LICHTBIBLIOTHEK    BUCH HERUNTERLADEN

 

 

Die

 

Erdkörper in unserem Sonnensystem

 

welche Planeten genannt werden

und einige

 

Erdkörper am Fixsternhimmel,

 

sowie ihre

Bewohner, Geister und Engel

 

 

 

Nach

Gehörtem und Gesehenem

 

 

 

Von

Emanuel Swedenborg

 

 

 

 

1769

 

 

 

 

www.himmels-engel.de

 

www.cosmic-people.com


 

 

 

 

Titel der Urschrift

 

 

DE

TELLURIBUS IN MUNDO NOSTRO SOLARI

QUĆ VOCANTUR

PLANETAE

ET DE

TELLURIBUS IN COELO ASTRIFERO

DEQUE ILLARUM INCOLIS, TUM DE SPIRITIBUS

ET ANGELIS IBI

 

 

EX

 

AUDITIS ET VISIS

 

 

 

LONDINI:

MDCCLVIII

 

 

 


 

INHALT

 

 

(I)

Erster Teil:  DIE ERDKÖRPER IM WELTALL

 

(1)

EINLEITUNG

(2)

VOM ERDKÖRPER ODER PLANETEN MERKUR UND SEINEN GEISTERN UND BEWOHNERN

(3)

VOM ERDKÖRPER ODER PLANETEN JUPITER UND SEINEN GEISTERN UND BEWOHNERN

(4)

VOM ERDKÖRPER ODER PLANETEN MARS UND VON SEINEN GEISTERN UND BEWOHNERN

(5)

VOM ERDKÖRPER ODER PLANETEN SATURN UND VON SEINEN GEISTERN UND BEWOHNERN

(6)

VOM ERDKÖRPER ODER PLANETEN VENUS UND VON SEINEN GEISTERN UND BEWOHNERN

(7)

VON DEN GEISTERN UND BEWOHNERN DES MONDES

(8)

DIE URSACHEN, WARUM DER HERR AUF UNSERER ERDE UND NICHT AUF EINER ANDEREN GEBOREN WERDEN WOLLTE

 

(II)

Zweiter Teil:  VON DEN ERDKÖRPERN IM STERNENHIMMEL

 

(9)

EINLEITUNG

(10)

VON DER ERSTEN ERDE IM STERNENHIMMEL, UND VON IHREN GEISTERN UND BEWOHNERN NACH GEHÖRTEM UND GESEHENEM

(11)

VOM ZWEITEN ERDKÖRPER IM STERNENHIMMEL UND VON SEINEN GEISTERN UND BEWOHNERN

(12)

VON DER DRITTEN ERDE IM STERNENHIMMEL UND VON IHREN GEISTERN UND BEWOHNERN

(13)

VON DER VIERTEN ERDE IM STERNENHIMMEL UND VON IHREN GEISTERN UND BEWOHNERN

(14)

VON DER FÜNFTEN ERDE IM STERNENHIMMEL UND VON IHREN GEISTERN UND BEWOHNERN

(15)

VON DER SECHSTEN (VIERTEN) ERDE IM STERNENHIMMEL UND VON IHREN GEISTERN UND BEWOHNERN

 

(*)

REGISTER ZU DEN ERDKÖRPERN IM WELTALL

 

 

 


 

(I)

Erster Teil

 

DIE ERDKÖRPER IM WELTALL

 

 

 

 

(1)

 

Einleitung

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 6695-67021)

 

(1)

Da mir aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn das Innere meines Geistes eröffnet worden ist, und mir dadurch verliehen wurde, mit Geistern und Engeln, die sich nicht allein in der Nähe unserer Erde, sondern auch bei anderen Erdkörpern aufhalten, zu reden - und darum, weil ich ein Verlangen trug zu wissen, ob es noch andere Erden gäbe, auch wie sie und ihre Bewohner beschaffen wären, ward mir vom Herrn erlaubt, mit Geistern und Engeln aus anderen Erden zu sprechen, und mit einigen einen Tag, mit anderen wochen- und monatelang Unterhaltung zu pflegen, sowie von ihnen mich über die Erdkörper, aus denen und bei denen sie waren, über das Leben ihrer Bewohner, deren Sitte und Gottesdienst, und über verschiedene der Erwähnung werte Gegenstände unterrichten zu lassen -: deshalb darf ich solches, weil es dergestalt zu wissen gegeben ward, nach Gehörtem und Gesehenem beschreiben. Alle Geister und Engel stammen nämlich aus dem Menschengeschlecht2, halten sich in der Nähe ihres Erdkörpers auf3, und wissen, was dort vorgeht. Es kann auch ein Mensch, dessen Inneres so weit eröffnet ist, daß er mit ihnen in Umgang und Verkehr zu treten vermag, durch sie Belehrung empfangen; denn der Mensch ist seinem Wesen nach ein Geist4 und in betreff seines Inneren Geistern zugesellt5, so daß er, falls sein Inneres vom Herrn erschlossen wird, mit ihnen wie mit seinesgleichen umgehen kann6; und dies ist mir nun schon zwölf Jahre lang täglich vergönnt.

 

(2)

Es gibt eine große Zahl von Erdkörpern und auf ihnen Menschen, und infolgedessen auch Geister und Engel. Im Jenseits ist dies eine sehr bekannte Tatsache, denn jeder daselbst darf, wenn ihn Liebe zur Wahrheit und somit zur Nutzleistung treibt, mit Geistern anderer Erdkörper reden, und so sich von der großen Menge der Welten überzeugen, auch die Kenntnisse gewinnen, wie nicht bloß auf einer Erde, sondern auch auf zahllosen anderen Menschen leben, und außerdem wie ihre Sinnesart, Leben und Gottesdienst beschaffen sei.

 

(3)

Ich unterhielt mich über diesen Gegenstand etlichemal mit Geistern von unserer Erde, und sie sagten: Der einsichtsvolle Mensch kann aus vielem, was er weiß, auf eine große Anzahl von Erden mit Menschen als Bewohnern schließen; denn aus der Vernunft vermag er zu folgern, daß so große Massen, wie die Planeten, deren einige unsere Erde an Umfang übertreffen, nicht unbewohnte Körper sind, nur dazu geschaffen, eine Sonne zu umkreisen und mit ihrem geringen Licht zugunsten einer einzigen Erde zu leuchten; daß vielmehr ihr Nutzzweck viel erhabener sein müsse. Wer glaubt, (und dies soll von jedem geschehen,) die Gottheit habe das All zu keinem anderen Zweck geschaffen, als daß ein Menschengeschlecht und aus diesem der Himmel entstehe, (denn die Menschheit ist die Pflanzschule des Himmels,) der muß auch durchaus der Meinung sein, daß überall, wo es einen Erdkörper gibt, auch Menschen leben. Die Planeten, die deshalb vor unseren Augen sichtbar sind, weil sie innerhalb unseres Sonnensystems liegen, sind Erden und Körper materieller Beschaffenheit; was man zunächst daraus ersehen kann, daß sie das Sonnenlicht zurückwerfen und, durch Fernrohre betrachtet, nicht wie die Fixsterne von einem Flammenlicht rötlich erscheinen, sondern wie Erden gefleckt, mit dunklen Partien; dann daraus, daß sie gleich unserer Erde um die Sonne laufen, und im Tierkreis vorrücken, und infolgedessen Jahre und Jahreszeiten, nämlich Frühling, Sommer, Herbst und Winter, verursachen; ferner daraus, daß sie sich wie unsere Erde um ihre Achse drehen, und dadurch Tage und Tageszeiten, nämlich Morgen, Mittag, Abend und Nacht, erzeugen; endlich daraus, daß einige unter ihnen Monde oder Trabanten haben, die um ihre Planeten in bestimmten Zeiträumen, wie der Mond um unsere Erde, wandeln, und daß dem Planeten Saturn, der von der Sonne sehr weit absteht, auch ein großer leuchtender Ring beigegeben ist, der seiner Erde viel, wenn auch zurückgeworfenes Licht spendet. Wer möchte wohl, wenn er dieses weiß und vernünftig erwägt, noch ferner die Planeten für unbewohnte Weltkörper halten?

 

(4)

Außerdem sagte ich in meiner Unterhaltung mit Geistern, der Mensch könne den Glauben, in dem All befänden sich mehr als eine Erde, aus dem Umstand herleiten, daß der Sternenhimmel so unermeßlich ist und so viel zahllose Sterne enthält, deren jeder an seinem Ort oder in seiner Welt eine Sonne wie die unsrige, nur in verschiedener Größe ist. Wer dies recht bedenkt, kommt zum Schluß, daß solch unermeßliches Ganze nur ein Mittel zum Zweck, nämlich zum letzten Zweck der Schöpfung, das ist, für das Himmelreich sein kann, in welchem die Gottheit mit Engeln und Menschen wohnen kann. Denn das sichtbare All, das mit so zahllosen Sternen oder ebenso vielen Sonnen besäte und erleuchtete Himmelsgewölbe ist nur ein Mittel zum Dasein von Erden und der Entstehung von Menschen, die das Himmelreich bilden sollen. Ein vernünftiger Mensch muß folglich annehmen, daß ein so unermeßliches Mittel zu einem so großen Zweck nicht für ein auf einem einzigen Erdball wohnendes Menschengeschlecht und deren Himmel aufgewandt worden sei. Was wäre dies auch für den unendlichen Gott, vor Dem tausend, ja Myriaden Erdkörper wenig und kaum etwas ausmachten, selbst wenn sie alle mit Bewohnern erfüllt wären?

 

(5)

Außerdem ist der Engelhimmel so unermeßlich, damit er mit dem Menschen bis aufs einzelnste seines Körpers in Entsprechung stehe und zwar Myriaden von Engeln mit jeglichem Glied, Organ und Eingeweidestück und deren Betätigung. Es ward mir auch zu wissen gegeben, daß der Himmel hinsichtlich all seiner Entsprechungen nicht anders als durch die Bewohner sehr vieler Erden bestehen könnte7.

 

(6)

Es gibt Geister, deren einziges Verlangen darin besteht, sich Kenntnisse zu erwerben, weil sie durch diese allein erfreut werden; denselben ist es daher erlaubt, umherzuschweifen, auch aus unserem Sonnensystem in andere überzugehen, und Kenntnisse zu gewinnen. Geister dieser Art sagten, es gäbe nicht allein Erden mit Menschen in unserem Sonnensystem, sondern auch außerhalb desselben am Sternenhimmel in unendlicher Menge. Diese Geister stammen aus dem Planeten Merkur.

 

(7)

Was den Gottesdienst der Bewohner anderer Erdkörper im allgemeinen betrifft, so erkennen alle, mit Ausnahme der Götzendiener, den Herrn als alleinigen Gott an. Sie beten nämlich das Göttliche nicht als ein unschaubares, sondern als ein schaubares an, und zwar deshalb, weil sich ihnen dasselbe, wenn es erscheint, unter Menschengestalt zeigt, wie einst dem Abrahm und anderen auf dieser Erde8; welche aber das Göttliche unter Menschengestalt anbeten, werden alle vom Herrn angenommen9. Sie sagten auch, niemand könne Gott richtig anbeten, noch weniger mit Ihm verbunden werden, ohne sich einen Begriff von Ihm zu machen, und Gott könne nur unter der menschlichen Gestalt erfaßt werden; wenn dies nicht geschehe, so werde das innere Sehen, das dem Denken angehört, aufgelöst, wie das Sehen des Auges, wenn es in ein unbegrenztes All hinausschaut; das Denken könne sich in diesem Fall nur in die Natur versenken und diese als Gott verehrt werden.

 

(8)

Als ihnen erzählt ward, daß der Herr auf unserer Erde ein Menschliches angenommen habe, dachten sie ein wenig nach und sagten bald darauf: Dies ist zur Errettung des Menschengeschlechts geschehen.

 

 

 

(2)

 

Vom Erdkörper oder Planeten Merkur und seinen Geistern und Bewohnern

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 6807-6817, 6921-6932, 7069-7079, 7170-7177)

 

(9)

Daß der gesamte Himmel einen Menschen darstellt und daher der Großmensch genannt wird, und daß alles und jedes am Menschen, sowohl Äußeres als Inneres, jenem Menschen oder Engel entspricht, ist ein in der Welt noch nicht bekanntes Geheimnis; daß dem aber so ist, wurde an vielen Dingen gezeigt10. Zur Bildung jenes Großmenschen genügen die Geister, die aus unserer Erde in den Himmel kommen, nicht. Es sind dies ja verhältnismäßig nur wenige an Zahl, und es bedarf dazu der Geister aus vielen anderen Erdkörpern. Der Herr trifft aber Vorsorge, daß sobald es irgendwo an Zahl oder Beschaffenheit in der Entsprechung fehlt, gleich aus einer anderen Erde Geister zur Vervollständigung herbeigerufen werden, damit das richtige Verhältnis eintreten und der Himmel bestehen möge.

 

(10)

Was im Größten Menschen die Geister aus dem Planeten Merkur darstellen, ist mir aus dem Himmel auch entdeckt worden: nämlich das Gedächtnis, aber das Gedächtnis von Dingen, von denen alles Irdische und alles rein Materielle entfernt ist. Aber weil mir erlaubt war, mit ihnen zu sprechen, und dies mehrere Wochen lang, auch zu vernehmen, wie sie beschaffen sind, und auszukunden, wie es sich mit denen, die auf dem Planeten selbst leben, verhält, so will ich die Erfahrungen selbst anführen.

 

(11)

Es kamen Geister zu mir, und es ward mir aus dem Himmel gesagt, sie stammten aus dem der Sonne zunächst stehenden Planeten, der auf unserer Erde Merkur genannt wird, her. Bei ihrer Ankunft forschten sie sogleich in meinem Gedächtnis, was ich wüßte; (dies können die Geister auf sehr geschickte Weise, denn sie sehen, wenn sie zu einem Menschen kommen, das einzelnste in seinem Gedächtnis11.) Da sie verschiedenes durchforschten, und darunter Städte und Orte, wo ich gewesen war, bemerkte ich, daß sie von Tempeln, Palästen, Häusern und Straßen nichts wissen wollten, sondern nur, was ich an Tatsachen an jenen Orten kennengelernt, dann auch, was für Staatsverfassungen, was für Sinnesart und Sitten die Bewohner daselbst hätten, und ähnliches. Solches nämlich hängt beim Menschen im Gedächtnis mit den Örtlichkeiten zusammen, weshalb, wenn die Örtlichkeiten hervorgerufen werden, auch dieses wieder im Gedächtnis hervorgerufen wird. Da ich mich über diese ihre Beschaffenheit wunderte und sie fragte, warum sie am Großartigen der Orte vorübergingen, und nur die Begebenheiten daselbst hervorsuchten, gaben sie zu Antwort, es mache ihnen kein Vergnügen, Materielles, Körperliches und Irdisches zu betrachten, sondern nur das Reale, Wirkliche. Hiermit ward bestätigt, daß die Geister jener Erde im Großmenschen das Gedächtnis der vom Materiellen und Irdischen getrennten Dinge darstellen.     himmels-engel.de

 

(12)

Mir ward auch gesagt, daß das Leben der Bewohner auf jener Erdkugel ebenso beschaffen sei, daß sie sich nämlich gar nicht um das Irdische und Leibliche kümmern, sondern nur um die Einrichtungen, Gesetze und Regierungen der Völkerschaften daselbst, und um himmlische Dinge, die zahllos sind. Auch ward mir erzählt, daß eine große Zahl unter den Menschen jener Erde mit Geistern verkehrt und von ihnen Kenntnis geistiger Dinge und der Zustände des Lebens nach dem Tode erlangt.

 

Dies ist auch die Ursache ihrer Geringschätzung leiblicher und irdischer Dinge, denn einem solchen, der von einem wirklichen Wissen aus an ein Leben nach dem Tode glaubt, liegt nur an himmlischen Dingen, weil sie ewig und glückselig sind, nicht aber an weltlichen, ausgenommen insoweit, als die Notdurft des Lebens verlangt. Zufolge dieser Beschaffenheit der Bewohner sind ihre Geister ebenso geartet12.

 

(13)

Wie begierig sie nach Kenntnissen von Dingen der Art, die in dem über das Sinnliche erhabenen Gedächtnisse enthalten sind, nachforschen, um sich dieselben anzueignen, konnte ich daraus sehen, daß sie beim Anblick dessen, was ich über himmlische Dinge wußte, alles durchmusterten und dabei beständig ausriefen: Das ist so, das ist so. Denn wenn Geister zu einem Menschen kommen, so dringen sie in sein ganzes Gedächtnis ein und regen in demselben auf, was ihnen zusagt, ja lesen, was ich oft bemerkt habe, darin wie in einem Buch13. Diese Geister machten dies um so geschickter und schneller, weil sie sich nicht bei dem aufhielten, was schwer und unbeweglich ist, und infolgedessen die innere Wahrnehmung bewegt und aufhält, wie alles Irdische und Leibliche, wenn es nur Zweck ist, das heißt, allein um seiner selbst willen geliebt wird. Sie ziehen vielmehr die Sachen selbst in Betracht; denn Gegenstände, denen nichts Irdisches anhaftet, heben die Seele aufwärts, und somit auf ein weiteres Feld; rein Materielles dagegen zieht die Seele abwärts und beschränkt und schließt sie ein. Die Begierde derselben Geister, sich Kenntnisse zu erwerben und ihr Gedächtnis zu bereichern, erhellt auch aus folgendem: Einst, da ich etwas über zukünftige Begebenheiten schrieb, und sie in einiger Entfernung standen, so daß sie das Geschriebene aus meinem Gedächtnis nicht entnehmen konnten, weil ich es in ihrer Gegenwart nicht lesen wollte, wurden sie sehr unwillig und wollten gegen ihre Gewohnheit auf mich losfahren, indem sie mich den schlechtesten Menschen und dergleichen nannten. Sie verrieten auch ihren Zorn, indem sie mir auf der rechten Seite des Kopfes bis zum Ohr eine Art schmerzvolle Zusammenziehung beibrachten, aber solches schadete mir nicht; weil sie aber Böses verübt hatten, entfernten sie sich noch mehr, hielten aber doch bald an und wollten wissen, was ich geschrieben hätte; so groß ist ihre Begierde nach Kenntnissen.

 

(14)

Die Geister des Merkur besitzen vorzugsweise Kenntnisse, und zwar nicht nur von den Dingen in unserem Sonnesystem, sondern auch von denen außerhalb desselben im Sternenhimmel, und was sie sich einmal angeeignet haben, behalten sie auch und erinnern sich desselben, so oft sie auf Ähnliches stoßen, daher es auch unzweifelhaft feststeht, daß die Geister ein Gedächtnis haben, und zwar ein viel besseres als die Menschen, und daß die Geister das, was sie hören, sehen und überhaupt wahrnehmen, behalten, besonders das, woran sie Genuß finden, wie diese Geister an den Kenntnissen von Dingen; denn was ein angenehmes Gefühl erzeugt und mit der Liebe in Berührung steht, fließt gleichsam von selbst ein und haftet; das übrige dringt nicht ein, sondern berührt nur die Oberfläche und verflüchtigt sich allmählich.

 

(15)

Wenn Merkurgeister zu anderen Gesellschaften kommen, so erforschen sie deren Wissen, und gehen nach der stattgehabten Untersuchung weiter. Es herrscht auch eine solche Mitteilung unter den Geistern, besonders unter den Engeln, daß all ihr Wissen dem Verein, in welchem sie aufgenommen und geliebt sind, mitgeteilt wird14.

 

(16)

Die Merkurgeister sind ihrer Kenntnisse wegen vor allen übrigen von Aufgeblasenheit erfüllt. Es ward ihnen deshalb gesagt, wenn sie auch Zahlloses wüßten, so sei doch das, was sie nicht wüßten, unendlich, und wenn sich auch ihre Wissen in Ewigkeit vermehre, so vermöchten sie doch nicht einmal eine Kenntnis des Allgemeinen zu erlangen, sie wären aufgeblasen und eingebildet, aber es gezieme sich dies nicht. Doch sie gaben zur Antwort, es wäre dies keine Aufgeblasenheit, sondern nur ein Rühmen der Kraft ihres Gedächtnisses. So verstehen sie ihre Fehler zu beschönigen.

 

(17)

Sie sind der Wörtersprache abgeneigt, weil sie materiell ist; wenn deshalb vermittelnde Geister fehlten, konnte ich mit ihnen nicht anders als durch eine Art tätigen Denkens sprechen. Weil ihr Gedächtnis aus Dingen und nicht aus rein materiellen Bildern besteht, so bietet es dem Denken seine Gegenstände in näherliegender Weise dar; denn das Denken, das oberhalb der Einbildungskraft ist, erfordert als Gegenstand Dinge, die von Materiellem getrennt sind. Aber obgleich dies bei den Merkurgeistern der Fall ist, so haben sie doch ein schwaches Urteilsvermögen. Sie haben kein Vergnügen an Dingen, die dem Urteil und dem Erschließen aus Kenntnissen angehören; denn nur nackte Kenntnisse allein gewähren ihnen Freude.

 

(18)

Es wurde ihnen gesagt, ob sie nicht mit ihren Kenntnissen irgendeinen Nutzen erreichen wollten, indem die bloße Freude an Kenntnissen nicht genüge, weil die Kenntnisse auf einen Nutzen abzielen, und der Nutzen ihr Endzweck sein solle; aus den Kenntnissen selbst erwüchse auch nicht ihnen Nutzen, sondern anderen, denen sie ihr Wissen mitteilen wollen; außerdem gezieme es niemals einem Menschen, der weise heißen wolle, bei den Kenntnissen allein zu verweilen, weil sie bei der Erforschung von Dingen, die dem Leben angehören sollten, nur handreichende Mittel sind. Aber sie antwortete n, sie hätten ihre Freude an Kenntnissen, und selbige bildeten ihr en Nutzzweck.

 

(19)

Einige unter ihnen wollten nicht, wie die Geister anderer Erdkörper, als Menschen erscheinen, sondern als Kristallkugeln. Daß sie so, ohne es jedoch zu können, sich darzustellen begehrten, rührt daher, weil im anderen Leben die Kenntnisse immaterieller Dinge der Entsprechung gemäß als Kristalle vorgebildet werden.

 

(20)

Die Merkurgeister unterscheiden sich ganz und gar von den Geistern unserer Erde; die letzteren bekümmern sich nicht so wie die ersteren um Dinge, sondern um Weltliches, Leibliches und Irdisches, was materiell ist, so daß sie nicht beisammen sein können. Wenn sie sich begegnen, so fliehen sie einander; denn die geistigen Sphären, die auf beiden Seiten ausströmen, sind beinahe entgegengesetzt. Die Merkurgeister führen die Redensart, sie wollten nicht die Schale sehen, sondern die von der Schale gelösten Dinge, also das Innere.

 

(21)

Es zeigte sich etwa eine Stunde lange eine fahl weiße, lebhaft glänzende Flamme. Sie kündigte die Ankunft solcher Merkurgeister an, die im Durchschauen, Denken und Reden schneller als die führeren waren. Als sie erschienen, durchliefen sie sogleich mein Gedächtnis, aber auf was sie ihre Aufmerksamkeit richteten, konnte ich ihrer Geschwindigkeit wegen nicht gewahren; ich hörte sie nur mitunter sagen: Das ist so. Über das, was ich in den Himmeln und in der Geisterwelt gesehen hatte, äußerten sie, sie wüßten es schon längst. Ich nahm wahr, daß die große Zahl der mit ihnen vereinigten Geister im Rücken des Großmenschen, etwas links hin, auf der Ebene des Hinterhauptes sich befindet.

 

(22)

Zu einer anderen Zeit sah ich eine große Zahl ebensolcher Geister, aber in einiger Entfernung, mir gegenüber etwas zur Rechten. Sie sprachen mit mir, aber mit Hilfe vermittelnder Geister; denn ihre Rede ist so schnell wie ihr Denken und fällt nicht in die menschliche Sprache, ausgenommen sie wird durch andere, vermittelnde Geister übertragen. Zu meiner Verwunderung sprachen sie im Chor, und doch sicher und schnell; ihre Rede ward, weil sie von mehreren kam wie eine Wellenbewegung vernommen und floß zu meinem Erstaunen gegen mein linkes Auge, während sie doch zur Rechten standen. Die Ursache davon war, daß das linke Auge den Kenntnissen von Dingen, die vom Materiellem getrennt sind, entspricht, also solchen, die der Einsicht, das rechte aber solchen, die der Weisheit angehören15. In gleicher Schnelligkeit, wie sie sprachen, faßten sie auch die gehörten Dinge auf und urteilten darüber, indem sie sagten: es ist so, es ist nicht so; denn ihr Urteil ist gewissermaßen ein augenblickliches.

 

(23)

Es war ein Geist einer anderen Erde da, der mit ihnen geschickt sprechen konnte, denn er war schlagfertig und schnell, dabei aber geziert in seiner Rede. Augenblicklich war ihr Urteil über seine Auslassungen fertig, indem sie sagten: Das ist zu zierlich, das ist zu gelehrt. Sie achteten fortan nur darauf, ob sie noch etwas ihnen Unbekanntes vom Sprecher zu hören bekämen, ließen auch alles verdunkelnde Beiwerk der Rede, wozu besonders die Künsteleien des gesuchten Vortrages und der Gelehrsamkeit gehören, außer acht; denn solches läßt die Dinge selbst im Dunkeln, indem sie an ihrer Statt Worte setzen, die nur materielle Formen von Dingen sind. Es hält nämlich der Redende in ihnen den Sinn fest und wünscht die Aufmerksamkeit mehr auf die Worte als auf den Sinn derselben zu lenken, so daß das Ohr mehr als sein Gemüt angeregt wird.

 

(24)

Die Geister aus dem Planeten Merkur verweilen nicht an einem Ort, bleiben auch nicht in Gesellschaft mit Geistern einer Erde, sondern durchschweifen das ganze Universum. Weil sie nämlich das Gedächtnis der Dinge, das beständig bereichert wird, darstellen, deshalb ist ihnen erlaubt umherzustreifen und sich aller Orten Kenntnisse zu erwerben. Wenn sie auf ihrer Wanderung Geistern begegnen, die Materielles, das ist, Leibliches und Irdischen lieben, so fliehen sie dieselben und ziehen sich an einen Ort zurück, wo sie solches nicht hören. Hieraus kann erhellen, daß ihr Geist über das Sinnliche erhoben ist, und daß sie so in einem inwendigeren Licht sich befinden. Dies habe ich auch, als sie bei mir waren und mit mir sprachen, in der Tat wahrgenommen, indem ich bemerkte, wie ich dem Sinnlichen bis zu dem Grad entrückt ward, daß das Licht meiner Augen anfing, geschwächt und verdunkelt zu werden.

 

(25)

Die Geister genannter Erde reisen in Scharen und Haufen, die, nachdem sie sich zusammengesellt haben, gleichsam eine Kugel bilden. So werden sei vom Herrn verbunden, damit sie in eins zusammenwirken und damit die Kenntnisse des einen allen und die Kenntnisse aller jedem einzelnen sich mitteilen, wie es im Himmel der Fall ist16. Daß sie im Weltall zu Erwerbung der Kenntnisse von Dingen umherschweifen, ergab sich mir auch aus folgendem: Einst, da sie in sehr großer Entfernung erschienen und sich mit mir unterhielten, sagten sie: Wir sind nun vereinigt und gehen aus diesem Sonnensystem in den Sternenhimmel, wo wir gewiß sind, solche zu finden, die sich nicht um Irdisches und Leibliches, sondern um Dinge, die davon getrennt sind, kümmern; mit solchen wünschen wir verbunden zu werden. Dabei erfuhr ich, daß sie selbst das Ziel der Reise nicht kennen, sondern durch die göttliche Vorsehung dahin geführt werden, wo sie über ihnen noch unbekannte, Dinge, die aber mit den Kenntnissen, die sie bereits besitzen, übereinstimmen, unterrichtet werden können; sowie daß sie auch nicht wissen, auf welche Weise sie die Genossen, mit denen sie vereinigt werden sollen, finden, und daß dies ebenfalls durch göttliche Fügung geschehe.

 

(26)

Weil sie so durch das Weltall reisen und daher vor anderen Kenntnis von den Welten und Erden außerhalb unseres Sonnensystems haben, deshalb sprach ich auch mit ihnen über diese Sache. Sie sagten, im Weltall fände sich eine große Zahl von Erden und auf ihnen Menschen; sie müßten sich darüber wundern, daß einige, die sie Menschen von geringem Urteil nannten, der Meinung seien, der Himmel des allmächtigen Gottes bestehe nur aus Geistern und Engeln von einer Erde, da diese doch so wenig wären, und es im Vergleich zur Allmacht Gottes kaum etwas ausmachte, wenn es selbst Myriaden von Welten und Erden gäbe. Weiter äußerten sie: Wir wissen, daß sich im Weltall mehr als einige hunderttausend Erden finden. Doch wie kann dies gegen das Göttliche, das unendlich ist, ins Gewicht fallen?

 

(27)

Während ich an der Erklärung des Wortes nach seinem inneren Sinn schrieb, waren Merkurgeister bei mir und sprachen, da sie Einblick in das Geschriebene gewonnen hatten, folgendes Urteil darüber: Was ich geschrieben, wäre sehr grobsinnlich und die Ausdrücke erschienen fast wie materiell. Es ward aber geantwortet, daß die Menschen unserer Erde das Geschriebene als zu subtil und erhaben anschauen, von dem sie manches nicht fassen. Ich fügte noch hinzu, daß viele auf dieser Erde nicht wissen, daß der inwendige Mensch auf den auswendigen wirkt, und macht, daß dieser lebt, und daß sie sich aus den Täuschungen der Sinne bereden, das Leben gehöre dem Körper an, so daß sie, weil sie böse und ungläubig sind, ein Leben nach dem Tode in Zweifel ziehen; dann, daß sie am Menschen das, was nach dem Tode des Körpers lebt, nicht Geist, sondern Seele nennen und streiten, was die Seele sei, wo sie sitze, auch daß sie glauben, der Körper werde, obgleich er in alle Winde zerstreut worden, sich wiederum mit ihr verbinden, damit der Mensch als Mensch lebe. Da die Merkurgeister dieses hörten, fragten sie, ob solche Engel werden könnten; sie erhielten die Antwort, daß die unter ihnen Engel werden, die im Guten des Glaubens und der Liebe gelebt hätten, und daß sie dann nicht weiter im Äußeren und Sinnlichen, sondern im Inneren und Geistigen wären, und daß sie, kommen sie in solchen Zustand, in einem größeren Licht sind als die Merkurgeister. Damit sie sich von der Wahrheit dessen überzeugten, durfte ein Engel des Himmels, der aus unserer Erde stammte, und derartig in der Welt gelebt hatte, mit ihnen sprechen. Doch davon im Folgenden.

 

(28)

Nach diesem ward mir von Merkurgeistern ein langes, ungleiches, aus mehreren Blättern zusammengeleimtes Papier zugeschickt, das mit Buchstaben, wie man sie auf unserer Erde hat, bedruckt schien. Ich fragte, ob sie derartige Drucksachen besäßen; sie verneinten es aber; doch wußten sie, daß es solche Papiere auf unserer Erde gäbe. Mehr wollten sie nicht äußern. Bei sich aber dachten sie, wie ich bemerkte, auf unserer Erde befänden sich die Kenntnisse in den Büchern und nicht im Menschen, und hegten den spöttischen Gedanken, das Papier wüßte gleichsam, was die Menschen nicht wüßten.

 

Doch sie wurden über den Sachverhalt unterrichtet. Nach einiger Zeit kehrten sie zurück und sandten mir abermals ein Stück Papier, ebenso wie das erstere mit Schriftzügen versehen, aber nicht so zusammengeleimt und unschön, sondern zierlich und glänzend. Sie teilten mir auch mit, sie wären eines weiteren darüber belehrt worden, daß man auf unserer Erde solche Blätter habe, und aus ihnen Bücher mache.

 

(29)

Aus dem, was bisher berichtet worden, ergibt sich als gewiß, daß die Geister alles, was sie im anderen Leben sehen und hören, im Gedächtnis behalten und daß sie, gleichwie da sie noch in der Welt lebten, unterrichtet werden können, folglich auch in Glaubenssachen, und so zur Vollkommenheit gelangen. Je innerlicher die Geister und Engel sind, desto schneller und umfassender nehmen sie alles auf und behalten es um so vollkommener. Da dies in Ewigkeit geschieht, so leuchtet ein, wie sie beständig an Weisheit zunehmen; bei den Merkurgeistern nimmt fortwährend das Wissen von Dingen zu, aber deshalb noch nicht die Weisheit, weil sie die Kenntnisse, die nur Mittel sind, lieben, nicht aber die Nutzzwecke.

 

(30)

Von welcher Sinnesart die Geister aus dem Planeten Merkur sind, kann noch weiter aus folgendem ersehen werden. Man muß sich nur dabei vergegenwärtigen, daß alle, wie viel immer als Geister und Engel leben, Menschen gewesen sind, denn das Menschengeschlecht ist die Pflanzschule des Himmels; dann, daß die Geister hinsichtlich der Gesinnung und Neigung gerade so beschaffen sind, wie sie als Menschen in der Welt waren, denn einem jeden folgt sein Leben ins Jenseits17. Weil dies so ist, kann die Sinnesart der Menschen jedweder Erde an der Sinnesart der daher stammenden Geister erkannt werden.

 

(31)

Weil die Merkurgeister am Großmenschen das Gedächtnis der vom Materiellen getrennten Dinge darstellen, so wollen sie, wenn jemand mit ihnen über Irdisches, Leibliches und rein Weltliches zu sprechen versucht, durchaus nichts davon hören; können sie einem solchen Gespräch nicht entgehen, so verkehren sie, um auszuweichen, den Inhalt, und meist ins Gegenteil.

 

(32)

Damit ich sicher wüßte, daß ihr Sinn derartig ist, durfte ich ihnen Wiesen, Äcker, Gärten, Wälder, Flüsse darstellen, das heißt, sie ihnen in Bildern vor Augen bringen, die im Jenseits ganz nach dem Leben und der Wirklichkeit in die Erscheinung treten; aber alsbald verwandelten sie dieselben; die Wiesen und Äcker verdunkelten sie und erfüllten sie durch Vorbildungen mit Schlangen; die Flüsse aber schwärzten sie, so daß ihr Wasser nicht klar erschien. Da ich sie nach der Ursache ihrer Handlungsweise fragte, gaben sie zu Antwort, sie wollten nicht über solches denken, sondern über Wirkliches, wozu die Kenntnisse von Dingen, die vom Irdischen getrennt sind, besonders solcher, die im Himmel sich finden.

 

(33)

Nach diesem stellte ich ihnen größere und kleinere Vögel dar, wie wir sie auf unserer Erde haben, denn im Jenseits kann solches nach dem Leben vorgebildet werden. Da sie jene Vögel, die Abbilder, sahen, wollten sie dieselben verunstalten, doch standen sie alsbald davon ab, weil sie an ihnen Freude zu verspüren anfingen; dies war, weil die Vögel Kenntnisse von Dingen bezeichnen, und die Wahrnehmung davon eben in ihr Inneres einfloß18. Deshalb gaben sie es auf, dieselben zu verändern und sie von den Vorstellungen ihres Gedächtnisses abzuwenden. Nachher durfte ich ihnen einen sehr anmutigen Garten mit Lampen und Lichtern vorbilden, und weil diese Wahrheiten, die aus dem Guten leuchten, bezeichnen, so zögerten sie auch jetzt wieder mit ihren Veränderungen der Gegenstände und hielten an sich19. Hieraus erhellt, daß sie im Anschauen materieller Dinge erhalten werden können, wenn zugleich die Bedeutung derselben nach dem geistigen Sinn einfließt, denn der geistige Sinn ist nicht so sehr von Materiellem getrennt, weil dieses die Entsprechung von jenem ist.

 

(34)

Außerdem sprach ich mit ihnen von Schafen und Lämmern, aber sie wollten nichts davon hören, weil sie es wie etwas Irdisches auffaßten. Die Ursache war, weil sie nicht verstanden, was die Unschuld ist, die durch Lämmer bezeichnet wird20. Mir ward diese Ursache dadurch aufgedeckt, daß sie auf meine Worte, die im Himmel vorgebildeten Lämmer bezeichneten die Unschuld, antworteten, sie kennten die Unschuld nur dem Wort nach. Diese Tatsache rührt daher, weil sie nur durch Kenntnisse, nicht aber durch Nutzzwecke, welches die Endzwecke der Kenntnisse sind, angeregt werden, daher sie nicht aus innerer Wahrnehmung wissen konnten, was Unschuld ist.

 

(35)

Es wurden einige Merkurgeister von ihresgleichen zu mir geschickt, damit sie erkundeten, was bei mir vorginge. Ihnen gab einer der Geister aus unserer Erde (von meiner Umgebung) den Auftrag: Sage den Deinen, sie möchten nichts anderes als die Wahrheit sprechen, und nicht, wie sie pflegen, den Fragestellern Gegenteiliges erwidern; denn wenn ein Geist aus unserer Erde so handelt, wird er gestraft.

 

Da antwortete die Schar, die sich zurückgezogen hatte und aus der jene abgesandte Geister waren, daß, wenn sie deshalb gestraft würden, alle Strafe verdienten, weil sie nicht anders tun können zufolge fortwährender Gewohnheit. Wenn sie, so fuhren sie fort, mit Menschen ihrer Erde sprechen, so machen sie es auch also, aber dies nicht in der Absicht zu täuschen, sondern um Verlangen nach Wissen einzuflößen. Denn wenn sie Entgegengesetztes erwidern und auf gewisse Weise eine Sache vorenthalten, dann werde die Wißbegierde erregt, und so wird aus dem Streben jenes zu erforschen das Gedächtnis vervollkommnet. Da ich mich über dieselbe Sache auch ein anderes Mal mit ihnen unterhielt, fragte ich, wie sie die Bewohner ihrer Erde unterrichten, da mir bekannt war, daß sie mit denselben verkehren. Sie sagten, daß sie dieselben nicht unterweisen wie sich eine Sache verhält, sondern nur eine Wahrnehmung der Sache beibringen, so daß dadurch die Begierde zu forschen und zu wissen entstammt und wächst; denn wenn sie auf alles erschöpfend antworteten, würde die Begierde untergehen; sie fügten noch hinzu, daß sie auch Widersprechendes einmischten, deshalb, damit die Wahrheit um so heller hervortrete; denn alle Wahrheit erscheint im Verhältnis zum Entgegengesetzten.

 

(36)

Nicht mögen sie jedem, was sie wissen, mitteilen, wohl aber sind sie immer und immer bemüht, von allen anderen deren Kenntnisse zu erfahren; das ist so ihre Sitte. Ihrer Gesellschaft dagegen teilen sie alles mit, so sehr, daß, was einer weiß, alle wissen, und was alle, jeder weiß21.

 

(37)

Die Merkurgeister sind, weil sie Überfluß an Kenntnissen besitzen, von einer Art Stolz erfüllt, und meinen schon so viel zu wissen, daß kaum noch etwas hinzugefügt werden könne. Aber es ward ihnen von Geistern unserer Erde gesagt, nicht viel, sondern wenig wüßten sie; was sie nicht kennten, sei verhältnismäßig unendlich und verhalte sich gegen das, was sie wissen, wie die Wasser des größten Ozeans gegen das Wasser einer kleinen Quelle; der erste Schritt zur Weisheit bestehe darin, zu wissen, zu erkennen und wahrzunehmen daß das, was man weiß, so gering sei, daß es kaum etwas sei gegen das, was man nicht weiß. Damit sie dies einsehen, durfte ein gewisser Engelsgeist mit ihnen sprechen, und ihnen im allgemeinen sagen, was sie wüßten und was sie nicht wüßten, daß unendlich sei, was sie nicht wüßten, und daß sie in alle Ewigkeit nicht einmal eine allgemeine Kenntnis der Dinge zu erlangen vermöchten. Es sprach dieser durch engelische Vorstellungen, auch um vieles treffender als sie, und weil er ihr Wissen und Nichtwissen aufdeckte, wurden sie von Staunen betroffen. Nachher sah ich mit ihnen einen anderen Engel reden, der in einiger Höhe nach rechts erschien; er war aus unserer Erde und zählte sehr vieles auf, was sie nicht wußten; darauf sprach er auch mit ihnen durch Veränderungen des Zustandes, die sie nicht zu verstehen bekannten, und sagte ihnen dann, daß eine jede Zustandsveränderung Unendliches enthalte, und auch jedweder kleinste Teil derselben. Da sie dieses hörten, fingen sie an, weil sie stolz auf ihre Kenntnisse gewesen waren, sich zu demütigen. Die Demütigung zeigte sich durch eine abwärtsgehende Beugung des allgemeinen kreisförmigen Körpers, den sie bildeten (voluminis), denn es erschien jene Schar wie ein Bogen, gegenüber zur Linken in einiger Entfernung, auf der Oberfläche des Himmels, des Großmenschen, unterhalb des Nabels; dieser Körper jedoch war in der Mitte wie eingebogen und an den Seiten aufrecht, auch ward eine hin- und hergehende Bewegung an ihm bemerkt. Es wurde ihnen gesagt, was dies bedeute, das ist, was sie in dieser Demütigung dächten und daß die, welche an den Seiten aufrecht erschienen, sich noch in keiner Demut befänden. Ich sah, daß der Körper sich teilte, und daß die, welche nicht in der Demut waren, nach ihrer Erde zurückgeschickt wurden, während die übrigen dablieben.

 

(38)

Es kamen Merkurgeister zu einem gewissen Geist aus unserer Erde, der, als er noch in der Welt lebte, wegen seiner Gelehrsamkeit in hohem Ruf stand; es war Christian Wolf, von dem sie über verschiedene Dinge belehrt zu werden wünschten. Da sie aber merkten, daß sich seine Rede nicht über das Sinnliche des natürlichen Menschen erhob, weil er in derselben an Ehre dachte, und daß er wie in der Welt (denn jeder ist sich im anderen Leben ähnlich,) verschiedenes in Reihen fügen und aus diesen wiederum und beständig anderes erschließen, und so mehreres aus solchem, das sie nicht einsahen oder als wahr anerkannten, zusammenfügen wollte, so sagten sie, die Reihen hingen nicht so in sich, noch mit dem Schluß zusammen, nannten sie einen dunklen Ausspruch der Autorität, und standen ab, von ihm sich belehren zu lassen, indem sie fortan nur fragten: Warum heißt dies so, jenes so? Da (er) aber auch darauf mit materiellen Begriffen (denn jeder spricht im anderen Leben in dem Maße geistig oder durch geistige Begriffe, als er in der Welt an Gott glaubte, und insoweit materiell, als er nicht glaubte,) und nicht mit geistigen antwortete, so verließen sie ihn.

 

Bei dieser Gelegenheit will ich erwähnen, wie es sich im anderen Leben mit Gelehrten verhält, welche die Einsicht aus eigenem Nachdenken, entbrannt von Liebe zur Wahrheit um ihrer selbst willen, schöpfen, also wegen eines vom Weltlichen getrennten Nutzens, und wie mit denen, die aus anderen ohne eigenes Nachdenken ihre Einsicht schöpfen, wie der Fall bei denjenigen ist, die nur des Rufes der Gelehrsamkeit wegen, also um der Ehre und des weltlichen Vorteils, nicht um eines vom Weltlichen getrennten Nutzens willen das Wahre zu wissen begehren. Es ist mir gestattet, hierüber eine gewisse Erfahrung über solche einzuschalten. Es wurde ein durchdringender Klang vernommen von unten her, auf der linken Seite bis zum linken Ohr; ich bemerkte, daß dies Geister waren, die heraufzusteigen bemüht waren, aber von welchem Ort sie waren, konnte ich nicht erkennen. Nachdem sie emporgekommen, sprachen sie mit mir und sagten, daß sie Logiker und Metaphysiker wären, und daß sie sich in ihren Gedanken in solche Dinge vertieft hätten, in keiner anderen Absicht, als um für Gelehrte zu gelten und zu Ehren und Reichtümern zu gelangen. Sie klagten, daß sie nun ein elendes Leben führten, deshalb, weil sie ohne einen anderen Zweck solches in sich gesogen und ihr Vernunftvermögen nicht dadurch ausgebildet hätten. Ihre Rede war langsam und tonlos.

 

Indessen sprachen ein Paar über meinem Haupt, und auf meine Frage, wer sie wären, wurde mir geantwortet: Einer von ihnen ist in der Gelehrtenwelt höchst berühmt. Es wurde mir gestattet zu glauben, daß es Aristoteles sei; wer der andere war, ward nicht gesagt. Jener ward denn in den Zustand versetzt, in welchem er auf der Erde gelebt hatte; denn jeder kann leicht in den Zustand seines Lebens, den er in der Welt hatte, versetzt werden, weil er seinen ganzen Lebenszustand in sich trägt; er machte sich, was mich wunderte, an mein rechtes Ohr und sprach da, zwar dumpf, doch vernünftig; aus dem Sinn seiner Rede merkte ich, daß er von ganz anderer Art war als jene Scholastiker, die zuerst heraufgestiegen waren; daß er nämlich einzig und allein aus eigenem Denken, was er geschrieben, erschlossen und so seine Philosophie geschaffen hatte; daß die Kunstausdrücke, die er erdachte und den Gedankendingen beilegte, Ausdrücke waren, mit denen er innere Dinge bezeichnete; dann daß er aus dem angenehmen Gefühl der Neigung und aus dem Verlangen nach Wissen zu allem, was dem Denken und den Verstand angehört, angeregt worden war und daß er ohne Widerstreben dem gefolgt sei, was sein Geist ihm sagte. Aus dem Grunde machte er sich an das rechte Ohr, anders als seine Nachfolger, die Scholastiker, die nicht aus dem Denken zu Bezeichnungen, sondern von Bezeichnungen zu Gedanken gehen, also den entgegengesetzten Weg verfolgen, und viele von ihnen gelangen nicht einmal zu Gedanken, sondern bleiben bei den Bezeichnungen haften. Wenn sie dieselben anwenden, so geschieht es zur Begründung jedweder beliebigen Sache, und um dem Falschen einen Schein des Wahren durch ihre Überredungslust umzuhängen, daher ihnen die Philosophie eher ein Mittel zum Wahnsinn als zur Weisheit ist, und ihnen Finsternis anstelle des Lichtes zuteil wird.

 

Darauf sprach ich mit ebendemselben über Analytik, indem ich sagte, daß ein kleiner Knabe in einer halben Stunde mehr philosophisch, analytisch und logisch rede, als er, der Geist, in einem Band hätte beschreiben können, weil alles Denken, und folglich auch die menschliche Sprache nach den aus der geistigen Welt stammenden Gesetzen der Analytik vor sich geht, und daß, wer kunstmäßig nach wissenschaftlichen Formeln denken wolle, einem Tänzer gleich sei, der aus der Kenntnis der Bewegfibern und Muskeln tanzen lernen möchte; wenn jemand, während er tanzt, seine Gedanken auf solches gerichtet hielte, würde er kaum einen Fuß bewegen können, und doch bewege er ohne jene Kenntnis alle Bewegfibern, die über dem ganzen Körper zerstreut sind, dazu Lunge, Zwerchfell, Seiten, Arme, Hals und alles übrige, das zu beschreiben dicke Bücher nicht zureichten, und ähnlich verhalte es sich mit denen, die aus wissenschaftlichen Formeln heraus denken wollen. Der Geist billigte diese Worte und sagte: Lernt man auf diese Weise denken, so geschieht es in umgekehrter Ordnung, und, fügte er hinzu, will jemand ein Narr sein, so möge er so zu Werke gehen; man solle aber immer an den Nutzen und aus dem Inneren denken. Darauf zeigte er mir, welche Vorstellung er vom höchsten Gott gehabt hatte, daß er Ihn sich nämlich unter Menschengestalt gedacht habe, das Haupt mit einem Strahlenkranz umgeben, und daß er nun wisse, der Herr sei jener Mensch und der Strahlenkranz das Göttliche aus Ihm, das nicht nur in den Himmeln einfließt, sondern auch ins Universum, und diesselben ordnet und regiert, indem er hinzufügte, wer den Himmel ordnet und regiert, tut dies auch mit dem Universum, weil das eine vom anderen nicht getrennt werden kann; auch sagte er, daß er an einen Gott geglaubt habe, dessen Attribute und Eigenschaften durch so viele Namen bezeichnet würden, als andere Götter verehrten.

 

Es erschien nun ein Weib, welches die Hand ausreckte, in der Absicht, ihm die Wange zu streicheln. Als ich mich hierüber wunderte, erzählte er, daß ihm auf Erden oft ein solches Weib, dessen Hand von großer Schönheit war, erschienen sei und gleichsam seine Wange gestreichelt habe.

 

Engelische Geister sagten, daß solche Weiber ehemals den Alten erschienen und von ihnen Palladen genannt worden wären, und daß die gedachte Erscheinung von solchen Geistern hergerührt habe, die, da sie als Menschen in alten Zeiten lebten, Freude an Begriffen empfunden hätten, und sich mit Nachdenken, freilich ohne Philosophie, beschäftigt hätten, und weil sie um ihn sich aufgehalten und Wohlgefallen an ihm wegen seines Denkens aus dem Inneren gefunden, hätten sie vorbildlich ein solches Weib dargestellt. Zuletzt setzte er auseinander, was für eine Vorstellung er von der Seele oder dem Geist des Menschen gehabt habe, daß er ihn nämlich Pneuma nannte, deshalb weil der Geist unsichtbar und belebt sei, wie etwa ein Äther- oder Luftteil, und daß er gewußt, sein Geist werde nach dem Tode leben, weil derselbe seinem Wesen nach von mehr innerer und tieferer Natur sei, und nicht sterben könne, weil er zu denken vermöge; daß aber seine Begriffe darüber nicht klar, sondern dunkel gewesen wären, weil ihm nur weniges in dieser Hinsicht von den Alten überliefert worden und er eine Kenntnis der Sache nur aus sich haben ziehen können. Übrigens befindet sich Aristoteles unter verständigen Geistern im anderen Leben, dagegen eine große Zahl seiner Anhänger unter den Irrsinnigen.

 

(39)

Einst sah ich Geister unserer Erde bei Geistern aus dem Planeten Merkur. Ich hörte, wie sie untereinander redeten, und wie darauf die Geister unserer Erde unter anderem die Merkurgeister fragten, an wen sie glaubten. Sie gaben zur Antwort: An Gott. Da aber jene die weitere Frage stellten: an welchen Gott? wollten sie nicht reden, denn es ist ihre Sitte, nicht direkt auf Fragen zu antworten. Doch nun fragten umgekehrt die Merkurgeister die Geister unserer Erde, an wen sie glaubten. Sie sagten: An Gott den Herrn. Die Merkurgeister äußerten darauf: Wir werden inne, daß ihr an keinen Gott glaubt und nur die Gewohnheit habt, mit dem Mund auszusprechen, daß ihr glaubt, obgleich ihr nicht glaubt. (Die Merkurgeister besitzen ein feines Innewerden, weil sie beständig mittelst des Innewerdens das Wissen anderer erforschen.) Die Geister unserer Erde gehörten zu denen, die in der Welt den Glauben nach der Lehre der Kirche bekannten, aber nicht ein Leben nach dem Glauben führten. Solche haben, weil sie ohne Glaubensleben sind, im Jenseits keinen Glauben, denn er ist ja nicht in ihnen22. Da sie dies gehört hatten, verstummten sie, weil sie aus einer ihnen nun verliehenen Wahrnehmung die Wahrheit dieser Tatsache erkannten.

 

(40)

Einige Geister hatten aus dem Himmel erfahren, daß den Geistern des Planeten Merkur einst eine Erscheinung des Herrn verheißen worden sei. Letztere wurden deshalb von Geistern, die um mich waren, gefragt, ob sie sich jener Verheißung erinnerten. Sie antworteten, sie erinnerten sich derselben, aber wüßten nicht, ob es so sicher verheißen worden sei, daß darüber kein Zweifel gehegt werden könne. Da sie so unter sich sprachen, erschien ihnen die Sonne des Himmels. (Die Sonne des Himmels, die der Herr ist, sehen keine anderen, als die im innersten oder dritten Himmel wohnen; die übrigen sehen nur ihr Licht.) Beim Erblicken der Sonne sagten sie: Dies ist nicht der Herr Gott, weil sie kein Angesicht sahen. Indessen sprachen die Geister unter sich, aber ich vernahm nichts von ihrer Rede.

 

Plötzlich aber erschien wiederum die Sonne, und in ihrer Mitte der Herr, umgeben vom Sonnenkranz; als sie dies sahen, demütigten sich die Merkurgeister tief, und warfen sich nieder. Dann erschien der Herr aus jener Sonne auch den Geistern unserer Erde, die Ihn während ihres irdischen Lebens in der Welt sahen: einer nach dem anderen unter ihnen, und so mehrere der Reihe nach, bekannten, und dies vor der ganzen Versammlung - daß es der Herr selbst sei. Damals auch ist der Herr in der Sonne von Geistern aus dem Planeten Jupiter gesehen worden, und diese sagten voll Zuversicht: Es ist Derselbe, Der uns auf unserer Erde als Gott des Weltalls erschien23.

 

(41)

Einige wurden, nachdem der Herr erschienen war, vorwärts nach rechts hingeführt. Während dieser Veränderung äußerten sie: Wir sehen ein viel helleres und reineres Licht als jemals früher, und ein stärkeres Licht kann es gar nicht geben. Es war Abend, und derer, die es sagten viele24.

 

(42)

Man muß wissen, daß weder die Sonne der Welt noch irgendein Licht aus ihr einem Geist in irgendeiner Weise sichtbar ist. Das Licht dieser Sonne ist für die Engel und Geister wie dichte Finsternis. Jene Sonne bleibt nur in der Vorstellung der Geister von ihrem Anblick während des Lebens in der Welt, und stellt sich in derselben wie etwas Dunkles dar, und zwar im Rücken in ungeheurer Entfernung, in geringer Höhe über der Ebene des Kopfes. Die Planeten, die innerhalb des Systems jener Sonne sind, erscheinen in einer bestimmten Lage im Verhältnis zur Sonne: der Merkur im Rücken etwas gegen rechts; der Planet Venus zur Linken, etwas rückwärts; der Planet Mars zur Linken nach vorn; der Planet Jupiter auch zur Linken nach vorn, aber in größerer Entfernung; der Planet Saturn ganz vorn in bedeutender Ferne; der Mond zur Linken, ziemlich hoch; die übrigen Monde oder Trabanten auch zur Linken bei ihren Planeten. Dies ist die Stellung jener Planeten in den Vorstellungen der Geister und Engel. Auch die Geister erschienen neben ihren Planeten, außerhalb derselben. Was aber die Merkurgeister im besonderen betrifft, so erscheinen sie weder in bestimmter Gegend noch Entfernung, sondern zeigen sich bald gegen vorn, bald gegen links, bald ein wenig nach dem Rücken, und zwar deshalb, weil sie das Weltall durchschweifen dürfen, um sich Kenntnisse zu erwerben.

 

(43)

Es erschienen einst Merkurgeister zur Linken, anfangs in der Form einer Kugel, und hernach als kreisförmiger Körper, der sich der Länge nach ausdehnte. Da ich begierig war zu wissen, wohin sie wollten, ob nach unserer Erde oder anderswohin, bemerkte ich, daß sie sich gegen rechts schwenkten, und dann sich wendend, der Erde oder dem Planeten Venus, und zwar der vorderen Seite näherten. Als sie dorthin kamen, sagten sie, daß sie dort nicht sein wollten, weil sich dort Böse aufhielten. Sie wandten sich nun der anderen Seite jener Erde zu und sagten dann, hier wollten sie bleiben, weil daselbst sich Gute fänden. Da dies geschah, fühlte ich im Gehirn eine große Veränderung und infolgedessen eine erhöhte Tätigkeit. Hieraus konnte ich schließen, daß die Geister der Venus auf dieser Seite mit den Merkurgeistern zusammenstimmten, und daß sie das Gedächtnis materieller Dinge darstellen, in Harmonie mit dem Gedächtnis der immateriellen Dinge, das die Merkurgeister bilden; daher wurde jene starke Einwirkung von ihnen gespürt, als sie daselbst waren.

 

(44)

Ich verlangte zu wissen, wie das Angesicht und der Körperbau der Menschen auf dem Planeten Merkur beschaffen wären, ob sie Ähnlichkeit mit den Menschen unserer Erde besäßen. Da stellte sich meinen Augen eine Frau dar, ganz ähnlich den Weibern auf unserer Erde. Ihr Antlitz war schön, doch kleiner als das eines Weibes unserer Erde; ihre Gestalt war zierlicher, doch von gleicher Größe, den Kopf hatte sie kunstlos, aber nicht ungefällig mit einem Tuch umhüllt. Es zeigte sich auch ein Mann, gleichfalls von schlankerem Wuchs als die Männer unserer Erde; er war mit einem dunkelblauen Kleid angetan, das eng anschloß und keine Falten und Zipfel zeigte. Es ward gesagt, daß die Menschen jener Erde von solcher Gestalt und Haltung wären. Es wurden hierauf eine Art von Rindern und Kühen dargestellt, die sich nicht viel von den unsrigen unterschieden, nur waren sei kleiner und näherten sich auf diese Weise in der Gestalt den Hirschkühen und Hirschen.

 

(45)

Sie wurden auch befragt, wie die Sonne der Welt von ihrer Erde aus erscheine. Die Antwort war: Groß, und größer bei ihnen als auf den übrigen Planeten. Sie sagten, daß sie dies aus der Vorstellung von der Sonne bei anderen Geistern wüßten. Weiter ließen sie sich aus, die Temperatur sei bei ihnen eine mittlere, nicht zu warm und nicht zu kalt. Es ward mir dann gestattet ihnen zu sagen, daß dies vom Herrn so für sie vorgesehen sei, damit nicht bei ihnen eine allzu große Hitze herrsche, weil ihre Erde der Sonne näher stehe als die anderen. Denn die Wärme rührt nicht von der Nähe eines Planeten bei der Sonne her, sondern von der Höhe und Dichtigkeit der Luftsphäre, wie aus der Kälte auf hohen Bergen selbst in heißen Klimaten erhellt, sowie daran, daß die Wärme verschieden ist nach der geraden oder schiefen Richtung der Sonnenstrahlen, wie sich aus den Zeiten des Winters und Sommers in jeglicher Zone ergibt.

 

Dies ist, was mir über die Geister und Bewohner des Planeten Merkur zu wissen gegeben ward.

 

 

 

(3)

 

Vom Erdkörper oder Planeten Jupiter und seinen Geistern und Bewohnern

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 7799-7813, 8021-8032, 8111-8119, 8242-8251, 8371-8386, 8541-8547, 8627-8634, 8733-8741, 8846-8851)

 

(46)

Da ich mit Geistern und Engeln aus dem Planeten Jupiter eine längere Zeit als mit denen aus den übrigen Erdkörpern verkehren durfte, so kann ich über ihr Leben und das der Bewohner dieses Planeten viel mehr berichten. Daß die Geister (von denen ich jetzt rede) aus dem Jupiter stammten, ergab sich aus vielem, ward auch aus dem Himmel bestätigt.

 

(47)

Der Erdkörper oder der Planet Jupiter selbst kommt den Geistern und Engeln nicht zu Gesicht; denn niemals erscheinen je einem im Jenseits irgendwelche Erdkörper, sondern nur die Geister und Engel, welche daher kommen. Die aus dem Planeten Jupiter zeigen sich beständig vorwärts zur Linken in einiger Entfernung (siehe Nr. 42); und da ist auch ihr Planet. Es halten sich nämlich die Geister jeglicher Erde in der Nähe dieser auf, und zwar deshalb, weil sie Bewohner derselben gewesen sind (denn jeder Mensch wird erst nach dem Tode ein Geist), und weil sie eine ähnliche Sinnesart haben, so daß sie bei den Bewohnern sein und ihnen dienen können.

 

(48)

Sie erzählten, daß der Erdstrich, auf dem sie als Menschen gelebt hätten, von einer so großen Menge bevölkert wäre, als die Erde nur zu ernähren imstande sei; daß die Bewohner nicht mehr begehrten, als zur Notdurft des Lebens gehöre, und daß sie Unnötiges nicht für dienlich hielten; und daß daher auch eine so große Zahl von Menschen herrühre. Ihr größte Sorge, berichteten sie weiter, sei die Erziehung der Kinder, die sie aufs Zärtlichste liebten.

 

(49)

Sie erzählten ferner, daß sie in Stämme, Familien und Häuser geschieden wären; daß alle getrennt bei den Ihrigen wohnten, und daß sie deshalb Umgang innerhalb der Verwandtschaften pflegten. Niemals begehre einer des anderen Güter, ja, ein Verlangen nach des Nächsten Vermögen käme ihnen gar nicht in den Sinn, geschweige denn, sich dasselbe mit List zu erschleichen oder gar durch Gewalt und Einbruch zu rauben; eine solche Tat sei in ihren Augen ein abscheuliches Verbrechen gegen die menschliche Natur. Da ich ihnen sagen wollte, daß es auf unserer Erde Kriege, Räubereien und Mordtaten gäbe, wandten sie sich ab und schauderten davon zu hören.

 

Daß die Uralten auf unserer Erde ähnlich wohnten, das heißt, geschieden in Stämme, Familien und Häuser, ist mir von Engeln gesagt worden. Alle wären damals mit ihrem Besitztum zufrieden gewesen, und hätten nichts davon gewußt, sich durch Güter anderer zu bereichern, wie auch aus Selbstsucht über andere zu herrschen. Daher seien die alten, besonders die uralten Zeiten dem Herrn vor den folgenden wohlgefällig gewesen. Weil das Leben so beschaffen war, habe auch damals die Unschuld geherrscht, und mit ihr die Weisheit. Jeder habe das Gute aus dem Guten, und das Gerechte aus dem Gerechten geübt; was es heiße, Gutes und Gerechtes der Ehre oder des Vorteils wegen tun, hätten sie nicht gewußt; deshalb hätten sie auch damals nur Wahres gesprochen, und zwar nicht so sehr aus Wahrem als aus Guten, das heißt, nicht aus dem Verständnis allein, sondern aus dem mit dem Verständnis verbundenen Willensvermögen. Auf solche Art waren die alten Zeiten beschaffen, und deshalb konnten auch die Engel damals mit den Menschen verkehren, und ihre Gemüter beinahe losgetrennt vom Leiblichen in den Himmel mitnehmen, sie daselbst herumführen und ihnen die Herrlichkeiten und Wonnen daselbst sowohl zeigen, als ihnen ihre Wonnen und seligen Gefühle mitteilen. Jene Zeiten waren auch den alten Schriftstellern bekannt, und wurden von ihnen das Goldene oder auch das Saturnische Zeitalter genannt.

 

Der Grund, weshalb jene Zeiten so beschaffen waren, lag wie gesagt darin, daß sie in Stämme eingeteilt waren, und die Stämme in Familien, und die Familien in Häuser, und daß es keinem in den Sinn kam, das Erbe anderer anzugreifen, und sich dadurch Reichtum und Herrschaft zu verschaffen. Die Selbst- und Weltliebe waren damals weit entfernt; jeder freute sich von Herzen über das Seinige, und ebenso über das Gute der anderen. Aber im Verlauf der Zeit, als die Herrschbegierde und das Verlangen die Güter anderer zu besitzen eindrang, änderte sich die Szene und schlug ins Gegenteil um. Alsdann vereinigte sich das Menschengeschlecht zu Königreichen und Kaisertümern, um sich zu schützen, und weil die Gesetze der Liebtätigkeit und des Gewissens, die in die Herzen geschrieben waren, zu herrschen aufhörten, wurde es notwendig, Gesetze zur Unterdrückung von Gewalttaten einzuführen, bei denen Ehrenstellen und Gewinn als Belohnung, und die Beraubung derselben als Strafe galten. Durch diese Veränderung des Zustandes entfernte sich der Himmel vom Menschen, und zwar immer mehr bis auf unsere Zeiten, wo man nicht mehr weiß, ob es einen Himmel oder eine Hölle gibt, ja, von einigen sogar ihre Existenz geleugnet wird. Dies wurde gesagt, um mittelst Vergleich zu erläutern, von welcher Art der Zustand derer ist, die auf dem Planeten Jupiter wohnen, und woher ihre Redlichkeit, wie auch ihre Weisheit stammt, worüber mehreres in Folgendem.

 

(50)

Durch einen längeren Umgang mit den Geistern aus dem Planeten Jupiter ergab sich mir zur Gewißheit, daß sie rechtschaffener als die Geister vieler anderer Erden sind; ihre Annäherung beim Erscheinen, ihr Verweilen und dann ihr Einfluß war so sanft und lieblich, daß es nicht beschrieben werden kann. Die Beschaffenheit eines jeden Geistes offenbart sich im anderen Leben durch den Einfluß, der in der Mitteilung seiner Neigung besteht; die Rechtschaffenheit durch Sanftmut und Lieblichkeit; durch Sanftmut, weil er zu schaden fürchtet, und durch Lieblichkeit, weil er Gutes zu tun liebt; die Sanftmut und Lieblichkeit des Einflusses von guten Geistern aus unserer Erde konnte ich sehr gut von dem ihrigen unterscheiden. Sie sagten, daß beim Entstehen einer unbedeutenden Uneinigkeit unter ihnen sie eine Erscheinung wie die eines dünnen, weißen Strahles, ähnlich denen des Blitzes, oder eines Bandes mit schimmernden und irrenden Sternen hätten; daß aber die Uneinigkeit unter ihnen bald wieder beseitigt würde. Die schimmernden und zugleich irrenden Sterne zeigen Falsches an, aber die schimmerenden und feststehenden Sterne Wahres; so jene eine Uneinigkeit25.

 

(51)

Die Gegenwart der Jupitergeister konnte ich nicht nur am sanften und lieblichen Annahen und Einfließen erkennen, sondern auch daran, daß sie möglichst ins Angesicht einflossen und es heiter und lächelnd machten, und dies fortwährend, solange sie gegenwärtig waren. Sie sagten, daß sie es auch so mit den Gesichtern der Bewohner ihrer Erde machen, wenn sie zu ihnen kommen, indem sie ihnen auf diese Weise Frieden und Freude des Herzens einflößen wollen; dieser Friede und diese Freude, die mir von ihnen eingeflößt wurde, erfüllte fühlbar Brust und Herz; es wurden dann die Begierden und die Sorgen um die Zukunft entfernt, welche Unruhe und Mißstimmung mit sich führen; und das äußere Gemüt (animus) auf verschiedene Weise in Aufregung bringen. So ward mir klar, wie das Leben der Bewohner des Planeten Jupiter beschaffen ist. An den Geistern nämlich wird die Sinnesart der Bewohner erkannt, denn jeder hat sein Leben von der Welt her bei sich und führt es weiter, wenn er ein Geist wird. Es wurde bemerkt, daß sie einen noch mehr innerlichen Zustand der Wonne oder Seligkeit haben; dies bemerkte ich an der Wahrnehmung, daß ihr Inneres gegen den Himmel nicht verschlossen, sondern geöffnet ist; denn je mehr das Innere gegen den Himmel geöffnet ist, desto fähiger ist es das göttliche Gute aufzunehmen, und mit ihm Wonne und innere Seligkeit. Ganz anders bei denen, die nicht in der Ordnung des Himmels leben; bei ihnen ist das Innere verschlossen und das Äußere gegen die Welt hin geöffnet.

 

(52)

Was für ein Angesicht die Bewohner des Planeten Jupiter haben, ist mir auch gewiesen worden; es erschienen mir aber die Bewohner nicht selbst, sondern die Geister mit einem Gesicht, wie sie es auf ihrer Erde gehabt hatten. Ehe dies jedoch gezeigt ward, erschien einer aus ihren Engeln hinter einer weißen Wolke und gab die Erlaubnis; alsdann wurden zwei Gesichter gezeigt; sie waren weiß und schön wie die Gesichter der Menschen auf unserer Erde und es leuchtete Aufrichtigkeit und Bescheidenheit aus ihnen hervor. Wenn Jupitergeister bei mir waren, erschienen mir die Gesichter der Menschen auf unserer Erde kleiner wie gewöhnlich, und dies kam daher, daß von jenen Geistern die Vorstellung, die sie von ihrem Antlitz hatten, einfloß, nämlich die, daß es größer wäre; denn sie glauben, während sie als Menschen auf ihrer Erde leben, daß nach dem Tode ihre Angesichter größer sein werden und rund in Hinsicht der Form, und weil ihnen diese Vorstellung eingeprägt ist, darum bleibt sie auch, und wenn sie Geister werden, erscheinen sie sich mit größerem Angesicht. Daß sie glauben, ihre Gesichter werden größer werden, liegt in der von ihnen gehegten Meinung, das Gesicht gehöre nicht zum Körper, weil sie durch dasselbe sehen, hören, sprechen und die Gedanken zeigen, und weil so das Gemüt durch dasselbe hindurchleuchte; daher ihre Vorstellung, als ob das Angesicht das Gemüt in äußerer Form wäre; und weil sie wissen, daß sie nach dem Leben in der Welt weiser sein werden, so glauben sie, daß die äußere Form des Gemüts oder das Angesicht an Umfang gewinnen werde. Sie glauben auch, daß sie nach dem Tode ein Feuer, das ihr Angesicht erwärmt, wahrnehmen werden; dies leiten sie davon ab, daß die Weiseren unter ihnen wissen, daß das Feuer im geistigen Sinn die Liebe bezeichnet, und daß die Liebe die Lebenswärme ist, und daß die Engel aus dieser Wärme ihr Leben herleiten26. Auch wird dieser ihr Wunsch bei solchen unter ihnen, die in himmlischer Liebe gelebt haben, erfüllt, und sie empfinden Wärme im Gesicht, und dann wird das Innere ihres Geistes von Liebe entbrannt. Deshalb waschen und reinigen die Bewohner jener Erde auch häufig ihr Gesicht, und schützen es sorgfältig vor der Sonnenhitze; sie haben eine Umhüllung aus Bast oder Rinde von bläulicher Farbe, mit der sie das Haupt umgeben und so das Gesicht bedecken. Von den Gesichtern der Menschen auf unserer Erde, die sie durch meine Augen sahen27, sagten sie, daß sie nicht schön wären, und daß bei denselben Schönheit in der äußeren Haut, nicht aber von den Fibern vom Inneren her bestehe; sie wunderten sich, daß die Gesichter einiger rauh und voller Blätterchen oder anderweitig entstellt waren, und sagten, daß bei ihnen niemals solche Gesichter vorkommen; einige Gesichter gefielen ihnen, nämlich die, welche heiter und freundlich aussahen oder um die Lippen ein wenig hervortraten.     angels-light.org

 

(53)

Daß sie an solchen Gesichtern Wohlgefallen fanden, die um die Lippen herum hervorstanden, rührt daher, weil ihre Sprache meist durch das Angesicht geschieht, und besonders durch die Gegend um die Lippen, und auch, weil sie niemals heucheln, das ist, anders reden als sie denken, daher sie ihrem Gesicht keinen Zwang antun, sondern dasselbe frei bewegen. Anders geschieht es bei denen, die von Jugend auf sich verstellen lernten; ihr Angesicht wird vom Inneren heraus gezügelt, damit nicht eine Spur des Gedankens hervorleuchte; vom Äußeren wird ihm auch nicht freie Bewegung gelassen, sondern wird bereit gehalten, sich entweder frei zu bewegen, oder sich zurückzuhalten, je nachdem es die List für ratsam findet. Beobachtet man die Fibern der Lippen und ihre Umgebung, so wird sich diese Wahrheit herausstellen; denn es finden sich daselbst vielfache Reihen von Nervenfasern zusammengefaltet und gefügt, die nicht allein zum Kauen und Sprechen mittelst Wörtern geschaffen sind, sondern auch zum Ausdrücken geistiger Vorstellungen.

 

(54)

Es ist mir auch gezeigt worden, in welcher Weise sich die Gedanken durch das Gesicht äußern; die Neigungen (sie gehören der Liebe an,) offenbaren sich durch die Mienen und ihr Spiel, und die Gedanken in ihnen durch Veränderungen in betreff der Form des Inneren daselbst; deutlicher kann es nicht beschrieben werden. Die Bewohner des Planeten Jupiter haben auch eine Wörtersprache, sie ist aber nicht so laut wie bei uns; es unterstützt eine Sprache die andere, und es kommt Leben in die Wörtersprache durch die Sprache des Angesichts. Ich wurde von Engeln unterrichtet, daß die erste Sprache auf jeder Erde die Rede mittelst des Angesichts gewesen ist, und dies von zwei Grundsitzen aus, von den Lippen und den Augen. Die Ursache, weshalb eine solche Sprache die erste war, liegt darin, daß das Gesicht dazu gebildet wurde, um das, was der Mensch denkt und will, äußerlich darzustellen; daher auch das Angesicht das Bild und der Spiegel der Seele heißt. Die weitere Ursache war, weil in den ältesten oder ersten Zeitaltern Aufrichtigkeit herrschte, und der Mensch nicht anders dachte noch denken wollte, als er Willens war, auf dem Angesicht hervorleuchten zu lassen; so konnten auch die Neigungen der Seele und die daher fließenden Gedanken leibhaftig und in ihrer Fülle dargestellt werden; so erschienen sie auch dem Auge, wie in einem Gesamtbild auf einmal: und diese Sprache zeichnete sich so sehr vor der Wörtersprache aus, wie das Gesicht vor dem Gehör, das heißt, es besteht zwischen ihnen derselbe Unterschied wie zwischen dem Sehen eines Feldes, und dem Hören und Begreifen einer mündlichen Beschreibung davon.

 

Sie fügten hinzu, eine solche Sprache harmoniere mit der Sprache der Engel, mit denen die Menschen in jenen Zeiten auch verkehrten. Wenn das Gesicht, oder das Gemüt durch das Gesicht, spricht, so ist auch die Engelssprache beim Menschen in letzter, natürlicher Form, nicht aber, wenn der Mund mittelst Wörtern redet. Jeder kann auch begreifen, daß die Wörtersprache nicht bei den Uralten sein konnte, weil die Wörter der Sprache nicht unmittelbar eingegossen sind, sondern erfunden und den Gegenständen angepaßt werden müssen, was nur im Verlauf der Zeit geschehen konnte28. Solange Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit beim Menschen vorherrschten, so lange verblieb ihm auch eine solche Sprache; sobald aber das Gemüt anders zu denken und anders zu reden anfing, was dann stattfand, als der Mensch sich selbst und nicht seinen Nächsten zu lieben begann, so nahm die Wörtersprache überhand, während das Angesicht schwieg oder log; dadurch wurde die innere Form des Angesichts verändert; sie zog sich zusammen, verhärtete, und fing an, fast ganz des Lebens beraubt zu werden; die äußere Form aber, entflammt vom Feuer der Selbstliebe, erschien wie lebendig vor den Augen der Menschen; denn jenes Leblose, was dahinter ist, erscheint nicht vor den Augen der Menschen, aber vor denen der Engel, weil diese das Innere sehen. So sind die Gesichter derer beschaffen, die anders denken als sie reden; denn die Verstellung, Heuchelei, Verschlagenheit und List, die heutzutage Klugheit heißen, führen solches mit sich. Aber anders verhält sich die Sache im anderen Leben; da ist es nicht erlaubt anders zu sprechen als zu denken29. Widersprechendes wird auch da deutlich in jeglicher Äußerung bemerkt, und wenn bemerkt, wird der Geist, in dem sich ein solcher Widerspruch befindet, aus der Genossenschaft verstoßen und bestraft; nachher wird er auf mannigfache Weise dahin gebracht, so zu sprechen wie er denkt, und zu denken wie er will, bis er ein Gemüt und kein zerteiltes wird; so daß, wenn er gut ist, er veranlaßt wird, das Gute zu wollen und das Wahre aus dem Guten zu denken und zu sprechen; und wenn böse, das Böse zu wollen, und das Falsche aus dem Bösen zu denken und zu sprechen. Der Gute wird nicht eher in den Himmel erhoben und der Böse nicht früher zur Hölle verstoßen; und dies aus dem Grund, damit in der Hölle nichts sei als das Böse und das Falsche des Bösen, und im Himmel nichts als das Gute und das Wahre des Guten.

 

(55)

Weiter bin ich von Geistern, die aus jener Erde waren, über Mannigfaches bei den dortigen Bewohnern unterrichtet worden, über ihren Gang, ihre Speisen und ihre Wohnungen. Was ihren Gang betrifft, so gehen sie nicht aufrecht, wie die Bewohner unserer Erde und die der meisten anderen, auch kriechen sie nicht nach Art der Tiere, sondern sie unterstützen sich beim Vorwärtsschreiten mit den flachen Händen und richten sich ein um das andere Mal halb auf; bei jedem dritten Schritt schauen sie zur Seite und nach hinten und wenden dabei auch etwas den Körper, was schnell geschieht; denn es ist bei ihnen unanständig, anderes als von vorn gesehen zu werden. Während sie so gehen, halten sie das Gesicht immer aufrecht, wie wir, so daß sie sowohl den Himmel als die Erde ansehen; sie halten es nicht niedergebeugt, so daß sie nur die Erde ansehen, denn dieses nennen sie verdammt. Die Niedrigsten unter ihnen tun dies, und wenn sie sich nicht daran gewöhnen das Angesicht aufzurichten, so werden sie aus ihrer Gesellschaft verstoßen. Wenn sie aber sitzen, sehen sie wie die Menschen unserer Erde aus hinsichtlich des oberen, aufgerichteten Körpers; sie sitzen jedoch mit untergeschlagenen Beinen. Nicht nur beim Gehen, sondern auch beim Sitzen, hüten sie sich sorgfältig, nicht von hinten, sondern von vorn gesehen zu werden. Sie haben es auch gern, wenn ihre Gesichter angesehen werden, weil ihr Gemüt dadurch zur Erscheinung kommt; denn niemals zeigen sie ein mit ihrem Gemüt nicht übereinstimmendes Gesicht; sie können es auch nicht. Die Anwesenden erkennen dadurch auch deutlich, welche Gesinnung sie gegen sie hegen, und sie verbergen dieselbe auch nicht; besonders wissen sie, ob die äußerlich erscheinende Freundschaft aus Aufrichtigkeit oder aus Zwang kommt. Dies ist mir von ihren Geistern gezeigt und von ihren Engeln bekräftigt worden; daher erscheinen auch ihre Geister nicht wie andere aufrecht zu gehen, sondern fast wie Schwimmer den Gang mit den Händen zu unterstützen und sich abwechselnd umzusehen.

 

(56)

Die von ihnen in warmen Gegenden wohnen, gehen nackt, doch immer mit einer Hülle um die Hüften; sie erröten nicht über die Nacktheit, denn ihre Gemüter sind keusch; auch lieben sie nur ihre Gattinnen und verabscheuen die Ehebrüche. Am meisten wunderten sie sich, daß Geister aus unserer Erde, wenn sie hörten, jene gingen so und wären auch nackt, ihren Spott treiben und unzüchtig denken, und ganz und gar nicht die Aufmerksamkeit auf ihr himmlisches Leben richten, sondern nur auf solche Dinge; sie sagten, dies sei ein Zeichen, daß denselben Leibliches und Irdischen mehr am Herzen liege, als Himmlisches, und daß Unanständiges ihren Sinn erfülle. Es wurde denselben gesagt, daß Nacktheit denen nicht zur Schande und zum Anstoß gereiche, die in Keuschheit und im Zustand der Unschuld leben, wohl aber denen, die unzüchtig und schamlos sind.

 

(57)

Wenn die Bewohner jener Erde im Bett liegen, wenden sie ihr Angesicht nach vorne oder nach dem Inneren des Zimmers, nicht aber nach hinten oder gegen die Wand. Dies erzählten mir Geister von ihnen, und gaben als Grund davon an, daß sie so glauben das Angesicht gegen den Herrn zu wenden, es aber von Ihm abzuwenden, wenn sie nach der Wand schauen. Solche Gedanken kamen mir auch manchmal in den Sinn, wenn ich zu Bette lag, aber ich wußte bis dahin nicht, woher sie kamen.

 

(58)

Sie ergötzen sich lange bei den Mahlzeiten, und dies weniger aus Wohlgefallen am Essen, als aus Wohlgefallen an der Unterhaltung dabei. Während der Mahlzeit sitzen sie nicht auf Sesseln oder Bänken oder Erhöhungen von Rasen, auch nicht auf Gras, sondern auf den Blättern eines gewissen Baumes. Den Baum, von dem die Blätter waren, wollten sie nicht nennen; da ich aber auf mehrere riet, sagten sie endlich ja, als ich die Blätter des Feigenbaumes nannte. Außerdem sagten sie, daß sie die Speise nicht nach dem Wohlgeschmack, sondern hauptsächlich nach der Dienlichkeit zurichteten; sie meinten, eine zuträgliche Speise sei für sie eine wohlschmeckende Speise. Über diesen Gegenstand entspann sich unter den Geistern ein Gespräch, und es wurde gesagt: So gezieme es dem Menschen, denn so liege es ihm am Herzen, eine gesunde Seele in einem gesunden Körper zu haben; anders aber bei denen, die vom Wohlgeschmack geleitet werden, davon erkrankt der Körper oder wird wenigstens innerlich geschwächt, mithin auch der Geist; denn dieser verhält sich gemäß dem inneren Zustand der aufnehmenden Teile des Körpers, wie das Gesicht und das Gehör gemäß dem Zustand des Auges und des Ohrs; daher ist es sinnlos, in Schwelgerei und Wohlleben alle Annehmlichkeit des Lebens zu setzen; daher kommt auch die Stumpfheit in solchen Dingen, die dem Denken und Urteil angehören und die Gewandtheit in Sachen, die den Körper und die Welt betreffen, und so wird der Mensch einem unvernünftigen Tier ähnlich, mit welchem auch solche sich nicht unpassend in eine Linie stellen.

 

(59)

Ihre Wohnungen wurden mir auch gezeigt; sie sind niedrig aus Holz, im Inneren aber mit hellblauen Bast oder eben solcher Rinde überzogen und ringsherum und oben wie mit Sternchen besät, nach dem Vorbild des Himmels; denn sie wollen ihren Wohnungen im Inneren das Ansehen des sichtbaren Himmels mit seinen Gestirnen geben und deshalb, weil sie die Gestirne für die Wohnungen der Engel halten. Sie haben auch Zelte, die oben rund und in die Länge gestreckt sind und ebenfalls im Inneren mit Sternchen auf blauem Grund übersät, in sie begeben sie sich bei Tag, damit ihre Gesichter nicht von der Sonnenhitze leiden; sie verwenden große Sorgfalt darauf, diese ihre Zelte in eine gute Form zu bringen und sie schmuck zu erhalten; in denselben speisen sie auch.

 

(60)

Als die Jupitergeister Pferde unserer Erde sahen, schienen mir dieselben kleiner als sonst, obgleich es ziemlich starke und große Tiere waren; es kam dies vom Denkbild jener Geister über ihre Pferde; sie sagten, daß es auch bei ihnen ähnliche Tiere gebe, nur wären sie viel größer und lebten wild in Wäldern; daß sie bei ihrem Anblick Furcht empfänden, obgleich sie niemand ein Leid zufügten; sie haben vor ihnen, setzten sie hinzu, eine eingepflanzte oder natürliche Furcht. Hierdurch wurde eine Gelegenheit gegeben, über die Ursache dieser Furcht nachzudenken; das Pferd nämlich bezeichnet im geistigen Sinn das Verständnis, das aus Wissenschaftlichem gebildet wird30, und weil sie sich fürchten das Verständnis durch Wissenschaften aus der Welt auszubilden, so empfinden sie ein Einfließen von Furcht. Daß sie um Wissenschaftliches, das zur menschlichen Gelehrsamkeit gehört, sich nicht bekümmern, wird man in der Folge sehen.

 

(61)

Die Geister jener Erde wollen nicht mit Geistern unserer Erde in Gemeinschaft sein; denn sie unterscheiden sich an Gesinnung und Sitten; sie sagen, die Geister unserer Erde seien listig und stets bereit und geschickt Böses zu ersinnen, Gutes aber wüßten sie wenig und dächten selten daran. Außerdem sind die Geister des Planeten Jupiter um vieles weiser als die Geister unserer Erde; sie sagen auch von den unsrigen, daß sie viel sprechen und wenig denken und daß sie so nicht viel im Inneren wahrnehmen können und nicht einmal, was Gutes sei; sie schließen daraus, daß die Menschen unserer Erde äußerliche Menschen sind. Einst ward auch bösen Geistern unserer Erde erlaubt, ihre bösen Künste zu treiben und die Jupitergeister anzufechten, die bei mir waren; diese hielten ihnen ziemlich lange Stand, endlich aber bekannten sie, daß sie es nicht länger aushalten könnten und daß sie glaubten, es gäbe keine schlimmeren, denn sie verkehrten ihnen die Einbildungskraft und auch das Denken so, daß sie sich wie gebunden vorkamen und nur durch göttlichen Beistand daraus erlöst und befreit werden können.

 

Während ich im Wort einiges über das Leiden unseres Erlösers las, flößten europäische Geister abscheuliche Ärgernisse ein, in der Absicht, die Jupitergeister in die Irre zu führen; es wurde nachgeforscht, wer sie wären, und was sie in der Welt getrieben hätten und es wurde in Erfahrung gebracht, daß einige von ihnen Prediger gewesen wären und mehrere unter ihnen, die sich von der Gesellschaft des Herrn oder Jesuiten nennen; ich sagte, daß jene, als sie in der Welt lebten, durch Predigten über das Leiden des Herrn das Volk bis zu Tränen bewegen konnten; ich fügte auch die Ursache hinzu, daß sie nämlich in der Welt anders gedacht und gesprochen hatten, also anderes im Herzen und anderes im Munde trugen, und daß es ihnen jetzt nicht mehr erlaubt sei, so trügerisch zu reden; denn wenn sie Geister werden, werden sie gezwungen ganz und gar so zu sprechen, wie sie denken. Die Jupitergeister waren höchlich erstaunt, daß ein solcher Widerspruch zwischen dem Inneren und dem Äußeren beim Menschen möglich sei, nämlich ganz anders zu reden, als zu denken; dieses sei ihnen unmöglich. Sie wunderten sich, da sie [es] hörten, daß viele aus unserer Erde auch Engel werden und daß diese von ganz anderer Herzensbeschaffenheit seien; sie dachten damals, daß auf unserer Erde alle diesen ähnlich wären; es wurde aber gesagt, daß viele nicht so wären und daß es auch solche gebe, die aus dem Guten denken und nicht aus dem Bösen wie jene und daß die, welche aus dem Guten denken, Engel werden. Damit sie wüßten, daß dem so ist, kamen Chöre aus dem Himmel von den Engeln aus unserer Erde, einer nach dem anderen, die zugleich einstimmig und in Harmonie den Herrn verherrlichten31; über diese Chöre erfreuten sich die Jupitergeister, die bei mir waren, so sehr, daß sie sich wie in den Himmel entrückt vorkamen; jene Verherrlichung durch die Chöre dauerte ungefähr eine Stunde; ihre Wonnegefühle, die sie dadurch empfanden, wurden mir durch die Mitteilung zu fühlen gegeben; sie wollten dies, sagten sie, den Ihrigen anderwärts mitteilen.

 

(62)

Die Bewohner des Planeten Jupiter setzen ihre Weisheit darin, gut und gerecht über die im Leben vorkommenden Dinge zu denken. Diese Weisheit, die sie von den Eltern von Jugend an aufnehmen, wird fortwährend auf die Nachkommen übertragen und wächst [bei diesen] aus der Liebe dazu, weil sie bei den Eltern wächst. Von den Wissenschaften, wie sie auf unserer Erde sind, wissen sie gar nichts, und wollen auch nichts wissen; sie nennen sie Schatten und vergleichen sie mit den Wolken, die vor die Sonne treten. Diese Vorstellung von den Wissenschaften bekommen sie durch einige von unserer Erde, die sich vor ihnen mit ihrer aus der Wissenschaft abgeleiteten Weisheit brüsteten. Die Geister aus unserer Erde, die sich so brüsteten, waren solche gewesen, welche die Weisheit allein in Sachen des Gedächtnisses setzten, wie in Sprachen, besonderes die hebräische, griechische und lateinische, in Literaturgeschichte, in Kritiken, in bloße Experimente und in wissenschaftliche Formeln, besonders philosophische und ähnliches und welche dies nicht als Mittel zur Weisheit benützten, weil sie in diese Dinge allein die Weisheit setzten. Weil diese nicht durch die Wissenschaften, als Hilfsmittel, ihr Denkvermögen ausbildeten, so haben sie im anderen Leben nur wenig Einsicht, denn sie sehen nur in und vermittelst wissenschaftlicher und philosophischer Ausdrücke und denen, die so sehen, ist jenes Wissen wie Schollen und Wolken vor dem Auge des Verstandes (siehe Nr. 38). Diejenigen, welche stolz sind auf ihre daraus abgeleitete Gelehrsamkeit, haben noch weniger Einsicht; bei denjenigen aber, welche die Wissenschaften dazu benützten, das, was die Kirche und den Glauben betrifft, zu entkräften und zu vernichten, ist ihr Verstand ganz und gar zerstört, und sie sehen in der Dunkelheit, wie Nachteulen, das Falsche für Wahres und das Böse für Gutes an. Aus dem Umgang mit solchen Geistern schlossen die Jupitergeister, daß die Wissenschaften Schatten und Blindheit verursachen; es wurde ihnen aber gesagt, daß auf unserer Erde die Wissenschaften Mittel dazu sind, um das geistige Auge zu öffnen, welches im Licht des Himmels ist; weil aber solche Dinge vorherrschen, die dem rein natürlichen und sinnlichen32 Leben angehören, so sind die Wissenschaften Mittel zum Wahnsinn, nämlich zur Bekräftigung für die Natur gegen das Göttliche und für die Welt gegen den Himmel. Weiter ward ihnen gesagt, daß die Wissenschaften an sich betrachtete, geistige Schätze sind und daß die, welche sie besitzen, denen gleichen, die weltliche Schätze besitzen, die in ähnlicher Weise Mittel sind, sich, dem Nächsten und dem Vaterland Nutzen zu schaffen und auch Mittel Böses zu tun; ferner, daß sie wie Kleider sind, die dem Nutzen und Schmuck dienen, und auch dem Hochmut, wie bei denen, die um ihrer allein willen geehrt werden wollen. Die Geister des Planeten Jupiter verstanden dies sehr wohl, sie wunderten sich aber, daß solche, da es doch Menschen wären, bei den Mitteln stehenblieben und das, was zur Weisheit führt, der Weisheit selbst vorzögen und daß sie nicht einsähen, daß in solche Dinge den Geist zu versenken und sich nicht darüber zu erheben gleichbedeutend ist mit Verdunkelung und Verblendung.

 

(63)

Es stieg ein gewisser Geist aus der unteren Erde empor, kam zu mir und sagte, er habe mitgehört, was ich mit den anderen Geistern gesprochen hätte, er habe aber nichts verstanden von dem, was über das geistige Leben und sein Licht gesagt worden sei. Auf die Frage, ob er darüber belehrt werden wolle, sagte er, daß er nicht in der Absicht gekommen wäre. Aus dieser Antwort konnte ich schließen, daß er so etwas nicht fasse; er war sehr stumpfsinnig. Die Engel sagten, daß dieser, da er als Mensch auf Erden lebte, wegen seiner Gelehrsamkeit zu den Berühmteren gehört habe. Er war kalt, was an seinem Anhauch deutlich empfunden wurde und dieses war ein Zeichen eines rein natürlichen und keines geistigen Lichtes; somit hatte er sich durch die Wissenschaften den Weg zum Licht des Himmels nicht eröffnet, sondern verschlossen.

 

(64)

Weil die Bewohner des Planeten Jupiter sich auf andere Weise Einsicht verschaffen als die Bewohner unserer Erde, und sie außerdem infolge ihres Lebens eine andere Gesinnung haben, deshalb können sie nicht lange zusammen sein, sondern fliehen dieselben entweder, oder treiben sie von sich. Es gibt Sphären, die geistige Sphären genannt werden müssen und welche aus jeglichem Geist beständig herausfließen, ja herausströmen; sie fließen aus dem Tätigen der Neigungen und der Gedanken daraus und so aus dem Leben selbst33. Die Zusammengesellungen geschehen im anderen Leben alle nach den Sphären; was zusammenstimmt wird verbunden je nach der Übereinstimmung, was nicht zusammenstimmt, wird getrennt je nach der Verschiedenheit. Die Geister und Engel, die aus dem Planeten Jupiter sind, stellen im Großmenschen das Vorstellungsvermögen des Denkens dar und somit den tätigen Zustand der inneren Teile; die Geister unserer Erde dagegen stellen verschiedene Funktionen der äußeren Teile des Körpers dar, und wenn diese herrschen wollen, so kann das Tätige des Vorstellungsvermögens des Denkens vom Inneren her nicht einfließen, daher kommt der Widerstreit zwischen beiden Lebenssphären.

 

(65)

Hinsichtlich ihrer Gottesverehrung gilt es als Hauptsache, daß sie unseren Herrn als höchsten Gott anerkennen, Welcher Himmel und Erde regiert; sie nennen Ihn den Einzigen Herrn; und weil sie Ihn bei Leibesleben anerkennen und verehren, so suchen sie Ihn nach dem Tode und finden Ihn; es ist derselbe mit unserem Herrn. Befragt, ob sie wissen, daß der Einzige Herr Mensch ist, antworteten sie, sie wissen alle, daß Er Mensch ist, weil Er auf ihrer Erde von vielen als ein Mensch gesehen worden sei; Er belehre sie über die Wahrheit, erhalte sie und gebe das ewige Leben denen, die Ihn aus dem Guten verehren. Sie sagten weiter, es sei ihnen von Ihm geoffenbart worden, wie sie leben und glauben sollen und diese Offenbarung werde von den Eltern den Kindern überliefert und die Lehre breite sich über alle Familien aus und so über das ganze Volk, das von einem Vater abstamme. Sie fügten hinzu, daß es ihnen scheine, als wäre die Lehre ihrem Gemüt eingeschrieben, was sie daraus schließen, daß sie sofort wie aus sich innewerden und anerkennen, ob das, was von anderen über himmlisches Leben des Menschen gesagt wird, wahr sei oder nicht. Sie wissen nicht, daß ihr Einziger Herr auf unserer Erde als Mensch geboren wurde; sie sagten, dies zu wissen, läge ihnen nicht am Herzen, wohl aber, daß Er selbst Mensch sei und das Universum regiere. Als ich mitteilte, daß Er auf unserer Erde Christus Jesus genannt werde und daß Christus einen Gesalbten oder König bezeichne und Jesus den Erlöser, so sagten sie, daß sie Ihn nicht als König verehren, weil die Bezeichnung ‚Königliches‘ einen Beigeschmack von Weltlichem habe, daß sie Ihn aber als Erlöser verehren. Weil von Geistern unserer Erde ein Zweifel eingestreut wurde, ob ihr Einziger Herr derselbe mit unserem Herrn wäre, entfernten sie denselben dadurch, daß sie sich erinnerten, Ihn in der Sonne gesehen zu haben, und daß sie anerkannten, Er wäre es selbst, Den sie auf ihrer Erde gesehen hätten (man sehe oben Nr. 40). Einst auch floß bei den Jupitergeistern, die bei mir waren, augenblicklich ein Zweifel ein, ob ihr Einziger Herr derselbe mit unserem Herrn wäre; aber dieser Zweifel, wie er im Augenblick einfloß, zerstob auch im Augenblick wieder; der Einfluß kam von einigen Geistern aus unserer Erde; und dann wurden sie zu meiner Verwunderung von solcher Schamröte übergossen, weil sie nur einen Augenblick daran gezweifelt hatten, daß sie zu mir sagten, ich sollte es nicht bekannt machen, damit man sie nicht deshalb des Unglaubens beschuldigen würde, da sie es doch nun vor allen anderen wüßten. Jene Geister wurden am meisten angeregt und erfreut, als sie hörten, der Einzige Herr sei der alleinige Mensch und von Ihm hätten alle, daß sie Menschen hießen; sie seien aber nur insoweit Menschen, als sie Bilder von Ihm wären, das ist wie weit sie Ihn und den Nächsten liebten, so weit seien sie im Guten; denn das Gute der Liebe und des Glaubens ist das Bild des Herrn.

 

(66)

Während ich das siebzehnte Kapitel des Johannes von der Liebe des Herrn und Seiner Verherrlichung las, waren Geister aus dem Planeten Jupiter bei mir, und da sie hörten, was daselbst geschrieben steht, erfüllte sie ein heiliges Gefühl und sie bekannten, daß alles daselbst göttlich wäre; aber da fügten Geister unserer Erde, die ungläubig waren, beständig Ärgernisse hinzu, indem sie sagten, daß Er geboren als Kind, wie ein Mensch gelebt habe und erschienen wäre wie ein anderer Mensch, daß Er gekreuzigt worden und dergleichen; doch die Geister des Planeten Jupiter achteten nicht darauf; sie sagten, daß so ihre Teufel wären, die von ihnen verabscheut würden, und fügte hinzu, daß ganz und gar nichts Himmlisches in den Gemütern dieser Menschen sitze, sondern nur Irdisches, was sie Schmutz nannten. Daß dem so sei, sagten sie, hätten sie auch daraus ersehen, daß bei jenen, als sie hörten, sie gingen auf ihrer Erde nackt, sogleich Unzüchtiges ihre Gedanken erfüllt hätte und daß sie gar nicht an das himmlische Leben bei ihnen gedacht, von dem sie doch damals auch eine Kunde erhalten hätten.

 

(67)

Welch klares Innewerden die Jupitergeister von geistigen Dingen haben, konnte mir aus ihrer Darstellung erhellen, die sie von der Art und Weise geben, wie der Herr böse Neigungen in gute umwandelt; sie stellten das verstandesmäßige Gemüt wie ein schönes Gebilde dar und gaben ihm eine mit der Form übereinstimmende Tätigkeit als Leben der Neigung, was sie auf eine Weise taten, daß es nicht beschrieben werden kann und so geschickt, daß sie Lob von den Engeln erhielten. Es waren damals Gelehrte aus unserer Erde zugegen, welche ihren Verstand in wissenschaftliche Kunstformeln versenkt und viel geschrieben und gedacht hatten über Form, Substanz, Materielles und Immaterielles und der gleichen, aber solches auf keinen Nutzen angewandt; dieselben konnten diese Vorbildung nicht einmal begreifen.

 

(68)

Auf ihrem Planeten sucht man möglichst zu verhüten, daß jemand in verkehrter Meinung über den Einzigen Herrn verfalle, und wenn sie bemerkten, daß jemand anfängt, verkehrt über Ihn zu denken, so ermahnen sie ihn zuerst, dann schrecken sie ihn durch Drohungen und endlich durch Strafen davon ab. Sie hätten beobachtet, sagten sie, daß wenn etwas derartiges bei einer Familie einschleiche, dieselbe aus ihrer Mitte weggenommen würde, nicht durch ihre Mitmenschen mittelst Todesstrafen, sondern durch Geister mittelst Beraubung des Odems und somit des Lebens, nachdem sie ihnen zuvor den Tod angezeigt hätten; denn auf jener Erde sprechen die Geister mit ihnen und züchtigen sie, wenn sie Böses verübt und auch, wenn sie Böses zu tun beabsichtigt haben, wovon im Folgenden die Rede sein soll; wenn sie daher Verkehrtes vom Einzigen Herrn denken, wird ihnen, wenn sie nicht davon abstehen, der Tod verkündet: auf diese Weise wird dort die Verehrung des Herrn, Der ihnen das höchste Göttliche ist, erhalten.

 

(69)

Sie sagten, daß sie keine Festtage haben, sondern jeden Morgen beim Aufgang der Sonne und jeden Abend bei ihrem Untergang einen heiligen Gottesdienst dem Einzigen Herrn in ihren Zelten feiern und dabei auch nach ihrer Weise Psalmen singen.

 

(70)

Weiter bin ich unterrichtet worden, daß es auf jener Erde auch solche gibt, die sich Heilige nennen, und bei Strafe von ihren Dienern, deren Zahl sie vergrößern, sich Herren heißen lassen. Sie halten ihre Diener auch ab, den Herrn des Weltalls anzubeten, indem sie sagen, daß sie Mittler des Herrn seien, und daß sie ihre Bitten zum Herrn des Weltalls bringen würden. Den Herrn des Weltalls, Der unser Herr ist, nennen sie nicht den Einzigen Herrn wie die übrigen, sondern den Höchsten Herrn, und deshalb, weil auch sie sich Herrn heißen. Sie nennen die Sonne der Welt das Angesicht des Höchsten Herrn und glauben, in ihr sei Seine Wohnung, weshalb sie auch die Sonne anbeten. Die übrigen Bewohner fliehen sie und wollen mit ihnen nicht verkehren, sowohl weil sie die Sonne anbeten, als auch weil sie sich Herren nennen und von ihren Dienern wie Vermittlungsgötter verehrt werden. Es ward mir von Geistern ihre Kopfbedeckung gezeigt: es war ein turmförmiger Hut von dunkler Farbe. Im anderen Leben erscheinen solche zur Linken in einiger Höhe und sitzen da wie Götzenbilder; sie werden auch im Anfang von Dienern, die bei derartigen Menschen waren, verehrt; aber später sehen sie sich auch von diesen verlacht. Sie leuchten daselbst, was mich wunderte, im Angesicht wie von Feuer, was daher rührt, daß sie glaubten, sie seien Heilige gewesen; aber obgleich sie im Gesicht wie feurig erscheinen, so frieren sei doch und verlangen gar sehr erwärmt zu werden; hieraus erhellt, daß das Feuer, aus dem sie leuchten, das Feuer der Eigenliebe und des Stolzes ist. Denselben kommt es vor, als ob sie, um sich zu erwärmen, Holz spalteten und während sie dies tun, zeigt sich unter dem Holz etwas wie ein Mensch, den sie dann alsbald zu zerhauen versuchen. Dies kommt daher, weil sie sich Verdienst und Heiligkeit zuschreiben; solchen, die dies in der Welt tun, scheint es im anderen Leben, als ob sie Holz spalteten; wie dies auch bei einigen aus unserer Erde der Fall ist, von denen anderswo gehandelt wird. Zur näheren Erklärung wird gestattet, die Erfahrung über jene hier zu wiederholen. In der unteren Erde, unter den Fußsohlen, sind auch die, welche ein Verdienst in gute Taten und Werke setzten; mehrere derselben scheinen Holz zu spalten; ihr Aufenthaltsort ist ziemlich kalt und sie glauben sich durch ihre Arbeit zu erwärmen; ich sprach auch mit ihnen und es wurde mir gestattet, sie zu fragen, ob sie aus diesem Ort fortgehen wollten; sie sagten, daß sie es durch ihre Arbeit noch nicht verdient hätten; wenn aber dieser Zustand durchgemacht ist, so werden sie von da herausgenommen; sie sind natürlich, denn das Heil verdienen wollen ist nicht geistig, und dieser Gedanke kommt vom Eigenen, nicht vom Herrn; und außerdem ziehen sie sich anderen vor und einige von ihnen verachten andere; diese werden, wenn sie nicht größere Freude als die übrigen im anderen Leben empfangen, entrüstet gegen den Herrn, weshalb, wenn sie Holz spalten, etwas gleichsam wie vom Herrn unter dem Holz erscheint; und zwar infolge der Entrüstung34.

 

(71)

Es ist eine gewöhnliche Erscheinung auf jener Erde, daß die Geister mit den Bewohnern reden, sie unterrichten und auch züchtigen, wenn sie Böses verübten, über welche Sache ich der Ordnung nach, weil mir mehreres darüber von ihren Engeln mitgeteilt wurde, berichten will. Daß die Geister daselbst mit den Menschen sprechen, geschieht deshalb, weil die Menschen viel an den Himmel und an das Leben nach dem Tode denken. Um das Leben in der Welt sind sie verhältnismäßig wenig besorgt, denn sie wissen, daß sie fortleben, wenn sie sterben, und zwar in einem glücklicheren Zustand, gemäß dem in der Welt gebildeten Zustand ihres inneren Menschen. Auch auf unserer Erde war das Reden mit Geistern und Engeln in alten Zeiten aus ähnlicher Ursache nichts Außergewöhnliches, weil die Alten nämlich über den Himmel nachdachten und wenig über die Welt; allein dieser lebhafte Verkehr mit dem Himmel ward mit der Zeit verschlossen, wie der Mensch aus einem inneren ein äußerer wurde, oder, was dasselbe ist, indem er viel über die Welt und wenig über den Himmel zu denken anfing, und mehr noch, als er nicht mehr glaubte, daß es einen Himmel und eine Hölle gebe, noch daß der Mensch in sich ein Geist sei, der nach dem Tode lebt; denn heutzutage glaubt man, der Körper lebe aus sich und nicht aus seinem Geist; weshalb der Mensch, wenn er jetzt nicht an eine Auferstehung mit dem Körper glaubte, gar keinen Glauben an eine Fortdauer besäße.

 

(72)

Was die Gegenwart der Geister bei den Bewohnern des Planeten Jupiter im besonderen betrifft, so gibt es Geister, die züchtigen, solche, die unterrichten, und solche, die sie leiten. Die Geister, die züchtigen, legen sich an die linke Seite und neigen sich gegen den Rücken und wenn sie anwesend sind, so entnehmen sie aus dem Gedächtnis des Menschen alle seine Taten und Gedanken; denn für die Geister ist dies leicht, da sie, wenn sie den Menschen nahen, in sein ganzes Gedächtnis eintreten35. Wenn sie entdecken, daß er böse gehandelt oder böse gedacht hat, so tadeln sie ihn und züchtigen ihn auch mit Schmerzen an den Gliedern, Füßen oder Händen, oder in der Gegend des Unterleibes; die Geister tun dies auch mit Geschick, wenn es gestattet wird. Kommen solche Geister zu einem Menschen, so jagen sie ihm Schrecken mit Furcht ein und daran erkennt der Mensch ihre Ankunft: Furcht einjagen können die bösen Geister, wenn sie zu jemand kommen, besonders die, welche, während sie in der Welt lebten, Räuber waren. Damit ich wüßte, auf welche Weise diese Geister verfahren, wenn sie zu einem Menschen ihrer Erde kommen, war es gestattet, daß ein solcher Geist auch zu mir kam. Als er sich näherte, ergriff mich deutlich Schaudern mit Furcht, aber der Schauder faßte mich nicht innerlich, sondern äußerlich, weil ich wußte, daß es ein solcher Geist war; er ward auch sichtbar und erschien wie ein dunkle Wolke und in der Wolke bewegliche Sterne; bewegliche Sterne bezeichnen Falschheiten, dagegen feststehende Sterne Wahrheiten36; er legte sich an meine linke Seite gegen den Rücken und fing auch an mich wegen Handlungen und Gedanken zu tadeln, die er aus meinem Gedächtnis nahm und auch böse auslegte; er ward jedoch von den Engeln abgehalten. Da er merkte, daß er bei einem anderen als bei einem Menschen seiner Erde wäre, fing er an mit mir zu reden und sagte, daß er alles und jedes, was ein Mensch getan und gedacht hat, wisse, sobald er zu ihm kommt; daß er ihn dann streng tadle und auch mit verschiedenen Strafen züchtige. - Zu einer anderen Zeit kam auch zu mir solch ein Strafgeist und legte sich an meine linke Seite, unterhalb der Mitte des Leibes, wie früher und wollte auch strafen; aber auch er wurde von den Engeln davon abgehalten; er zeigte mir jedoch die Arten der Strafen, die ihnen erlaubt ist den Menschen ihrer Erde aufzuerlegen, wenn sie böse handeln und böse zu handeln beabsichtigen; es war außer dem Schmerz an den Gliedern eine schmerzhafte Zusammenziehung um die Mitte des Leibes, die wie ein Zusammenschnüren mit einem einschneidenden Gürtel empfunden wird; dann die Entziehung des Odems abwechselnd bis zu Beängstigungen; auch das Verbot eine Zeit lang etwas anderes als Brot zu essen; endlich die Ankündigung des Todes, wenn sie ähnliches zu tun nicht unterließen, und dazu die Beraubung der Freude an Gemahlin, Kindern und Freunden; dann wird ihnen auch der Schmerz darüber zu empfinden gegeben.

 

(73)

Die Geister, die unterrichten, legen sich zwar auch an ihre linke Seite, jedoch mehr nach vorn, sie tadeln auch, aber sanft und bald darauf lehren sie, wie man leben soll; sie erscheinen ebenfalls dunkel, aber nicht wie die vorigen als Wolke, sondern wie mit Säcken bekleidet: sie heißen Unterweiser, die vorigen aber Züchtiger. Mit diesen Geistern sind auch immer Engelsgeister anwesend; dieselben sitzen am Haupt und erfüllen es auf eigentümliche Weise; es wird auch ihre Gegenwart daselbst wie ein sanftes Anhauchen empfunden, denn sie fürchten, der Mensch möchte durch ihr Annahen und Einfließen einen geringen Schmerz oder Beängstigung verspüren: sie leiten die strafenden und unterweisenden Geister, jene, damit sie die Menschen nicht schlimmer behandeln als der Herr erlaubt, diese, daß sie die Wahrheit sagen. Als der Strafgeist bei mir war, stellten sich auch Engelsgeister ein und erhielten mein Angesicht beständig heiter und lächelnd und die Gegend um die Lippen vorgerückt, auch meinen Mund ein wenig offen; dies tun die Engel leicht durch Einfließen, wenn es vom Herrn erlaubt wird; sie sagten, einen solchen Gesichtsausdruck bewirken sie bei den Bewohnern ihre Erde, wenn sie bei ihnen sind.

 

(74)

Wenn ein Mensch nach der Züchtigung und Unterweisung wiederum Böses tut oder Böses zu tun gedenkt und sich durch die Lehren des Wahren davon nicht abhalten läßt, dann wird er, wenn der Strafgeist wiederkehrt, strenger bestraft; aber die Engelsgeister mildern die Strafe gemäß der Absicht in den Taten und gemäß dem Willen in den Gedanken. Hieraus konnte erhellen, daß ihre Engel, die beim Haupt sitzen, eine Art Gericht über den Menschen ausüben, weshalb sie erlauben, mäßigen, abhalten und einfließen: es ward aber gesagt, daß sie nicht richten, sondern daß der Herr allein der Richter sei und daß von Ihm alles bei ihnen einfließe, was sie den strafenden und unterweisenden Geistern vorschreiben und daß es scheine, als komme es von ihnen.

 

(75)

Die Geister reden daselbst mit den Menschen, nicht aber umgekehrt der Mensch mit den Geistern (ausgenommen bei seiner Belehrung das Wort: ich will es nicht mehr tun), noch ist ihm erlaubt, jemand mitzuteilen, daß ein Geist mit ihm gesprochen hat; tut er es, so wird er darauf gestraft. Es meinten anfangs diese Jupitergeister, da sie bei mir waren, sie wären bei einem Menschen ihrer Erde, da ich aber auch mit ihnen redete und auch im Sinn hatte, solches öffentlich mitzuteilen, und somit es anderen zu sagen, so merkten sie, weil sie mich weder züchtigen noch unterrichten durften, daß sie bei einem anderen wären.

 

(76)

Es gibt zwei Zeichen, die den Geistern erscheinen, während sie bei einem Menschen sind: sie sehen einen alten Mann mit weißem Angesicht; dies ist das Zeichen, daß sie nichts anderes als Wahres sagen und nichts anderes als Gerechtes tun; sie sehen auch ein Angesicht im Fenster; das ist das Zeichen, daß sie von da fortgehen sollen. Mir ist dieser Alte auch erschienen, wie auch das Gesicht im Fenster; nachdem die Geister dasselbe erblickt hatten, gingen sie alsbald von mir fort.

 

(77)

Außer den Geistern, von denen bisher berichtet worden ist, gibt es auch Geister, welche Gegenteiliges anraten; es sind solche, die während ihres Lebens verstoßen wurden, weil sie böse waren. Wenn sie nahen, erscheint gleichsam ein fliegendes Feuer, das nahe vor dem Gesicht herabfällt; sie legen sich unten an die Hinterseite des Menschen und reden von da gegen das Oberteil hinauf. Sie sprechen das Gegenteil von dem, was der unterweisende Geist [durch Einfluß] aus den Engeln sagte, daß man nämlich nicht nach der Unterweisung leben solle, sondern nach Gutbefinden und Willkür und dergleichen. Meistens stellen sich diese Geister ein, sobald die ersteren fortgegangen sind. Allein die Menschen daselbst wissen, wer und wie diese Geister beschaffen sind und achten daher nicht auf sie; doch lernen sie so, was böse, und somit was gut ist; denn am Bösen lernt man, was gut ist, da die Beschaffenheit des Guten an seinem Gegenteil erkannt wird. Jede Wahrnehmung einer Sache geschieht auf verschiedene Weise und in verschiedenem Grad, je nach dem Nachdenken in betreff der Unterschiede zwischen Gegenteiligem.

 

(78)

Die strafenden und unterweisenden Geister gehen nicht, wie zu anderen auf jener Erde, zu denen, die sich Heilige, Herren und Mittler nennen (von denen oben Nr. 70) weil sie sich nicht unterrichten lassen, noch durch Unterricht gebessert werden; sie sind unbeugsam, weil sie dies aus Eigenliebe tun; die Geister sagten, daß sie dieselben an der Kälte erkennen und daß sie, wenn sie die Kälte fühlen, von ihnen fortgehen.

 

(79)

Es gibt auch Geister unter den Jupitergeistern, die man Schornsteinfeger nennt, weil sie in einem ähnlichen Kleid wie diese und auch mit einem rußigen Gesicht erscheinen; wer und was sie sind, darf ich auch beschreiben. Es kam ein solcher Geist zu mir und bat mich voll Kummer, ich möchte mich für ihn verwenden, damit er in den Himmel eintreten könnte; er sagte, er wisse nicht, daß er Böses getan, sondern er habe nur die Bewohner seiner Erde getadelt und sie, fügte er hinzu, unterrichtet, nachdem er sie getadelt hätte. Er legte sich an meine linke Seite unter den Ellenbogen und sprach wie zwiefach; er vermochte auch Mitleid zu erregen; aber ich konnte nichts anderes antworten, als daß ich nicht imstande wäre, ihm Hilfe zu leisten und daß sein Anliegen allein Sache des Herrn sei; daß ich mich für ihn nicht verwenden könnte, weil ich nicht wisse, ob es nützlich sei oder nicht; wenn er aber würdig wäre, könnte er hoffen. Darauf wurde er unter die guten Geister, die aus seiner Erde waren, zurückgeschickt; diese aber sagten, daß er nicht in ihrer Gesellschaft sein könne, weil er nicht von ihrer Art wäre; da er jedoch aus brennendem Verlangen Einlaß in den Himmel forderte, wurde er in die Gesellschaft guter Geister dieser Erde geschickt; aber auch diese sagten, daß er bei ihnen nicht sein könnte. Er sah auch im Licht des Himmels schwarz aus, aber er sagte selbst, daß er nicht schwarz, sondern rötlich (murrhini)37 sei. Es wurde mir gesagt, von der Art seien Anfangs solche, die nachher unter diejenigen aufgenommen werden, die im Großmenschen oder im Himmel das Gebiet der Samenbläschen ausmachen. In diesen Bläschen nämlich sammelt sich der Same und bekleidet sich mit einem passenden Stoff, wodurch das befruchtende Element des Samens vor der Verflüchtigung bewahrt wird; welcher Stoff aber im Gebärmutterhals abgelegt werden kann, damit das im Inneren Bewahrte zur Empfängnis oder zur Befruchtung des Eies diene; daher wohnt diesem zum Samen gehörigen Stoff ein Streben und gleichsam ein brennendes Verlangen inne, sich zu enthüllen und den Samen zu verlassen, damit er Nutzen schaffe. Ähnliches zeigte sich auch bei jenem Geist; er kam nochmals zu mir, in schlechtem Gewand, und sagt wiederum, er brenne vor Begierde in den Himmel zu kommen, und merke nun, er sei so beschaffen, daß er es könne. Es wurde nun gestattet, zu sagen, dies sei vielleicht ein Zeichen, daß er bald aufgenommen werde; es wurde ihm dann auch von den Engeln gesagt, er solle das Kleid abstreifen; und voll Verlangen warf er es so schnell als nur möglich ab; auf diese Weise stellte er die Art brennenden Verlangens derjenigen dar, die zu dem den Samenbläschen entsprechenden Gebiet gehören. Es wurde gesagt, daß solche, wenn sie zum Himmel vorbereitet sind, ihrer Kleider entledigt werden, neue, glänzende Gewänder bekommen und Engel werden. Sie wurden den Raupen verglichen, die nach Verlauf eines niedrigen Zustandes in Puppen und so in Schmetterlinge verwandelt werden, denen dann ein anderes Kleid gegeben wird und auch Flügel von blauer, gelber, silberner oder goldener Farbe und dann Freiheit in der Luft wie in ihrem Himmel zu fliegen, Hochzeit zu feiern, Eier zu legen und so für die Fortpflanzung ihres Geschlechtes zu sorgen; und dann werden ihnen zugleich süße und angenehme Speisen aus den Säften und Wohlgerüchen verschiedener Blumen angewiesen.

 

(80)

Im Vorhergehenden ist noch nicht gesagt worden, wie die Engel, die aus jener Erde stammen, beschaffen sind, denn die, welche zu den Menschen ihrer Erde kommen und ihnen zu Häupten sitzen, wovon oben Nr. 73, sind nicht Engel ihres inneren Himmels, sondern sie sind Engelsgeister oder Engel ihres äußeren Himmels; und weil mir die Beschaffenheit auch jener Engel entdeckt wurde, so will ich berichten, was mir über sie zu wissen gegeben ward. Einer aus den Jupitergeistern, welche Furcht einjagen, machte sich an meine linke Seite unter dem Ellenbogen und sprach von da, aber seine Rede war zischend, auch waren die Worte nicht genug getrennt und unter sich geschieden, so daß ich lange warten mußte, bis ich den Sinn fand; und wenn er sprach, mischte er etwas Furcht ein; er ermahnte mich auch, die Engel bei ihrer Ankunft gut aufzunehmen; es ward mir aber zu antworten erlaubt, daß dies nicht meine Sache sei, daß aber bei mir alle demgemäß aufgenommen werden, wie sie selbst sind. Bald kamen Engel jener Erde und ich konnte aus ihrer Rede mit mir wahrnehmen, daß sie sich von den Engeln unserer Erde unterscheiden; ihre Rede geschah nämlich nicht durch Worte, sondern durch Vorstellungen, die sie durch mein Inneres überall verbreiteten; und daher hatten sie auch einen Einfluß in mein Gesicht, so daß dasselbe bis aufs einzelnste damit übereinstimmte, indem es von den Lippen anfing und überall gegen den Umkreis fortschritt: die Vorstellungen, welche die Stelle der Wörter einnahmen, waren gesondert, aber sehr wenig. Nachher sprachen sie mit mir durch noch weniger gesonderte Vorstellungen, so daß kaum ein Zwischenraum wahrgenommen ward; ich verstand nur den Sinn der Worte, wie es bei denen geschieht, die allein auf den von den Worten getrennten Sinn achten. Diese Sprache war mir verständlicher als die frühere und war auch voller: sie floß ähnlich der vorigen in das Gesicht ein, der Einfluß aber war nach der Beschaffenheit der Sprache mehr zusammenhängend, doch fing er nicht wie die erste von den Lippen, sondern von den Augen an. Nachher sprachen sie noch zusammenhängender und voller und dann konnte das Gesicht durch keine übereinstimmende Bewegung mit ihr Schritt halten; ich fühlte dagegen einen Einfluß in das Gehirn und daß dieses dann ähnlich bewegt wurde. Zuletzt sprachen sie so, daß die Rede allein in den inneren Verstand fiel; die Schnelligkeit derselben war die eines zarten Lüftchens; den Einfluß selbst fühlte ich, aber nicht jedes einzelne deutlich. Diese Arten der Rede verhielten sich wie Flüssigkeiten; die erste wie fließendes Wasser, die andere wie ein feineres Wasser, die dritte im Vergleich dazu wie Luft und die vierte wie zarte Himmelsluft (aura). Der Geist, der zu meiner linken Seite war, wovon oben, sprach manchmal dazwischen und ermahnte mich besonders mit seinen Engeln bescheiden umzugehen, denn es waren Geister aus unserer Erde zugegen, welche Mißfälliges einmischten. Er sagte, er habe, was die Engel geredet, nicht eher verstanden, als bis er sich an mein linkes Ohr gestellt; und nun hatte er auch keine zischende Sprache mehr wie vorher, sondern redete wie die anderen Geister.

 

(81)

Nachher sprach ich mit den Engeln von Merkwürdigkeiten auf unserer Erde, von der Druckschrift, dem Wort, den verschiedenen Lehren der Kirchen aus dem Wort, und sagte, daß das Wort und die Lehren verbreitet wären und so gelernt würden; sie wunderten sich sehr, daß solche Dinge durch Schrift und Druck bekannt gemacht werden könnten.

 

(82)

Ich durfte auch sehen, wie die Geister jener Erde, nachdem sie vorbereitet sind, in den Himmel hinweggenommen und Engel werden. Es erscheinen alsdann Wagen und Pferde, leuchtend wie Feuer, von denen auch Elias auf ähnliche Weise hinweggeführt wurde. Daß Wagen und Pferde leuchtend wie Feuer erscheinen, kommt daher, weil so dargestellt wird, daß sie belehrt und vorbereitet sind, um in den Himmel einzugehen; Wagen nämlich bezeichnen Lehren der Kirche und leuchtende Pferde den erleuchtenden Verstand38.

 

(83)

Der Himmel, in den sie aufgenommen werden, erscheint zur Rechten bei ihrer Erde und ist somit vom Himmel der Engel unserer Erde getrennt. Die Engel, die in jenem Himmel sind, erscheinen in einem himmelblauen, glänzenden, mit goldenen Sternchen besäten Gewand, und dies deshalb, weil sie in der Welt diese Farbe liebten, auch glaubten, daß sie einzig und allein die Himmelsfarbe sei, besonders, weil sie in solchem Guten der Liebe sind, dem die Farbe entspricht39.

 

(84)

Es erschien mir ein Kahlkopf, aber nur sein oberer, knöcherner Teil, und es wurde gesagt, daß derartiges die sehen, die innerhalb eines Jahres sterben werden, und daß sie sich dann vorbereiten. Daselbst fürchten die Menschen den Tod nicht, ausgenommen deshalb, weil sie Gemahl, Kinder oder Eltern zurücklassen, denn sie wissen, daß sie nach dem Tode leben werden und daß sie nicht aus dem Leben scheiden, weil sie in den Himmel kommen, weshalb sie das Sterben nicht das Leben verlieren sondern himmlisch werden nennen. Die, welche auf jener Erde in wahrhaft ehelicher Liebe gelebt und Sorge für ihre Kinder, wie es Eltern ziemt, getragen haben, sterben nicht an Krankheiten, sondern ruhig wie im Schlaf; und so gehen sie aus der Welt in den Himmel. An Alter erreichen die Menschen daselbst höchstens dreißig Jahre, nach Jahren unserer Erde gerechnet; die Ursache, daß sie in so kurzer Zeit sterben, liegt in der Vorsehung des Herrn, damit die Menge der Menschen daselbst nicht größer werde, als von jener Erde erhalten werden kann, und weil sie, nachdem sie diese Jahre erreicht haben, sich nicht mehr von Geistern und Engeln führen lassen, wie die, welche noch nicht so alt sind, weshalb Geister und Engel selten zu älteren Leuten gehen; sie reifen auch schneller als auf unserer Erde und schließen schon in erster Jugendblüte Ehen und dann ist es ihre Freude, ihre Gatten zu lieben und für ihre Kinder zu sorgen; die übrigen Freuden nennen sie zwar auch Freuden, aber äußere im Vergleich mit jenen.

 

 

 

(4)

 

Vom Erdkörper oder Planeten Mars und von seinen Geistern und Bewohnern

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 7358-7365, 7475-7487, 7620-7622, 7742-7750)

 

(85)

Die Geister des Mars sind unter den Geistern, die aus dem Planeten dieser Sonnenwelt stammen, die [aller-] besten, denn sie sind der Mehrzahl nach wie die himmlischen Menschen, nicht unähnlich denen, die zu der Ältesten Kirche auf dieser Erde gehörten40. Wenn sie sich ihrem Wesen nach darstellen, so zeigen sie sich mit dem Gesicht im Himmel und mit dem Leib in der Geisterwelt, und diejenigen unter ihnen, die Engel sind, mit dem Gesicht gegen den Herrn und mit dem Leib im Himmel.

 

(86)

Der Planet Mars erscheint in der Vorstellung der Geister und Engel wie die anderen Planeten beständig an seiner Stelle und zwar zur Linken gegen vorne in einiger Entfernung auf der Fläche der Brust und somit außerhalb der Sphäre, in der die Geister unserer Erde leben. Die Geister eines Erdkörpers sind von den Geistern eines anderen Erdkörpers getrennt, weil die Geister eines jeden Erdkörpers ein besonderes Gebiet im Größten Menschen darstellen41, und daher in einem anderen und verschiedenen Zustand sind; und die Verschiedenheit des Zustandes macht, daß sie sich gegenseitig zur Rechten und zur Linken, in größerer oder geringerer Entfernung getrennt erscheinen42.

 

(87)

Es kamen Geister von dorther zu mir, legten sich an meine linke Schläfe und lispelten mir dort ihre Sprache zu, die ich aber nicht verstand; ihrem Fließen nach war sie weich, eine weichere hatte ich früher nie vernommen: sie war wie ein ganz zartes Lüftchen; ihr Hauch ging zuerst gegen die linke Schläfe und oben gegen das linke Ohr; von da setzte sich der Hauch nach dem linken Auge fort und nach und nach gegen das rechte und floß hernach besonders vom linken Auge den Lippen zu und nachdem er bei den Lippen angelangt war, drang er durch den Mund ein und auf einem Weg innerhalb des Mundes, nämlich durch die eustachische Röhre, in das Gehirn. Als der Hauch bis dahin gedrungen war, verstand ich ihre Rede und es ward mir verliehen, mit ihnen zu sprechen. Ich beobachtete, daß während sie mit mir redeten, sich die Lippen bei mir bewegten und auch die Zunge ein wenig; es geschah dies zufolge der Entsprechung der inneren Rede mit der äußeren; die äußere Rede ist Sache des artikulierten Tones, der an die äußere Membrane des Ohrs anprallt und von da mit Hilfe kleinerer Organe, Membranen und Fibern, die im Inneren des Ohrs liegen, ins Gehirn getragen wird. Daraus konnte ich entnehmen, daß die Sprache der Bewohner des Mars von der Sprache der Bewohner unserer Erde verschieden ist, weil sie nämlich nicht laut, sondern beinahe still in das Gehör und in die innere Wahrnehmung auf einem kürzeren Weg eindringt und daß sie zufolge dieser Beschaffenheit vollkommener ist, reicher an Denkvorstellungen und somit näher verwandt der Geister- und Engelsprache. Selbst das in der Rede liegende Gefühl bildete sich bei ihnen im Angesicht dar und der in derselben enthaltene Gedanke in den Augen; denn der Gedanke und die Rede, sowie auch das Gefühl und das Angesicht handeln bei ihnen in Übereinstimmung; sie halten es für schändlich anders zu denken und anders zu sprechen, sowie anderes zu wollen und etwas anderes im Gesicht zu zeigen; sie wissen nicht, was Heuchelei, auch nicht was betrügerische Verstellung und List ist.

 

Daß die Uralten auf unserer Erde auch eine solche Sprache hatten, ist mir durch Umgang mit einigen unter ihnen im anderen Leben zu wissen gegeben worden und damit diese Sache gehörig ins Licht trete, darf ich das darüber Gehörte berichten. Es ist folgendes:

 

Durch einen Einfluß, den ich nicht beschreiben kann, ward mir gezeigt, wie die Sprache derer, aus der Ältesten Kirche beschaffen war43, daß sie nämlich nicht eine artikulierte, wie die Sprache unserer Zeit war, sondern eine stille, die nicht durch ein äußeres, sondern durch ein inneres Atmen geschah, somit eine Gedankensprache. Es ward mir auch verliehen, wahrzunehmen, wie ihr inneres Atmen beschaffen war, daß es vom Nabel gegen das Herz hin vor sich ging und so lautlos durch die Lippen, wenn sie redeten; und daß die Rede in des anderen Ohr nicht durch einen äußeren Weg eindrang und an das sogenannte Trommelfell anschlug, sondern durch einen gewissen inneren Weg und zwar durch ein Organ daselbst, das heutzutage eustachische Röhre heißt. Es wurde gezeigt, daß sie durch eine solche Rede die Gemütsempfindungen und die Vorstellungen des Denkens viel vollkommener ausdrücken konnten, als es je durch artikulierte Töne oder laute Worte geschehen kann; diese Sprache wird zwar durch ein Atmen, aber durch ein äußeres, hervorgebracht; denn es gibt keine Sprache, ja nicht einmal das Geringste in einer Sprache, das nicht durch eine Verbindung mit dem Atmen erzeugt würde; aber bei ihnen geschah es, viel vollkommener, weil durch ein inneres Atmen, das weil inwendiger, auch vollkommener ist und den Vorstellungen des Denkens selbst angemessener und mehr angepaßt ist; außerdem auch durch leichte Lippenbewegungen und entsprechende Veränderungen des Angesichts: denn, weil sie himmlische Menschen waren, so leuchtete, was sie dachten, ihnen aus Auge und Angesicht hervor, die sich in entsprechender Weise veränderten, das Gesicht in Ansehung des Gefühlslebens und das Auge in Ansehung des Lichts; niemals konnten sie eine andere Miene zeigen, als eine solche, die dem, was sie dachten, gemäß war. Weil sie eine solche Rede, mittelst inwendigen Atmens hatten, die dem Geist des Menschen selbst angehört, deshalb konnten sie mit Engeln umgehen und reden.

 

Das Atmen der Marsgeister wurde mir auch mitgeteilt44 und ich nahm [dabei] wahr, daß ihr Atmen aus dem Gebiet der Brust gegen den Nabel fortschritt und von da aufwärts durch die Brust mit einem unmerklichen Hauchen gegen den Mund floß, woraus, sowie auch aus anderen Erfahrungsbeweisen ich entnehmen konnte, daß sie von himmlischer Sinnesart waren, somit nicht unähnlich denen, die zu der Ältesten Kirche auf dieser Erde gehörten.

 

(88)

Ich ward unterrichtet, daß die Geister des Mars im Größten Menschen das Mittelglied zwischen dem Verstandes- und Willensvermögen, somit das Denken aus dem Gefühl und die, welche die besten unter ihnen sind, das Gefühl oder die Neigung des Denkens darstellen. Daher kommt es, daß ihr Gesicht in Übereinstimmung mit ihrem Denken handelt, und sie vor niemand heucheln können. Und weil sie dies im Größten Menschen darstellen, so entspricht ihnen die mittlere Gegend, die zwischen dem großen und kleinen Gehirn liegt; denn bei welchen das große und kleine Gehirn hinsichtlich der geistigen Verrichtungen verbunden ist, bei denen handelt das Gesicht in Übereinstimmung mit dem Denken, so daß aus dem Angesicht von selbst die Neigung des Denkens hervorleuchtet, und aus der Neigung unter einigen auch aus den Augen hervorgehenden Zeichen das Allgemeine des Denkens; deshalb empfand ich, als sie bei mir waren, deutlich ein Zurückziehen des Vorderhauptes gegen das Hinterhaupt, das heißt, des großen Gehirns gegen das kleine45.

 

(89)

Einst, da Geister des Mars bei mir waren und die Sphäre meines Gemütes einnahmen, kamen Geister aus unserer Erde hinzu und wollten auch in jene Sphäre eindringen; aber da wurden die Geister aus unserer Erde wie irrsinnig, deshalb, weil sie durchaus nicht zusammenstimmten. Die Geister unserer Erde stellen nämlich im Größten Menschen den äußeren Sinn dar und waren dieselben daher in einer auf die Welt und auf sich gerichteten Vorstellung, die Geister aber aus dem Mars in einer von sich ab auf den Himmel und auf den Nächsten gerichteten Vorstellung: deshalb war ein Widerstreit. Es kamen jedoch engelische Geister aus dem Mars hinzu, durch deren Ankunft der Verkehr aufgehoben ward; infolgedessen zogen sich die Geiste aus unserer Erde zurück.

 

(90)

Die engelischen Geister sprachen mit mir über das Leben der Bewohner auf ihrer Erde [und sagten,] daß diese nicht in große Reiche zerteilt, sondern in größere und kleinere Gesellschaften abgeteilt sind und daß sich solche zusammengesellen, die in ihren Gemütern harmonieren: und daß sie dies auf der Stelle aus dem Angesicht und aus der Sprache erkennen, und daß sie dies selten täusche; dann sind sie alsbald Freunde. Sie sagten auch, daß ihre geselligen Zusammenkünfte angenehm sind und daß sie unter sich von den Dingen reden, die in den Gesellschaften vorgehen, besonders von dem, was im Himmel geschieht; denn mehrere unter ihnen stehen im offenen Verkehr mit den Engel des Himmels. Diejenigen, die in den Gesellschaften anfangen unrecht zu denken und daher unrecht zu wollen, werden ausgeschieden; man überläßt sie sich allein, weshalb sie außerhalb der Gesellschaft ein elendes Leben führen, auf Felsen und anderwärts, denn man nimmt sich ihrer nicht weiter an.

 

Gewisse Gesellschaften suchen solche auf verschiedene Weise zur Buße zu bewegen; aber wenn es erfolglos bleibt, trennen sie sich von ihnen. So verhüten sie, daß Herrschsucht und Begierde nach Gewinn sich einschleichen, das heißt, daß nicht einige aus Herrschsucht eine Gesellschaft und nachher mehrere andere sich unterwerfen und daß nicht einzelne aus Begierde nach Gewinn den anderen die Güter entreißen; ein jeder lebt daselbst zufrieden mit seiner Habe, zufrieden mit seiner Ehre, daß er als gerecht und als wohlwollend gegen den Nächsten angesehen wird. Diese Wonne und Ruhe der Seele gingen verloren, wenn nicht diejenigen, die böse denken und böse wollen, ausgeschieden würden und wenn sie nicht klug und streng der Eigenliebe und der Liebe zur Welt in ihren ersten Anfängen entgegenträten; denn diese beiden Liebesarten sind es, um derentwillen Herrscherstaaten und Königreiche errichtet wurden, innerhalb deren wenige sind, die nicht herrschen wollen und die Güter anderer besitzen; denn wenige gibt es, die gerecht und billig aus Liebe zum Gerechten und Billigen handeln, weniger, die das Gute aus Liebe selbst tun, sondern sie tun es aus Furcht vor dem Gesetz, vor Verlust des Lebens, vor Einbußen des Gewinnes, der Ehre und des Rufes.

 

(91)

Vom Gottesdienst der Bewohner ihrer Erde sagten sie, daß sie unseren Herrn anerkennen und anbeten, indem sie erklärten, Er sei der alleinige Gott und Er regiere den Himmel und das Weltall, und alles Gute komme von Ihm; Er selbst führe sie; ferner daß Er ihnen auf der Erde öfter erscheine. Es wurde mir dann gestattet, ihnen zu antworten, auch die Christen auf unserer Erde wissen, daß der Herr Himmel und Erde regiert, nach den eigenen Worten des Herrn bei Matth.28/18: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“; daß sie dies jedoch nicht glauben, wie die aus dem Planeten Mars. Sie sagten auch, man glaube dort, daß bei ihnen nichts sei denn Unsauberes und Höllisches und daß alles Gute dem Herrn angehöre, ja fügten sie hinzu, daß sie aus sich Teufel seien und der Herr sie aus den Höllen ziehe und beständig davon abhalte. Einst, da der Herr genannt wurde, sah ich, daß jene Geister sich so innig und tief demütigten, daß es nicht beschrieben werden kann; in ihrer Demütigung nämlich hatten sie den Gedanken, sie aus sich selbst seien in der Hölle und somit ganz und gar unwürdig auf den Herrn zu schauen, Welcher das Heilige selbst ist; in jenen Gedanken, der aus dem Glauben kam, waren sie so tief versenkt, daß sie gleichsam außer sich waren und während dieses Gedankens auf den Knien blieben, bis der Herr sie aufrichtete und dann gleichsam aus der Hölle zog. Wenn sie sich so aus der Demütigung emporheben, sind sie voll des Guten und der Liebe und daher voll Freude des Herzens. Während solcher Demütigung wenden sie das Angesicht nicht gegen den Herrn, denn das wagen sie alsdann nicht, sondern wenden es von Ihm ab. Die Geister, die um mich waren, sagten, daß sie solche Demütigung noch niemals gesehen hätten.

 

(92)

Es wunderten sich einige Geister, die aus jener Erde waren, daß um mich so viele Geister aus der Hölle waren und daß sie auch mit mir sprachen; es wurde mir aber gestattet zu antworten, dies wäre ihnen erlaubt, damit ich wüßte, wie sie beschaffen seien und warum sie in der Hölle leben und daß ihre Hölle gemäß ihrem Leben sei; auch durfte ich zur Antwort geben, daß mehrere unter ihnen wären, die ich während ihres Lebens in der Welt gekannt hätte und daß einige unter ihnen damals in hohen Ehren gestanden seien, es sei ihnen aber damals nichts als die Welt am Herzen gelegen, daß aber kein böser Geist, wäre er auch aus der tiefsten Hölle, mir ein Leid zufügen könne, weil ich beständig vom Herrn beschützt sei.

 

(93)

Es zeigte sich mir ein Bewohner jener Erde, zwar nicht ein wirklicher Bewohner, sondern nur ein Ebenbild; sein Angesicht war wie das Angesicht der Bewohner unserer Erde, nur war der untere Teil des Angesichts schwarz, nicht von einem Bart, da er keinen hatte, sondern von einer dunklen Färbung an der Stelle eines solchen; jene schwärzliche Farbe zog sich auf beiden Seiten bis unter die Ohren hin, der obere Teil des Angesichts war gelblich, wie das Angesichts derjenigen Bewohner unserer Erde, die nicht ganz weiß sind. Weiter sagten sie, daß sie auf ihrer Erde von Baumfrüchten leben, besonders von einer gewissen runden Frucht, die aus ihrer Erde emporwächst, außerdem auch von Gemüsearten; daß sie sich da mit Gewänder bekleiden, die sie aus den Rindefasern gewisser Bäume verfertigen, die eine solche Festigkeit haben, daß man sie zusammenweben und auch durch eine Art Gummi, die sich bei ihnen findet, zusammenleimen kann. Sie erzählten noch, daß sie flüssiges Feuer zu machen verstehen, mit dem sie zur Abend- und Nachtzeit sich Beleuchtung verschaffen.

 

(94)

Ich sah eine sehr schöne Flamme; sie war bunt purpurn, dann aus Weiß in Rot übergehend, auch schimmerten die Farben schön goldig aus der Flamme hervor. Dazu erblickte ich eine Hand, der diese Flamme anhaftete, zuerst auf dem Rücken, dann an ihrer inneren Fläche; darauf beleckte sie die Hand rings herum. Dies dauerte eine Zeit lang. Hierauf bewegte sich diese Hand mit der Flamme auf einige Entfernung zurück und wo sie stille stand, war es lichthell; in dieser Lichthelle zog sich die Hand noch mehr zurück und nun verwandelte sich die Flamme in einen Vogel, welcher anfangs die gleichen Farben hatte, wie die Flamme und die Farben schimmerten in ähnlicher Weise; aber allmählich veränderten sich die Farben und mit den Farben die Lebenskraft des Vogels. Er flog umher und zwar zuerst um mein Haupt, darauf nach vorn in ein enges Gemach, das dem Allerheiligsten eines Tempels glich; aber je mehr er nach vorn flog desto mehr wich das Leben von ihm und zuletzt ward er zu Stein.

 

Zuerst war er dann von perlgrauer, nachher von dunkler Farbe; obgleich er jedoch ohne Leben war, flog er dennoch fort und fort. Während dieser Vogel um mein Haupt flog und noch in seiner Lebenskraft war, erschien ein Geist, der von einer unteren Gegend durch das Gebiet der Hüften zur Region der Brust heraufkam und jenen Vogel hinwegnehmen wollte. Weil er aber so schön war, gaben dies die Geister, die um mich waren, nicht zu; denn alle beobachteten diese Vorgänge mit unverwandten Blicken. Aber jener Geist, der von unten heraufgekommen war, suchte, sie kräftig davon zu überreden, daß der Herr bei ihm wäre und daß er dies vom Herrn aus tun wollte. Obgleich die meisten dies nicht glaubten, hinderten sie ihn doch nicht länger den Vogel wegzunehmen; aber weil in eben diesem Augenblick der Himmel einfloß, konnte er ihn nicht festhalten, sondern ließ ihn bald aus der Hand los. Während dies vor sich ging, sprachen die mich umgebenden Geister, die den Vogel und seine allmählichen Veränderungen aufmerksam beobachtet hatten, darüber miteinander und zwar eine geraume Zeit; sie fühlten, daß ein solches Gesicht nichts anderes, als etwas Himmlisches bezeichnen könne; sie wußten, daß die Flamme die himmlische Liebe und deren Neigungen bedeute; die Hand, der die Flamme anhaftete, das Leben und seine Macht; die Veränderungen der Farben die Wechsel des Lebens hinsichtlich der Weisheit und der Einsicht, das gleiche auch der Vogel, aber mit dem Unterschied, daß die Flammen die himmlische Liebe und was dieser Liebe angehört, bedeutet, der Vogel dagegen die geistige Liebe und was ihr angehört; (die himmlische Liebe ist die Liebe zum Herrn und die geistige Liebe ist die Liebe gegen den Nächsten46); und daß die Veränderungen der Farben und zugleich der Lebenskraft im Vogel, bis er steinern ward, die allmählichen Veränderungen des geistigen Lebens hinsichtlich der Einsicht bedeuten. Sie wußten auch, daß die Geister, die von unten herauf durch das Gebiet der Hüften ins Gebiet der Brust aufsteigen, in starker Selbstberedung sind, sie seien im Herrn, und deshalb glauben, alles, was sie tun, wenn es auch böse sei, täten sie nach dem Willen des Herrn.

 

Aber doch konnten sie daraus noch nicht wissen, welche durch dieses Gesicht gemeint seien; endlich wurden sie aus dem Himmel belehrt, daß die Bewohner des Mars gemeint seien, daß ihre himmlische Liebe, in der noch viele sind, durch die Flamme, die an der Hand haftete, bezeichnet wurde; und daß der Vogel, anfangs, da er in der Schönheit seiner Farben und in Lebenskraft stand, ihre geistige Liebe bedeutete; daß aber jener Vogel, als er steinern und leblos und endlich dunkelfarbig ward, diejenigen Bewohner bezeichnete, die vom Guten der Liebe sich entfernt haben und im Bösen sind, aber dennoch glauben, sie seien im Herrn. Ähnliches ward durch den Geist bezeichnet, welcher aufstieg und den Vogel forttragen wollte.

 

(95)

Durch den steinernen Vogel wurden auch diejenigen Bewohner jener Erde vorgebildet, die das Leben ihrer Gedanken und Neigungen auf seltsame Weise beinahe alles Lebens beraubten, worüber ich folgendes vernahm. Es war ein gewisser Geist über meinem Haupt, der mit mir sprach; aus seinem Ton konnte man merken, daß er gleichsam in einem Zustand des Schlafes war; in diesem Zustand sprach er mehreres und mit solcher Klugheit, daß er im Wachen nicht hätte klüger reden können. Es wurde mir verliehen, wahrzunehmen, daß er ein Ausgesandter war, durch welchen Engel sprachen, und daß er in diesem Zustand dies aufnehme und vorbringe47; denn er sprach nichts außer solches, was wahr war.

 

Wenn etwas anderswoher einfloß, so nahm er es zwar auf, brachte es aber nicht vor. Ich befragte ihn über seinen Zustand, er sagte, dieser Zustand sei für ihn ein Zustand des Friedens und er sei ohne alle Besorgnis um die Zukunft und zugleich gewähre er Nutzen, wodurch er Gemeinschaft mit dem Himmel habe. Es wurde mir gesagt, daß solche im Größten Menschen die längliche Falte [Sinum longitudinalem] darstellen, die im Gehirn zwischen seinen beiden Hämisphären liegt und dort in einem Zustand der Ruhe ist, wie sehr auch das Gehirn auf beiden Seiten in Unruhe sich befinde. Während ich im Gespräch mit diesem Geist war, begaben sich einige Geister gegen den vorderen Teil des Hauptes, wo jener sich befand, den sie drängten, so daß er auf die Seite wich und ihnen Raum gab. Die angekommenen Geister sprachen unter sich, aber weder die Geister um mich, noch ich selbst verstanden, was sie redeten. Ich wurde von Engeln unterrichtet, daß es Geister aus der Erde Mars wären, die so unter sich zu sprechen wüßten, daß die anwesenden Geister nichts verständen, noch merkten. Ich wunderte mich, daß es eine solche Sprache geben könne, weil alle Geiste eine Sprache haben, die aus dem Denken fließt und aus Vorstellungen besteht, welche in der geistigen Welt als Worte gehört werden. Es wurde mir aber gesagt, daß jene Geister auf eine gewisse Weise durch ihre Lippen und ihr Angesicht Vorstellungen bilden können, die anderen nicht verständlich sind, und daß sie in demselben Augenblick durch eine besondere Kunst ihre Gedanken heimlich zurückziehen, wobei sie sich hauptsächlich hüten, daß sich nichts von ihrer Neigung offenbart; wenn nämlich etwas von ihrer Neigung wahrgenommen würde, dann würden auch ihre Gedanken ans Tageslicht treten; denn der Gedanke fließt aus der Neigung und ist gleichsam in ihr. Ich wurde weiter belehrt, daß diejenigen Bewohner des Planeten Mars, die das himmlische Leben in Kenntnisse allein und nicht in das Leben der Liebe legen, eine solche Art der Rede ausgebildeten hätten, jedoch nicht alle, und daß, wenn sie Geister werden, sie diese für sich behalten. Diese sind es, die in Besonderheit durch den steinernen Vogel bezeichnet wurden; denn durch Mienen und Biegungen der Lippen unter Entfernung der Neigungen und Verbergung der Gedanken vor anderen, eine Sprache schaffen, heißt die Sprache entseelen und sie einem leblosen Bild gleich machen und stufenweise auch selbst einem solchen ähnlich werden. Aber obgleich sie glauben, es werde von anderen nicht verstanden, was sie unter sich reden, so gewahren dennoch die engelischen Geister alles und jedes, was sie sprechen; und zwar deshalb, weil vor denen keine Gedanke verborgen werden kann. Dies wurde jenen auch durch eine lebhafte Erfahrung gezeigt; ich dachte darüber nach, daß die bösen Geister unserer Erde keine Scham fühlen, wenn sie andere anfeinden; dies floß bei mir von engelischen Geistern ein, welche die Rede jener wahrnahmen; jene Geister des Mars gaben nun zu, daß dieses der Gegenstand sei, worüber sie unter sich gesprochen, und wunderten sich. Außerdem wurde von einem engelischen Geist mehreres aufgedeckt, was sie teils sprachen, teils dachten, wie sehr sie sich auch bemühten, ihre Gedanken vor ihm zu verbergen.

 

Späterhin flossen jene Geister von oben in mein Angesicht ein; der Einfluß wurde gefühlt wie feine Regenstreifen, was ein Zeichen war, daß sie nicht in der Neigung des Wahren und Guten waren; denn dies wird durch Streifenartiges dargestellt. Sie sprachen damals ganz offen mit mir, indem sie sagten, daß die Bewohner ihres Erdkörpers in ähnlicher Weise unter sich redeten. Es wurde ihnen aber gesagt, daß dies böse sei, weil sie so das Innere versperrten, und auf das Äußere sich zurückzogen, das sie hierdurch auch seines Lebens beraubten, besonders aber sei es böse, weil es nicht aufrichtig sei, so zu reden; denn die Aufrichtigen wollen nichts anderes sprechen, ja nicht einmal denken, ausgenommen solches, was die anderen auch wissen sollen, und wären es auch alle, ja sogar der ganze Himmel; diejenigen dagegen, die nicht wollen, daß die anderen wissen, was sie sprechen, richten über andere, denken böse von ihnen und gut von sich und werden endlich durch Gewohnheit dahin gebracht, daß sie von der Kirche, vom Himmel, ja vom Herrn selbst böse denken und sprechen. Es wurde gesagt, daß jene, welche Kenntnisse lieben, aber nicht ein Leben nach demselben, die innere Schädelhaut darstellen; diejenigen aber, die sich gewöhnen, ohne Neigung oder Gefühle zu sprechen, und den Gedanken in sich selbst hineinzuziehen, und denselben anderen vorzuenthalten, stellten zwar auch jene Haut dar, aber im Zustand der Verknöcherung, weil ihr geistiges Leben dadurch in ein Nichtleben verändert wird.

 

(96)

Weil durch den steinernen Vogel auch solche vorgebildet wurden, die in Kenntnissen allein, aber in keinem Leben der Liebe sind, und weil sie deshalb kein geistiges Leben haben, so ist mir gestattet, hier am Schluß zu zeigen, daß diejenigen allein geistiges Leben haben, die in himmlischer Liebe und daraus in Kenntnissen sind, und daß die Liebe in sich selbst alle Erkenntnis enthält, die jener Liebe angehört. Wir wollen z. B. die Tiere der Erde und auch die Tiere des Himmels oder Vögel annehmen: sie besitzen eine Kenntnis aller Dinge, die ihrer Liebe zugehören. Zu ihren Liebestrieben gehört, sich nähren, sicher wohnen, sich fortpflanzen, Junge aufziehen; bei einigen für den Winter sorgen; deshalb haben sie jede dazu erforderliche Kenntnis; denn diese liegt schon in ihren Liebestrieben, fließt in sie ein wie in Aufnahmegefäße, und dieses Wissen ist bei gewissen Tieren in dem Maß vorhanden, daß der Mensch nicht anders als darüber staunen kann. Dieses Wissen ist ihnen angeboren und wird Instinkt genannt; es gehört aber der natürlichen Liebe an, in der sie sind.

 

Wäre der Mensch in seiner Liebe, das heißt in der Liebe zu Gott und zum Nächsten (diese Liebe ist dem Menschen eigentümlich, unterscheidet ihn von den Tieren und ist eine himmlische Liebe), so hätte er nicht nur jedes erforderliche Wissen, sondern auch alle Einsicht und alle Weisheit; denn diese würden aus dem Himmel in seine Liebestriebe einfließen, das heißt durch den Himmel vom Göttlichen her. Weil aber der Mensch nicht von Geburt in jene Liebesarten kommt, sondern in die entgegengesetzten, nämlich in die Liebe zu sich selbst und zur Welt, deshalb muß er notwendigerweise in volle Unwissenheit und Unkenntnis geboren werden. Durch göttliche Mittel wird er jedoch zu einiger Einsicht und Weisheit hingeführt; in Wirklichkeit aber nur insofern, als die Liebe zu sich selbst und zur Welt bei ihm entfernt und so der Weg für die Liebe zu Gott und zum Nächsten eröffnet wird. Daß die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten alle Einsicht und Weisheit in sich begreift, kann an denjenigen erhellen, die auf Erden in dieser Liebe waren; wenn solche nach dem Tode in den Himmel kommen, so wissen und verstehen sie Dinge, die sie niemals zuvor wußten, ja sie denken und sprechen dort wie die übrigen Engel, Dinge, wie sie niemals ein Ohr gehört, noch ein Gemüt gefaßt hat, Dinge, die unaussprechlich sind. Der Grund davon ist, weil jene Liebesarten das Vermögen haben, solches in sich aufzunehmen.

 

 

 

(5)

 

Vom Erdkörper oder Planeten Saturn und von seinen Geistern und Bewohnern

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 8947-8957, 9104-9111)

 

(97)

Die Geister aus diesem Erdkörper erscheinen da, wo der Erdkörper selbst ist, vorn in großer Entfernung und zwar unten auf der Ebene der Knie und wird das Auge dorthin geöffnet, so erblickt man eine Menge von Geistern, die alle aus jenem Erdkörper stammen; sie sind diesseits dieser Erde und zu ihrer Rechten sichtbar. Es wurde mir auch verliehen, mit ihnen zu sprechen und so zu erfahren, wie sie im Bezug auf andere beschaffen sind. Sie sind rechtlich und bescheiden und weil sie sich für klein halten, deshalb erscheinen sie sich auch klein im anderen Leben.

 

(98)

Im Gottesdienst sind sie äußerst demütig, denn während desselben achten sie sich für nichts. Sie verehren unseren Herrn und erkennen Ihn als den alleinigen Gott an. Der Herr erscheint ihnen auch bisweilen in der Gestalt eines Engels und somit als Mensch; alsdann leuchtet das Göttliche aus Seinem Angesicht und erregt das Gemüt. Wenn die Bewohner zu reiferen Jahren gelangen, sprechen sie auch mit Geistern; von ihnen werden sie dann über den Herrn belehrt und wie Er zu verehren sei und wie man leben müsse. Wollen einige Geister von dort die Bewohner verführen und vom Glauben an den Herrn oder von der Demut gegen Ihn und von der Rechtlichkeit des Lebens abwenden, so sagen sie, daß sie streben wollen. Es zeigen sich dann in ihren Händen kleine Messer, mit denen sie ihre Brust zu durchbohren scheinen; werden sie befragt, warum sie dies tun, so sagen sie, daß sie lieber sterben wollen, als vom Herrn abgelenkt werden. Die Geister von unserer Erde spotten deshalb über sie bisweilen und setzen ihnen, weil sie so handeln, mit Schimpfreden zu; aber dann antworten sie, sie wüßten wohl, daß sie sich nicht töteten, sondern daß es nur ein Anschein sei, der aus dem Willen ihrer Seele, lieber zu sterben als abzustehen von der Verehrung des Herrn, hervorgehe.

 

(99)

Sie sagten, daß bisweilen Geister aus unserer Erde zu ihnen kommen, von denen sie befragt werden, welchen Gott sie verehren. Diesen wird zur Antwort gegeben, sie seien unsinnig, denn es könne keinen größeren Wahnsinn geben, als zu fragen, welchen Gott jemand verehre, da doch für alle im Weltall nur ein einziger Gott sei; noch unsinniger seien sie aber darin, daß sie nicht sagen, der Herr sei jener einzige Gott und Er regiere den ganzen Himmel und dadurch die ganze Welt; denn wer den Himmel regiert, der regiert auch die Welt, weil die Welt durch den Himmel regiert wird.

 

(100)

Sie sagten, daß es auch auf ihrem Erdkörper solche gäbe, die das nächtliche Licht, welches groß ist, den Herrn nennen; daß sie aber von den übrigen abgesondert und nicht von ihnen geduldet werden. Jenes nächtliche Licht kommt vom großen Ring her, der jenen Erdkörper in einiger Entfernung umgibt, und von den Monden, welche die Trabanten des Saturn genannt werden.

 

(101)

Sie erzählten, eine andere Art von Geistern, die scharenweise wandern, kämen häufig zu ihnen und wünschten zu wissen, wie es bei ihnen zugehe; und sie lockten auf mannigfache Weise aus ihnen hervor, was sie wüßten. Von diesen sagten sie, sie seien nicht unsinnig, ausgenommen darin, daß sie nur Verlangen nach Wissen hätten, und zwar aus keinem anderen Zweck, als nur eben um zu wissen. Späterhin wurden sie belehrt, daß diese Geister aus dem Planeten Merkur seien, oder aus dem Erdkörper, welcher der Sonne am nächsten steht, und daß sie nur Freude hätten an Kenntnissen und nicht so sehr am Nutzen, den dieselben gewähren.

 

(102)

Die Bewohner und Geister des Planeten Saturn stellen im Größten Menschen den Mittelsinn zwischen den geistigen und natürlichen Menschen dar, aber denselben, der sich vom natürlichen abwendet und sich dem geistigen zuwendet. Daher kommt es, daß jene Geister gen Himmel getragen oder entrückt zu werden scheinen, bald aber wieder herabgelassen werden; denn was dem geistigen Sinn angehört, das ist im Himmel, und was dem natürlichen Sinn angehört, das ist unterhalb des Himmels.

 

Weil die Geister unserer Erde im Größten Menschen den natürlichen und körperlichen Sinn darstellen, so wurde mir durch deutliche Erfahrung zu wissen gegeben, wie der geistige und natürliche Mensch unter sich kämpfen und streiten, wenn letzterer nicht im Glauben und in der Liebe ist. Geister des Planeten Saturn wurden [einst] von weitem erblickt, und dann wurde ein lebhafter Verkehr zwischen ihnen und solchen Geistern aus unserer Erde veranstaltet; diese, nachdem sie die ersteren erkannt hatten, wurden wie unsinnig und fingen an, jene anzufechten, indem sie Unwürdiges über den Glauben und auch über den Herrn einflößten; und während sie so Schmähungen und Beleidigungen auf sie ergossen, warfen sie sich mitten unter sie und versuchten aus dem Wahnsinn, in dem sie waren, ihnen Böses zuzufügen; aber die Saturngeister fürchteten sich nicht, weil sie sicher und in Ruhe waren. Bei den Geistern aus unserer Erde aber, als sie mitten unter ihnen waren, stellten sich Angst und Atembeklemmung ein und so stürzten sie sich hinaus, der eine dahin, der andere dorthin und wurden zerstreut. Die dabei Gegenwärtigen gewahrten hieraus, wie der natürliche Mensch, getrennt vom geistigen, beschaffen ist, wenn er in die geistige Sphäre kommt, daß er nämlich rasend wird; denn der natürliche, vom geistigen getrennte Mensch ist nur aus der Welt weise und nicht aus dem Himmel; und wer nur aus der Welt weise ist, der glaubt nichts, außer was die Sinne fassen, und was er glaubt, das glaubt er aufgrund von Sinnestäuschungen; und diese Täuschungen, wenn sie nicht durch Einfluß aus der geistigen Welt entfernt werden, erzeugen Falsches. Daher kommt es, daß das Geistige für ihn nichts ist, und zwar zu dem Grad, daß er kaum anhören kann, wenn Geistiges genannt wird; daher rasen solche, wenn sie in der geistigen Sphäre gehalten werden. Anders ist es, solange sie in der Welt leben; dann denken sie entweder in natürlicher Weise über Geistiges, oder wenden das Ohr ab, das ist, sie hören, aber merken nicht auf. Aus dieser Erfahrung ergab sich auch, daß der natürliche Mensch sich nicht in den geistigen eindrängen, das heißt, sich zu ihm erheben kann, daß vielmehr, wenn der Mensch im Glauben und dadurch in einem geistigen Leben ist, der geistige Mensch in den natürlichen einfließt und da denkt; denn es gibt einen geistigen Einfluß, das heißt, aus der geistigen Welt in die natürliche; aber nicht umgekehrt48.

 

(103)

Weiter wurde ich von den Geistern jenes Erdkörpers über die Art der Gemeinschaften unter dessen Bewohnern, und über manches andere unterrichtet. Sie sagten, daß sie abgesondert in Familien leben, eine jede Familie getrennt von der anderen; somit Mann und Frau mit ihren Kindern; und daß letztere, wenn sie Ehen schließen, vom elterlichen Haus sich absondern und sich nicht weiter darum bekümmern, weshalb die Geister jenes Erdkörpers in Paaren erscheinen; daß sie für Lebensunterhalt und Kleidung wenig besorgt sind, daß sie von Früchten und Gemüsearten leben, welche ihre Erde hervorbringt; daß sie sich leicht kleiden, weil sie mit einer dicken Haut oder Hülle, welche die Kälte abhält, umgeben sind. Außerdem, daß alle auf ihrer Erde wissen, daß sie nach dem Tode fortleben werden und daß sie deshalb auch ihre Leiber für nichts erachten, und nur insoweit für dieselben sorgen, als es des Lebens wegen geschehen muß, das, wie sie sagen, fortdauern und dem Dienst des Herrn gewidmet werden soll; daß sie deshalb auch die Leiber der Toten nicht beerdigen, sondern wegwerfen und mit Baumzweigen aus dem Wald bedecken.

 

(104)

Befragt über den großen Ring, der von unserer Erde sich über den Horizont jenes Planeten zu erheben und seine Stellung zu verändern scheint, sagten sie, daß er ihnen nicht wie ein Ring erscheine, sondern nur wie ein schneeweißer Schein am Himmel in verschiedener Richtung.

 

 

 

(6)

 

Vom Erdkörper oder Planeten Venus und von seinen Geistern und Bewohnern

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 7246-7253)

 

(105)

Der Planet Venus erscheint in der Vorstellung der Geister und Engel zur Linken ein wenig nach hinten, in einiger Entfernung von unserer Erde; in der Vorstellung der Geister wird gesagt, weil keinem Geist die Sonne der Welt erscheint und auch kein Planet, sondern die Geister haben nur eine Vorstellung, daß sie vorhanden sind. Aufgrund der bloßen Vorstellung von derselben zeigt sich die Sonne der Welt in ihrem Rücken wie ein dunkler Körper, die Planeten, nicht wie in der Welt umherwandelnd, sondern bleibend an ihren Orten. Man sehe oben Nr. 42.

 

(106)

Auf dem Planeten Venus gibt es zwei Gattungen von Menschen von entgegengesetzter Gemütsart: solche, die sanft und menschenfreundlich und solche, die wild und beinahe tierisch sind. Diejenigen, die mild und menschenfreundlich sind, zeigen sich auf der jenseitigen Hälfte des Erdkörpers; diejenigen aber, die wild und beinahe tierisch sind, auf der uns zugekehrten Hälfte. Man muß aber wissen, daß sie so den Zuständen ihres Lebens gemäß erscheinen, denn der Lebenszustand bestimmt alle Erscheinungen des Raumes und der Entfernung daselbst.

 

(107)

Einige von denen, die auf der abgewandten Seite des Planeten erscheinen und sanft und menschenfreundlich sind, kamen zu mir und zeigten sich mir über dem Haupt. Ich sprach verschiedenes mit ihnen; unter anderem sagten sie, daß sie während ihres Aufenthaltes in der Welt unseren Herrn als ihren einigen Gott anerkannt hätten, und daß sie dies jetzt noch viel mehr tun. Sie sagten, sie hätten Ihn selbst auf ihrer Erde gesehen, und bildeten auch vor, wie sie Ihn gesehen hatten. Diese Geister stellen im Größten Menschen das Gedächtnis für materielle Dinge in Übereinstimmung mit dem Gedächtnis für immaterielle Dinge dar, welches letztere die Merkurgeister vorbilden; weshalb auch die Geister aus dem Merkur mit diesen Geistern aus der Venus sonderlich übereinstimmen. Waren sie zusammen, so fühlte ich aus ihrem Einfließen eine außerordentliche Veränderung und starke Einwirkung in mein Gehirn. Man sehe oben Nr. 43.

 

(108)

Mit denjenigen Geistern aber, die auf der uns zugewandten Seite erscheinen und die wild und fast tierisch sind, habe ich selbst nicht gesprochen; es wurde mir aber von den Engeln berichtet, wie sie beschaffen sind, und warum sie eine so tierische Natur haben. Sie haben nämlich dort eine große Freude an Räubereien, und lieben hauptsächlich vom Geraubten zu essen. Ihre Lust, wenn sie ans Essen vom Geraubten denken, wurde mir mitgeteilt, und ich empfand, daß sie sehr groß war. Daß es auch auf unserer Erde Bewohner von solcher tierischer Beschaffenheit gegeben hat, erhellt aus der Geschichte verschiedener Völker, wie aus den Bewohnern des Landes Kanaan, 1.Sa.30/16, und auch aus dem jüdischen und israelitischen Volk zur Zeit Davids, sofern sie jährlich Raubzüge unternahmen, Völkerschaften beraubten und mit Freude von der Beute aßen. Es wurde auch gesagt, jene Bewohner seien der Mehrzahl nach Riesen und Menschen unserer Erde reichten ihnen nur bis zum Nabel; ferner, daß sie stumpfsinnig sind und nicht danach fragen, was der Himmel oder was das ewige Leben sei, daß sie sich lediglich um das bekümmern, was ihr Land und ihr Vieh betrifft.

 

(109)

Weil sie solcher Art sind, werden sie auch, wenn sie ins andere Leben kommen, gar sehr von Bösem und Falschem angefochten. Ihre Höllen erscheinen neben ihrem Erdkörper und stehen in keiner Verbindung mit den Höllen der Bösen unserer Erde, deshalb weil sie ganz und gar anderen Sinnes und anderen Wesens sind; so ist auch ihr Böses und Falsches durchaus von anderer Art.     himmels-engel.de

 

(110)

Diejenigen aber, die so geartet sind, daß sie selig werden können, sind an Abödungsorten und werden dort bis zum äußersten Grad der Verzweiflung gebracht; denn das Böse und Falsche jener Gattung kann nicht anders gebändigt und entfernt werden. Wenn sie im Zustand der Verzweiflung sind, schreien sie, sie seien Tiere, nichts als Gräuel, Haß und somit Verdammte. Einige von ihnen, wenn sie in solchem Zustand sind, toben auch gegen den Himmel; aber das wird ihnen verziehen, weil es aus Verzweiflung geschieht; der Herr lenkt es so, daß sie sich in Schmähungen nur bis zu den gesetzten Grenzen ergehen. Wenn diese das Äußerste erduldet haben, werden sie, weil dann das Körperliche bei ihnen gleichsam abgetötet ist, endlich selig. Betreffs derselben wurde auch gesagt, daß sie während ihres Lebens auf ihrer Erde, an einen gewissen höchsten Schöpfer, ohne Mittler, geglaubt hätten; aber wenn sie erlöst sind, so werden sie auch unterrichtet, daß der Herr der alleinige Gott, Heiland und Mittler ist. Ich sah, wie einige von ihnen, nachdem sie das Äußerste erlitten hatten, in den Himmel erhoben wurden und als sie dort aufgenommen wurden, empfand ich eine solche zarte Innigkeit der Freude von ihnen her, daß es mir Tränen aus meinen Augen preßte.

 

 

 

(7)

 

Von den Geistern und Bewohnern des Mondes

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 9232-9237)

 

(111)

Es erschienen einige Geister über dem Haupt und es wurden von dorther Stimmen wie Donnerschläge gehört; denn nicht anders tönten ihre Stimmen als wie Donnerschläge aus den Wolken nach Blitzen. Ich glaubte, es sei eine ungeheure Menge von Geistern, welche die Kunst verständen, ihre Stimmen mit solchem Schall von sich zu geben. Die einfältigeren Geister, die bei mir waren, verlachten jene, worüber ich mich sehr wunderte, bald wurde jedoch der Grund ihres Lachens entdeckt; es war der, daß die Geister, welche donnerten, nicht in großer Anzahl waren, sondern wenige und dazu klein wie Knaben; und daß diese ihnen schon früher durch solches Getöne Furcht eingejagt hätten und doch gar keinen Schaden zufügen könnten. Damit ich wüßte, wie beschaffen sie wären, ließen sich einige von der Höhe, wo sie donnerten, hernieder und was wunderbar war, einer trug den anderen auf dem Rücken und so nahte sich mir ein Paar. Sie erschienen von Gesicht nicht unschön, doch war es länger als das Gesicht der übrigen Geister; in Gestalt glichen sie einem siebenjährigen Knaben, nur waren sie von stärkerem Bau; somit waren es Zwerge. Von den Engeln wurde mir gesagt, sie seien aus dem Mond. Der von dem anderen getragen wurde kam zu mir, machte sich an meine linke Seite unter den Ellenbogen und sprach von da aus; er sagte, wenn sie ihre Stimme hören ließen, donnerten sie so und erschreckten dadurch die Geister, die ihnen Böses zufügen wollten, und manche schlügen sie in die Flucht, und gingen so sicher, wohin es ihnen beliebte. Damit ich Gewißheit erlangte, daß ihre Rede so beschaffen sei, begab er sich weg von mir zu einigen anderen, ging mir aber nicht ganz aus dem Gesicht, und donnerte auf ähnliche Weise. Weiter zeigten sie, daß ihre Stimme nach Art eines Aufstoßens vom Unterleib hervorgestoßen so erdröhne. Ich ward inne, daß dies daher kam, weil die Bewohner des Mondes nicht aus der Lunge wie die Bewohner anderer Erden, sondern aus dem Unterleib sprechen und somit mittelst der daselbst angesammelten Luft. Dies hat seinen Grund darin, daß der Mond nicht von einer ähnlichen Atmosphäre wie andere Erdkörper umflossen ist. Ich wurde belehrt, daß die Geister des Mondes im Größten Menschen den schwertförmigen Knorpel oder die Xiphois darstellen, an welchem vorn die Rippen befestigt sind und von dem das weiße Band herabgeht, das den Bauchmuskeln zur Stütze dient.

 

(112)

Den Geistern und Engeln ist wohlbekannt, daß auch auf dem Mond Bewohner sind, ebenso wie auf den Monden oder Trabanten um den Planeten Jupiter und Saturn. Die, welche auch nicht Geister von da gesehen, noch mit ihnen geredet haben, bezweifeln gleichwohl nicht, daß auch auf ihnen Menschen leben, weil auch sie in gleicher Weise Erdkörper sind, und wo ein Erdkörper ist, da ist auch der Mensch, denn der Mensch ist der Endzweck, dessentwillen eine Erde da ist und vom höchsten Schöpfer ist nichts ohne Zweck geschaffen. Daß der Zweck der Schöpfung das Menschengeschlecht ist, damit aus ihm der Himmel sich bilde, kann einem jeden, der aus einer einigermaßen erleuchteten Vernunft denkt, klar werden.

 

 

 

(8)

 

Die Ursachen, warum der Herr auf unserer Erde und nicht auf einer anderen geboren werden wollte

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 9350-9361)

 

(113)

Daß es dem Herrn gefallen hat, auf unserer Erde und auf keiner anderen geboren zu werden und ein Menschliches anzunehmen, hat mehrere Ursachen, über die ich aus dem Himmel unterrichtet worden bin. Die Hauptursache war um des Wortes willen, damit es auf unserer Erde könnte geschrieben werden und nachdem es geschrieben worden, hernach über die ganze Erde verbreitet, und einmal verbreitet, auf alle Nachkommenschaft erhalten und somit offenbar gemacht werden könnte, daß Gott Mensch geworden sei - auch allen im anderen Leben.

 

(114)

Die Hauptursache war um des Wortes willen, weil das Wort das göttliche Wahre selbst ist, das den Menschen lehrt, daß ein Gott ist, daß es einen Himmel und eine Hölle gibt und ein Leben nach dem Tode, und außerdem lehrt, wie der Mensch leben und glauben muß, damit er in den Himmel komme und so ewig selig werde. Dies alles wäre ohne Offenbarung, somit auf unserer Erde ohne das Wort, ganz und gar unbekannt geblieben und doch ist der Mensch so geschaffen, daß er in betreff seines Inneren nicht sterben kann49.

 

(115)

Das Wort konnte auf unserer Erde niedergeschrieben werden, weil hier die Schreibkunst von den ältesten Zeiten her bestand, zuerst auf Baumrinden, dann auf Tierhäuten, nachher auf Papier, und zuletzt das Wort durch den Druck verbreitet werden konnte. Dies ist vom Herrn des Wortes wegen vorgesehen worden.

 

(116)

Das Wort konnte dann über diese ganze Erde verbreitet werden, weil hier ein Verkehr zwischen allen Völkern stattfindet, nicht nur durch Reisen, sondern auch durch Schiffahrten nach allen Gegenden des Erdbodens; so konnte das Wort einmal geschrieben, von einem Volk zum anderen gebracht und aller Orten gelehrt werden.

 

(117)

Daß das einmal geschriebene Wort auf alle Nachkommenschaft erhalten werden konnte, folglich auf tausend und aber tausend Jahre, und daß es auch erhalten worden ist, kann als bekannt gelten.

 

(118)

Dadurch konnte offenbar gemacht werden, daß Gott Mensch geworden sei: dies nämlich ist das Erste und Wesentlichste, weshalb das Wort da ist, denn niemand kann an einen Gott glauben und einen Gott lieben, Den er nicht unter irgendeiner Gestalt erfassen kann, weshalb die, welche etwas Unschaubares und somit Unfaßbares anerkennen, sich mit dem Denken in die Natur versenken und so an keinen Gott glauben. Dessentwillen hat es Gott gefallen, hier geboren zu werden, und dies durch das Wort offenbar zu machen, damit es nicht nur auf dieser Erde bekannt würde, sondern auch dadurch den Geistern und Engeln auch von anderen Erdkörpern und auch den heidnischen Völkern unserer Erde50.

 

(119)

Zu beherzigen ist, daß das Wort, das auf unserer Erde durch den Himmel vom Herrn gegeben wurde, die Vereinigung der Himmel und der Welt ist; daß zu diesem Zweck zwischen allem was im Buchstaben des Wortes vorkommt und den göttlichen Dingen im Himmel eine Entsprechung besteht; und daß das Wort in seinem höchsten und innersten Sinn vom Herrn handelt, von Seinem Reich in den Himmeln und auf den Erden, von der Liebe und dem Glauben von Ihm und zu Ihm, ferner von dem Leben von Ihm und in Ihm. Solches zeigt sich den Engeln im Himmel, wenn das Wort unserer Erde gelesen und gepredigt wird51.

 

(120)

Auf allen anderen Erdkörpern wird das göttliche Wahre mündlich durch Geister und Engel geoffenbart; (wie im Vorhergehenden zu lesen, wo von den Bewohnern der Erdkörper in unserem Sonnesystem die Rede war); aber dies geschieht innerhalb der Familien, weil die Menschen auf den meisten Erdkörpern nach Familien geschieden wohnen. Deshalb wird das durch Geister und Engel so geoffenbarte göttliche Wahre nicht weit über die Familien hinausgetragen, und wenn nicht immer wieder eine neue Offenbarung erfolgt, so wird jenes entweder verkehrt oder es geht verloren; anders auf unserer Erde, wo das göttliche Wahre, welches das Wort ist, für alle Zeiten unversehrt erhalten bleibt.

 

(121)

Man muß wissen, daß der Herr alle, von welchem Erdkörper sie auch stammen mögen, anerkennt und aufnimmt, wenn sie Gott unter menschlicher Gestalt anerkennen und verehren; denn Gott in menschlicher Gestalt ist der Herr; und weil der Herr den Bewohnern der Erdkörper in Engelsgestalt, welche die menschliche ist, erscheint, deshalb nehmen Geister und Engel aus jenem Erdkörper, wenn sie von Geistern und Engeln unserer Erde hören, daß Gott wirklich Mensch sei, dieses Wort an, bekennen sich dazu und freuen sich, daß es so ist.

 

(122)

Zu den oben angeführten Gründen kommt noch hinzu, daß die Bewohner und Geister unserer Erde im Größten Menschen den natürlichen und äußerlichen Sinn darstellen; der natürliche und äußerliche Sinn aber das Letzte ist, worin das Inwendigere des Lebens ausläuft und worin es, wie in seinem Allgemeinen, ruht. Ähnlich verhält es sich mit dem göttlichen Wahren im Buchstaben, der das Wort heißt, welches auch aus diesem Grund auf dieser Erde und nicht auf einer anderen gegeben wurde52; und weil der Herr das Wort ist, und zwar sein Erstes und Letztes, und damit alles der Ordnung gemäß ins Dasein trete, darum wollte Er auch auf dieser Welt geboren werden und das Wort werden, nach folgenden Wortes bei Joh.1/1-4,14,18: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen Seine Herrlichkeit, als des Eingebornen vom Vater. Niemand hat Gott je gesehen, der eingeborne Sohn, Der in des Vaters Schoß ist, Der hat [Ihn] herausgestellt, [hat Ihn schaubar gemacht]“. Das Wort ist der Herr in bezug auf das göttliche Wahre vom Herrn53. Aber dies ist ein Geheimnis, das nur in das Verständnis weniger eingeht.

 

 

 


 

(II)

Zweiter Teil

 

VON DEN ERDKÖRPERN IM STERNENHIMMEL

 

 

 

 

(9)

 

Einleitung

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 9438-9442)

 

(123)

Die im Himmel sind, können nicht nur mit den Engeln und Geistern, die aus den Erdkörpern in unserem Sonnensystem sondern auch mit denen, die aus den Erdkörpern außerhalb dieses Sonnensystems im Weltall sind, reden und verkehren, und nicht allein mit den Geistern und Engeln daselbst, sondern auch mit den wirklichen Einwohnern, aber nur mit denjenigen, denen das Innere aufgeschlossen ist, so daß sie die hören können, die aus dem Himmel mit ihnen reden. Dasselbe ist auch dem Menschen während seines Lebens in der Welt möglich, wenn ihm vom Herrn gestattet ist mit Geistern und Engeln zu reden; denn der Mensch ist ein Geist in betreff seines Inneren; der Körper, den er in der Welt trägt, dient ihm nur zu den Verrichtungen in dieser natürlichen oder irdischen Sphäre, welche die unterste oder letzte ist. Es wird aber keinem gestattet, mit Engeln und Geistern als Geist zu reden, ausgenommen er ist so beschaffen, daß er den Engeln in betreff des Glaubens und der Liebe beigesellt werden kann; und er kann ihnen nicht beigesellt werden, wenn er nicht im Glauben und in der Liebe zum Herr ist; denn der Mensch wird durch Glauben und Liebe zu Ihm, das ist, durch das Wahre der Lehre und das Gute des Lebens von Ihm verbunden; ist er aber in Verbindung mit Ihm, dann ist er sicher vor dem Angriff der bösen Geister, die aus der Hölle stammen. Bei anderen kann das Innere nicht bis auf einen solchen Grad aufgeschlossen werden, weil sie nicht im Herrn sind. Dies ist der Grund, warum es heutzutage so wenige gibt, denen gestattet ist, mit Engeln zu sprechen und zu verkehren. Ein offenbarer Beweis hiervon ist, daß man heutigentags kaum an die Existenz von Geistern und Engeln, geschweige denn an deren Gegenwart bei einem jeden Menschen und an eine durch sie vermittelte Verbindung des Menschen mit dem Himmel und durch den Himmel mit dem Herrn glaubt; und daß man noch weniger glaubt, daß der Mensch, wenn er dem Körper nach stirbt, als Geist fortlebt und wieder in menschlicher Gestalt wie zuvor.

 

(124)

Weil heutzutage in der Kirche bei vielen kein Glaube an das Leben nach dem Tode vorhanden ist und kaum ein Glaube an den Himmel, wie auch keiner an den Herrn, daß Er der Gott des Himmels und der Erde ist, deshalb wurde mein Inneres, nämlich das meines Geistes, vom Herrn geöffnet, damit ich, während ich im Körper bin, zugleich mit den Engeln im Himmels sein, und nicht nur mit ihnen reden, sondern auch daselbst Staunenswertes sehen und dasselbe beschreiben könnte, auf daß man etwa nicht noch fürder sage: Wer ist aus dem Himmel zu uns gekommen und hat berichtet, daß es einen Himmel gibt und was darin ist. Allein ich weiß, daß die, welche vorher im Herzen den Himmel und die Hölle und das Leben nach dem Tode geleugnet haben, sich auch gegen meine Berichte bestärken und dieselben verneinen werden; denn leichter ist es, einen Raben weiß zu machen, als die zum Glauben zu bewegen, die den Glauben einmal im Herzen verworfen haben, weil sie darüber immer aus einem Grundsatz der Verneinung und nicht der Bejahung denken. Es sei denn, was bisher über die Engel und Geister gesagt wurde und noch ferner gesagt werden soll, für die wenigen, die im Glauben stehen; damit jedoch auch die übrigen zu einiger Anerkennung gebracht werden, ist mir erlaubt worden, solche Dinge zu berichten, die den wißbegierigen Menschen ergötzen und anlocken, was nun auch vom Bericht über die Erdkörper im Sternenhimmel gelten soll.

 

(125)

Wer die Geheimnisse des Himmels nicht kennt, vermag nicht zu glauben, daß ein Mensch so entlegene Erden sehen und aufgrund sinnlicher Erfahrung von ihnen etwas berichten kann; aber er möge wissen, daß Räume und Entfernungen und daher Ortsveränderungen, wie sie in der natürlichen Welt vorkommen, in ihrem Ursprung und in ihrer ersten Ursache Zustandsveränderungen des Inneren sind und daß sie bei Engeln und Geistern denselben gemäß erscheinen54, wie auch, daß sie durch dieselben dem Anschein nach von einem Ort zum anderen, und von einer Erde zur anderen, ja auch zu den Erdkörpern am Ende des Weltalls versetzt werden können. Ähnliches kann auch der Mensch hinsichtlich seines Geistes erfahren, während sein Körper an seinem Ort bleibt. So geschah es auch mit mir, weil mir aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn verliehen wurde, mit Geistern als Geist und zugleich mit Menschen als ein Mensch zu verkehren. Daß ein Mensch seinem Geist nach so versetzt werden kann, vermag der sinnliche Mensch nicht zu fassen; denn er lebt in Raum und Zeit und bemißt seine Ortsveränderungen danach.

 

(126)

Daß es viele Welten gibt, kann einem jeden wohl daraus erhellen, daß sich so viele Gestirne im Weltall zeigen, und in der gelehrten Welt ist bekannt, daß ein jedes Gestirn eine Art Sonne an seinem Ort ist; denn es bleibt fest stehend, wie die Sonne unserer Erde an dem ihrigen; und daß die Entfernung Ursache ist, warum es in so kleiner Gestalt wie ein Stern erscheint; daß es folglich ebenso wie die Sonne unserer Welt Planeten um sich hat, welche Erdkörper sind, und daß diese zufolge ihrer unendlichen Entfernung vor unseren Augen nicht sichtbar werden und auch zufolge ihres Lichtes, das sie nur aus ihrem Stern empfangen und dessen Strahlen nicht zum zweiten Mal bis zu uns zurückgeworfen werden können. Wozu sonst ein so großer Himmel mit so vielen Sternen? Denn der Zweck der Schöpfung des Weltalls ist der Mensch, damit aus den Menschen sich ein Engelhimmel bilde; was wäre auch für den unendlichen Schöpfer ein Menschengeschlecht aus einer Erde und daraus ein Engelhimmel für Ihn, dem nicht tausend Erden, ja nicht Myriaden genügend wären! Man hat berechnet: Wenn 1,000.000 Erden im All wären und auf jeder Erde 300,000.000 Menschen und 200 Generationen innerhalb 6.000 Jahren und wenn für jeden Menschen oder Geist ein Raum von drei Kubikellen gesetzt wäre, so würde die Zahl so vieler Menschen oder Geister in Summe noch nicht den tausendsten Teil des Raumes, den unsere Erde einnimmt, ausfüllen, das heißt, etwa den Raum eines Trabanten um den Planeten Jupiter oder Saturn und das wäre im All ein Raum von unmerklicher Größe, da sich ein solcher Trabant kaum dem unbewaffneten Auge zeigt. Was wäre das für den Schöpfer des Weltalls, Dem es nicht genügen würde, wenn das ganze Weltall angefüllt wäre; denn Er ist unendlich! Ich sprach hierüber mit den Engeln und sie sagten, daß sie eine ähnliche Vorstellung von der geringen Zahl des menschlichen Geschlechts im Vergleich mit der Unendlichkeit des Schöpfers haben, daß sie aber nicht aus den Räumen, sondern aus den Zuständen denken und daß nach ihrer Vorstellung Erdkörper in der Zahl von so vielen Myriaden, als man sich je denken könne, doch immer nichts im Verhältnis zum Herrn wären. Doch von den Erden im Sternenhimmel soll nun im Folgenden aufgrund wirklicher Erfahrung gesprochen werden, woraus es sich auch zeigen wird, wie die Versetzungen dahin in betreff meines Geistes, während der Körper an seinem Ort blieb, vor sich gegangen sind.

 

 

 

(10)

 

Von der ersten Erde im Sternenhimmel, und von ihren Geistern und Bewohnern nach Gehörtem und Gesehenem

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 9578-9584, 9693-9794)

 

(127)

Ich wurde durch Engel vom Herrn zu einem gewissen Erdkörper im Sternenhimmel geführt, wo ich den Erdkörper selbst anschauen, aber nicht mit den Bewohnern daselbst, sondern nur mit Geistern von demselben sprechen durfte. Die Bewohner oder Menschen eines jeglichen Erdkörpers werden nach vollbrachtem Leben in der Welt Geister und bleiben in der Nähe ihre Erde; von ihnen wird jedoch Auskunft über die Erde und über den Zustand der Bewohner auf ihr erteilt, denn die Menschen nehmen, wenn sie aus dem Leben scheiden, ihr ganzes voriges Leben und ihr ganzes Gedächtnis mit sich55.

 

Zu den Erdkörpern im Weltall geführt werden heißt, nicht hinsichtlich des Leibes, sondern hinsichtlich des Geistes dahin geführt oder entrückt werden und der Geist wird durch Zustandsveränderungen des inneren Lebens geführt, die ihm wie ein Fortrücken im Raum erscheinen56. Die Annäherungen geschehen auch nach den Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten der Lebenszustände; denn Übereinstimmung oder Ähnlichkeit des Lebens verbindet und Nichtübereinstimmung und Unähnlichkeit scheidet. Hieraus kann man entnehmen, auf welche Weise, während der Mensch beständig an seinem Ort bleibt, die Versetzung betreffs des Geistes und seine Annäherung zu entlegenen Regionen geschieht. Aber den Geist durch Zustandsveränderungen seines Inneren außerhalb seines Erdkreises führen und machen, daß die Veränderungen allmählich bis zum übereinstimmenden oder ähnlichen Zustand derer fortschreiten, zu welchem er geführt wird, liegt allein in der Macht des Herrn; denn es gehört dazu ein beständiges Leben und eine beständige Vorsorge vom Ersten bis zum Letzten, hin und zurück, hauptsächlich, wenn es mit einem Menschen geschehen soll, der noch hinsichtlich des Leibes in der natürlichen Welt und dadurch im Raum lebt. Diejenigen, die im Leiblich-Sinnlichen befangen sind und daraus denken, können nicht zum Glauben gebracht werden, daß dies auch mit mir so geschehen sei; der Grund ist, weil das Leiblich-Sinnliche Fortbewegungen ohne Räume nicht fassen kann; immer jedoch können solche, die aus dem Sinnlichen ihres Geistes, das aber ein wenig vom Sinnlichen des Leibes entfernt oder enthoben ist, denken und somit innerlich in sich denken zum Glauben geführt werden und die Sache fassen; denn in der Vorstellung des inneren Denkens ist nicht Raum noch Zeit, sondern dafür solches, woraus Raum und Zeit hervorgehen. Für diese sei das Folgende über die Erdkörper im Sternenhimmel und nicht für andere, falls sie sich nicht belehren lassen wollen.

 

(128)

Im wachen Zustand ward ich im Geist durch Engel vom Herrn zu einem gewissen Erdkörper im Sternenhimmel unter Begleitung einiger Geister aus dieser Welt geführt. Das Entrücken geschah rechts hin und dauerte zwei Stunden. Gegen die Grenze unserer Sonnenwelt zeigte sich zuerst eine weißlich schimmernde jedoch dichte Wolke und hinter ihr ein feuriger Rauch, aus einem großen Schlund aufsteigend. Es war dies eine ungeheure Kluft, die auf dieser Seite unserer Sonnenwelt von einigen Weltsystemen des Sternenhimmels trennt; jener feurige Rauch erschien auf eine ziemlich große Strecke. Ich wurde über diesen Zwischenort getragen und darauf erschienen unten in diesem Schlund oder Abgrund sehr viele Menschen, welche Geister waren (denn die Geister erscheinen alle in Menschengestalt und sind auch tatsächlichen Menschen); ich hörte sie auch untereinander reden, aber woher und welcher Art sie waren, wurde mir nicht zu wissen gegeben; nur sagte mir einer von ihnen, sie seien Wache, damit nicht die Geister aus dieser Welt in eine andere im Weltall ohne gegebene Erlaubnis hinübergingen. Daß dem so sei, bestätigte sich auch; denn einige Geister, die unter der Begleitung waren, denen aber nicht gestattet war, hinüberzugehen, fingen, als sie zu jenem großen Zwischenraum kamen, an, gewaltig zu schreien, sie kämen um; denn sie waren gleich denen, die im letzten Kampf mit dem Tode ringen; sie blieben deshalb diesseits des Abgrundes und konnten nicht hinübergebracht werden; denn der aus dem Schlund ausgehauchte feurige Rauch ergriff Besitz von ihnen und quälte sie so.

 

(129)

Nachdem ich über jenen großen Abgrund hinübergebracht war, gelangte ich zuletzt an einen Ort, wo ich verweilte, und da erschienen mir oberhalb Geister, mit denen ich sprechen durfte. An ihrer Rede und an der Art, die Dinge aufzufassen und darzulegen, bemerkte ich deutlich, daß sie aus einem fremden Erdkörper waren, denn sie unterschieden sich gänzlich von den Geistern unseres Sonnensystems; auch sie bemerkten an meiner Rede, daß ich aus der Ferne sei.

 

(130)

Nachdem wir eine Weile über verschiedenes gesprochen hatten, fragte ich welchen Gott sie verehrten. Sie sagten: einen Engel, der ihnen wie ein göttlicher Mensch erscheine, denn er strahle von Licht; er unterrichte sie, und gäbe ihnen zu erkennen, was sie zu tun hätten. Sie sagten ferner, sie wüßten, daß der höchste Gott in der Sonne des Engelhimmels sei und daß Er ihrem Engel und nicht ihnen erscheine und daß Er zu hoch sei, als daß sie Ihn anzubeten wagten. Der Engel, den sie verehrten, war eine Engelsgesellschaft, welcher vom Herrn verliehen wurde, ihnen vorzustehen und sie den Weg der Gerechtigkeit und Redlichkeit zu lehren. Deshalb haben sie Licht aus einer Art Flamme, die sich in Gestalt einer Fackel mit ziemlich feurigem und gelbem Schein zeigt. Der Grund dieser Erscheinung liegt darin, daß sie nicht den Herrn anbeten; daher erhalten sie ihr Licht nicht aus der Sonne des Engelhimmels, sondern aus einer Engelsgesellschaft; denn ein Engelverein kann, wenn der Herr es verleiht, ein solches Licht vor den Geistern, die aus einer niederen Region sind, erscheinen lassen. Jene Engelsgesellschaft kam mir auch zu Gesicht; sie war hoch über jenen Geistern; auch ward dort die Flamme sichtbar, aus der das Licht kam.

 

(131)

Übrigens waren sie bescheiden, etwas einfältig, doch dachten sie ziemlich fertig. Aus dem Licht bei ihnen konnte man schließen, wie ihr Verstandesvermögen beschaffen war, denn nach der Aufnahme des Lichtes, das in den Himmeln ist, verhält sich der Verstand; indem das vom Herrn als der Sonne ausgehende göttliche Wahre dort leuchtet und den Engeln nicht nur die Fähigkeit zu sehen, sondern auch zu verstehen verleiht57.

 

(132)

Ich wurde belehrt, daß die Bewohner und Geister jenes Erdkörpers im Größten Menschen etwas in der Milz darstellen, was mir auch durch einen Einfluß in die Milz, während sie mit mir sprachen, bestätigt wurde.

 

(133)

Befragt über die Sonne ihrer Welt, welche ihre Erde erleuchte, sagten sie, daß ihre Sonne sich flammig zeige, und als ich die Größe der Sonne unserer Welt darstellte, sagten sie, die ihrige wäre kleiner. Ihre Sonne ist nämlich vor unseren Augen ein Stern und von den Engeln hörte ich, daß er unter die kleineren gehöre. Sie sagten noch, daß man von ihrer Erde aus auch den Sternenhimmel erblickte, und daß ein Stern, größer als die übrigen, ihnen in der Abendgegend erscheine, von dem ihnen vom Himmel aus gesagt wurde, er wäre unser Sonne.

 

(134)

Hernach wurde mir das Auge geöffnet, daß ich einen Blick auf ihren Erdkörper selbst werfen könnte und es erschienen viele Wiesen und Wälder mit belaubten Bäumen; dann auch wolltragende Schafe. Darauf sah ich einige Erdbewohner von geringerem Stand, angetan mit einem Gewand, wie es etwa die Landleute in Europa tragen. Es erschien auch ein Mann mit seiner Frau; letztere war von schönem Wuchs und anständigem Benehmen; der Mann gleichfalls; aber worüber ich mich wunderte, er spazierte stolz einher, mit gleichsam hochmütigem Schritt, das Weib dagegen mit demütigem Gang. Es wurde mir von den Engeln gesagt, daß es so Sitte sei auf jener Erde, und daß solche Männer geliebt würden, weil sie dennoch gut wären. Sie sagten ferner, daß ihnen nicht erlaubt sei, mehrere Ehefrauen zu haben, weil dies gegen die Gesetze verstoße. Die Frau, welche mir erschien, hatte vor der Brust ein weites Kleidungsstück, hinter welchem sie sich verbergen konnte, und das so gemacht war, daß man die Arme hineinstecken und sich damit bekleiden und so ausgehen konnte. Den unteren Teil konnte man aufnehmen, und wenn so aufgenommen und um den Leib gelegt, war es der Brustbekleidung ähnlich, welche die Frauen unserer Erde tragen; aber dasselbe diente auch dem Mann zur Bekleidung und ich sah, daß er es vom Weibe nahm, es über den Rücken zog und den unteren Teil niederließ, so wallte es ihm bis zu den Füßen wie eine Toga und so bekleidet spazierte er einher. Was ich auf jener Erde sah, wurde nicht mit den Augen meines Leibes, sondern mit den Augen meines Geistes gesehen und der Geist kann alles, was auf dem Erdkörper ist, sehen, wenn es vom Herrn verliehen wird.

 

(135)

Weil ich weiß, daß Zweifel darüber vorherrschen werden, ob es jemals möglich sei, daß ein Mensch mit den Augen seines Geistes etwas auf einer so entfernten Erde sehen könne, darf ich berichten, wie sich die Sache verhält: Die Entfernungen im anderen Leben sind nicht wie die Entfernungen auf Erden; die Entfernungen im anderen Leben verhalten sich ganz und gar wie die Zustände des Inneren bei einem jeden; diejenigen, die sich in einem ähnlichen Zustand befinden, sind auch zusammen in einer Gesellschaft und an einem Ort; alle Gegenwart rührt daselbst von der Ähnlichkeit des Zustandes her und alle Entfernung von der Unähnlichkeit desselben. Daher kam es, daß ich bei jener Erde war, sobald ich vom Herrn in einen Zustand, ähnlich dem Zustand der Geister und Bewohner daselbst, versetzt wurde und daß ich dann bei ihnen gegenwärtig war und mit ihnen sprach. Hieraus erhellt, daß die Erdkörper in der geistigen Welt nicht wie in der natürlichen Welt voneinander entfernt sind, sondern nur dem Anschein nach, gemäß den Lebenszuständen der Bewohner und Geister daselbst; Lebenszustand ist der Zustand der Neigungen betreffs der Liebe und des Glaubens.

 

Daß aber ein Geist sehen kann, was auf einer Erde vorgeht, oder was dasselbe ist, daß es ein Mensch hinsichtlich seines Geistes kann, was dies anbelangt, so darf ich erklären, wie es sich damit verhält. Weder die Geister noch die Engel können mit ihrem Auge irgend etwas, was in der Welt ist, sehen; denn ihnen ist das Licht der Welt oder das Sonnenlicht wie dichte Finsternis; ebenso wie der Mensch mit dem Auge seines Leibes auch nichts sehen kann, was im anderen Leben ist; denn ihm ist das Licht des Himmels wie dichte Finsternis; aber doch können die Geister und Engel, wenn es dem Herrn gefällt, durch die Augen des Menschen die Dinge in der natürlichen Welt sehen, doch gestattet dies der Herr nur bei denen, welchen der Herr verleiht, mit Geistern und Engeln zu reden und mit ihnen zusammen zu sein. Durch meine Augen wurde ihnen vergönnt, die Gegenstände in der Welt zu sehen und so deutlich wie ich; dann auch die Menschen, die mit mir sprachen, zu hören. Es begab sich einigemal, daß einzelne ihre Freunde, die sie bei Leibesleben gehabt hatten, durch mich ebenso gegenwärtig und ganz so wie früher erblickten und darob in Staunen gerieten; sie sahen auch ihre Gatten und Kinder und wollten sagen, daß sie gegenwärtig wären und sie sähen und [wünschten], daß ich von ihrem Zustand im anderen Leben berichten sollte; aber es war mir verboten, diesen letzteren zu sagen, und zu entdecken, daß sie so gesehen würden; auch aus dem Grund, weil sie sagen würden, ich sei wahnsinnig, oder denken, es sei ein Wahnsinn meines Sinnesvermögens, denn es war mir bekannt, daß, obgleich sie mit dem Mund bekannten, sie doch nicht von Herzen glaubten, daß es Geister gäbe und daß die Toten auferständen und unter Geister sich befänden und daß sie durch einen Menschen sehen und hören könnten.

 

Zuerst als mir das innere Sehen eröffnet wurde, und diejenigen, die im anderen Leben waren, durch meine Augen die Welt und was in der Welt vorgeht, sahen, da waren sie so von Staunen ergriffen, daß sie es als das Wunder der Wunder erklärten, und von neuer Freude angeregt wurden, daß es eine solche Verbindung der Erde mit dem Himmel und des Himmels mit der Erde gebe. Diese Freude dauerte Monate lang hindurch; nachdem es ihnen aber zur Gewohnheit geworden, wunderten sie sich nicht mehr. Es wurde mir gesagt, daß die Geister und Engel bei anderen Menschen nichts von dem sehen, was in der Welt vorgeht, sondern bloß die Gedanken und Neigungen derjenigen wahrnehmen, bei welchen sie sind. Hieraus konnte erhellen, daß der Mensch so geschaffen ist, daß er, während er in der Welt unter Menschen lebt, zugleich auch im Himmel unter Engeln leben kann, und umgekehrt, daß Himmel und Welt beim Menschen zugleich sein und vereint handeln könnten und die Menschen wissen könnten, was im Himmel, und die Engel, was in der Welt vorgeht, und daß die Menschen bei ihrem Tode aus dem Reich des Herrn auf Erden in das Reich des Herrn in den Himmel gehen würden, und zwar nicht als in ein anderes, sondern als in dasselbe, in welchem sie auch, als sie im Leib lebten, gewesen; aber weil der Mensch so körperlich geworden ist, hat er sich den Himmel verschlossen.

 

(136)

Zuletzt sprach ich mit Geistern aus jenem Erdkörper über verschiedenes auf unserer Erde, besonders darüber, daß es hier Wissenschaften gibt, wie man sie anderswo nicht kennt, als Sternkunde, Erdbeschreibung, Mechanik, Naturkunde, Chemie, Arzneikunde, Optik, Philosophie und außerdem Künste, wie sie anderswo unbekannt sind, wie den Schiffbau, die Metallschmelzerei, die Kunst auf Papier zu schreiben und das Geschriebene durch Druck zu verbreiten und es anderen auf der Erde mitzuteilen und für die Nachwelt Jahrtausende aufzubewahren; und daß dies so mit dem Wort vom Herrn geschehen sei und daß deshalb die Offenbarung auf unserer Erde beständig bleibe.

 

(137)

Schließlich wurde mir die Hölle derjenigen gezeigt, die von jenem Erdkörper stammen; diejenigen, die mir daher zu Gesicht kamen, erregten sehr großen Schrecken; ihre ungeheuerlichen Gesichter wage ich nicht zu beschreiben. Es wurden daselbst auch Zauberinnen gesehen, welche abscheuliche Künste treiben; sie erschienen grün gekleidet und flößten Schrecken ein.

 

 

 

(11)

 

Vom zweiten Erdkörper im Sternenhimmel und von seinen Geistern und Bewohnern

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 9967-9973, 10159-10165)

 

(138)

Nachher wurde ich vom Herrn zu einem Erdkörper geführt, der von unserer Erde noch weiter ablag als jener erste, von dem eben gehandelt worden. Daß er weiter ablag, erhellte daraus, daß ich um dahin zu gelangen, hinsichtlich meines Geistes während zweier Tage dahin geführt wurde: es lag dieser Erdkörper zur Linken, während der vorige zur Rechten war. Weil die Entfernung in der geistigen Welt nicht von der Ferne des Ortes, sondern von der Verschiedenheit des Zustandes herrührt, wie oben gesagt, so konnte ich an der Dauer des Fortrückens dahin, welches zwei Tage in Anspruch nahm, schließen, daß der Zustand des Inneren, welcher der Zustand der Neigungen und der Gedanken aus diesen ist, bei ihnen sich sehr vom Zustand des Inneren, der den Geistern unserer Erde eigentümlich ist, unterscheidet. Weil ich hinsichtlich meines Geistes durch innere Zustandsveränderungen dahin geführt wurde, so wurde mir verliehen, die aufeinanderfolgenden Veränderungen zu beobachten, bevor ich dahin gelangte. Alles dies ging vor sich, während ich im wachen Zustand war.

 

(139)

Als ich dort angekommen war, erschien der Erdkörper selbst nicht, sondern es erschienen Geister aus jenem Erdkörper; denn, wie schon früher gesagt, die Geister eines Erdkörpers erscheinen rings um ihren Erdkörper, weil sie von ähnlicher Sinnesart mit den Bewohnern sind; denn sie stammen von denselben her und sollen ihnen von Nutzen sein. Diese Geister erschienen sehr hoch über dem Haupt und von da sahen sie mich herkommen. Es muß hier bemerkt werden, daß die, welche im anderen Leben in der Höhe stehen, diejenigen, welche unterhalb sind, klar sehen können und um so besser, je höher sie stehen, und sie können sie nicht nur klar sehen, sondern auch mit ihnen reden. Sie gewahrten von dorther, daß ich nicht aus ihrer Erde sei, sondern anderswoher aus der Ferne; sie redeten mich deshalb von dort aus an, indem sie über verschiedenes Fragen an mich richteten, worüber ich ihnen auch Antwort geben durfte. Unter anderem erzählte ich ihnen, aus welchem Erdkörper ich wäre und wie derselbe beschaffen sei; und nachher sprach ich von den Erdkörpern in unserem Sonnensystem und auch von den Geistern des Erdkörpers oder des Planeten Merkur, daß diese zu vielen Erdkörpern herumreisen, um sich Kenntnisse von verschiedenen Dingen zu erwerben. Als sie das hörten, erwiderten sie, dieselben hätten sie auch schon bei sich gesehen.

 

(140)

Es wurde mir von Engeln aus unserer Erde gesagt, daß die Bewohner und Geister jenes Erdkörpers im Größten Menschen die Sehkraft darstellten und daß sie daher in der Höhe erschienen und auch eine sehr scharfe Sehkraft besäßen. Weil sie dies darstellten und scharfsichtig das, was sich unterhalb befand, gewahrten, verglich ich sie auch während des Sprechens mit Adlern, die hoch fliegen und scharf und weit umherblicken; aber darüber wurden sie unwillig, indem sie meinten, ich vergliche sie den Adlern hinsichtlich der Raublust und hielt sie somit für böse; aber ich antwortete, daß ich sie nicht hinsichtlich der Raublust mit den Adlern vergliche, sondern hinsichtlich der Schärfe ihres Geistes.

 

(141)

Ich befragte sie über den Gott, Den sie verehrten und sie erwiderten, daß sie einen sichtbaren und einen unsichtbaren Gott verehrten: den sichtbaren Gott unter Menschengestalt und den unsichtbaren Gott unter keiner Gestalt; ich erkannte an ihrer Sprache und auch an den mir mitgeteilten Denkvorstellungen, daß der sichtbare Gott unser Herr selbst wäre, wie sie Ihn auch Herr nannten. Hierauf wurde mir verliehen zu antworten, daß auch auf unserer Erde ein unsichtbarer und ein sichtbarer Gott verehrt werde und daß der unsichtbare Gott Vater und der sichtbare Herr heiße, beide aber eins seien, wie Er selbst gelehrt hat in den Worten, daß man niemals das Angesicht des Vaters gesehen habe, daß der Vater und Er eins seien und daß, wer Ihn sehe, den Vater sehe und daß der Vater in Ihm und Er im Vater sei, daß folglich beides dieses Göttliche in einer Person sei. Daß dies Worte des Herrn sind, sehe man Joh.5/37; 10/30; 14/7,9-11.

 

(142)

Nachher sah ich andere Geister aus demselben Erdkörper, die sich unterhalb jener an einem Ort zeigten. Auch mit ihnen sprach ich; sie aber waren Götzendiener, denn sie verehrten ein Bild aus Stein, einem unschönen Menschen ähnlich. Es muß hier bemerkt werden, daß alle, die ins andere Leben treten, im Anfang einen Gottesdienst haben, ähnlich ihrem Gottesdienst in der Welt, daß sie aber allmählich davon abgebracht werden; und zwar aus dem Grund, daß aller Gottesdienst dem inneren Leben des Menschen eingepflanzt bleibt, woraus er nur allmählich entfernt und ausgerottet werden kann. Als das Bild erschien, wurde mir gestattet, ihnen zu sagen, daß es sich nicht gezieme, einen Toten, sondern einen Lebendigen anzubeten. Darauf gaben sie zur Antwort, sie wüßten, daß Gott lebe und nicht der Stein, daß sie aber an den lebendigen Gott dächten, wenn sie den Stein, der einem Menschen ähnlich sei, anschauten und daß ihre Denkvorstellungen nicht anders auf den unsichtbaren Gott gerichtet und fixiert werden können. Darauf durfte ich ihnen aber erwidern, daß die Denkvorstellungen auf den unsichtbaren Gott gerichtet und fixiert werden können, wenn sie dieselben auf den Herrn richten, Der, unter Menschengestalt gedacht, der sichtbare Gott ist, und daß so der Mensch mit dem unsichtbaren Gott durch Gedanken und Neigung und folglich durch Glauben und Liebe verbunden werden kann, indem er mit dem Herrn in Verbindung tritt, nicht aber auf andere Weise.

 

(143)

Die Geister, die in der Höhe sichtbar waren, wurden befragt, ob sie auf ihrer Erde unter der Herrschaft von Fürsten oder Königen leben. Darauf antworteten sie: Sie wüßten nicht was Herrschaft sei; sie lebten unter sich, geschieden in Völkerschaften, Familien und Häuser. Sie wurden ferner befragt, ob sie so in Sicherheit lebten; sie erwiderten: Ja, in Sicherheit, weil keine Familie die andere um etwas beneide und nichts wegnehmen wolle. Sie wurden unwillig, daß sie darüber befragt wurden, wie wenn man sie der Feindseligkeit bezichtigte oder glaubte, sie bedürfen des Schutzes gegen Räuber. Was braucht man weiter, sagten sie, als Nahrung und Kleidung um so zufrieden und ruhig untereinander zu wohnen?

 

(144)

Weiter befragt über ihre Erde, sagten sie, daß es bei ihnen Wiesen, Blumengärten, Wälder voll fruchttragender Bäume und auch Seen mit Fischen gebe und auch Vögel von himmelblauer Farbe mit goldenen Federn, dazu große und kleine vierfüßige Tiere. Unter den kleineren erwähnten sie solche, die einen hohen Rücken nach Art der Kamele auf unserer Erde haben; man esse jedoch ihr Fleisch nicht, sondern nur das Fleisch der Fische und außerdem Baumfrüchte und Gemüse des Bodens. Weiter sagten sie, daß sie nicht in gebauten Häusern wohnen, sondern in Hainen, wo sie sich unter dem Gezweige Dächer zum Schutz gegen Regen und Sonnenhitze machen.

 

(145)

Als sie über ihre Sonne befragt wurden, die vor den Augen unserer Erde wie ein Stern erscheint, sagten sie, sie sei feurig rot und dem Anschein nach nicht größer als das Haupt eines Menschen. Von den Engeln wurde mir gesagt, daß der Stern, der ihre Sonne ist, zu den kleineren gehört und nicht weit vom Äquator des Himmels entfernt ist.

 

(146)

Es erschienen Geister, von ähnlichem Aussehen, welches sie als Menschen auf ihrer Erde gehabt hatten; ihr Gesicht war dem der Menschen auf unserer Erde nicht unähnlich, nur daß ihre Augen klein waren ebenso die Nase; weil mir dies etwas unschön vorkam, sagten sie, daß kleine Augen und eine kleine Nase ihnen für ein Schönheit gelte. Es erschien eine Frau mit einem Oberkleid angetan, worauf Rosen von verschiedenen Farben waren; ich fragte, woraus sie sich auf ihrer Erde Kleider verfertigten und sie antworteten, daß sie von Gräsern solche Teile nehmen, die sich in Fäden drehen lassen, und daß sie diese Fäden sogleich doppelt und dreifach zusammenlegen und mit Leimwasser befeuchten und ihnen so Festigkeit verleihen, und daß sie das Gewebe nachher mit Pflanzensäften färben. Es wurde auch gezeigt, wie sie die Fäden bereiten; sie sitzen rückwärts gebeugt auf einem Stuhl, drehen die Fäden mit den Zehen zusammen und, zusammengedreht, ziehen sie dieselben an sich und bearbeiten sie mit ihren Händen.

 

(147)

Sie sagten noch, daß auf jener Erde der Mann nur eine Gattin habe und nicht mehrere, und daß sie zehn bis fünfzehn Kinder erzeugten. Sie fügten hinzu, daß es bei ihnen auch Buhlerinnen gebe, daß sie aber nach dem Leben des Leibes, wenn sie Geister geworden Zauberinnen werden und in die Hölle geworfen werden.

 

 

 

(12)

 

Von der dritten Erde im Sternenhimmel und von ihren Geistern und Bewohnern

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 10311-10317, 10377-10385, 10513-10517)

 

(148)

Es erschienen Geister aus der Ferne, die nicht näher treten wollten; die Ursache war, weil sie mit Geistern unserer Erde, die damals um mich waren, nicht zusammensein konnten. Daran erkannte ich, daß sie aus einer anderen Erde waren und nachher wurde mir gesagt, sie seien aus einem gewissen Erdkörper im Weltall, wo aber jener Erdkörper sich befinde, wurde mir nicht angezeigt. Jene Geister wollten gar nicht an ihren Leib, ja nicht einmal an einen körperlichen und materiellen Gegenstand denken, anders als die Geister aus unserer Erde; dies war der Grund, warum sie nicht herannahen wollten; aber nach der Entfernung einiger Geister aus unserer Erde traten sie näher und redeten mit mir. Jetzt aber wurde eine Bangigkeit von mir empfunden, die aus dem Zusammenstoß der Sphären entstand; denn alle Geister und Gesellschaften von Geistern sind von geistigen Sphären umgeben58 und weil diese aus dem Leben der Neigungen und der Gedanken daraus hervorgehen, deshalb, wenn irgendwo entgegengesetzte Neigungen vorherrschen, so entsteht ein Zusammenstoß und hieraus eine Bangigkeit. Die Geister unserer Erde erwähnten, daß auch sie nicht wagten, sich jenen zu nähern, weil, sobald sie sich ihnen nähern, sie nicht nur von Bangigkeit ergriffen werden, sondern es ihnen auch vorkommt, als wären sie an Händen und Füßen mit Schlangen gebunden, von denen sie nicht eher los werden können, als bis sie zurückgehen. Grund dieser Erscheinung ist die Entsprechung; denn die Geister unserer Erde stellen im Größten Menschen den äußeren Sinn und somit das Körperlich-Sinnliche dar, und dieses Sinnliche wird im anderen Leben durch Schlangen vorgebildet59.

 

(149)

Weil die Geister jenes Erdkörpers so beschaffen sind, deshalb erscheinen sie vor den Augen anderer Geister nicht wie andere in deutlich ausgeprägter Menschengestalt, sondern wie Wolken; die meisten wie eine schwärzliche Wolke, der ein glänzend menschliches Weiß eingesprengt ist; sie sagten aber, sie wären in ihrem Inneren weiß und wenn sie Engel werden, werde jenes Schwärzliche in ein schönes Himmelblau verwandelt, was mir auch gezeigt wurde. Ich fragte, ob sie eine solche Vorstellung von ihrem Leib auch schon damals gehabt hätten, während sie noch als Menschen in der Welt lebten; sie sagten, daß die Menschen auf ihrem Erdkörper ihre Leiber für nichts erachteten, sondern nur den Geist im Leib, weil sie wüßten, daß dieser ewig leben, der Leib aber vergehen wird; sie sagten auch, daß viele auf ihrer Erde glauben, daß der Geist des Leibes von Ewigkeit her bestanden habe und er nur dem Leib bei der Empfängnis eingegossen werde; aber sie fügten hinzu, daß sie nun wissen, es sei dem nicht so, und es tue ihnen leid, eine solche falsche Meinung gehabt zu haben.

 

(150)

Auf meine Frage, ob sie etwas auf unserer Erde sehen wollten, was durch meine Augen geschehen könne, (siehe oben Nr. 135), antworteten sie zuerst, sie könnten nicht, hernach aber, sie wollten nicht, weil sie doch nichts anderes sehen könnten, als Irdisches und Materielles, wovon sie ihre Gedanken soviel als möglich fern hielten. Aber es wurden dennoch von ihnen herrliche Paläste vorgebildet, ähnlich denen, die auf unserer Erde Könige und Fürsten besitzen; denn solche Dinge können von Geistern vorgebildet werden, und wenn sie vorgebildet werden, erscheinen sie ganz, als ob sie in Wirklichkeit da wären; aber die Geister jenes Erdkörpers schätzten sie gering und nannten sie ‚marmorne Schattenrisse‘ und dann erzählten sie, daß es bei ihnen viel herrlichere Dinge gebe und daß dieses ihre heiligen Tempel wären, die aber nicht von Stein, sondern von Holz gebaut wären. Als ihnen gesagt wurde, daß dieses dennoch irdische Dinge wären, antworteten sie, nicht irdische, sondern himmlische, weil sie, wenn sie dieselben ansehen, nicht eine irdische Vorstellung, sondern eine himmlische haben, indem sie glauben, daß sie auch ähnliches im Himmel nach dem Tode sehen werden.

 

(151)

Sie bildeten darauf ihre heiligen Tempel vor den Geistern unserer Erde vor, welche sagten, daß sie nie Herrlicheres gesehen hätten; und weil sie auch von mir gesehen wurden, kann ich sie beschreiben. Sie werden aus Bäumen verfertigt, die nicht abgehauen sind, sondern auf ihrem natürlichen Standort wachsen; sie sagten, auf ihrer Erde gebe es Bäume wundervoll an Wuchs und Höhe. Gleich anfangs pflanzt man sie in Reihen, damit sie Säulengänge und Hallen bilden, und von jung an bringt man ihre Äste durch Beschneiden und Zustutzen in eine solche Richtung, daß sie während des Wachstums sich verflechten und verbinden zum Grund und Unterbau des zu errichtenden Tempels, und die Bäume an den Seiten sich zu Wänden erheben, oben aber zu Bogen an Daches Stelle sich wölben. Daraus bilden sie einen Tempel mit bewundernswürdiger Kunst, hoch erhoben über die Erde; sie machen auch zu demselben eine Treppe durch aneinander liegende Äste von Bäumen, die hervorgewachsen und fest miteinander verbunden sind. Außerdem schmücken sie solchen Tempel außen und innen auf mancherlei Weise durch Benutzung der Zweige zu Gebilden; so bauen sie ganze Haine. Wie aber diese Tempel im Inneren beschaffen sind, wurde mir nicht gestattet zu sehen, es wurde mir bloß mittgeteilt, daß das Licht ihrer Sonne durch Öffnungen zwischen den Ästen eingelassen wird, und man es hie und da durch Kristalle hindurchgehen läßt, wodurch das Licht gleichsam in Regenbogenfarben die Wände entlang spielt, besonders in himmelblauen und orangegelben Farben, die sie vor allen anderen lieben. Dies sind ihre Bauwerke, die sie den herrlichsten Palästen unserer Erde vorziehen.

 

(152)

Sie sagten weiter, daß die Bewohner nicht auf Höhen, sondern auf der Erde in niedrigen Hütten wohnen, weil das Hohe dem Herrn gehöre, Der im Himmel ist, und das Niedrige den Menschen auf der Erde; ihre Hütten wurden mir auch gezeigt; sie waren länglich; inwendig an den Wänden befindet sich eine fortlaufende Lagerstätte, auf der sie sich lagern, einer neben dem anderen; auf der dem Ausgang gegenüberstehenden Seite ist eine Rundung, vor der ein Tisch steht und hinter diesem ein Herd, von dem aus das ganze Zimmer erleuchtet wird. Auf dem Herd befindet sich kein brennendes Feuer, sondern ein leuchtendes Holz, das von sich aus so viel Licht spendet, wie eine Herdflamme; jenes Holz, sagten sie, gebe gegen Abend einen Schein, wie wenn ein Feuer von glühenden Kohlen darin wäre.

 

(153)

Sie leben, erzählten sie, nicht in Gesellschaften, sondern jedes Haus für sich; sie seien aber eine Gesellschaft, wenn sie sich zum Gottesdienst versammeln. Dann wandeln unten im Tempel diejenigen, die lehren, und die übrigen befänden sich an den Seiten in den Säulengängen; bei diesen Zusammenkünften empfänden sie innerliche Freuden durch den Anblick des Tempels und durch den Gottesdienst darin.

 

(154)

Betreffs des Gottesdienstes sagten sie, daß sie Gott unter menschlicher Gestalt anerkennen, somit unseren Herrn; denn alle die, welche den Gott des Weltalls unter menschlicher Gestalt anerkennen, werden von unserem Herrn angenommen und geführt; die übrigen können nicht geführt werden, weil sie an etwas Gestaltloses denken. Sie fügten hinzu, daß die Bewohner ihrer Erde über Dinge des Himmels durch unmittelbaren Umgang mit Engeln und Geistern unterrichtet werden, in die sie leichter als die anderen vom Herrn eingeführt werden können, weil sie aus ihrem Denken und ihrer Neigung alles Körperliche entfernen. Ich fragte, was mit denen geschehe, die bei ihnen böse sind, und sie sagten, auf ihrer Erde dürfe man nicht böse sein; wenn aber jemand böse denke und böse handle, so werde er von einem gewissen Geist gescholten, der ihm den Tod ankündige, wenn er dabei beharre; und beharre er dabei, so sterbe er auch wirklich an einer Ohnmacht, und auf diese Weise würden die Menschen jener Erde vor den Ansteckungen der Bösen bewahrt. Ein solcher Geist wurde zu mir gesandt und redete mit mir wie mit jenen; dabei verursachte er in der Gegend des Unterleibes eine Art Schmerz, und sagte, so mache er es denen, die böse denken und böse handeln und denen er den Tod verkündige, wenn sie dabei beharren. Sie sagten, schwer werden die bestraft, welche Heiliges entweihen, und bevor der Strafgeist kommt, erscheine ihnen im Gesicht ein weit aufgesperrter Löwenrachen mit totenbleicher Farbe, der ihren Kopf zu verschlingen und gleichsam vom Leib zu reißen scheint. Dadurch erfaßt sie Schrecken; den Strafgeist nennen sie Teufel.     universe-people.com

 

(155)

Weil sie zu wissen verlangten, wie es sich mit der Offenbarung auf unserer Erde verhalte, so sagte ich, sie geschehe durch Schrift und Predigt aus dem Wort und nicht durch unmittelbaren Umgang mit Geistern und Engeln; und die Schrift könne durch Druck verbreitet und von sämtlichen Gemeinden gelesen und verstanden und so das Leben gebessert werden. Sie wunderten sich sehr, daß es eine solche, sonst ganz unbekannte Kunst gebe, aber sie begriffen, daß auf unserer Erde, wo körperliche und irdische Dinge so sehr geliebt werden, göttliche Dinge aus dem Himmel nicht anders einfließen und aufgenommen werden können, und daß es für solche gefährlich wäre, mit Engel zu reden.

 

(156)

Die Geister jener Erde erscheinen oben in der Ebene des Hauptes gegen rechts. Alle Geister werden an ihrer Lage in bezug auf den menschlichen Körper erkannt, was daher geschieht, weil der gesamte Himmel allen Teilen des Menschen entspricht. Diese Geister halten sich auf jener Ebene und in jener Entfernung, weil sie nicht mit dem Äußeren, sondern mit dem Inneren des Menschen in einem Entsprechungsverhältnis stehen. Ihre Einwirkung geht in das linke Knie, ein wenig ober- und unterhalb mit einer gewissen sehr fühlbaren wellenförmigen Schwingung, was ein Zeichen ist, daß sie der Verbindung des Natürlichen mit dem Himmlischen entsprechen.

 

 

 

(13)

 

Von der vierten Erde im Sternenhimmel und von ihren Geistern und Bewohnern

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 10734-10739, 10751-10759, 10768-10771)

 

(157)

Ich wurde noch zu einer anderen Erde im Weltall außerhalb unseres Sonnensystems geführt, was durch Zustandsveränderungen meines Gemüts, somit hinsichtlich meines Geistes geschah; denn wie früher schon einige Male bemerkt wurde, wird der Geist nicht anders von Ort zu Ort geführt, als durch Zustandsveränderungen seines Inneren, welche Veränderungen ihm ganz und gar wie Fortbewegungen von einem Ort in einen anderen oder wie Reisen erscheinen; es dauerten diese Veränderungen beständig ohne Unterbrechung ungefähr zehn Stunden, bevor ich vom Zustand meines Lebens zum Zustand des Lebens jener gelangte, somit bevor ich hinsichtlich meines Geistes dorthin gerückt war. Ich wurde gegen Morgen nach links geführt, und es schien mir, als ob ich allmählich über die horizontalen Ebenen erhoben würde; auch konnte ich deutlich das Vorrücken und Fortbewegen vom früheren Ort beobachten, bis mir endlich diejenigen nicht mehr sichtbar waren, von denn ich mich entfernt hatte; unterdessen sprach ich mit den Geistern, die bei mir waren, über verschiedenes. Es war auch ein gewisser Geist bei uns, welcher während seines Lebens in der Welt Obergeistlicher und Prediger gewesen war und auch ein besonders auf die Gefühle wirkender Schriftsteller. Aus der Vorstellung in mir über ihn glaubten die mich begleitenden Geister, daß er ein Christ dem Herzen nach vor den übrigen wäre; denn in der Welt wird die Meinung und das Urteil nach der Predigt und den Schriften und nicht nach dem Leben gebildet, wenn dies nicht zutage tritt; und zeigt sich etwas, von einem nicht damit übereinstimmenden Leben, so entschuldigt man es, denn die einmal gefaßte Vorstellung oder das Denken und die Erkenntnis von jemand, deutet alles zu ihren Gunsten.

 

(158)

Nachdem ich bemerkt hatte, daß ich mich meinem Geist nach im Sternenhimmel weit außerhalb unseres Sonnensystems befand, das nämlich konnte ich an den Zustandsveränderungen und an dem hierdurch in die Erscheinung tretenden steten Fortbewegen, welches beinahe zehn Stunden lang dauerte, bemerken, hörte ich endlich Geister in der Nähe einer Erde reden, die mir später auch zu Gesicht kam. Ich näherte mich ihnen und nach einiger Unterhaltung sagten sie, zu ihnen kämen bisweilen Fremde anderswo her, die mit ihnen von Gott redeten und ihre Denkvorstellungen verwirrten; sie zeigten auch den Weg, woher sie kommen, woraus ich erkannte, daß es Geister aus unserer Erde gewesen. Sie wurden nun gefragt, worin sie verwirrt würden, und sie antworteten, dadurch, daß jene sagen, man müsse an ein Göttliches glauben, das in drei Personen geschieden sei, die sie gleichwohl einen Gott nennen; und wenn sie ihre Denkvorstellung untersuchten, stelle sich diese als ein Dreifaches dar, das nicht zusammenhänge, sondern getrennt sei, und bei einigen wie drei Personen, die unter sich sprechen, eine zur anderen; bei einigen als zwei die nebeneinander sitzen, während die dritte ihnen zuhört, und von ihnen hinweggeht und obgleich sie eine jede Person Gott nennen, und von jeder eine andere Vorstellung haben, so heißen sie sie dennoch einen Gott. Sie klagten sehr, daß sie dadurch verwirrt würden, daß jene drei denken und einen aussprechen, während man doch denken soll, wie man spricht, und sprechen wie man denkt. Der Geist, der in der Welt Obergeistlicher und Prediger gewesen war, und auch bei mir war, wurde dann auch untersucht, was für eine Vorstellung er von dem einen Gott und drei Personen habe: er bildete drei Götter vor, die aber als etwas Zusammenhängendes einen bildeten; er stellte aber diese Dreieinheit dar, als unsichtbar, weil göttlich und da er dieses so darstellte, erkannten wir, daß er nun bloß an den Vater und nicht an den Herrn dachte, und daß seine Vorstellung vom unsichtbaren Gott auf nichts anderes hinausging, als auf die Natur in ihren ersten Anfängen, woraus sich ergab, daß das Innerste der Natur ihm sein Göttliches war und daß er daher leicht zur Anerkennung der Natur anstatt Gottes gebracht werden konnte. Man muß hier wissen, daß die Vorstellung eines jeden über irgendwelche Sache im anderen Leben sich in lebendiger Wirklichkeit zeigt und daß dadurch erforscht wird, wie bei einem jeden Denken und Auffassung in Sachen des Glaubens beschaffen ist; und daß die Denkvorstellung von Gott die wichtigste von allen ist, denn durch sie, wenn sie echt ist, geschieht Verbindung mit dem Göttlichen und daher mit dem Himmel. Als sie hierauf gefragt wurden, welche Vorstellung sie von Gott hätten, gaben sie zur Antwort, sie könnten sich keinen unsichtbaren Gott denken, sondern nur einen sichtbaren in Menschengestalt und sie wüßten dies nicht nur aus innerer Wahrnehmung, sondern auch daraus, daß Er ihnen als Mensch erschienen sei; sie fügten hinzu, daß, wenn sie sich nach der Vorstellung gewisser Ankömmlinge Gott als unsichtbar, somit ohne Form und Wesen denken sollten, sie gar nichts über Gott denken könnten, weil ein solches Unsichtbares nicht in die Denkvorstellung falle. Nachdem wir dies gehört, wurde ihnen zur Antwort, daß sie wohl daran täten, sich Gott in menschlicher Gestalt zu denken, daß viele aus unserer Erde ähnlich dächten, besonders beim Gedanken an den Herrn, und daß die Alten nicht anders gedacht hätten; ich erzählte dann von Abraham, von Lot, von Gideon und von Manoach und seiner Gattin und was über sie in unserem Wort berichtet wird, daß sie nämlich Gott in menschlicher Gestalt gesehen und Ihn, den Geschauten, als Schöpfer des Weltalls anerkannt und Jehovah genannt haben, und dies auch aus innerer Wahrnehmung; daß aber heutzutage diese innere Wahrnehmung in der christlichen Welt verlorengegangen und nur bei Einfältigen, die im Glauben stehen, zurückgeblieben sei.

 

(159)

Ehe dies gesagt ward, glaubten sie, daß auch unsere Begleitung zu denen gehöre, die sie durch die Vorstellung von dreien beim Denken an Gott verwirren wollten; sie wurden deshalb bei meinen Worten freudig angeregt und sagten, daß von Gott, Den sie nun Herrn nannten, auch solche gesandt worden, welche sie über Ihn belehren, und daß sie nicht Willens wären, solche Ankömmlinge zuzulassen, welche sie irre machen, besonders durch drei Personen in der Gottheit; denn sie wüßten, daß Gott Einer sei, mithin, daß das Göttliche Eines ist und nicht ein Einmütiges, aus Dreien bestehend, es sei denn, daß sie von Gott wie von einem Engel denken wollten, in dem ein Innerstes des Lebens ist, das unsichtbar ist und aus dem er denkt und weise ist, und ein Äußeres des Lebens, das sichtbar ist in menschlicher Gestalt, woraus er sieht und handelt, und ein Ausgehendes des Lebens, welches die Sphäre der Liebe und des Glaubens von ihm ist; denn von einem jeden Geist und Engel geht eine Lebenssphäre aus, an der er schon in der Entfernung erkannt wird60, und in bezug auf den Herrn, so sei das von Ihm Ausgehende des Lebens das Göttliche selbst, das die Himmel erfüllt und sie macht, weil es aus dem Sein des Lebens der Liebe und des Glaubens selbst hervorgeht: so und nicht anders, sagten sie, könnten sie Dreiheit und Einheit zugleich verstehen. Nachdem ich dies vernommen, wurde mir gestattet, ihnen zu erwidern, daß eine solche Vorstellung von der Dreiheit und Einheit zugleich mit der Vorstellung, welche die Engel vom Herrn haben, übereinstimme, und daß sie aus der Lehre des Herrn selbst über Sich hervorgehe, denn Er lehrt: Der Vater und Er seien Eins; der Vater sei in Ihm und Er im Vater; wer Ihn sehe, der sehe den Vater und wer an Ihn glaube, der glaube an den Vater und erkenne Ihn; dann: der Tröster (Beistand, Paraklet), den Er den Geist der Wahrheit, wie auch den Heiligen Geist nenne, gehe von Ihm aus und rede nicht von Sich, sondern von Ihm, und unter demselben werde das ausgehende Göttliche verstanden. Ferner, die Vorstellung von der Dreiheit und Einheit zugleich stimmen mit dem Sein und Dasein von des Herrn Leben, das Er in der Welt war, überein; das Sein Seines Lebens war das Göttliche Selbst, denn Er war von Jehovah empfangen, und das Sein des Lebens eines jeden ist es, von dem er empfangen wird; das Dasein des Lebens aus jenem Sein ist das Menschliche in Gestalt. Das Sein des Lebens bei einem jeden Menschen, das er vom Vater hat, wird Seele genannt, und das Dasein des Lebens daraus heißt Leib; Seele und Leib machen einen Menschen; die Ähnlichkeit beider ist wie zwischen dem, was im Streben und was in der Handlung daraus liegt, denn die Handlung ist das handelnde Streben und beide sind somit eins. Das Streben wird beim Menschen Wille und das handelnde Streben Handlung genannt; der Leib ist das Werkzeugliche, durch das der Wille, das Ursächliche, (principale) handelt und das Werkzeugliche und Ursächliche sind in der Handlung eins; so die Seele und der Leib: eine solche Vorstellung von Seele und Leib haben die Engel im Himmel und daher wissen sie, daß der Herr Sein Menschliches göttlich gemacht hat, aus dem Göttlichen in Sich, das bei Ihm die Seele aus dem Vater war. Das überall in der Christenheit angenommene Glaubensbekenntnis weicht nicht davon ab, denn es lehrt: Obgleich Christus Gott und Mensch ist, so ist Er dennoch nicht zwei, sondern ein Christus, ja Er ist völlig Einer und eine Person, weil, wie Leib und Seele ein Mensch ist, so auch Gott und Mensch ein Christus ist61. Weil eine solche Vereinigung oder eine solche Einheit im Herrn bestand, deshalb ist Er nicht nur der Seele, sondern auch dem Leibe nach, den Er in der Welt verherrlicht hat, auferstanden, verschieden von einem jeden anderen Menschen, worüber Er auch Seine Jünger belehrt, indem Er sagt: „Rührt Mich an und sehet, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, das Ich habe“62. Dies sahen jene Geister vollkommen ein, denn solches fällt in das Verständnis der Engelsgeister; und der Herr allein, fügten sie jetzt noch hinzu, hat Macht in den Himmeln und die Himmel sind Sein. Hierauf wurde mir gestattet, zu antworten, daß dies auch die Kirche auf unserer Erde aus dem Mund des Herrn selbst wisse, bevor Er gen Himmel fuhr, denn Er sprach alsdann: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“.

 

(160)

Nachher sprach ich mit den Geistern über ihre Erde; denn dies können alle Geister, wenn ihnen vom Herrn ihr natürliches oder äußeres Gedächtnis geöffnet wird; denn sie haben es von der Welt her bei sich, aber es wird nur nach dem Wohlgefallen des Herrn geöffnet. Es sagten nun die Geister von ihrer Erde, aus der sie stammten, daß, wenn ihnen die Erlaubnis dazu gegeben wird, sie den Bewohnern ihrer Erde erscheinen und mit ihnen als Menschen sprechen und dies geschehe dadurch, daß sie in ihr natürliches oder äußeres Gedächtnis und daraus in das Denken versetzt werden, in welchem sie während ihres Lebens in der Welt waren; und daß den Bewohnern dann das innere Gesicht oder das Gesicht ihres Geistes aufgeschlossen wird, wodurch sie ihnen dann sichtbar würden; sie fügten hinzu, daß die Bewohner nicht anders wüßten, als daß sie Menschen ihrer Erde seien, und daß sie erst dann bemerkten, daß sie keine Menschen seien, wenn sie ihren Augen plötzlich entrückt würden. Ich sagte ihnen, ebenso sei es in alten Zeiten auf unserer Erde geschehen, wie bei Abraham, Sarah, Lot, den Bewohnern Sodoms, dem Manoach und seiner Gattin, Josua, Maria, Elisabeth und überhaupt bei den Propheten, und ebenso sei der Herr erschienen und die Ihn gesehen, hätten nicht anders gewußt, als daß Er ein Bewohner der Erde sei, bis Er Sich offenbarte. Aber heutzutage geschehe dies selten, damit die Menschen nicht dadurch zum Glauben gezwungen würden, denn ein gezwungener Glaube, wie der durch Wunder bewirkt wird, haftet nicht, und würde auch denen zum Schaden gereichen, bei denen der Glaube durch das Wort in einem ungezwungenen Zustand eingepflanzt werden könnte.

 

(161)

Der Geist, der in der Welt Obergeistlicher und Prediger gewesen war, glaubte durchaus nicht, daß es noch andere Erden außer der unseren gebe und zwar deshalb, weil er in der Welt gedacht hatte, der Herr sei nur auf dieser Erde Mensch geworden und niemand werde ohne den Herrn selig. Daher wurde er in einen ähnlichen Zustand versetzt, in den die Geister, wenn sie auf ihrer Erde als Menschen erscheinen, versetzt werden (wovon oben die Rede war), und wurde so auf jene Erde gesandt, damit er sie nicht nur sehe, sondern auch mit den Bewohnern daselbst spreche. Nachdem dies geschehen, wurde mir eine Verbindung mit ihm gestattet, damit ich in gleicher Weise der Bewohner ansichtig würde und auch einzelne Gegenstände auf jener Erde (man sehe oben Nr. 135). Es erschienen dann vier Arten von Menschen, aber eine Art nach der anderen in Reihenfolge; zuerst erschienen bekleidete Menschen, dann nackte, die fleischfarbig waren, nachher nackte mit feuerroten Leib, zuletzt schwarze.

 

(162)

Als der Geist, welcher Obergeistlicher und Prediger gewesen, bei denen, die bekleidet waren, verweilte, erschien ein Frauenzimmer von sehr schönem Angesicht, angetan mit einem einfachen Gewand, einer Tunika, die zierlich den Rücken hinab hing und auch die Arme bedeckte; ihr Kopfputz war schön, in der Form eines Blumenkranzes. Der Geist hatte am Anblick dieser Jungfrau großes Wohlgefallen, sprach mit ihr und ergriff auch ihre Hand; weil sie aber merkte, daß er ein Geist war und nicht einer aus ihrer Erde, riß sie sich von ihm los. Nachher erschienen ihm zur Rechten mehrere andere Frauenzimmer, Schafe und Lämmer weidend, die sie gerade zu einer Tränkrinne führten, in die das Wasser durch einen kleinen Graben aus einem See geleitet war. Diese Frauen waren ähnlich gekleidet, in den Händen hielten sie Hirtenstäbe, mit denen sie die Schafe und Lämmer zur Tränke führten; sie sagten, die Schafe gingen dahin, wohin sie mit ihren Stäben wiesen. Die Schafe, die uns zu Gesicht kamen, waren groß, mit wolligen breiten, langgedehnten Schwänzen. Die Angesichter der Frauen erschienen dann näher; sie waren voll und schön. Auch Männer sahen wir, ihre Gesichter waren von gewöhnlicher Fleischfarbe, wie auf unserer Erde, nur mit dem Unterschied, daß der untere Teil ihres Gesichtes an der Stelle des Bartes schwarz war und die Nase mehr weiß als fleischfarbig. Darauf wurde der Geist, der, wie gesagt, in der Welt ein Prediger gewesen war, weiter geführt, aber wider Willen, weil er immer noch in seinen Gedanken mit jenem Frauenzimmer beschäftigt war, an dem er Wohlgefallen gefunden hatte; es ging dies daraus hervor, daß ein schwacher Schatten von ihm sich an dem früheren Ort zeigte. Er kam nun zu denen, die nackt waren; sie erschienen je zwei und zwei, lustwandelnd, Gatte und Gattin, mit einer Hülle um die Hüften und mit einer Kopfbedeckung. Während der Geist bei diesen war, wurde er in den Zustand versetzt, in welchem er in der Welt war, wenn er predigen wollte, und nun sagte er, daß er ihnen den gekreuzigten Herrn predigen wolle. Sie aber erwiderten, sie wollten nichts davon hören, denn sie wüßten nicht, was dies wäre, wohl aber wüßten sie, daß Er lebe. Er sagte nun, er wolle den lebendigen Herrn predigen; aber auch das lehnten sie ab, indem sie sagten, in seiner Sprache bemerkten sie nichts Himmlisches, wohl aber vieles von seinem eigenen Ich, seinem Ruhm und seiner Ehre; und in dem Ton der Rede hörten sie schon, ob es von Herzen komme oder nicht; und weil er so beschaffen sei, so könne er sie nicht lehren; so schwieg er. Während seines Lebens in der Welt war er ein Redner von großem Pathos, so daß er die Zuhörer gar sehr zur Andacht bewegen konnte; aber dieses Pathos war durch Kunst erworben, also von ihm selbst und von der Welt und nicht aus dem Himmel.

 

(163)

Sie sagten ferner, sie hätten eine innere Wahrnehmung, ob unter denjenigen ihres Volkes, welche nackt sind, ein eheliches Verhältnis bestände, und es wurde gezeigt, daß sie dies aus einer geistigen Vorstellung von der Ehe inne werden. Diese Vorstellung wurde mir mitgeteilt, und es ergab sich daraus, daß eine Ähnlichkeit dem Inneren nach stattfinden muß, und daß diese durch die Verbindung des Guten und Wahren, somit der Liebe und des Glaubens, gebildet wird und daß aus dieser Verbindung, indem sie in den Körper hinabfließt, die eheliche Liebe entsteht; denn alles, was dem untersten Grad des natürlichen Gemüts (animus) angehört, stellt sich in irgendeiner natürlichen Form im Körper dar, somit in der Form der ehelichen Liebe, wenn sich zwei in ihrem Inneren gegenseitig lieben und sie aus jener Liebe wünschen, eins wie das andere zu wollen und zu denken, somit ihrem Inneren nach, das dem Gemüt angehört, beisammen zu sein und verbunden zu werden. Dadurch wird die geistige Neigung, die dem Gemüt angehört, im Körper natürlich und bekleidet sich mit dem Sinn der ehelichen Liebe; die geistige Neigung, die den Gemütern angehört, ist die Neigung zu Gutem und Wahrem und zu der Verbindung beider, denn alles im Gemüt oder im Denken und Wollen, bezieht sich auf das Wahre und Gute. Sie sagten auch, daß es durchaus keine Ehe zwischen einem Mann und mehreren Weibern gebe, weil die Ehe des Guten und Wahren, welche die der Gemüter ist, nur bei zweien bestehen kann.

 

(164)

Darauf kam der Geist, von dem oben die Rede war, zu denen, welche nackt waren, aber einen feuerroten Leib hatten, und zuletzt zu denen, welche schwarz waren, und die teils nackt, teils bekleidet gingen; aber diese und jene wohnten anderswo auf derselben Erde; denn ein Geist kann in einem Augenblick in die entlegendsten Gegenden der Erde geführt werden, weil er nicht wie der Mensch durch Räume, sondern durch Zustandsveränderungen fortschreitet und geht; siehe oben Nr. 125 (Fußnote 54), 127 (Fußnote 56).

 

(165)

Zuletzt sprach ich mit Geistern jener Erde über den Glauben der Bewohner unserer Erde, über die Auferstehung, daß sie nämlich nicht begreifen können, wie die Menschen sogleich nach dem Tode in das andere Leben kommen und dann als Menschen erscheinen mit Angesicht, Leib, Armen, Füßen und mit allen äußeren und inneren Sinnen, und noch weniger, daß sie dann mit Kleidern angetan seien, daß sie Aufenthaltsorte und Wohnungen haben; und daß sie dies alles deshalb nicht begreifen können, weil die meisten daselbst aus dem Sinnlichen, das dem Körper angehört, denken, und daher glauben, was sie nicht sehen und berühren können, sei nichts; und daß wenige unter ihnen vom äußeren Sinnlichen zum Inneren geführt und so in das Licht des Himmels erhoben werden können, in dem solches wahrgenommen wird. Daher kommt, daß sie von ihrer Seele oder dem Geist keine Vorstellung wie von einem Menschen haben können, sondern die Vorstellung wie von einem Wind, von einer Luft oder einem Hauch ohne Gestalt, in welchem gleichwohl etwas Leben sei. Dies ist der Grund, warum sie glauben, daß sei nicht eher auferstehen werden, als am Ende der Welt, das sie das Jüngste Gericht nennen, und daß dann der Körper, obgleich in Staub zerfallen und in alle Winde zerstreut, wiederhergestellt und mit ihrer Seele oder ihrem Geist wiedervereinigt werde. Ich fügte hinzu, es sei ihnen gestattet, so zu glauben, weil die, welche aus dem äußeren Sinnlichen denken, nicht anders denken können, als daß die Seele oder der Geist nicht als Mensch in menschlicher Gestalt leben könne, wofern er nicht wieder denselben Leib, den er in der Welt herumtrug, zurückerhält; sagte man ihnen deshalb nicht, der Leib stehe wieder auf, so würden sie die Lehre von der Auferstehung und vom ewigen Leben als unbegreiflich aus dem Herzen stoßen. Aber dennoch gewährt jene Ansicht von der Auferstehung den Nutzen, daß die Mensch an ein Fortleben nach dem Tode glauben, aus welchem Glauben folgt, daß, wenn sie auf dem Krankenlager liegen, und nicht aus Weltlichem und Leiblichem, somit nicht aus Sinnlichem wie früher denken, sie dann glauben, sie werden sogleich nach ihrem Hingang leben; sie sprechen auch dann vom Himmel und von der Hoffnung auf ein Fortleben dort sogleich nach dem Tode, indem sie sich über den Lehrsatz vom Jüngsten Gericht hinwegsetzen. Ich wunderte mich oft, erzählte ich weiter, daß solche, die im Glauben stehen, wenn sie über das Fortleben nach dem Tode oder über die Ihrigen bei deren Sterben oder nach dem Hingang derselben sprechen und dann nicht zugleich an das Jüngste Gericht denken, der Ansicht sind, dieselben werden leben als Menschen unmittelbar nach dem Verscheiden; aber sobald der Gedanke an das Jüngste Gericht einfließt, schlägt diese Vorstellung in die materielle Vorstellung von ihrem irdischen Leib um, daß dieser wiederum mit seiner Seele verbunden werden müsse; denn sie wissen nicht, daß ein jeder Mensch hinsichtlich seines Inneren ein Geist ist; daß dieser es ist, der im Körper und in jedem einzelnen Glied desselben lebt; und nicht der Körper aus sich selbst lebt, daß es der Geist eines jeden ist, von dem der Körper seine Gestalt erhält, der folglich vorzugsweise Mensch ist und von gleicher Gestalt, nur unsichtbar vor den Augen des Leibes, dagegen sichtbar vor den Augen der Geister. Daher erscheinen auch, wenn dem Menschen das Gesicht des Geistes geöffnet wird, was durch Entfernung des leiblichen Gesichtes geschieht, Engel als Menschen; so erschienen den Alten Engel, wovon im Wort zu lesen ist.

 

Ich sprach auch einige Male mit Geistern, die ich während ihres Lebens in der Welt als Menschen gekannt hatte und fragte sie, ob sie wieder mit ihrem irdischen Leib wollten vereinigt werden, wie sie früher gedacht hatten: sobald sie das hörten, flohen sie schon bei der bloßen Vorstellung einer solchen Verbindung weit weg, von Staunen ergriffen, daß sie in der Welt aus blindem Glauben ohne jedes Verständnis so gedacht hätten.

 

(166)

Außerdem sah ich auf jener Erde ihre Wohnungen; es waren niedrige, langgestreckte Häuser, mit Fenstern an den Seiten nach Anzahl der Gemächer und Kammern, in die sie geteilt waren. Das Dach war rund, und eine Tür an beiden äußersten Enden; die Häuser, sagten sie, wären aus Erde gebaut und mit Rasen belegt. Die Fenster aus Grasfasern, die sie so zusammenwebten, daß das Licht durchscheine. Es wurden auch kleine Kinder gesehen; die Nachbarn, erzählten sie, besuchen sich dort einander, besonders der Kinder wegen, damit diese den Umgang mit anderen Kindern unter der Eltern Augen und Leitung genießen. Es erschienen auch Felder, weiß von der beinahe reifen Ernte; es wurden Samen oder Körner jener Ernte gezeigt; sie waren den Körnern des chinesischen Weizens ähnlich; auch Brote daraus wurden vorgezeigt, sie waren klein und in viereckigen Stücken. Außerdem erschienen Grasplätze mit Blumen darauf, und auch Bäume mit Früchten, die den Orangen ähnlich waren, dann Gebüsche, die zwar keine Weinstöcke waren, aber dennoch Beeren trugen, aus denen sie Wein bereiten.

 

(167)

Ihre Sonne, die für uns ein Stern ist, erscheint daselbst flammend rot, in der Größe von etwa dem vierten Teil der unsrigen; ihr Jahr besteht aus etwa zweihundert Tagen und der Tag aus fünfzehn Stunden im Vergleich mit der Tageslänge auf unserer Erde; die Erde selbst gehört zu den kleinsten im Sternenhimmel, indem sie kaum fünfhundert deutsche Meilen63 im Umfang beträgt. Dies gaben die Engel an infolge einem angestellten Vergleich mit den Verhältnissen auf unserer Erde, die sie in mir oder in meinem Gedächtnis sahen; sie schlossen dies aus Engelsvorstellungen, durch die man alsbald die Raum- und Zeitmaße in richtigem Verhältnis zu den Räumen und Zeiten anderswo schätzt; die Engelvorstellungen, welche geistig sind, übertreffen in solchen Dingen in unermeßlichem Maß die menschlichen Vorstellungen, die natürlich sind.

 

 

 

(14)

 

Von der fünften Erde im Sternenhimmel und von ihren Geistern und Bewohnern

 

(Zu lesen auch in »Himmlische Geheimnisse« 10783-10788, 10809-10814, 10833-10837)

 

(168)

Wiederum wurde ich nach einer anderen Erde geführt, die außerhalb unseres Sonnensystems im Weltall war, und dies auch durch Zustandsveränderungen, die fast zwölf Stunden dauerten. In meiner Begleitung waren mehrere Geister und Engel aus unserer Erde, mit denen ich unterwegs oder während jenes Fortschreitens sprach. Ich wurde dieses Mal bald schräg aufwärts und bald schräg abwärts, beständig gegen rechts geführt, was im anderen Leben soviel wie gegen Mittag heißt. Nur an zwei Orten sah ich Geister und an einem davon sprach ich mit ihnen. Auf jenem Weg oder während jenes Fortschreitens hatte ich Gelegenheit zu beobachten, wie unermeßlich der Himmel des Herrn ist, nämlich der Himmel für die Engel und Geister; denn aus seinen unbewohnten Regionen konnte man schließen, er sei so unermeßlich groß, daß wenn es mehrere Myriaden von Erden gäbe und auf jeder eine so große Menschenmenge wie auf der unsrigen, er dennoch in Ewigkeit für sie zum Wohnen zureiche und niemals ausgefüllt werden könne. Dies konnte ich aus dem Vergleich schließen, den ich mit der Ausdehnung des Himmels, der unsere Erde umgibt, mit dem [Raum] anstellte, der für denselben bestimmt ist, und die Ausdehnung des ersten war verhältnismäßig so klein, daß sie nicht dem hundert tausendsten Teil des letzten gleichkam.

 

(169)

Sobald die Engelsgeister, die von jener Erde stammten, uns ansichtig wurden, redeten sie uns an, und fragten wer wir wären und was wir wollten. Wir sagten, wir wären auf der Reise und wären hierhergebracht worden und sie sollten sich nicht vor uns fürchten. Sie fürchteten nämlich, wir gehörten zu denen, welche sie irre machen wollten über Gott, über den Glauben und dergleichen, und nur derentwillen sie sich in jene Gegend bei ihrer Erde begeben haben, indem sie vor denselben fliehen, wohin sie nur können. Als sie befragt wurden, wodurch solche sie irre machen, antworteten sie: Durch die Vorstellung von dreien und durch die Vorstellung des Göttlichen ohne das Menschliche in Gott, da wir doch wissen und innerlich wahrnehmen, daß Gott Einer ist, und daß Er Mensch ist. Jetzt nahm man wahr, daß die, welche sie irre machten und vor welchen sie flohen, aus unserer Erde stammten, und ferner aus dem Umstand, daß aus unserer Erde solche sind, die im anderen Leben so umherschweifen, aus einem Verlangen und einer Lust am Reisen, die sie in der Welt eingesogen haben, denn auf anderen Erden kommen solche Reisen nicht vor. Hernach wurde in Erfahrung gebracht, daß es Mönche wären, die aus Verlangen die Völker zu bekehren, auf unserer Erde umhergewandert sind. Wir sagten ihnen daher, sie täten wohl daran vor ihnen zu fliehen, weil deren Absicht nicht sei, zu lehren, sondern zu gewinnen und zu herrschen; und sie wären auf verschiedene Weise bemüht, erst die Gemüter für sich einzunehmen, dann aber sie sich als Sklaven zu unterwerfen; überdies, sagten wir, täten sie wohl daran, sich in ihrer Vorstellung von Gott nicht durch solche irre machen zu lassen. Weiter sagten sie, solche verwirrten sie auch dadurch, daß sie behaupten, man müsse ihnen Glauben schenken und glauben was sie sagen; sie geben ihnen aber den Bescheid, sie wüßten nicht, was Glaube oder was an etwas glauben heiße, da sie in ihrem Inneren wahrnähmen, daß etwas so sei. Sie waren aus dem himmlischen Reich des Herrn, wo alle aus innerer Wahrnehmung das Wahre wissen, das bei uns Glaubenswahrheit genannt wird, denn sie sind in der Erleuchtung vom Herrn verschieden von denen im geistigen Reich. Daß die Engelsgeister jener Erde aus dem himmlischen Reich waren, konnte man auch aus dem Flammenartigen sehen, woraus ihre Vorstellungen hervorgehen; denn ein flammendes Licht ist im himmlischen Reich und ein weißes Licht im geistigen Reich. Die aus dem himmlischen Reich sind, sagen, wenn von Wahrheiten die Rede ist, nichts weiter als: Ja, ja, oder: Nein, nein, und niemals vernünfteln sie darüber, ob es so sei oder nicht. Es sind die, von denen der Herr sagt: „Eure Rede sei: Ja, ja, nein, nein; was darüber ist, das ist vom Übel“; daher kommt, daß jene Geister sagten, sie wüßten nicht, was es heiße, Glauben haben oder an etwas glauben; sie sehen dies an, als wenn jemand zu einem Genossen, der mit seinen Augen Häuser sieht oder Bäume, sagen würde, er müsse Glauben haben, oder daran glauben, daß es Häuser und Bäume seien, während er doch deutlich sieht, daß es so ist: so beschaffen sind die aus dem himmlischen Reich des Herrn und von solcher Art waren diese Engelsgeister64. Wir sagten ihnen, daß es auf unserer Erde wenige gibt, die eine innere Wahrnehmung haben, weil sie in ihrer Jugend Wahres lernen, dasselbe aber nicht üben; denn es gibt zwei Vermögen im Menschen, Verstand und Wille genannt. Diejenigen nun, die das Wahre nicht weiter als bis ins Gedächtnis und von da aus ein wenig ins Verständnis einlassen, aber nicht ins Leben, das heißt in den Willen, diese sagen, weil sie in keiner Erleuchtung oder in keinem inneren Schauen vom Herrn sein können, man müsse glauben, oder Glauben haben, und sie vernünfteln auch darüber, ob es war sei oder nicht, ja sie wollen nicht einmal, daß man mit einem inneren Schauen oder mit einer gewissen Erleuchtung durch den Verstand wahrnehme. Sie sprechen so, weil das Wahre bei ihnen ohne Licht aus dem Himmel ist, und denen, die ohne Licht aus dem Himmel sehen, Falsches wie Wahres und Wahres wie Falsches erscheinen kann; daher sind viele dort mit einer solchen Blindheit geschlagen, daß sie behaupten, wenn der Mensch das Wahre auch nicht tue oder danach lebe, er dennoch durch den Glauben allein selig werden könne, als wäre der Mensch nicht Mensch vermöge seines Lebens und diesem gemäß, sondern vermöge des Wissens solcher Glaubensdinge ohne ein Leben danach.

 

Darauf sprachen wir mit ihnen vom Herrn, von der Liebe zu Ihm, von der Liebe gegen den Nächsten und von der Wiedergeburt, wobei wir sagten, den Herrn lieben, heiße die Gebote lieben, die von Ihm sind, das heißt, aus Liebe nach ihnen leben65. Die Liebe gegen den Nächsten bestehe darin, Gutes wollen und daher Gutes tun dem Mitbürger, dem Vaterland, der Kirche, dem Reich des Herrn, nicht um seiner selbst willen, um den Schein oder ein Verdienst zu haben, sondern aus der Neigung zum Guten66. Von der Wiedergeburt (sagten wir): daß diejenigen, die vom Herrn wiedergeboren werden und das Wahre alsbald aufs Leben anwenden, in eine innere Wahrnehmung darüber gelangen; die aber, die das Wahre zuerst ins Gedächtnis aufnehmen und hernach es wollen und tun, solche sind, die im Glauben stehen, denn sie handeln aus dem Glauben, der dann Gewissen genannt wird. Sie sagten, sie werden inne, daß es so sei, mithin auch, was der Glaube sei. Ich sprach mit ihnen mittels geistiger Vorstellungen, durch die sich solche Gegenstände im Licht darstellen und fassen lassen.

 

(170)

Diese Geister, mit denen ich eben sprach, waren von der Nordseite ihrer Erde. Darauf wurde ich zu anderen geführt, die von der Westseite waren; diese wollten gleichfalls erforschen, wer und wie beschaffen ich wäre, und sagten sogleich, daß bei mir nichts als Böses wäre, sie dachten, dadurch würde ich vom näheren Hinzutreten abgeschreckt. Ich bemerkte, daß sie zu allen Ankömmlingen zuerst so sprechen; es wurde mir aber verliehen, ihnen zu antworten, ich wüßte wohl, daß es so sei und daß bei ihnen gleichfalls nichts als Böses sei, weil jeder ins Böse geboren wird, und daß daher, was von einem Menschen, Geist oder Engel als von dem Seinigen oder Eigenen kommt, nichts als Böses ist, weil alles Gute, das bei einem jeden sich findet, vom Herrn ist. Hieraus merkten sie, daß ich in der Wahrheit sei und ich wurde zu einer Unteredung mit ihnen zugelassen. Nun zeigten sie mir ihre Vorstellung vom Bösen beim Menschen und vom Guten aus dem Herrn, wie sich beides voneinander scheidet. Sie legten das eine neben das andere, beinahe einander berührend und doch geschieden und gleichsam auf unaussprechliche Weise verbunden, so daß das Gute das Böse führt und zügelt, damit ihm nicht gestattet ist, nach Belieben zu handeln und daß das Gute auf diese Weise das Böse lenkt, wohin es will, ohne daß das Böse es merkt: so stellten sie die Herrschaft des Guten über das Böse dar und zugleich den Zustand der Freiheit. Darauf fragten sie, wie der Herr bei den Engeln aus unserer Erde erscheine; ich sagte, Er erscheint in der Sonne als Mensch, daselbst umgeben vom Sonnenfeuer, aus dem die Engel in den Himmeln all ihr Licht haben und die Wärme, welche aus Ihm hervorgeht, ist das göttliche Gute, und das Licht daraus ist das göttliche Wahre, beides aus der göttlichen Liebe, welche das um den Herrn in jener Sonne erscheinende Feuer ist; aber diese Sonne zeigt sich nur den Engeln im Himmel und nicht den Geistern, die unterhalb desselben sind, denn diese sind von der Aufnahme des Guten der Liebe und des Wahren des Glaubens entfernter als die Engel, die im Himmel sind (siehe oben Nr. 40). Sie wurden veranlaßt, über den Herrn und Seiner Erscheinung vor den Engel aus unserer Erde nachzufragen, weil es damals dem Herrn gefiel, Sich bei ihnen gegenwärtig zu zeigen und in Ordnung zu bringen, was dort durch böse Geister in Verwirrung geraten war, über die sie auch klagten; daß ich dieses sehen möchte, war auch der Grund, daß ich dorthin geführt wurde.

 

(171)

Es erschien damals eine dunkle Wolke gegen Morgen, aus der Höhe herabsteigend, welche im Herabsteigen nach und nach heller wurde und in einer menschlichen Gestalt erschien, bis diese zuletzt in feurigem Glanz dastand, umgeben von Sternchen derselben Farbe; so stellte Sich der Herr gegenwärtig dar bei den Geistern, mit denen ich sprach. Während Seiner Gegenwart wurden von allen Seiten alle daselbst befindlichen Geister versammelt und als sie kamen, wurden die guten von den bösen getrennt, die guten zur Rechten und die bösen zur Linken und dies sofort wie von selbst. Die zur Rechten standen, wurden nach der Beschaffenheit des Guten, und die zur Linken, nach der Beschaffenheit des Bösen bei ihnen geordnet. Die Guten wurden zurückgelassen, damit sie eine himmlische Gesellschaft unter sich bildeten; die Bösen aber wurden in die Höllen geworfen.

 

Nachher sah ich, daß jener feurige Glanz hinabkam in die niedrigen Gegenden der dortigen Erde, und dann erschien er zuerst in einem flammenden Rot, das ins Lichthelle überging, dann in einer Lichthelle, die sich verdunkelte, und zuletzt zeigte er sich im Dunkel. Es wurde mir von den Engeln gesagt, daß diese Erscheinung sich nach der Aufnahme des Wahren vom Guten und des Falschen vom Bösen bei den Bewohnern der unteren Gegenden auf jener Erde richte und daß der feurige Glanz selbst durchaus nicht solchen Veränderungen unterworfen wäre. Sie sagten auch, daß die niedrigeren Gegenden jener Erde sowohl von Guten als von Bösen bewohnt würden, beide aber sorgfältig geschieden, in der Absicht, damit die Bösen durch die Guten vom Herrn regiert würden; sie fügten hinzu, daß die Guten der Reihe nach vom Herrn in den Himmel erhoben werden, und an ihre Stelle andere treten, und so fort und fort. Bei jenem Herabkommen wurden in gleicher Weise die Guten von den Bösen getrennt und alles in Ordnung gebracht, denn die Bösen hatten sich durch verschiedene Künste und Ränke in die Wohnungen der Guten eingedrängt und fochten sie an; daher nun jene Heimsuchung. Jene Wolke, die beim Herabkommen nach und nach heller wurde und in Menschengestalt und zuletzt wie ein feuriger Glanz erschien, war eine Engelgesellschaft, in deren Mitte Sich der Herr befand. Hierdurch wurde mir zu erkennen gegeben, was unter den Worten des Herrn verstanden wird, wo Er vom Jüngsten Gericht bei den Evangelisten spricht: „Daß Er kommen werde mit den Engeln in den Wolken des Himmels mit Herrlichkeit und Kraft“.

 

(172)

Nachher erschienen Mönchsgeister, die Wandermönche oder Missionare in der Welt gewesen waren, wie schon oben gesagt worden; auch erschien eine Schar von Geistern, die aus jener Erde waren, der Mehrzahl nach böse und von den Mönchen auf ihre Seite gebracht und verführt; dieselben erschienen in der Morgengegend jener Erde aus welcher sie die Guten vertrieben hatten, die sich dann, wie oben erwähnt, nach der Nordseite jener Erde begeben hatten. Dieser Schar wurde nebst ihren Verführern zu einigen Tausenden auf einen Punkt versammelt und ausgeschieden, und die Bösen daraus in die Hölle geworfen. Es wurde mir gestattet mit einem der Mönchsgeister zu reden und ihn zu fragen, was er da mache. Er sagte, er unterrichte sie über den Herrn; was weiter? über Himmel und Hölle; was weiter? über den Glauben an alles, was er sagen würde; was weiter? über die Macht Sünden zu vergeben, und den Himmel zu öffnen und zu schließen. Es wurde dann erforscht, was er vom Herrn, von den Wahrheiten des Glaubens, von der Vergebung der Sünden, von der Erlösung des Menschen, sowie vom Himmel und der Hölle wisse, und das Ergebnis war, daß er kaum etwas wußte, und daß er über alles und jedes im Dunkeln und Falschen war, und daß er ganz allein von der Begierde zu gewinnen und zu herrschen erfüllt war, die er sich in der Welt angewöhnt und von da mitgebracht hatte. Daher wurde ihm gesagt, weil er aus jener Begierde so weit gewandert und die Lehre so bei ihm bestellt sei, so habe er den Geistern jener Erde das himmlische Licht nur entziehen und die Finsternis der Hölle herbeiführen und so bewirken können, daß die Hölle bei ihnen herrsche und nicht der Herr. Übrigens war er listig im Verführen, aber stumpfsinnig in allem, was den Himmel betrifft; weil er so beschaffen war, wurde er nachher in die Hölle geworfen. Auf diese Weise wurden die Geister jener Erde von solchen befreit.

 

(173)

Die Geister jener Erde sagten unter anderem auch, daß jene Fremdlinge (welche, wie erwähnt, Mönchsgeister waren) sie mit allem Fleiß zu überreden gesucht hätten, zusammen in einer Gesellschaft zu leben und nicht getrennt und allein. Die Geister und Engel nämlich wohnen und gesellen sich zusammen gerade so wie in der Welt: die auf Erden in Gesellschaft lebten, wohnen auch so im anderen Leben, und die getrennt in Häuser und Familien wohnten, leben auch dort getrennt. Diese Geister nun hatten auf ihrer Erde, als sie daselbst als Menschen lebten, abgesondert gelebt, in einzelnen Häusern und Familien, und so als einzelne Völkerschaften und daher wußten sie nicht, was es heiße in Gesellschaft zusammenwohnen. Also ihnen daher gesagt wurde, daß jene Fremdlinge sie zu dem Zweck dazu überreden wollten, um über sie Herrschaft und Gewalt auszuüben, und daß sie von ihnen nicht auf andere Weise unterworfen und zu Sklaven gemacht werden könnten, so erhielten wir von ihnen die Antwort, daß sie gar nicht wüßten, was Herrschaft und Gewalt ausüben heiße. Daß sie schon bei der bloßen Vorstellung von Herrschaft und Gewalt die Flucht ergreifen, gewahrte ich daran, daß einer aus ihnen, der uns zurückbegleitete, als ich ihm die Stadt zeigte, in der ich wohnte, beim ersten Anblick davonfloh und nicht mehr gesehen wurde.

 

(174)

Bei dieser Gelegenheit sprach ich mit Engeln, die bei mir waren, über die Herrschaften, daß es nämlich zwei Arten von Herrschaft gebe, eine, welche der Nächstenliebe, und die andere, welche der Selbstliebe angehöre. Die Herrschaft der Nächstenliebe walte unter denen, die abgesondert nach Haushaltungen, Geschlechtern und Völkerschaften wohnen; aber die Herrschaft der Selbstliebe bei denen, die in Gesellschaft zusammen wohnen: unter denen, die abgesondert nach Häusern, Familien und Völkerschaften leben, herrscht der Stammvater, unter ihm stehen die Familienväter und unter diesen die einzelnen Hausväter; Stammvater heißt der, von dem die Familie und von den Familien die Häuser stammen; aber diese alle herrschen aus Liebe, wie sie der Vater gegen die Kinder hegt; er lehrt sie, wie sie leben sollen, tut ihnen Gutes und, soviel er kann, gibt er ihnen von dem Seinen und niemals kommt es ihm in den Sinn, sich dieselben als Untertanen oder als Dienstleute zu unterwerfen, sondern es freut ihn, daß sie ihm gehorchen wie Kinder ihrem Vater, und weil diese Liebe in absteigender Linie, wie bekannt ist, wächst, darum handelt der Stammvater aus innigerer Liebe als selbst der Vater, von dem die Kinder zunächst abstammen: eine solche Herrschaft waltet auch in den Himmeln, denn dies ist die Herrschaft des Herrn, nämlich Seine Herrschaft aus der göttlichen Liebe gegen das ganze Menschengeschlecht.

 

Aber die Herrschaft der Selbstliebe, die der Herrschaft der Nächstenliebe entgegengesetzt ist, fing an, als der Mensch sich vom Herrn entfernte; denn soweit der Mensch den Herrn nicht liebt und verehrt, so weit liebt und verehrt er sich selbst und so weit liebt er auch die Welt; aus Notwendigkeit, damit sie sicher wären, vereinigten sich nun die Völkerschaften mit den Geschlechtern und Häusern und stellten allerlei Regierungsformen auf. Denn in den Maß, in welchem die Selbstliebe zunahm, nahm auch allerlei Böses zu, nämlich Feindschaft, Neid, Haß, Rache, Grausamkeit, List gegen alle, die sich widersetzten; aus dem Eigenen nämlich, in dem die Selbstsüchtigen sind, entquillt nichts anderes als Böses, denn das Eigene des Menschen ist nichts als Böses, und das Eigene nimmt, weil es böse ist, nichts Gutes aus dem Himmel auf. Daher ist die Eigenliebe, wenn sie herrscht, Quelle all dieser Arten von Bösem67; auch ist diese Liebe so beschaffen, daß sie, soweit ihr die Zügel überlassen werden, sich zuletzt so weit ergeht, daß ein solcher über alle anderen im ganzen Erdkreis herrschen, daß er alle Habe der anderen besitzen will, ja, nicht genug, daß er über den gesamten Himmel zu gebieten begehrt, wie am heutigen Babylonien zu ersehen ist. Dies ist nun die Herrschaft der Selbstliebe, von der sich die Herrschaft der Nächstenliebe so sehr unterscheidet, wie der Himmel von der Hölle. Aber wie sehr auch die Herrschaft der Selbstliebe in den Gesellschaften oder in Reichen und Staaten obwaltet, so gibt es dennoch auch in ihnen eine Herrschaft der Nächstenliebe und zwar bei solchen, die weise sind aus dem Glauben und der Liebe gegen Gott, denn diese lieben den Nächsten. Daß diese auch in den Himmeln in Völkerschaften, Geschlechter und Häuser gesondert, obwohl zugleich in Gesellschaften wohnen, jedoch nach geistigen Verwandtschaften, die sich auf das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens beziehen, das soll aus der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn an anderer Stelle berichtet werden.

 

(175)

Nach diesem fragte ich jene Geister über verschiedenes auf ihrer Erde, aus der sie waren; zuerst über ihren Gottesdienst und über die Offenbarung. Über den Gottesdienst sagten sie, es kämen die Stämme mit ihren Familien an jedem dreißigsten Tag an einem Ort zusammen und hörten Predigten, und der Prediger lehre dann von einem etwas über die Erde erhöhten Katheder die göttlichen Wahrheiten, die zum Guten des Lebens führen. Von der Offenbarung sagten sie, es geschehe dieselbe frühmorgens in einem Zustand zwischen Schlafen und Wachen, wenn sie in einem inneren, noch nicht durch Körpersinne und durch weltliche Dinge getrübten Licht sind; und sie hörten dann die Engel des Himmels über die göttlichen Wahrheiten sprechen und über das Leben nach ihnen; und wenn sie erwachten, so erschiene ihnen ein Engel in einem weißen Kleid neben dem Bett, der dann plötzlich aus ihren Augen verschwinde; daran sehen sie, daß, was sie vernommen haben, aus dem Himmel ist; so unterscheidet sich ein göttliches Gesicht von einem nicht göttlichen Gesicht; denn in einem nicht göttlichen Gesicht erscheine kein Engel; auf diese Weise fügten sie hinzu, geschähen die Offenbarungen bei ihren Predigern, manchmal auch bei anderen.

 

(176)

Auf die Frage nach ihren Wohnungen sagten sie, dieselben seien niedrig, aus Holz, mit einem flachen Dach, um das ein schräg abwärts geneigter Kranz laufe, und vorne wohnten darin der Mann und die Frau, im anstoßenden Gemach die Kinder, dann die Mägde und Knechte. Betreffs der Speise sagten sie, sie tränken Milch mit Wasser; die Milch erhielten sie von Kühen, welche Wolle wie Schafe tragen. Von ihrer Lebensweise sagten sie, sie gingen nackt; die Nacktheit gereiche ihnen nicht zur Schande; ferner (bemerkten sie) ihre geselligen Unterhaltungen beschränkten sich auf die Glieder eines Stammes untereinander.

 

(177)

Von der Sonne ihrer Erde erzählten sie, sie erscheine den Bewohnern flammend; das Jahr betrage bei ihnen zweihundert Tage und der Tag sei gleich neun Stunden unserer Zeit, was sie aus der Tageslänge auf unserer Erde, die sie in mir wahrnahmen, schließen konnten; und weiter sagten sie, sie hätten beständigen Frühling und Sommer und es grünten die Felder und trügen die Bäume Früchte ohne Unterlaß. Die Ursache hiervon sei, weil ihr Jahr so kurz ist, indem es nur die Dauer von fünfundsiebzig Tagen unseres Jahres hat, und wo die Jahre so kurz sind, da verweilt nicht Kälte im Winter, noch die Hitze im Sommer, weshalb die Erde beständigen Frühling hat.

 

(178)

Von Verlobungen und Ehen auf ihrer Erde berichteten sie, die Tochter werde in ihrem mannbaren Alter zu Hause behalten und dürfe nicht ausgehen, bis zum Tag, an dem sie vermählt werden soll, dann werde sie in ein gewisses Verheiratungshaus geführt, wohin auch mehrere andere mannbare Jungfrauen gebracht werden, und da stelle man sie hinter eine Schranke, die ihnen bis zur Mitte ihres Leibes reiche und so erscheinen sie unverhüllt was den Busen und das Angesicht betrifft, und nun kämen Jünglinge und wählen sich eine Gattin aus und ersieht der Jüngling eine, die ihm zusagt, zu der sein Herz ihn hinzieht, so reiche er ihr die Hand: folgt sie, so führe er sie in sein bereitetes Haus und sie werde seine Gattin. An den Angesichtern nämlich sehen sie, ob sie mit den Seelen übereinstimmen; denn bei jedem ist dort das Angesicht der Spiegel der Seele; nicht heuchelt und lügt es. Damit alles anständig zugeht und ohne Mutwillen, sitzt hinter den Jungfrauen ein Greis und zur Seite eine alte Frau und geben acht. Es gibt mehrere solche Orte, zu denen die Jungfrauen geführt werden, und auch bestimmte Termine dazu, damit die Jünglinge wählen können; denn finden sie an dem einen Ort kein Mädchen, das ihnen zusagt, so begeben sie sich an einen anderen und wenn nicht zu dieser Zeit, so kehren sie zu einer folgenden wieder. Noch sagten sie, der Mann habe stets nur eine Gattin, und niemals mehrere, weil dies gegen die göttliche Ordnung sei.

 

 

 

(15)

 

Von der sechsten (vierten) Erde im Sternenhimmel und von ihren Geistern und Bewohnern68

 

(179)

Zu dieser Erde, wovon im jetzt Folgenden, wurde ich nicht geführt, wie zu den anderen, sondern die Geister selbst, die von dieser Erde stammten, wurden mir zugeführt. Und als sie in einiger Entfernung waren, erschienen sie als eine Masse, die sich in die Länge ausdehnte, aber nicht zusammenhängend, sondern geteilt war, denn es waren viele, und in Abteilungen. Sie bewegten sich zuerst nach unten zu, und ich wurde gewahr, daß sie von da emporzusteigen und so zu mir zu kommen suchten, aber nicht konnten. Deshalb gingen sie ein wenig weiter links vorwärts, bis zum Erdkörper des Mars, und dort bemühten sie sich emporzukommen, was ihnen auch gelang, aber mit Schwierigkeit.

 

Der Grund, warum es so geschah, war der, weil sie von einer ganz anderen Sinnesart waren, als die Geister unserer Erde; und die, welche eine andere Sinnesart haben, werden auf verschiedenen Wegen geführt, damit ihnen Geister beigesellt werden, durch die eine Verbindung möglich wird, denn die Neigungen und Gedanken sind es, welche die Geister und Engel verbinden und scheiden. In dem Maß, als sie in betreff dieser verschieden sind, erscheinen sie voneinander getrennt; gleichwohl aber werden sie durch vermittelnde Geister verbunden, wenn es dem Herrn so gefällt.

 

Dies war der Grund, warum sie bis zum Erdkörper des Mars geführt wurden.

 

(180)

Sobald sie mit jenen verbunden waren, erschienen sie sogleich über dem Haupte, somit in meiner Nähe; denn durch die Verbindung mit jenen wurde eine Zusammengesellung in betreff der Neigungen und der daraus stammenden Gedanken mit den Geistern unserer Erde, die um mich her waren, bewirkt, und gemäß der Zusammengesellung in betreff jener erscheint die Gegenwart, wie aus dem oben Gesagten erhellen kann. Sie redeten alsdann mit mir, und sagten, daß sie dort verwandte (consocios) Geister gefunden hätten.

 

(181)

Zuerst wurde gesprochen von der Rede derer, die auf ihrer Erde leben, sie sagten, sie teilten ihre Gedanken im Gespräch einander mit auf einem inneren Weg, nicht wie andere auf einem äußeren, und zwar vermittelst der Atmosphäre, und des Blickes. Dies geschieht auf folgende Weise:

 

Sie denken innerlich, und die Denkvorstellungen werden dem anderen mitgeteilt durch ein gewisses Hineinfallen in die inwendigeren Teile der Ohren, auf einem Wege, der auf unserer Erde unbekannt, gleichwohl aber denen bekannt ist, die Anatomie verstehen; denn es befindet sich ein Kanal innerhalb des Ohres, der die Eustachische Röhre heißt. Derselbe öffnet sich im Mund, und endigt sich in der Ohrkammer und ist mit einer dünnen Haut umgeben. Durch diesen Kanal fällt mit einem leisen Ton die Luft, die geatmet wird, hinein, und so wird das redende Denken mitgeteilt. Dies geschieht mittelst der Atmosphäre, wie oben gesagt wurde.

 

Ferner, wenn sie miteinander reden, bewegen sie auch die Lippen, sowohl im allgemeinen als im besonderen; und diese feinen Bewegungen setzen sich fort gegen die Augen, hauptsächlich gegen das linke Auge, und hier zeigt sich dann ihr inneres Denken und das Leben desselben. Dies geschieht mittelst des Blickes (visu), wie oben gesagt worden.

 

Hieraus wurde offenbar, daß ihr Angesicht mit ihrem Denken eins macht, d.h. ganz übereinstimmt; denn das Angesicht ist ganz dazu gebildet, um das, was der Mensch denkt und liebt, auszudrücken und darzustellen. Daher wird auch das Angesicht der Dolmetscher der Seele genannt. Dies geschieht aber nur bei den Redlichen; anders ist es bei den Unredlichen, Gleisnern und Heuchlern. Damit ich hiervon überzeugt würde, wurde mir gegeben, gleich ihnen meine Lippen und mein Angesicht zu bewegen, und sofort durch Übereinstimmung die Gegenstände ihres Denkens inne zu werden.     himmels-engel.de

 

Sie wurden gefragt, ob es dort auch solche gebe, die in lauten Worten oder mit einem artikulierten Ton reden, sie antworteten, sie wüßten nicht, was das Artikulierte des Tones sei, wohl aber, was ein Ton sei. Als ich dieses vernommen, merkte ich die Ursache, warum sie zu den Geistern des Planeten Mars geführt, und mit ihnen zusammengesellt worden waren, ehe sie zu mir kamen, denn bei diesen findet sich die gleiche Rede, worüber man sehe, wo von den Einwohnern und Geistern jenes Erdkörpers: HG 7359-7362 gehandelt wurde.

 

(182)

Durch das Hören ihrer Rede, stellte sich ein Zweifel ein in Beziehung auf ihr Atmen, ob es wohl gleich sei dem Atmen der Menschen unserer Erde. Es wurde gesagt, es sei zwar das gleiche, aber es werde nicht artikuliert auf dem Weg, wenn es in einen Ton übergeht, was bei uns in der Luftröhre und in der Kehle geschieht; auch bewegten sich ihre Lippen nicht nur durch den Einfluß der Vorstellungen in ihre Fibern, sondern auch durch den inwendig ergehenden Lungenhauch.

 

(183)

Einige von den Geistern unserer Erde brachten den Zweifel vor, ob jene aus dem Sternenhimmel seien; deshalb durften die Engel nachforschen, woher sie wären, und es wurde in Erfahrung gebracht, daß sie von einem Sterne stammen, der ihre Sonne, und sehr weit entfernt ist von der Sonne unserer Welt, und die Lage desselben sei unten bei der Milchstraße; auch gehöre dieser Stern zu den kleineren.

 

(184)

Als ich mich nach ihrer Sprechweise weiter erkundigte, sagten sie, die Bewohner dieses Erdkörpers hätten keine artikulierte Rede, wie ich, aber doch laufe sie in Tönen aus mit einem gleichsam artikulierten Reden. Es wurde mir erklärt, welcher Art das gleichsam artikulierte Reden sei: es sei kein reden durch Worte, sondern durch solche Vorstellungen, wie sie sich im nächsten Denken finden, in dem der Mensch ist, wenn er redet. Diese Vorstellungen sind ganz verschieden von den Vorstellungen des inneren Denkens, worin der Mensch ist, wenn er nicht redet, und wenn er über Sachen urteilt. Aus jenen durch Vorstellungen modifizierten Tönen wird die Rede vollständiger vernommen, als die Rede durch Worte, denn die allgemeine Regung, die im Redeton des Menschen sich äußert und somit durch Vorstellungen modifiziert ist, gewährt eine inwendigere und dadurch vollständigere Auffassung.

 

(185)

Sie sagten ferner, daß sie, wenn sie miteinander reden, meistens zum neunten Gebrauch fortschreiten, und daß es im Weltall solche gebe, die beim Reden fortschreiten zum fünften Gebrauch, zum siebenten, zum zehnten, zum fünfzehnten, zum zwanzigsten, bis zum fünfzigsten. Als ich gerne wissen wollte, was das wäre, wurde es erklärt; es heiße nämlich, in weit entfernter Beziehung von der Sache, um die es sich handelt, reden. Die Sache wurde durch Beispiele erläutert, wie zum Beispiel: Wenn einer im Tempel ist, und man fragt, wo er sei, so sage man nicht, daß er dort sei, sondern er sei nicht bei sich, oder ferne von seinem Haus, und so weiter; darunter verstehen sie, er sei bei Gott, also im Tempel, denn wer im Tempel ist, der ist bei Gott; und in dem Maß, als bei Gott, ist er nicht bei sich oder in seinem Haus. Durch das Sein in seinem Haus verstehen sie auch bei sich sein.

 

Ein weiteres Beispiel: Wenn jemand einen anderen, durch solches was seiner Liebe angehört, für sich gewinnt, so sagt man zu ihm: Du hast es zu machen gewußt, oder: jetzt bist du in ihm, oder: jetzt ist er in dir, oder anders; nur muß es in einer entfernten Beziehung sein, d.h. reden nach dem 5., 9., 15., 20. bis zum 50. Gebrauch.

 

Nach dem Gebrauch reden ist eine im Himmel angenommene Redensart und bezeichnet, bis zu welchem Grad die Rede von der Sache entfernt sei, um die es sich handelt; und was seltsam ist, wenn einer in so entfernter Beziehung redet, wissen sie sogleich, bis zu welchem Grad (die Entfernung) sei ohne Zählung.

 

Die, welche in dem Denkreden sind, wie die Einwohner jener Erde und viele andere, die ebenso durch Angesicht und Lippen und ein durch die Denkvorstellungen bestimmtes Tönen sich miteinander besprechen, werden sogleich inne, von welchem Gegenstand auf diese Weise gesprochen wird; denn das Denken selbst entwickelt und äußert sich vollständiger durch eine solche Rede, als durch eine Wörtersprache, die verhältnismäßig eine materielle ist.

 

(186)

Wegen einer solchen Denk- und Redeweise können die Geister jener Erde nicht zusammen sein mit den Geistern unserer Erde, weil die Geister unserer Erde aus der Sache selbst heraus und nicht entfernt von ihr denken und reden; auch können sie nicht zusammen sein mit den Geistern des Planeten Merkur, weil diese ebenfalls beim nächstliegenden Gebrauch verweilen; deshalb entfernen sie sich von diesen und von jenen so weit als möglich.

 

(187)

Sie wollen bärtig sein und alt erscheinen, aus dem Grund, weil sie immer einen bärtigen Alten zu ihrem Vorsteher erwählen, der gleichsam ihr König und Hohepriester ist. Das gemeine Volk verehrt ihn auch, und sie pflegen, nach seiner Lebensweise zu leben, bis zu dem Grad, daß sie glauben, sein Leben teile sich ihnen mit. Aber die Verständigen unter ihnen verehren Gott.

 

Ein solcher bärtiger Alter, der ihr Hohepriester gewesen war, befand sich mit den übrigen bei mir; weil dieser von den gemeinen Geistern göttliche Verehrung annahm, und sie glauben machte, daß sein Leben sich ihnen mitteile, wurde er streng bestraft. Dies geschah durch das Einwickeln und Zusammendrehen in ein Tuch; und nachher wurde er in die Hölle nahe bei seiner Erde geworfen.

 

(188)

Als sie durch meine Augen die Gegenstände unserer Erde sehen durften, achteten sie gar wenig darauf, aus dem Grund, weil sie gewöhnt sind, entfernt von den nächsten Gegenständen zu denken, somit sie eben nur im Schatten zu sehen, denn wie das Denken des Menschen, so ist auch sein Sehen beschaffen; denn das innere Sehen, das dem Denken angehört, ist es, das im äußeren und durch dieses sieht. Sie sagten damals, daß ihre Erde sehr felsig sei, und es gebe nur einige Täler zwischen den Felsen, die angebaut seien; aber es wurde vernommen, daß sie nur da, wo sie wohnen, so beschaffen sei, und anderswo anders. Sie war en bei mir fast einen ganzen Tag.

 

Ende.

 

 

 


(*)

 

Register zu den Erdkörpern im Weltall

(Die Zahlen deuten auf die Absatznummern)

 

 

Aristoteles, 38

Atmen. Die Geister und Engel haben ein Atmen, 87.

Atmosphäre des Mondes, 111.

Auge (das) entspricht dem Verstand; das Sehen des linken Auges entspricht der Einsicht; das Sehen des rechten Auges entspr. der Weisheit, 22 (Fußn. 15).

Äußere (das) des Lebens ist nach dem Tode verschlossen, das Innere des Lebens aber geöffnet, 30 (Fußn. 17).

Auferstehen. Der Mensch steht sogleich nach Tode seinem Geist, nicht aber seinem Leib nach auf; der Herr allein ist auch mit Seinem Leib auferstanden, 159 (Fußn. 62).

Auferstehung warum der irrtümliche Glaube an die Auferstehung des Körpers gestattet wurde, 165.

Babylonien (das heutige), 174.

Bauwerke, 151.

Beschaffenheit (die) eines jeden Geistes offenbart sich im anderen Leben durch den Einfluß, der in der Mitteilung seiner Neigung besteht, 50.

Bewegung, Fortschreiten und Ortsveränderungen sind im anderen Leben Zustandsveränderungen des Inneren, 125 (Fußn. 54).

Bewohner (die) aller Erden verehren das Göttliche unter Menschengestalt, somit den Herrn, 7 (Fußn. 8).

Böse, (alles) kommt aus der Selbst- und Weltliebe, wenn sie herrschen, 174 (Fußn. 67).

Bösen, (am) lernt man, was gut ist, da die Beschaffenheit des Guten an seinem Gegenteil erkannt wird, 77.

brennendes Verlangen eines gewissen Geistes Einlaß in den Himmel zu bekommen; die Entsprechung solcher Geister im Großmenschen, 79.

Chor nennt man es, wenn eine Zahl von Geistern zusammen und einmütig [im Einklang] sprechen, 61

(Fußn. 31) Chöre von Engeln, 61.

Demütigung, (besondere) der Bewohner des Mars, 91.

Dreiheit und Einheit im Herrn, 159.

Druckschrift, 81, 115, 155; unbekannt auf den anderen Erdkörpern, 155.

eheliche Liebe, woraus sie entsteht, 163.

Eigene (das) des Menschen ist nichts als Böses, 174 (Fußn. 67).

Einfluß (der) eines Geistes ist die Mitteilung seiner Neigung, 50. Es gibt einen geistigen Einfluß, das heißt, aus der geistigen Welt in die natürliche; aber nicht umgekehrt, 102. Es scheint als bestände ein Einfluß vom Äußeren ins Innere des Menschen; es ist aber Täuschung, 102 (Fußn. 48).

Elias (unter) wird im vorbildlichen Sinn der Herr verstanden, 82 (Fußn. 38).

Engel (alle) sind Menschen gewesen, 1, 30. Der Unterschied zw. himmlischen und geistigen Engeln, 169.

Entfernungen im anderen Leben verhalten sich ganz und gar wie die Zustände des Inneren bei einem jeden; diejenigen, die sich in einem ähnlichen Zustand befinden, sind auch zusammen in einer Gesellschaft und an einem Ort, 125, 135.

Entsprechung (die) des Menschen und alles einzelnen an ihm mit dem Größten Menschen, welcher der Himmel ist, 5 (Fußn. 7), 156.

Erde. Wo ein Erdkörper ist, da ist auch der Mensch, denn der Mensch ist der Endzweck, dessentwillen eine Erde da ist, 112. Warum es dem Herrn gefallen hat, auf unserer Erde und auf keiner anderen geboren zu werden, 113-122. Die Geister auf unserer Erde stellen verschiedene Funktionen der äußeren Teile des Körpers dar, 64; den natürlichen und körperlichen Sinn, 102; den natürlichen und äußeren Sinn, 122; und somit das Körperlich-Sinnliche, 148. Die Zahl von Erdkörpern im Weltall ist unermeßlich, 2, 3, 6, 26. Die Bewohner anderer Erdkörper erkennen alle, mit Ausnahme der

Götzendiener, den Herrn als alleinigen Gott an, 7.

Erscheinung von Geistern und Engeln auf unserer Erde, und warum solche Erscheinungen heutzutage selten geschehen, 160.

Falte (die längliche) durch welche Geister sie im Großmenschen dargestellt wird, 95.

Feuer im Wort bedeutet Liebe in beiderlei Sinn; heiliges und himmlisches Feuer ist göttliche Liebe; und höllisches Feuer ist Selbst- und Weltliebe, 52 (Fußn. 26).

Flamme (die) bedeutet die himmlische Liebe und deren Neigungen, 94.

Flüsse, im andern Leben dargestellt, 32.

Frühling. Die Ursache, warum sie auf einer Erde im Sternenhimmel beständigen Frühling und Sommer haben, 177.

Gärten, im anderen Leben dargestellt, 32, 33.

Gedanke (der) fließt aus der Neigung und ist gleichsam in ihr, 95. Man soll denken, wie man spricht, und sprechen, wie man denkt, 158. Irrtümer, in welche diejenigen verfallen, die aus dem Sinnlichen des Körpers denken, 165.

Gedächtnis. Nach dem Tode führt der Mensch das Gedächtnis aller Dinge, die er in der Welt wußte, mit sich, 127. Die Geister sehen, wenn sie zu einem Menschen kommen, das einzelnste in seinem Gedächtnis, 11. Sie dringen in sein ganzes Gedächtnis ein und lesen darin wie in einem Buch, 13. Die Geister haben das natürliche Gedächtnis von der Welt her bei sich, aber es wird nur nach dem Wohlgefallen des Herrn geöffnet, 160.

Gegensätze. Alle Wahrheit erscheint im Verhältnis zum Entgegengesetzten, 35.

Gehirn (das kleine und das große) 88.

Geister. Alle, wie viel immer als Geister und Engel leben, sind Menschen gewesen, und sind hinsichtlich der Gesinnung und Neigung gerade so beschaffen, wie sie als Menschen in der Welt waren, 30. Sie erscheinen alle in Menschengestalt und sind auch tatsächlich Menschen, 128. Die Geister bei einem Menschen sind im Besitz aller Dinge in seinem Gedächtnis, 13. Die Geister und Engel können, wenn es dem Herrn gefällt, durch die Augen eines Menschen die Dinge in der natürlichen Welt sehen, 135. Warum die Geister eines Erdkörpers von den Geistern eines anderen Erdkörpers getrennt sind, 86. Alle Geister werden an ihrer Lage in bezug auf den menschlichen Körper erkannt, 156. Die Geister unserer Erde sind listig, 61. Heutzutage ist es gefährlich mit Geistern zu reden, wofern nicht der Mensch im wahren Glauben steht und vom Herrn geführt wird, 1 (Fußn. 5). Züchtigende Geister, 72-76, 78, 154.

Gelehrten (die) Erfahrung ihrer betreffend im anderen Leben, 38, 67.

Gemüt (animus). Alles, was dem untersten Grad des natürlichen Gemüts angehört, stellt sich in irgendeiner natürlichen Form im Körper dar, 163.

Gemüt (das) verhält sich gemäß dem inneren Zustand der aufnehmenden Teile des Körpers, 58. Alles im Gemüt, oder im Denken und Wollen, bezieht sch auf das Wahre und Gute, 163.

Gerechtigkeit. Dem Herrn allein kommt Gerechtigkeit zu, 70 (Fußn. 34).

Gericht (das Jüngste) ist nicht das Ende der Welt, wie fälschlich geglaubt wird, 165. Ein Jüngstes Gericht über die Geister einer der Erdkörper im Sternenhimmel, 171.

Gesicht (das) handelt in Übereinstimmung mit dem Denken bei denen das große und kleine Gehirn hinsichtlich der geistigen Verrichtungen verbunden ist, 88. Der Unterschied zw. menschlichen Gesichtern in alten Zeiten und jetzt, 88 (Fußn. 45).

Gesicht (das) dem Menschen wird das Gesicht seines Geistes geöffnet, durch Entfernung des leiblichen Gesichtes, 165.

Glaube. Diejenigen, die in der Welt den Glauben nach der Lehre der Kirche bekannten, aber nicht ein Leben nach dem Glauben führten, haben im Jenseits keinen Glauben, 39. Ein erzwungener Glaube, wie der durch Wunder bewirkte, haftet nicht, 160.

Gott, unter menschlicher Gestalt ist der Herr, 121. Niemand kann an einen Gott glauben, Den er nicht unter irgendeiner Gestalt erfassen kann, 118. Gott kann nur unter menschlicher Gestalt erfaßt werden, 7. (Siehe Gottesdienst).

Gottesdienst der Bewohner anderer Erdkörper, 7, 65, 68, 69, 91, 98, 107, 130, 141, 142, 154, 158, 175. Niemand kann Gott richtig anbeten, noch weniger mit Ihm verbunden werden, ohne sich einen Begriff von Ihm zu machen, 7.

göttliche Wahre (das) vom Herrn ist das Wort; durch das göttliche Wahre ist alles geschaffen, 122 (Fußn. 53).

Hand bedeutet Macht, 94.

Heiden (die) werden im anderen Leben von Engeln unterrichtet, 118 (Fußn. 50).

heilige Tempel, auf einer der Erden im Sternenhimmel, 150. Beschreibung derselben, 151. Herr (der) ist der einzige Gott, 98, 99. Er ist die Sonne des Himmels. Sie zeigt sich in mittlerer Höhe, oberhalb der Ebene des rechten Auges, 40 (Fußn. 23). Der Herr ist in der Sonne von Geistern des Merkur, unserer Erde und des Jupiter gesehen worden, 40, 170. Häufig von den Geistern des Mars, 91; die Geister des Saturn sehen Ihn in Gestalt eines Engels und somit als Mensch, 98.

Herrschaft des Guten über das Böse, wie sie dargestellt wurde durch Geister, 170. Die Herrschaft der Nächstenliebe und die Herrschaft der Selbstliebe; die Herrschaft, die in den Himmeln waltet, 174.

Himmel (der) entspricht dem Herrn, er ist vor dem Herrn Mensch im großen Bilde und kann Größter Mensch genannt werden, 5 (Fußn. 6). Der gesamte Himmel stellt einen Menschen dar, 9. Wie unermeßlich der Himmel ist, 168. Er ist in zwei Reiche geteilt, deren eines himmlisches Reich, das andere geistiges Reich heißt, 169 (Fußn. 64).

Himmelblau in Rot oder feuriger Farbe entspricht dem Guten der himmlischen Liebe; himmelblau in Weiß oder lichtheller Farbe entspricht dem Guten der geistigen Liebe, 83 (Fußn. 39).

Jesuiten, 61.

Innere (das) des Lebens ist nach dem Tod geöffnet, 30 (Fußn. 17).

Instinkt. Worin er besteht, 96.

Jupiter (vom Planeten) 46-84. Dessen Bevölkerung und Fruchtbarkeit, 48. Die Redlichkeit und Weisheit seiner Einwohner, 49, 62. Ihr Angesicht; sie verstellen es nicht, 53, 54. Ihr Gang, 55. Sie gehen nackt, 56. Ihre Lage im Bett, 57. Ihre Mahlzeiten, 58. Ihre Wohnungen, 59. Ihr Gottesdienst, 65, 68, 69. Ihr Innewerden von geistigen Dingen, 67. Wie sie sich gegen die Bewohner ihrer Erde verhalten, 70. Ihre züchtigenden und unterrichtenden Geister, 72-76, 78. Die Engel ihres inneren Himmels und ihre Weise zu reden, 80. Wie die Geister jener Erde in den Himmel hinweggenommen und Engel werden, 82, 83. Ihr gewöhnliches Alter, und in welchem Jahr sie sterben, 84.

Kenntnisse. Im Himmel werden die Kenntnisse aller jedem einzelnen mitgeteilt, 25.

Kirche (eine) heißt himmlisch, in der die Liebe zum Herrn das Erste und Wesentliche ist; geistig dagegen eine, in der Nächstenliebe und Glaube das Erste und Wesentliche ist, 85 (Fußn. 40).

Kluft (eine ungeheure) trennt auf dieser Seite unsere Sonnenwelt von einigen Weltsystemen des Sternenhimmels, 128.

Knie (das) bedeutet die Verbindung des Natürlichen mit dem Himmlischen, 156..

Körper (der) das Dasein des Lebens ist bei einemjeden Menschen aus dem Sein seines Lebens, Seele genannt, und heißt Körper, 159. Der Körper ist das Werkzeugliche, durch das der Wille, das Ursächliche, handelt, 159.

Kristalle bilden im anderen Leben die Kenntnis immaterieller Dinge vor, 19

Lampen mit Leuchten bezeichnen aus dem Guten hervorleuchtende Wahrheiten, 33.

Lämmer bezeichnen Unschuld, 34.

Leben (das). Einem jeden verbleibt und folgt nach dem Tode sein Leben, 30 (Fußn. 17).

Lebenszustand ist der Zustand der Neigungen betreffend der Liebe und des Glaubens, 135.

Lehren (die) verschiedenen der Kirchen sind aus dem Wort, 82.

Liebe ist Lebensfeuer, 52 (Fußn. 26). Die himmlische Liebe ist die Liebe zum Herrn und die geistige Liebe ist die Liebe gegen den Nächsten, 94. Die eheliche Liebe, 163. Die Liebe eines Vaters gegen seine Kinder nimmt in absteigender Linie zu, 174.

lieben (den Herrn) heißt die Gebote lieben, die von Ihm sind, 169; den Nächsten lieben heißt, das Gute, Gerechte und Rechte tun in jedem Werk und Amt aus Neigung zum Guten, Gerechten und Rechten, 169 (Fußn. 66).

Licht bezeichnet Weisheit, 41 (Fußn. 24). Das Licht, welches aus der geistigen Sonne hervorgeht, ist das göttliche Wahre, 170. Das Licht des Himmels erleuchtet der Engel Gesicht und Verstand, 41.

Lippen (die) dienten als Mittel zu einer Sprache durch das Angesicht. Beobachtet man die Fibern der Lippen und ihre Umgebung, so wird sich diese Wahrheit herausstellen, 53, 54.

Mars der Planet. Die Geister des Mars sind unter den Geistern, die aus den Planeten dieser Sonnenwelt stammen, die besten, 85. Sprache und Charakter der Bewohner, 87. Die Geister des Mars stellen im Größten Menschen das Mittelglied zwischen dem Verstandes- und Willensvermögen, somit das Denken aus dem Gefühl dar, 88. Des Leben der Bewohner, 90. Ihr Gottesdienst, 91. Ihre tiefe Demütigung, 91. Ihr Angesicht, ihre Bekleidung und Nahrung, 93.

Merkur (vom Planeten), 9-45. Die Geister jener Erde stellen im Großmenschen das Gedächtnis der vom Materiellen und Irdischen getrennten Dinge dar, 11. Die Begierde derselben sich Kenntnisse zu erwerben, 13. Sie sind zufolge ihrer Kenntnisse von Stolz erfüllt, 16, 37. Sie haben ein schwaches Urteilsvermögen, weil nur Kenntnisse allein ihnen Freude gewähren, 17, 18. Die Kenntnisse bilden ihren Nutzzweck, 18. Ihr Urteil ist gewissermaßen ein augenblickliches, 22. Sie durchschweifen das ganze Universum, 24. Sie reisen in Scharen und Haufen, 25. In welcher Weise sie ihr Gedächtnis vervollkommnen, 35. Wie sie die Bewohner ihrer Erde unterrichten, 35. Sie besitzen ein feines Innewerden, 39. Körperbau und Kleidung der Bewohner des Merkur, 44. Anscheinende Größe der Sonne von ihrer Erde aus gesehen, 45. Die Temperatur ihrer Erde, 45.

Mensch (der) ist ein Geist in betreff seines Inneren, 123; wenn er dem Körper nach stirbt, so lebt er als Geist fort und wieder in menschlicher Gestalt wie zuvor, 123, 159. Nach dem Tode führt der Mensch das Gedächtnis aller Dinge, die er in der Welt wußte mit sich, 127 (Fußn. 55). Die Geister jeglicher Erde (denn jeder Mensch wird erst nach dem Tode ein Geist) halten sich in der Nähe ihrer Erde auf, 47, 139. Der Mensch, auch während er in der Welt lebt, ist hinsichtlich seines Inneren, also seinem Geist oder seiner Seele nach inmitten von Geistern und Engeln, die so wie er gartet sind; er kann mit ihnen sprechen, heutzutage aber ist es mit Gefahr verbunden, 1 (Fußn. 4, 5). Wie der geistige und natürliche Mensch unter sich kämpfen und streiten, 102.

Menschengeschlecht (das) ist die Pflanzschule des Himmels, 3, 30.

menschliche Gestalt (die) ist die Gestalt des Herrn, des Himmels, jedes Engels und jedes Geistes, 121, 123, 159, 1, 5.

Menschliches. Der Herr hat Sein Menschliches göttlich gemacht aus dem Göttlichen in Sich, das bei Ihm die Seele aus dem Vater war, 159.

Metaphysiker, 38.

Milz. Geister, die im Großmenschen etwas in der Milz darstellen, 132.

Mitteilung. In den Himmeln herrscht Mitteilung alles Guten, 15.

Mond (der). Von den Geistern und Bewohnern des Mondes, 111, 112. Ihre Größe und Erscheinung. Ihre Redeweise. Die Geister des Mondes stellen im Großmenschen den schwertförmigen Knorpel oder die Xiphois dar, 111. Alle Monde oder Trabanten sind von Menschen bewohnte Erdkörper, 112.

Mönche, 169, 172, 173.

Nacktheit gereicht denen nicht zur Schande und zum Anstoß, die in Keuschheit und im Zustand der Unschuld leben, 56.

Natürliche (das) ist das Unterste, in dem Geistiges und Himmlisches endigt, und auf dem es, wie auf seiner Grundlage besteht, 122 (Fußn. 52).

Neigung (geistige), welche den Gemütern angehört, ist die Neigung zu Gutem und Wahrem und zu der Verbindung beider, 163.

Offenbarung. Es war notwendig, daß eine Offenbarung aus dem Himmel geschah, 114 (Fußn. 49). Wie es sich mit der Offenbarung auf unserer Erde verhält, 155. Wie dieselbe auf einer Erde im Sternenhimmel geschieht, 175.

Obergeistlicher und Prediger (ein), 157, 158, 161, 162.

Palladen, 38.

Paläste, vor den Geistern vorgebildet, 150.

Papier mit Schriftzügen, 28, 81.

Pferd (das) bezeichnet das Verständnis; das weiße Pferd in der Offenbarung ist das Verständnis des Wortes 60 (Fußn. 30.), 82 (Fußn. 38).

Planeten (die) sind Erden von Menschen bewohnt, 3. Stellung jener Planeten in der Vorstellung der Geister und Engel, 42, 86, 105. Die Geister erscheinen neben ihren Planeten, außerhalb derselben, 42, 47. Es gibt eine große Zahl von Erdkörpern, 2.

Rechts ist im Jenseits gegen Mittag, 168.

Ring (der) des Saturn, 3, 104.

Saturn (Planet) 97-104. Beschaffenheit der Geister des Saturn, 97. Ihr Gottedienst, 98. Sie bilden im Großmenschen den Mittelsinn zw. dem geistigen und natürlichen Menschen vor, 102. Die Sitten, die Nahrung und Kleidung der Bewohner des Saturn, 103.

Schädelhaut (die innere) wird im Großmenschen durch diejenigen vorgebildet, welche Kenntnisse lieben, aber nicht ein Leben nach denselben, 95.

Scholastiker, 38.

Schöpfung des Weltalls. Der Zweck der Schöpfung des Weltalls ist der Mensch, damit aus den Menschen sich ein Engelhimmel bilde, 112, 126.

Schlangen. Warum sie das Sinnliche des äußeren Menschen bezeichnen, 184 (Fußn. 59).

Schreibkunst (die) hat von den ältesten Zeiten an, auf unserer Erde bestanden, 115.

Seele (die) welche nach dem Tode lebt, ist der Geist des Menschen und der eigentliche Mensch im

Menschen, und erscheint im anderen Leben in vollkommener Menschengestalt, 1 (Fußn. 3).

Sehkraft (Schärfe der) durch welche Geister sie im Großmenschen dargestellt werden, 140.

Sein (das) des Lebens des Herrn, als Er in der Welt war, war das Göttliche Selbst, 159. Das Sein des

Lebens eines jeden ist es, von dem er empfangen wird, 159.

Sinn (der natürliche und äußere) ist das Unterste, in dem Geistiges und Himmlisches endigt, und auf dem es, wie auf seiner Grundlage besteht; der innere oder geistige Sinn des Wortes, ohne den äußeren oder natürlichen wäre wie ein Haus ohne Grundlage, 122 (Fußn. 52).

Sinnesart (die) der Menschen jedweder Erde kann an der Sinnesart der daher stammenden Geister erkannt werden, 30.

Sinnliche (das) des Körpers, und das Sinnliche des Geistes, 127. Das Körperlich-Sinnliche wird im anderen Leben durch Schlangen vorgebildet, 148.

Sonne (die). Durch die Sonne wird im Wort der Herr hinsichtlich der göttlichen Liebe bezeichnet, 40 (Fußn. 23). Die Weltsonne ist den Geistern und Engeln nicht sichtbar, 40 (Fußn. 23).

Sphäre (eine geistige), welche die Lebenssphäre ist, fließt und strömt aus jedem Menschen, Geist und Engel, und umgibt sie, 64, 148. Zusammenstoß der Sphären, 148.

Speise, die zuträglich ist, ist auch wohlschmeckend, 58. Sie muß nicht nach dem Wohlgeschmack, sondern hauptsächlich nach der Dienlichkeit zugerichtet werden, 58.

Sprache, (die erste) aufjeder Erde ist die Rede vermittelst des Angesichts gewesen, und dies von zwei Grundsitzen aus, von den Lippen und den Augen; die Ursache davon, 54. Vollkommenheit und Trefflichkeit dieser Sprache, 54 (Fußn. 28). Solange Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit beim Menschen vorherrschte, so lange verblieb ihm auch eine solche Sprache, 54.

Stern (jeder) ist eine Sonne in seiner Welt, 4. Sterne im Wort bezeichnen Erkenntnisse des Guten und Wahren, 50. Die schimmernden und zugleich irrenden Sterne zeigen Falsches an, aber die schimmernden und feststehenden Sterne Wahres, 50, 72.

Streben (das) wird beim Menschen Wille und das handelnde Streben Handlung genannt, 159.

Streifenartiges. Was durch Streifenartiges dargestellt wird, 95.

Swedenborg. Sein Inneres vom Herrn geöffnet, 1, 124, 124, 135. Es wurde ihm verliehen, mit Geisteren als Geist und zugleich mit Menschen als ein Mensch zu verkehren, 125, 165. Tiere besitzen eine Kenntnis aller Dinge, die ihrer Liebe zugehören, 96.

Träger sind

Sendlingsgeister durch welche Verbindung mit anderen Gesellschaften bewirkt werden, 95.

Tröster (der) ist das göttlich Ausgehende, 159.

Unermeßlichkeit des Himmels, 168.

Unterweiser, oder Geister, welche unterrichten, 73-76, 78.

Ursachen (die) warum der Herr auf unserer Erde und nicht auf einer anderen geboren werden wollte, 113-122.

Ursächliche (das) und Werkzeugliche sind in der Wirkung eins, 159.

Venus (vom Planeten) 105-110. Auf dem Planeten Venus gibt es zwei Gattungen von Menschen von entgegengesetzter Gemütsart, 106. Einige anerkennen unseren Herrn als ihren einigen Gott; diese stellen im Großmenschen das Gedächtnis für materielle Dinge in Übereinstimmung mit dem Gedächtnis für immaterielle Dinge dar, 43, 107. Andere sind wild und fast tierisch, 108, 109.

Veränderungen der Farben bedeuten die Wechsel des Lebens hinsichtlich der Weisheit und der Einsicht, 94. Ortsveränderungen sind im anderen Leben Zustandsveränderungen des Inneren, 125, 164.

Verbindung geschieht im anderen Leben mittelst Geister, die aus den Gesellschaften der Geister und Engel zu anderen Gesellschaften geschickt werden, 95 (Fußn. 47).

Verdienst kommt allein dem Herrn zu; das Schicksal derer im anderen Leben, die sich Verdienst und Heiligkeit zuschreiben, 70.

Verlobungen und Ehen auf einer Erde im Sternenhimmel, 178.

Versetzung betreffs des Geistes zu entlegenen Regionen, und wie sie bewirkt wird, 127, 164. Zu den Erdkörpern im Weltall, 125, 127, 138, 157, 168.

Verstand (der) ist das innere Gesicht, und darum das Gesicht für immaterielle Dinge, 22. Vorstellung (die) eines jeden über irgendwelche Sache im anderen Leben zeigt sich in lebendiger Wirklichkeit, 158. Engelvorstellungen, welche geistig sind, übertreffen in unermeßlichem Maß die menschliche Vorstellungen, die natürlich sind, 167. Materielle Vorstellungen, 38.

Vögel bezeichnen Vernünftiges, Verständiges, Gedanken, Vorstellungen, Erkenntnisse, und dies alles in Verschiedenheit nach den Gattungen und Arten der Vögel, 33, 94, 95.

Wagen bezeichnen die Lehren der Kirche, 82.

Wahrnehmung (innere) ist in der christlichen Welt verlorengegangen und nur bei Einfältigen, die im Glauben stehen, zurückgeblieben, 158.

Wälder dargestellt im anderen Leben, 32.

Wärme bedeutet Liebe, 41 (Fußn. 24). Die Wärme, die aus der geistigen Sonne hervorgeht, ist das göttlich Gute, 170.

Weisheit. Der erste Schritt zur Weisheit besteht darin, zu wissen, zu erkennen, und wahrzunehmen, daß das, was man weiß, so gering sei, daß es kaum etwas sei gegen das, was man nicht weiß, 37.

Werkzeugliche (das) und das Ursächliche sind in der Handlung eins, 159.

Wiesen im anderen Leben dargestellt, 32.

Wissenschaften (die) sind Mittel, um das geistige Auge zu öffnen, können aber auch Mittel zum Wahnsinn werden, 62. Analytische Wissenschaft, 38.

wohnen, abgesondert nach Häusern, Familien und Völkerschaften, und zugleich in Gesellschaften, 174.

Wolke (eine), welche in Menschengestalt erschien, 171.

Wolf, Christian, 38.

Wort (das) ist der Herr in bezug auf das göttliche Wahre, 122. Das Wort ist das Verbindungsmittel zwischen Himmel und Erde, 119 (Fußn. 51.). Das Wort wurde in Entsprechungen geschrieben, 119.

Wunder. Ein gezwungener Glaube, wie der durch Wunder erwirkte, haftet nicht, und würde auch zum Schaden gereichen, 160. Das Wunder der Wunder, 135.

Zeiten, uralte, Beschreibung derselben, 49.

Zusammengesellungen (alle) geschehen im anderen Leben nach den Sphären, 64.

 

 

 

 

________________________________________________________

 

Anmerkungen

 

1 Dieser Hinweis hier, auch bei allen anderen Kapitelüberschriften, wurden von mir eingefügt, Fr. Kreuzwegerer

2 Alle angeführten Fußnoten in dieser Schrift sind aus den »Himmlischen Geheimnissen«. Es gibt keine Geister und Engel, die nicht aus dem Menschengeschlecht wären, Nr. 1880.

3 Die Geister einer jeden Erde weilen in der Nähe derselben, weil sie von den Bewohnern stammen und gleicher Sinnesart mit ihnen sind; auch sollen sie den Bewohnern dienen, Nr. 9968.

4 Die Seele, die nach dem Tode lebt, ist der Geist des Menschen und der eigentliche Mensch im Menschen; auch erscheint er im anderen Leben in vollkommener Menschengestalt, Nr. 322, 1880, 1881, 3633, 4622, 4735, 6054, 6605, 6626, 7021, 10594.

5 Der Mensch, auch während er in der Welt lebt, ist hinsichtlich seines Inneren, also hinsichtlich seines Geistes oder seiner Seele inmitten von Geistern und Engeln, die so wie er geartet sind, Nr. 2379, 3645, 4067, 4073, 4077.

6 Der Mensch kann mit Geistern und Engeln sprechen und die alten Bewohner unserer Erde haben dies häufig getan, Nr. 67-69, 784, 1634, 1636, 7802. Heutzutage aber ist es gefährlich mit ihnen zu reden, wofern nicht der Mensch im wahren Glauben steht und vom Herrn geführt wird, Nr. 784, 9438, 10751.

7 Der Himmel entspricht dem Herrn und der Mensch in allem und jedem dem Himmel und darum ist der Himmel vor dem Herrn Mensch im großen Bild und kann Größter Mensch genannt werden, Nr. 2996, 2998, 3624-3649, 3741-3745, 4625. Von der Entsprechung des Menschen und alles einzelnen an ihm mit dem Größten Menschen, welcher der Himmel ist; im Ganzen und nach eigener Wahrnehmung berichtet, Nr. 3021, 3624-3649, 3741-3751, 3883-3896, 4039-4055, 4218-4228, 4318-4331, 4403-4421, 4523-4534, 4622-4634, 4652-4660, 4791-4805, 4931-4953, 5050-5061, 5171-5189, 5377-5396, 5552-5573, 5711-5727, 10030.

8 Die Bewohner aller Erden verehren das Göttliche unter Menschengestalt, somit den Herrn, Nr. 8541-8547, 10159, 10736-10738. Sie freuen sich, wenn sie hören, daß Gott wirklich Mensch geworden ist, Nr. 9361. Gott kann nicht anders als unter Menschengestalt gedacht werden, Nr. 8705, 9359, 9972. Der Mensch kann das, wovon er eine Vorstellung hat, verehren und lieben; nicht aber das, was er sich nicht vorstellen kann, Nr. 4733, 5110, 5663, 7211, 9167, 10067.

9 Der Herr nimmt alle an, die im Guten sind und das Göttliche unter Menschengestalt verehren, Nr. 9359, 7173.

10 Der Himmel entspricht dem Herrn und der Mensch in allem und jedem dem Himmel und darum ist der Himmel vor dem Herrn Mensch im großen Bild und kann Größter Mensch genannt werden, Nr. 2996, 2998, 3624-3649, 3741-3745, 4625. Von der Entsprechung des Menschen und alles einzelnen an ihm mit dem Größten Menschen, welcher der Himmel ist; im Ganzen und nach eigener Wahrnehmung berichtet, Nr. 3021, 3624-3649, 3741-3751, 3883-3896, 4039-4055, 4218-4228, 4318-4331, 4403-4421, 4523-4534, 4622-4634, 4652-4660, 4791-4805, 4931-4953, 5050-5061, 5171-5189, 5377-5396, 5552-5573, 5711-5727, 10030.

11 Die Geister treten in alles, was der Mensch im Gedächtnis hat, ein; nichts aber legen sie aus dem ihrigen in des Menschen [Gedächtnis], Nr. 2488, 5865, 6192, 6193, 6198, 6199, 6214. Engel treten in die Neigungen und Absichten, aus welcher und wegen welcher der Mensch so und nicht anders denkt, will und handelt, Nr. 1317, 1645, 5846.

12 Die Geister einer jeden Erde weilen in der Nähe derselben, weil sie von den Bewohneren stammen und gleicher Sinnesart mit ihnen sind; auch sollen sie den Bewohnern dienen, Nr. 9968.

13 Die Geister bei einem Menschen sind im Besitz aller Dinge in seinem Gedächtnis, Nr. 5853, 5857, 5859, 5860.

14 In den Himmeln herrscht Mitteilung alles Guten, weil die himmlische Liebe all das Ihre mit anderen teilt; daher haben die Engel Weisheit und Seligkeit, Nr. 549, 550, 1390, 1391, 1399, 10130, 10723.

15 Das Auge entspricht dem Verstand, weil der Verstand das innere Gesicht, das Gesicht für immaterielle Dinge ist, Nr. 2701, 4410, 4526, 9051, 10569. Das Sehen des linkes Auges entspricht den Wahrheiten, somit der Einsicht, das Sehen des rechten Auges dem Guten aus dem Wahren, somit der Weisheit, Nr. 4410.

16 In den Himmeln herrscht Mitteilung alles Guten, weil die himmlische Liebe all das Ihre mit anderen teilt; daher haben die Engel Weisheit und Seligkeit, Nr. 549, 550, 1390, 1391, 1399, 10130, 10723.

17 Einem jeden verbleibt und folgt nach dem Tode sein Leben, Nr. 4227, 7440. Das Äußere des Lebens ist nach dem Tode verschlossen, das Innere des Lebens aber geöffnet, Nr. 4314, 5128, 6495. Dann ist alles und jedes einzelne des Denkens offenbar, Nr. 4633, 5128.

18 Vögel bezeichnen Vernünftiges, Verständiges, Gedanken, Vorstellungen, Erkenntnisse, Nr. 40, 745, 776, 778, 866, 988, 991, 5149, 7441. Dies alles in Verschiedenheit nach den Gattungen und Arten der Vögel, Nr. 3219.

19 Lampen mit Leuchten bezeichnen Wahrheiten, die aus dem Guten heraus leuchten, Nr. 4638, 9548, 9783.

20 Lämmer im Himmel und im Wort bezeichnen Unschuld, Nr. 3994, 7840, 10132.

21 In den Himmeln herrscht Mitteilung alles Guten, weil die himmlische Liebe all das Ihre mit anderen teil; daher haben die Engel Weisheit und Seligkeit, Nr. 549, 550, 1390, 1391, 1399, 10130, 10723.

22 In denen, die sich zu einem Lehrglauben bekennen und kein Glaubensleben führen, ist kein Glaube, Nr. 3865, 7766, 7778, 7790, 7950, 8094. Ihr Inneres ist wider Glaubenswahres, obgleich sie dies in der Welt nicht wissen, Nr. 770, 7950.

23 Der Herr ist die Sonne des Himmels, aus der dort alles Licht ist, Nr. 1053, 3636, 4060. Und der Herr erscheint so denen, die in Seinem himmlischen Reich sind, wo die Liebe zu Ihm waltet, Nr. 1521, 1529-1531, 1837, 4696. Sie zeigt sich in mittlerer Höhe, oberhalb der Ebene des rechten Auges, Nr. 4321, 7078. Darum wird durch die ‚Sonne‘ im Wort der Herr hinsichtlich der göttlichen Liebe bezeichnet, Nr. 2495, 4060, 7083. Die Weltsonne ist den Geistern und Engeln nicht sichtbar, sondern an ihrer Stelle wie etwas ganz Finsteres, im Rücken und gegenüber der Himmelssonne oder dem Herrn, Nr. 9755.

24 Großes Licht ist in den Himmeln, das um viele Grade das Mittagslicht auf Erden übertrifft, Nr. 1117, 1521, 1529, 1619-1632, 4527, 5400, 8644. Alles Licht in den Himmeln ist vom Herrn als der Sonne daselbst, Nr. 1053, 1521, 3195, 3341, 3636, 3643, 4415, 9548, 9684, 10309. Das göttliche Wahre, ausgehend aus dem göttlichen Guten der göttlichen Liebe des Herrn erscheint in den Himmeln als das Licht und bringt daselbst alles Licht hervor, Nr. 3195, 3222, 5400, 8644, 9399, 9548, 9684. Das Licht des Himmel erleuchtet der Engel Gesicht und Verstand, Nr. 2776, 3138. ‚Der Himmel ist in Licht und Wärme‘ bezeichnet in Weisheit und Liebe, Nr. 3643, 9399, 9401.

25 Sterne im Wort bezeichnen Erkenntnisse des Guten und Wahren, somit Wahres, Nr. 2495, 2849, 4697. Im anderen Leben bildet sich Wahres durch feststehende Sterne vor, Falsches durch irrende, Nr. 1128.

26 Feuer im Wort bedeutet Liebe in beiderlei [guten und bösen] Sinnen, Nr. 934, 4906, 5215. Heiliges und himmlisches Feuer ist göttliche Liebe und jede Neigung aus ihr, Nr. 934, 6314, 6832. Höllisches Feuer ist Selbstund Weltliebe und jede Begierde dieser beiden Liebesarten, Nr. 934, 1861, 5071, 6314, 6832, 7575, 10747. Liebe ist Lebensfeuer und das Leben rührt wirklich davon her, Nr. 4906, 5071, 6032.

27 Die Geister und Engel sehen nicht, was in unserer Sonnenwelt ist; durch meine Augen jedoch haben sie es gesehen, Nr. 1880.

28 Die Urbewohner unserer Erde hatten eine Sprache durch das Angesicht und die Lippen, mittelst eines inneren Atmens, Nr. 607, 1118, 7361. Gleiche Rede haben die Bewohner auf einigen anderen Erden, Nr. 4799, 7359, 8248, 10587. Vollkommenheit und Trefflichkeit dieser Sprache, Nr. 7360, 10587, 10708.

29 Im Original heißt es: ‚da ist es nicht erlaubt anders zu sprechen und anderes zu reden‘; korrigiert nach HG 8250

30 Das Pferd bezeichnet das Verständnis, Nr. 2760-2762, 3217, 5321, 6125, 6400, 6534, 7024, 8146, 8148. Und das weiße Pferd in der Offenbarung ist das Verständnis des Wortes, Nr. 2760.

31 Man nennt es einen Chor, wenn eine Zahl von Geistern zusammen und einmütig [und im Einklang] sprechen, darüber Nr. 2595, 2596, 3350 . In ihrer Rede ist Harmonie [Einklang], darüber Nr.1648, 1649. Durch Chöre geschieht im anderen Leben die Einführung in die Einmütigkeit, Nr. 5182.

32 Im Original steht: ‚himmlischen‘; korrigiert nach HG 8628.

33 Eine geistige Sphäre, welche die Lebenssphäre ist, fließt und strömt aus jedem Menschen, Geist und Engel und umgibt sie, Nr. 4464, 5179, 7454. Sie fließt aus dem Leben ihrer Neigung und ihres Denkens daraus, Nr. 2489, 4464, 6206. Im anderen Leben geschehen die Verbindungen und auch die Trennungen nach den Sphären, Nr. 6206, 9606, 9607, 10312.

34 Dem Herrn allein kommt Verdienst und Gerechtigkeit zu, Nr. 9715, 9975, 9979, 9981, 9982. Wer Verdienst in Werke setzt oder durch Gutestun den Himmel verdienen will, gedenkt im anderen Leben bedient zu werden und ist niemals zufrieden, Nr. 6393. Solche verachten den Nächsten und zürnen dem Herrn selbst, wenn sie nicht Lohn empfangen, Nr. 9976. Ihr Los im anderen Leben, Nr. 942, 1774, 1877, 2027. Zu ihnen gehören die, welche in der Unterwelt Holz zu spalten scheinen, Nr. 1110, 4943.

35 Die Geister treten in alles, was der Mensch im Gedächtnis hat, ein; nichts aber legen sie aus dem ihrigen in des Menschen [Gedächtnis], Nr. 2488, 5865, 6192, 6193, 6198, 6199, 6214. Engel treten in die Neigungen und Absichten, aus welcher und wegen welcher der Mensch so und nicht anders denkt, will und handelt, Nr. 1317, 1645, 5846.

36 Sterne im Wort bezeichnen Erkenntnisse des Guten und Wahren, somit Wahres, Nr. 2495, 2849, 4697. Im anderen Leben bildet sich Wahres durch feststehende Sterne vor, Falsches durch irrende, Nr. 1128.

37 Das heißt, von der rötlichen Farbe der Murrha-Gefäße, die aus einer Art rötlichen Flußspates gefertigt wurden.

38 Wagen bezeichnen die Lehren der Kirche, Nr. 2760, 5321, 8215. Das Pferd bezeichnet das Verständnis, Nr. 2760-2762, 3217, 5321, 6125, 6400, 6534, 7024, 8146, 8148, 8381. Das weiße Pferd in der Offenbarung bedeutet das Verständnis des Wortes, Nr. 2760. Unter Elias wird im vorbildlichen Sinn das Wort verstanden, Nr. 2762, 5247. Und weil aus dem Wort alle Lehre der Kirche und Verständnis derselben kommt, ward Elias genannt: Wagen Israel und seine Reiter, Nr. 2762. Daher fuhr er mit einem feurigen Wagen und feurigen Pferden gen Himmel, Nr. 2762, 8029.

39 Himmelblau in Rot oder in feuriger Farbe entspricht dem Guten der himmlischen Liebe; Himmelblau in Weiß oder lichtheller Farbe entspricht dem Guten der geistigen Liebe, Nr. 9868.

40 Die erste und Älteste Kirche auf unserer Erde war eine himmlische Kirche und die vorzüglichste von allen; von ihr, Nr. 607, 895, 920, 1121-1124, 2896, 4493, 8891, 9942, 10545. Himmlisch heißt eine Kirche, in der das Erste und Wesentliche (principale) die Liebe zum Herrn ist; geistig dagegen, eine, in der Nächstenliebe und Glaube das Erste und Wesentliche, Nr. 3691, 6435, 9468, 9680, 9683, 9780.

41 Der Himmel entspricht dem Herrn und der Mensch in allem und jedem dem Himmel und darum ist der Himmel vor dem Herrn Mensch im großen Bild und kann Größter Mensch genannt werden, Nr. 2996, 2998, 3624-3649, 3741-3745, 4625. Von der Entsprechung des Menschen und alles einzelne an ihm mit dem Größten Menschen, welcher der Himmel ist; im Ganzen und nach eigener Wahrnehmung berichtet, Nr. 3021, 3624-3649, 3741-3751, 3883-3896, 4039-4055, 4218-4228, 4318-4331, 4403-4421, 4523-4534, 4622-4634, 4652-4660, 4791-4805, 4931-4953, 5050-5061, 5171-5189, 5377-5396, 5552-5573, 5711-5727, 10030.

42 Entfernungen im anderen Leben sind reelle Erscheinlichkeiten, die durch den Herrn sichtbar werden gemäß der Zustände des Inneren bei Engeln und Geistern, Nr. 5605, 9104, 9440, 10146.

43 Die erste und Älteste Kirche auf unserer Erde war eine himmlische Kirche und die vorzüglichste von allen; von ihr, Nr. 607, 895, 920, 1121-1124, 2896, 4493, 8891, 9942, 10545. Himmlisch heißt eine Kirche, in der das Erste (Fortsetzung...)

43 (...Fortsetzung) und Wesentliche (principale) die Liebe zum Herrn ist; geistig dagegen, eine, in der Nächstenliebe und Glaube das Erste und Wesentliche, Nr. 3691, 6435, 9468, 9680, 9683, 9780.

44 Geister und Engel haben ein Atmen, Nr. 3884, 3885, 3891, 3893.

45 Die menschlichen Gesichter empfingen auf unserer Erde zu alten Zeiten einen Einfluß aus dem kleinen Gehirn und da stimmten sie mit den inneren Neigungen des Menschen überein; aber nachher empfingen sie einen Einfluß aus dem großen Gehirn, als der Mensch anfing, auf dem Gesicht fremde Neigungen zu heucheln und nachzuahmen; von den dadurch im Laufe der Zeit an den Gesichtern herbeigeführten Veränderungen, Nr. 4325-4328.

46 Die erste und Älteste Kirche auf unserer Erde war eine himmlische Kirche und die vorzüglichste von allen; von ihr, Nr. 607, 895, 920, 1121-1124, 2896, 4493, 8891, 9942, 10545. Himmlisch heißt eine Kirche, in der das Erste und Wesentliche (principale) die Liebe zum Herrn ist; geistig dagegen, eine, in der Nächstenliebe und Glaube das Erste und Wesentliche, Nr. 3691, 6435, 9468, 9680, 9683, 9780.

47 Mittelst Geister, die aus den Gesellschaften der Geister und Engel zu anderen Gesellschaften geschickt werden, geschieht Verbindung; solche Sendlingsgeister heißen Träger, Nr. 4403, 5856, 5983, 5985-5989.

48 Es gibt einen geistigen Einfluß, aber keinen physischen oder natürlichen; somit besteht ein Einfluß aus der geistigen Welt in die natürliche, aber keiner aus der natürlichen Welt in die geistige, Nr. 3219, 5119, 5259, 5427, 5428, 5477, 6322. Es scheint als bestände ein Einfluß vom Äußeren ins Innere des Menschen, es ist aber Täuschung, Nr. 3721.

49 Aus dem natürlichen Licht allein weiß man nichts vom Herrn, vom Himmel und der Hölle, vom Leben des Menschen nach dem Tode, und von den göttlichen Wahrheiten, durch die der Mensch geistiges und ewiges Leben hat, Nr. 8944, 10318-10320. Dies ergibt sich daraus, daß viele unter ihren Gelehrten nicht daran glauben, obgleich sie geboren sind, wo das Wort ist und durch dasselbe Belehrung über solche Dinge, Nr. 10319. Darum war es notwendig, daß eine Offenbarung aus dem Himmel geschah, weil der Mensch für den Himmel geboren ist, Nr. 1775.

50 Die Heiden werden im anderen Leben von Engeln unterrichtet und die, welche nach ihrer Religion rechtschaffen gelebt haben, nehmen das Wahre des Glaubens auf und erkennen den Herrn an, Nr. 2049, 2595, 2598, 2600, 2601, 2503, 2861, 2863, 3263.

51 Die Engel in den Himmeln verstehen das Wort anders als die Menschen auf Erden; jene haben den inneren oder geistigen, diese aber den äußeren oder natürlichen Sinn, Nr. 1769-1772, 1887, 7835, 2333, 2395, 2540, 2541, 2545, 2551. Das Wort ist das Verbindungsmittel zwischen Himmel und Erde, Nr. 2310, 2495, 9212, 9216, 9357, 10375. Das Wort ist daher in lauter Entsprechungen geschrieben, Nr. 1404, 1408, 1409, 1540, 1619, 1659, 1709, 1783, 8615, 10687. Im innersten (oder höchsten) Sinn des Wortes wird allein vom Herrn und Seinem Reich gehandelt, Nr. 1873, 2249, 2523, 7014, 9357.

52 Das Wort im Buchstabensinn ist natürlich, Nr. 8783. Dies ist darum so, weil das Natürliche das Unterste ist, in dem Geistiges und Himmlisches endigt und auf dem es wie auf seiner Grundlage besteht; andernfalls wäre der innere oder geistige Sinn des Wortes ohne den äußeren oder natürlichen wie ein Haus ohne Grundlage, Nr. 9430, 9433, 9824, 10044, 10436.

53 Das Wort ist der Herr in Hinsicht auf das göttliche Wahre, somit das göttliche Wahre vom Herrn, Nr. 2859, 4692, 5075, 9987. Durch das göttliche Wahre ist alles geschaffen und gemacht, Nr. 2803, 2894, 5272, 2143.

54 Bewegungen, Fortschreiten und Ortsveränderungen sind im anderen Leben Zustandsveränderungen des Inneren und erscheinen den Geistern und Engeln so wirklich, als wären sie tatsächlich ausgeführt, Nr. 1273-1277, 1377, 3356, 5605, 10734.

55 Nach dem Tode führt der Mensch das Gedächtnis aller Dinge, die er in der Welt wußte, mit sich, Nr. 2476-2486.

56 Bewegungen, Fortschreiten und Ortsveränderungen sind im anderen Leben Zustandsveränderungen des Inneren und erscheinen den Geistern und Engeln so wirklich, als wären sie tatsächlich ausgeführt, Nr. 1273-1277, 1377, 3356, 5605, 10734.

57 In den Himmeln ist ein starkes Licht, Nr. 1117, 1521, 1522, 1533, 1619-1632, 4527, 5400, 8644. Alles Licht in den Himmeln kommt vom Herrn, als der Sonne daselbst, Nr. 1053, 1521, 3195, 3341, 3636, 4415, 9548, 9684, 10809. Das göttliche Wahre, das vom Herrn ausgeht, erscheint in den Himmeln als das Licht, Nr. 3195, 3222, 5400, 8644, 9399, 9548, 9684. Dieses Licht erleuchtet Augen und Verstand der Engel und Geister, Nr. 2776, 3138. Das Licht des Himmels erleuchtet auch den Verstand des Menschen, Nr. 1524, 3138, 3167, 4408, 6608, 8707, 9127, 9399, 10569.

58 Eine geistige Sphäre, welche die Lebenssphäre ist, fließt und strömt aus jedem Menschen, Geist und Engel und umgibt sie, Nr. 4464, 5179, 7454. Sie fließt aus dem Leben ihrer Neigung und ihres Denkens daraus, Nr. 2489, 4464, 6206. Im anderen Leben geschehen die Verbindungen und auch die Trennungen nach den Sphären, Nr. 6206, 9606, 9607, 10312.

59 Das äußere Sinnliche des Menschen wird in der geistigen Welt durch Schlangen vorgebildet, weil es zum Niedrigsten gehört und im Vergleich zum Inneren beim Menschen zu Boden liegt und gleichsam kriecht; daher wurden die, welche aus diesem Sinnlichen vernünftelten, Schlangen genannt, Nr. 195-197, 6398, 6949.

60 Eine geistige Sphäre, welche die Lebenssphäre ist, fließt und strömt aus jedem Menschen, Geist und Engel und umgibt sie, Nr. 4464, 5179, 7454. Sie fließt aus dem Leben ihrer Neigung und ihres Denkens daraus, Nr. 2489, 4464, 6206. Im anderen Leben geschehen die Verbindungen und auch die Trennungen nach den Sphären, Nr. 6206, 9606, 9607, 10312.

61 Worte aus dem Athanasianischen Glaubensbekenntnis.

62 Der Mensch steht sogleich nach dem Tode hinsichtlich seines Geistes auf, hat menschliche Gestalt und ist Mensch im ganzen und im einzelnen, Nr. 4527, 5006, 5078, 8939, 8991, 10594, 10597, 10758. Der Mensch steht nur im betreff des Geistes auf und nicht in betreff des Leibes, Nr. 10593, 10594. Der Herr allein ist auch

hinsichtlich Seines Leibes auferstanden, Nr. 1729, 2083, 5078, 10825.

63 Die Meile ist vom römischen ‚Milliarium‘ abgeleitet. Auf den römischen Landstraßen befand sich jedesmal in der Entfernung einer römischen Meile ein Meilenstein (Milliarium). Bei den Römern bestand die Meile aus 8 Stadien bzw.1.000 Doppelschritten. Das entspricht 1.479m. In Deutschland wurde sie als Land oder Postmeile

übernommen, allerdings wurde sie völlig neu definiert. Bayern: 1 Meile = 25.406 Fuß = 7.415m; Preußen: 1 Meile = 24.000 Fuß = 7.500m; Sachsen: 1 Meile = 32.000 Fuß = 9.062m. Später wurde die Meile einheitlich auf den 15. Teil des Äquatorialgrades festgelegt. Das sind 7420m. Nach der Einführung des metrischen Systems wurde die Festlegung auf 7.500m geändert. Seit 1908 ist der Gebrauch der Meile nicht mehr erlaubt. F. Kreuzwegerer

64 Der Himmel ist in zwei Reiche geteilt, deren eines himmlisches Reich, das andere geistiges Reich heißt, Nr. 3887, 4138. Die Engel im himmlischen Reich wissen unzählbar vieles und sind unendlich weise vor den Engeln im geistigen Reich, Nr. 2718. Die himmlischen Engel denken und sprechen nicht aus dem Glauben wie die geistigen Engel, sondern aus innerer Wahrnehmung, daß es so ist, Nr. 202, 597, 607, 784, 1121, 1387, 1398, 1442, 1919, 7680, 7877, 8780. Die himmlischen Engel sagen von Glaubenswahrheiten nur, ja, ja, nein, nein; die geistigen Engel dagegen untersuchen, ob es so sei oder nicht, Nr. 202, 337, 2715, 3246, 4448, 9196.

65 Den Herrn lieben heißt, nach Seinen Geboten leben, Nr. 10143, 10153, 10310, 10578, 10648.

66 Den Nächsten lieben heißt, das Gute, Gerechte und Rechte tun in jedem Werk und Amt aus Neigung zum Guten, Gerechten und Rechten, Nr. 8120-8124, 1031 0, 10336. Das Leben der Nächstenliebe ist das Leben nach den Geboten des Herrn, Nr. 3249.

67 Das Eigene des Menschen, das er von den Eltern an sich nimmt, ist durch und durch (densum) böse, Nr. 210, 215, 731, 874, 876, 987, 1047, 2307, 2318, 3518, 3701, 3812, 8480, 8550, 10283, 10284, 10286, 10731. Das Eigene des Menschen besteht darin, sich anstelle Gottes zu lieben, die Welt anstelle des Himmels und im Vergleich zu sich den Nächsten für nicht zu achten, ausgenommen des eigenen Vorteils wegen, somit wieder sich selbst; so ist es also Selbst- und Weltliebe, Nr. 694, 731, 4317, 5660. Aus der Selbst- und Weltliebe kommt, wenn sie herrschen, alles Böse, Nr. 1307, 1308, 1321, 1594, 1691, 3413, 7255, 7376, 7480, 7488, 8318, 9335, 9348, 10038, 10742. Diese Böse besteht in Verachtung anderer, in Feindschaft, Haß, Rache, Wut, List, Nr. 6667, 7372-7374, 9348, 10038, 10742. Aus diesen Arten des Bösen kommt alles Falsche, Nr. 1047, 10283, 10284, 10286.

68 Swedenborg beschreibt noch eine Begegnung (und zwar als vierte) mit Geistern von einer Erde in den »Himmlischen Geheimnisse«. 10585-10590, 10708-10712. Ich füge sie wegen der Vollständigkeit an. Franz Kreuzwegerer

 

 

 

 

 

*  *  *

 

 

 

 

 

Über 7000 Seiten und 5000 Bilder

über die Freunde aus dem Weltraum – Himmels Engel –

finden Sie im Internet:

 

 

www.himmels-engel.de

 

 

www.universe-people.com

 

www.cosmic-people.com

 

www.angels-light.org

 

www.angels-heaven.org

 

www.ashtar-sheran.org

 

www.200-countries-download.org

 

www.all-the-world-downloads.org

 

www.we-arent-slaves.org

 

 

www.universe-people.cz

 

www.andele-nebe.cz

 

www.andelenebe.cz

 

www.vesmirni-lide.cz

 

www.vesmirnilide.cz

 

www.andele-svetla.cz

 

www.andelesvetla.cz

 

www.anjeli-neba.sk

 

www.anjeli-svetla.sk

 

www.stahuje-200-zemi.cz

 

www.stahuje-cely-svet.cz

 

www.nejsme-otroci.cz

 

 

www.angeles-luz.es

 

www.angely-sveta.ru

 

www.anges-lumiere.fr

 

www.angelo-luce.it

 

www.anioly-nieba.pl

 

www.feny-angyalai.hu

 

www.andjeli-neba.com.hr

 

www.anjos-ceu.eu

 

www.angeli-raja.eu

 

www.engelen-hemel.nl

 

www.ingerii-cerului.ro

 

www.cennetin-melekleri.web.tr

 

www.himmelens-anglar.se

 

 

 

www.swedenborg.com