt, und darin den Untertanen mit [guten] Beispiel vorangeht, ist wahrhaft König.

 

(324)

Ein König mit absoluter Gewalt, der glaubt, seine Untertanen seien solche Sklaven, daß er ein Recht habe auf ihre Besitztümer und ihr Leben, ist, wenn er wirklich so verfährt, nicht König, sondern Tyrann.

 

(325)

Dem König werde Gehorsam nach den Gesetzen des Reiches; weder durch Tat, noch durch Wort soll er irgendwie beleidigt werden; dann davon hängt die öffentliche Sicherheit ab.

 

 

Ende

 

 

 

 

 

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